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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 6265/6263 ab wann zertifizierte Chronometer?



Uhrahn
05.03.2022, 10:50
Guten Morgen,

kurze Frage: ab wann waren die Handaufzüge zertifiziert und müssten statt der Garantie ein großes Chronozerti haben?

Frage aus aktuellem Anlass, da mir eine 6265 aus 1979 im Full Set angeboten wird aber „nur“ mit gelochter Garantie (Referenz- und Seriennummer).

Bin mir unsicher ob das so zeitlich noch korrekt
ist.

Danke!!

LG
Wolfgang

Bullit
05.03.2022, 12:57
Also mein Patrizzi-Büchlein sagt zum Handaufzugs-Kaliber 727:

This calibre is potentially a chronometer worthy movement, but only the gold models were sold with the chronometer rating certificate issued by the cosc.

Also Stahl nie als Chronometer. Reden wir in deinem Fall von Gold?

Gruß

Erik

Vanessa
05.03.2022, 13:22
Jein....die letzten Stahlmodelle wurden auch mit Werknummern ausgeliefert, was den Goldmodellen vorbehalten war

EX-OMEGA
05.03.2022, 13:55
So ist es, am Freitagabend erst eine 6265 Fullset in den Händen; punched paper sogar USA, Serial 6 Mio. An genau diesen Papieren hatte ich keine Zweifel.

Bullit
05.03.2022, 14:08
Ahso, wieder was gelernt. :dr:

Gruß

Erik

Uhrahn
05.03.2022, 14:18
Danke Euch schon mal!

@ Peter

War die 6 Mio. serial mit punched Garantie oder dem großen Zerti? Die mir angebotene hat 6.1 serial und die kleine Garantie in gelochter Version.

Habe eigentlich keinen Grund an der Uhr und am Verkäufer zu zweifeln, aber im Netz und auf C24 finde ich alle möglichen Versionen, also sowohl gelochte Garantien und - spätere Uhren - mit Chronozerti. Daher meine Frage wann der „offizielle“ Übergang war.

Mir ist klar, dass das wohl niemand konkret sagen kann wann das war, daher arbeite ich nach dem Ausschlussverfahren. Wenn also jemand sagen kann, dass in einer Übergangsphase ab ca. 77/78 zwingend Chronozertifikate für diese Uhr verwendet wurden, da das 727 Werk ab diesem Zeitpunkt zertifiziert war, würde ich lieber die Finger von einer 79er Uhr lassen.

LG
Wolfgang

PS: Habe den VK gebeten ein Bild der Garantie
zu schicken und stelle das nach Erhalt ein!

Uhrahn
05.03.2022, 14:21
@ Erik

Wir reden von Stahl. 18k und 14k für den US Markt waren ja immer zertifizierte Chronometer.

Uhrahn
05.03.2022, 15:16
Zur Veranschaulichung die Garantie des Verkäufers:

288868

Er hat jetzt ein bisschen viel geschwärzt, weil er nicht alle Daten veröffentlicht sehen möchte ;)

Das meine ich mit dem großen Garantie/Zerti:

288869

Das Werk der Uhr hat keine Werknummer, insofern "sollte" es eigentlich passen. Aber es bleibt halt die Frage ob es zeitlich passt,
also 727 ohne Werknummer und "nur" punched guarantee??

Je mehr ich recherchiere, desto paranoider werde ich:facepalm:

Habe einfach keine Lust mir etwas verbasteltes einzufangen!

Danke nochmal!!

LG
Wolfgang

madmax1982
05.03.2022, 21:30
Meine 6263 hat glaube ich ne 6,3 Mio Seriennummer und eine handgeschriebene Seriennummer auf der Garantiekarte.
Fotos finde ich jetzt auf die Schnelle nicht.

madmax1982
05.03.2022, 22:19
Gerade was gefunden. Ist 6,0 und handgeschrieben.

Prof. Rolex
06.03.2022, 06:24
Vielleicht ist in diesem Zusammenhang ein älterer Beitrag von mir zu den Papieren meiner 6263 von Interesse:


Bekanntermaßen wurde für Nicht-Chronometer nur ein Garantieschein, nicht jedoch ein Chronometerzertikat ausgegeben. Beim Kauf meiner Daytona 6263 in Edelstahl erhielt ich 1983 aber die folgenden „unpassenden“ Papiere:

http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/garantie6263.jpg

Hier zeigt sich die Problematik der damals auch von Bucherer verwendeten Blankopapiere ohne Voreintragungen (z.B. gelochte Seriennummer). Der Verkäufer hat in Unkenntnis nicht den kleinen Garantieschein ohne Chronometer-Bescheinigung, sondern das obige Zertifikat ausgestellt. Eine Daytona 6263 in Edelstahl war aber kein zertifizierter Chronometer, dies waren damals nur die Goldversionen der Daytona. In Verbindung mit der Rechnung ist das „unpassende“ Zertifikat aber trotzdem authentisch:

http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/rechnung6263.jpg

Auf der Rechnung hat der Verkäufer übrigens „O.P. Daytona“ vermerkt, was für „Oyster Perpetual Daytona“ stehen soll. Die Uhr war für den Verkäufer offenbar ein Buch mit sieben Siegeln, denn die 6263 verfügte noch über Handaufzug und eine „Perpetual“ wurde die Daytona erst 1988.

Dieses Beispiel zeigt, daß es machmal Papiere zu einer Uhr gibt, die auf den ersten Blick überhaupt nicht zusammen passen. Ist die Historie der Uhr aber bekannt, sind die Papiere eben doch authentisch.

Ubrigens verfügen auch die von mir 1979 bei Bucherer gekaufte Explorer II 1655 und die von meinen Vater ebenfalls bei Bucherer 1982 gekaufte Day-Date 18038 über handschriftlich ausgefülllte Zertifikate ohne Lochung der Seriennummer. Dies war typisch für Bucherer in den 70er und frühen 80er Jahren.

Gruss
Matthias

Uhrahn
06.03.2022, 10:57
Matthias, danke dafür - ein klasse Beispiel:dr:

Würde einem eine 6263 heute mit diesen Papieren und ohne Rechnung angeboten, würde jeder (zu Recht) aufschreien, mich eingeschlossen.

Wir beurteilen heutzutage mit dem im Nachinein erworbenen Wissen wie etwas sein "müsste". Auch wenn es Abweichungen gibt, ob z.Bsp. aus Unkenntniss
wie dieses Beispiel zeigt, beurteile ich Zubehör, insbesondere Papiere auch nach dem bekannten Wissen, daher auch meine Frage ob es eindeutige Erkenntnisse
ob die Papiere passen oder nicht.

Ich fürchte jedoch, dass es diese nicht gibt und werde daher die Uhr als solche beurteilen und die Garantie auf Alter des Papiers, Wasserzeichen und
Lochung betrachten.

Der Verkäufer liegt mit seiner Preisvorstellung auch eher moderat, so dass die Mühe hierzu gerechtfertigt ist.

Vielen Dank nochmal für die Hinweise.

LG&schönen Sonntag
Wolfgang

AndreasL
10.03.2022, 07:01
Früher war so manches anders ;)

https://up.picr.de/43172882rx.jpeg

https://www.r-l-x.de/forum/showthread.php/73487-Kennt-Ihr-die-Serien-Nummer-62510H-oder-alternativ-eine-Neuvorstellung?highlight=62510