mactuch
18.12.2022, 11:34
https://up.picr.de/44883381ha.jpg
Eine der spannendsten Neuvorstellungen in diesem Jahr für mich war die neue Ultra Deep von Omega. Leider wurde die Spannung ziemlich weit auf die Spitze getrieben, denn seit der Vorstellung im März wurde die Uhr erst sehr spät und dann nur in minimalen Dosen ausgeliefert, so dass es Dezember wurde, bis ich endlich die Variante in meiner Wunschkonfiguration kaufen konnte. Als begeisterter Träger der Deep Sea von Rolex und immer schon fasziniert von solchen Extrem-Uhren habe ich mich sehr gefreut, dass auch Omega in dieser Richtung nun etwas anbietet. Heute möchte ich beide Uhren vergleichen. Dazu stehen meine Rolex Deep Sea, Ref. 126660 sowie mein Neuzugang, die Omega Ultra Deep, Ref. 215.30.46.21.03.001 zur Verfügung. Bekanntermaßen gab es auch bei der DS eine Neuerung nebst neuer Referenz, doch aufgrund der nur marginalen Veränderungen dürfte auch meine „alte“ Version für diesen Vergleich ein objektives Ergebnis ermöglichen.
Die Bilder sind mangels Talent beim Fotografieren teilweise leider nur so semi geworden, doch es ist zu erkennen, was gezeigt werden soll. Da die Abstände zum Objekt bei en einzelnen Fotos nicht identisch waren, können Größenverhältnisse optisch täuschen.
Der erste Eindruck
Beide Uhren sind massiv, beide sind schwer, beide sehr präsent am Handgelenk. Beide tragen sich sehr angenehm trotz der Größe. Bei der Rolex wirkt das Erscheinen in der Draufsicht aufgelockerter, der Druck-Ring des Ring Lock Systems trägt optisch dazu bei. Die Omega hingegen kommt etwas wuchtiger daher, die Lünette wirkt etwas breiter. Rolex hat ein deutlich größeres Mitteilungsbedürfnis unter dem Glas ausgelebt. In ganzen neun Zeilen wird geschrieben, was die Uhr ist, hat und alles kann. Omega begnügt sich mit dem Wesentlichen, das Blatt wirkt diesbezüglich etwas aufgeräumter.
Nun zu den Details:
https://up.picr.de/44883385gx.jpg
https://up.picr.de/44883386nb.jpg
Das Gehäuse der Rolex ist massiv, gerade Flanken, knackige Kante, auf der 9-Uhr-Seite mit einem Helium-Ventil. Die Omega hat die typische Linienführung mit den geschwungenen Phasen. Diese lassen das Gehäuse in der Seitenansicht etwas filigraner wirken. Ein H-Ventil benötigt die Omega dank cleverer Technik, die das Gas über das Glas entweichen lassen würde, nicht.
https://up.picr.de/44883387yb.jpg
Die Krone der Omega ist mit dem Hersteller-Logo verstehen und nimmt die Rädelung der Lünette ein wenig auf. Sie wirkt detailreicher und optisch hochwertiger gearbeitet. Allerdings ist sie auch tief und fest verschraubt, was die Bedienung etwas fummelig macht. Die Krone der Deepsea ist massiv, feiner gerädelt und lässt sich etwas besser bedienen. Logo und Dichtigkeitsspezifikation (die drei Punkte) wirken weniger liebevoll gelöst.
https://up.picr.de/44883393mw.jpg
https://up.picr.de/44883394yx.jpg
Das Glas steht bei der Omega leicht über und ist beidseitig entspiegelt. Besser ablesbar geht wohl kaum. Rolex entspiegelt nur einseitig auf der Unterseite, was sich auch in deutlichen Reflexionen bemerkbar macht. Im neuesten Modell ist die Lünette etwas flacher ausgeführt, deshalb steht auch dort das Glas etwas über, bei meiner 126660 schließt es noch plan mit der Lünette ab.
Die Lünetten selber sind gut bedienbar, dank Rädelung sicher auch problemlos mit Handschuhen. Beide Geräusche wirken satt und solide. Rolex fräst die Zahlen in die Keramik und bedampft diese dann mit Platin, Omega füllt die gefrästen Zahlen mit Liquid Metal auf.
https://up.picr.de/44883395hy.jpg
Das Zifferblatt ist bei beiden sehr gut und klar strukturiert. Der Farbverlauf bei der Omega ist sehr dezent, zusammen mit den drei Farbtupfern (Schriftzüge und Sekundenzeigerspitze) sehr gefällig. Selbst bei maximaler Beleuchtung bleibt das Blau in der Mitte sehr zurückhaltend und wird nie so - in meinen Augen - hellgrell kitschig wie bei der Cameron-Version. Das Blatt der Omega wirkt etwas symmetrischer, man verzichtet auf das Datum. Die Lesbarkeit im Dunkeln ist bei beiden sehr gut, wobei man aufgrund der Zeigergestaltung bei der Omega am Ende der Nacht so kurz vorm Aufstehen schon etwas genauer schauen muss. Durch die doppelte Entspiegelung und das blau-schwarze Glanzblatt wirkt die Omega insgesamt dunkler und etwas massiver am Arm.
https://up.picr.de/44883397sn.jpg
Der Gehäuseboden der Omega ist perfekt ausgerichtet, ein lasergraviertes Seepferdchen sowie allerlei Angaben zu dem was die Uhr ist und kann sind dort zu finden. Die Struktur ist leicht angeraut. Das sorgt für weniger Hin- und Herrutschen am Handgelenk. Der Boden der Rolex ist im Vergleich dazu eher langweilig. Ein planes Titan-Inlay wird umrandet von Modellbezeichnung und Dichtheitsinfo. Interessant ist, dass auch das Medaillon bei Omega aus Titan gefertigt ist, man aber praktisch farblich keinen Unterschied zum Rest erkennt.
https://up.picr.de/44883400fy.jpg
Die Bänder sind beide für sich perfekt, wobei das der Omega der etwas bessere Handschmeichler ist. Beide Bänder sind verschraubt, bei Rolex mit einer durchgehenden Schraube, bei Omega mit zwei Schrauben, gehalten von einem Mittelsteg im Inneren des Bandgliedes. Das macht es doppelt so sicher. Das Band der Omega hat eine polierte Phase, die die des Gehäuses optisch aufgreift und weiterführt. Beide Bänder kommen mit einem zusätzlichen halben Bandglied zur besseren Anpassung.
https://up.picr.de/44883403gg.jpg
Die Schließen sind ebenfalls beide sehr gut und solide, wobei die der Omega noch deutlich mehr „aus den vollen“ heraus gefräst und damit massiver wirkt. Das Sicherheitskonzept ist bei beiden Schlüssig. Rolex setzt wie eh und je auf den Sicherheitsbügel, Omega sichert über zwei zeitgleich zu bedienende Drücker. Ein Konzept welches ebenfalls bei den sportlichen Modellen vieler anderer Hersteller verwendet wird. AP, IWC, Glashütte, Jaeger, Patek - um nur einige zu nennen. Beide haben eine Feinverstellung. Die kann bei Rolex auch bei geschlossenem Band am Arm genutzt werden, die Omega muss abgenommen werden. Die bei Rolex bietet zudem mehr Spielraum zum Anpassen. Omega hat seine Tauchverlängerung in die Schließe integriert, Rolex liefert mit der letzten Modellpflege die Uhren komplett ohne aus. Am Arm trägt sich die Schließe der Rolex etwas besser, die ineinandergreifenden Scharniere der Omega wirken ein bisschen kratzig auf der Haut.
https://up.picr.de/44883409ff.jpg
Dafür schließt sie bündig mit dem Band ab, der Übergang ist fließend, während die Schließe der Deep Sea deutlich absteht.
Und unter der Haube? Bei Rolex werkelt das 3235er Kaliber. Es ist nicht unumstritten, sorgt es wohl doch des öfteren mal zu Unregelmäßigkeiten beim Gang, die dann einen einen Aufenthalt beim Service erforderlich machen. Hatte ich bei meiner Deep Sea leider auch schon. Lt. Rolex werden die Werke extra genau reguliert, was den tolerierten Vor- und Nachgang noch schmaler fasst als die COSC-Normen es vorsehen. Mit dem neuen Werk hielt auch ein - wenngleich kaum wahrnehmbares - Rotorgeräsusch Einzug. Das Kaliber 8912 bei Omega ist Metas-zertifiziert, Nachlauf wird gar nicht erst geduldet, maximal ein bisschen Vorlauf, welchen sich mein Modell aber beharrlich weigert, an den Tag zu legen. Damit ist es dann auch schon egal, dass die Krone etwas fummelig ist - sie wird bei stetem Tragen wohl kaum gebraucht werden. Diese Ganggenauigkeit kenne ich sonst nur von meiner SeaQ. Bei der Omega wird in der ersten Kronenposition aufgezogen, in der zweiten kann der Stundenzeiger vor und zurück auf eine neue Lokalzeit angepasst werden, ohne dass die Uhr gestoppt wird, in der dritten Position wird die Zeit eingestellt. Bei Rolex wird in der zweiten Position das Datum per Schnellschaltung in eine Richtung eingestellt. Die Omega hat 12 Stunden weniger Gangreserve und kein Datum. Und kein Geräusch. Von irgendwelchen Problemen des Werkes habe ich bisher nichts vernommen.
Ach ja, Omega verwendet für seine Ultra Deep eine neue Legierung, den so genannten O-Megassteel. Sie soll heller, kratz- und Korrosionsbeständiger sein. Die letzten beiden Punkte vermag ich nicht zu beurteilen. Die Farbe ist tatsächlich, wenngleich auch nur in bestimmten Blickwinkeln einen Tick heller als die Rolex.
Fazit: Es sind zweifellos beides tolle Uhren. Beide Hersteller haben alles richtig gemacht. Beide Uhren sind ähnlich groß, die Omega in manchen Punkten ein Mü größer, doch das kaschiert sie nicht nur optisch sehr geschickt. Sie trägt sich gefühlt deutlich kleiner als es die Maße vermuten ließen, insgesamt sehr angenehm. Dazu tragen auch die weichen Linien und Formen optisch bei. Dagegen kommt die Deep Sea schon eher ein wenig klotzig daher. Schön dass man bei Omega endlich einen Weg gefunden hat, auf das manuelle Helium-Ventil zu verzichten. Letzteres fällt bei der SDDS ohnehin nicht auf, weil schon immer wie bei allen Sea-Dwellern dezent in der Gehäuseflanke verbaut. Eine klare Siegerin gibt es für mich in diesem Vergleich nicht. Beide Uhren haben ohrenganz speziellen Reiz.
Danke fürs Reinschauen. Ich bin auf Eure Meinung gespannt. Was gefällt Euch, auf was hätten die Hersteller verzichten sollen oder Eurer Meinung nach anders/besser machen sollen? Was ist Eure Favoritin?
Eine der spannendsten Neuvorstellungen in diesem Jahr für mich war die neue Ultra Deep von Omega. Leider wurde die Spannung ziemlich weit auf die Spitze getrieben, denn seit der Vorstellung im März wurde die Uhr erst sehr spät und dann nur in minimalen Dosen ausgeliefert, so dass es Dezember wurde, bis ich endlich die Variante in meiner Wunschkonfiguration kaufen konnte. Als begeisterter Träger der Deep Sea von Rolex und immer schon fasziniert von solchen Extrem-Uhren habe ich mich sehr gefreut, dass auch Omega in dieser Richtung nun etwas anbietet. Heute möchte ich beide Uhren vergleichen. Dazu stehen meine Rolex Deep Sea, Ref. 126660 sowie mein Neuzugang, die Omega Ultra Deep, Ref. 215.30.46.21.03.001 zur Verfügung. Bekanntermaßen gab es auch bei der DS eine Neuerung nebst neuer Referenz, doch aufgrund der nur marginalen Veränderungen dürfte auch meine „alte“ Version für diesen Vergleich ein objektives Ergebnis ermöglichen.
Die Bilder sind mangels Talent beim Fotografieren teilweise leider nur so semi geworden, doch es ist zu erkennen, was gezeigt werden soll. Da die Abstände zum Objekt bei en einzelnen Fotos nicht identisch waren, können Größenverhältnisse optisch täuschen.
Der erste Eindruck
Beide Uhren sind massiv, beide sind schwer, beide sehr präsent am Handgelenk. Beide tragen sich sehr angenehm trotz der Größe. Bei der Rolex wirkt das Erscheinen in der Draufsicht aufgelockerter, der Druck-Ring des Ring Lock Systems trägt optisch dazu bei. Die Omega hingegen kommt etwas wuchtiger daher, die Lünette wirkt etwas breiter. Rolex hat ein deutlich größeres Mitteilungsbedürfnis unter dem Glas ausgelebt. In ganzen neun Zeilen wird geschrieben, was die Uhr ist, hat und alles kann. Omega begnügt sich mit dem Wesentlichen, das Blatt wirkt diesbezüglich etwas aufgeräumter.
Nun zu den Details:
https://up.picr.de/44883385gx.jpg
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Das Gehäuse der Rolex ist massiv, gerade Flanken, knackige Kante, auf der 9-Uhr-Seite mit einem Helium-Ventil. Die Omega hat die typische Linienführung mit den geschwungenen Phasen. Diese lassen das Gehäuse in der Seitenansicht etwas filigraner wirken. Ein H-Ventil benötigt die Omega dank cleverer Technik, die das Gas über das Glas entweichen lassen würde, nicht.
https://up.picr.de/44883387yb.jpg
Die Krone der Omega ist mit dem Hersteller-Logo verstehen und nimmt die Rädelung der Lünette ein wenig auf. Sie wirkt detailreicher und optisch hochwertiger gearbeitet. Allerdings ist sie auch tief und fest verschraubt, was die Bedienung etwas fummelig macht. Die Krone der Deepsea ist massiv, feiner gerädelt und lässt sich etwas besser bedienen. Logo und Dichtigkeitsspezifikation (die drei Punkte) wirken weniger liebevoll gelöst.
https://up.picr.de/44883393mw.jpg
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Das Glas steht bei der Omega leicht über und ist beidseitig entspiegelt. Besser ablesbar geht wohl kaum. Rolex entspiegelt nur einseitig auf der Unterseite, was sich auch in deutlichen Reflexionen bemerkbar macht. Im neuesten Modell ist die Lünette etwas flacher ausgeführt, deshalb steht auch dort das Glas etwas über, bei meiner 126660 schließt es noch plan mit der Lünette ab.
Die Lünetten selber sind gut bedienbar, dank Rädelung sicher auch problemlos mit Handschuhen. Beide Geräusche wirken satt und solide. Rolex fräst die Zahlen in die Keramik und bedampft diese dann mit Platin, Omega füllt die gefrästen Zahlen mit Liquid Metal auf.
https://up.picr.de/44883395hy.jpg
Das Zifferblatt ist bei beiden sehr gut und klar strukturiert. Der Farbverlauf bei der Omega ist sehr dezent, zusammen mit den drei Farbtupfern (Schriftzüge und Sekundenzeigerspitze) sehr gefällig. Selbst bei maximaler Beleuchtung bleibt das Blau in der Mitte sehr zurückhaltend und wird nie so - in meinen Augen - hellgrell kitschig wie bei der Cameron-Version. Das Blatt der Omega wirkt etwas symmetrischer, man verzichtet auf das Datum. Die Lesbarkeit im Dunkeln ist bei beiden sehr gut, wobei man aufgrund der Zeigergestaltung bei der Omega am Ende der Nacht so kurz vorm Aufstehen schon etwas genauer schauen muss. Durch die doppelte Entspiegelung und das blau-schwarze Glanzblatt wirkt die Omega insgesamt dunkler und etwas massiver am Arm.
https://up.picr.de/44883397sn.jpg
Der Gehäuseboden der Omega ist perfekt ausgerichtet, ein lasergraviertes Seepferdchen sowie allerlei Angaben zu dem was die Uhr ist und kann sind dort zu finden. Die Struktur ist leicht angeraut. Das sorgt für weniger Hin- und Herrutschen am Handgelenk. Der Boden der Rolex ist im Vergleich dazu eher langweilig. Ein planes Titan-Inlay wird umrandet von Modellbezeichnung und Dichtheitsinfo. Interessant ist, dass auch das Medaillon bei Omega aus Titan gefertigt ist, man aber praktisch farblich keinen Unterschied zum Rest erkennt.
https://up.picr.de/44883400fy.jpg
Die Bänder sind beide für sich perfekt, wobei das der Omega der etwas bessere Handschmeichler ist. Beide Bänder sind verschraubt, bei Rolex mit einer durchgehenden Schraube, bei Omega mit zwei Schrauben, gehalten von einem Mittelsteg im Inneren des Bandgliedes. Das macht es doppelt so sicher. Das Band der Omega hat eine polierte Phase, die die des Gehäuses optisch aufgreift und weiterführt. Beide Bänder kommen mit einem zusätzlichen halben Bandglied zur besseren Anpassung.
https://up.picr.de/44883403gg.jpg
Die Schließen sind ebenfalls beide sehr gut und solide, wobei die der Omega noch deutlich mehr „aus den vollen“ heraus gefräst und damit massiver wirkt. Das Sicherheitskonzept ist bei beiden Schlüssig. Rolex setzt wie eh und je auf den Sicherheitsbügel, Omega sichert über zwei zeitgleich zu bedienende Drücker. Ein Konzept welches ebenfalls bei den sportlichen Modellen vieler anderer Hersteller verwendet wird. AP, IWC, Glashütte, Jaeger, Patek - um nur einige zu nennen. Beide haben eine Feinverstellung. Die kann bei Rolex auch bei geschlossenem Band am Arm genutzt werden, die Omega muss abgenommen werden. Die bei Rolex bietet zudem mehr Spielraum zum Anpassen. Omega hat seine Tauchverlängerung in die Schließe integriert, Rolex liefert mit der letzten Modellpflege die Uhren komplett ohne aus. Am Arm trägt sich die Schließe der Rolex etwas besser, die ineinandergreifenden Scharniere der Omega wirken ein bisschen kratzig auf der Haut.
https://up.picr.de/44883409ff.jpg
Dafür schließt sie bündig mit dem Band ab, der Übergang ist fließend, während die Schließe der Deep Sea deutlich absteht.
Und unter der Haube? Bei Rolex werkelt das 3235er Kaliber. Es ist nicht unumstritten, sorgt es wohl doch des öfteren mal zu Unregelmäßigkeiten beim Gang, die dann einen einen Aufenthalt beim Service erforderlich machen. Hatte ich bei meiner Deep Sea leider auch schon. Lt. Rolex werden die Werke extra genau reguliert, was den tolerierten Vor- und Nachgang noch schmaler fasst als die COSC-Normen es vorsehen. Mit dem neuen Werk hielt auch ein - wenngleich kaum wahrnehmbares - Rotorgeräsusch Einzug. Das Kaliber 8912 bei Omega ist Metas-zertifiziert, Nachlauf wird gar nicht erst geduldet, maximal ein bisschen Vorlauf, welchen sich mein Modell aber beharrlich weigert, an den Tag zu legen. Damit ist es dann auch schon egal, dass die Krone etwas fummelig ist - sie wird bei stetem Tragen wohl kaum gebraucht werden. Diese Ganggenauigkeit kenne ich sonst nur von meiner SeaQ. Bei der Omega wird in der ersten Kronenposition aufgezogen, in der zweiten kann der Stundenzeiger vor und zurück auf eine neue Lokalzeit angepasst werden, ohne dass die Uhr gestoppt wird, in der dritten Position wird die Zeit eingestellt. Bei Rolex wird in der zweiten Position das Datum per Schnellschaltung in eine Richtung eingestellt. Die Omega hat 12 Stunden weniger Gangreserve und kein Datum. Und kein Geräusch. Von irgendwelchen Problemen des Werkes habe ich bisher nichts vernommen.
Ach ja, Omega verwendet für seine Ultra Deep eine neue Legierung, den so genannten O-Megassteel. Sie soll heller, kratz- und Korrosionsbeständiger sein. Die letzten beiden Punkte vermag ich nicht zu beurteilen. Die Farbe ist tatsächlich, wenngleich auch nur in bestimmten Blickwinkeln einen Tick heller als die Rolex.
Fazit: Es sind zweifellos beides tolle Uhren. Beide Hersteller haben alles richtig gemacht. Beide Uhren sind ähnlich groß, die Omega in manchen Punkten ein Mü größer, doch das kaschiert sie nicht nur optisch sehr geschickt. Sie trägt sich gefühlt deutlich kleiner als es die Maße vermuten ließen, insgesamt sehr angenehm. Dazu tragen auch die weichen Linien und Formen optisch bei. Dagegen kommt die Deep Sea schon eher ein wenig klotzig daher. Schön dass man bei Omega endlich einen Weg gefunden hat, auf das manuelle Helium-Ventil zu verzichten. Letzteres fällt bei der SDDS ohnehin nicht auf, weil schon immer wie bei allen Sea-Dwellern dezent in der Gehäuseflanke verbaut. Eine klare Siegerin gibt es für mich in diesem Vergleich nicht. Beide Uhren haben ohrenganz speziellen Reiz.
Danke fürs Reinschauen. Ich bin auf Eure Meinung gespannt. Was gefällt Euch, auf was hätten die Hersteller verzichten sollen oder Eurer Meinung nach anders/besser machen sollen? Was ist Eure Favoritin?