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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erfahrungen zu Consulting für Digitalisierung?



Pasub
23.01.2023, 11:41
Der ein oder andere hier wird ja auch ein eigenes Unternehmen haben - wie schafft ihr es eure Unternehmen im Bereich Digitalisierung voranzubringen?
Mir ist schon klar, jedes Unternehmen, jede Branche braucht da etwas anderes und über grundlegende Dinge brauchen wir nicht zu diskutieren - bin mir leider nicht ganz sicher ob ich eine eigene Abteilung für Digitalisierung im Unternehmen schaffen soll oder lieber eine Consulting Firma beauftragen sollte. Ich habe dazu keinerlei technisches Wissen - was da möglich ist und wie man das dann auch umsetzen kann.
Mein Vater als Firmengründer hat sich da weitgehendst verschlossen - wozu auch, lief bis jetzt auch so. Aber langsam aber sicher sieht man die ersten Auswüchse. Fachkräfte fehlen so und so schon und die gehen dann zu Firmen, die eben schon weiter sind.
Nur zur Info: wir reden hier nicht von einem internationalen Konzern sondern von einem Familienunternehmen mit 87 Mitarbeitern und sind Zulieferer für die Automobilindustrie.

Chefcook
23.01.2023, 11:52
Die Frage wird erstmal sein, was Du eigentlich digitalisieren willst. Zum Selbstzweck bringts das auch nicht, da sollte schon ein Ziel dahinter stehen.
Themen wie digitale Buchhaltung und Auftragswesen, Datenverarbeitung (CAD!) und hoffentlich auch Cyber Sicherheit werdet Ihr ja schon zwangsweise angegangen sein, sonst würde es Euch vermutlich bereits nicht mehr geben.

R.O. Lex
23.01.2023, 12:24
Vielleicht kann Florian ja den Müller zum Stock Taking abstellen. :bgdev:

AndreasS
23.01.2023, 12:42
Wie weit seid Ihr denn? Gibt es irgendwelche Baustellen, die vielleicht rechtlich problematisch werden können? Darum würde ich mich zuerst kümmern.

ReneS
23.01.2023, 13:08
Ich hab eine Agentur für sowas an der Hand. Die kümmern sich bei mir um alles. Im Verhältnis zum Ergebnis lächerlich günstig. Hab mit denen zusammen auch schon Employer Branding Konzepte für Mittelständler entwickelt. Schick mir bei Interesse einfach eine PN.

GPX8888
23.01.2023, 13:23
Ich kann Dir einen Kontakt zu IG&H herstellen, die befassen sich genau mit diesem Thema. Bei Interesse schick mir eine PN mit Deinen Kontaktdaten.

SteveHillary
23.01.2023, 13:34
Ich wüsste hier auch eine tolle Agentur aus Vorarlberg - die sind auch in DE unterwegs - wir haben hier echt gute Erfahrungen gemacht.

alphie
23.01.2023, 15:34
Von meinem Vater selig habe ich gelernt: am Anfang steht die Idee/Ziele Wunsch, dann der Plan/das Konzept.
Bevor das nicht steht, sollte man nicht losmarschieren.

Bei der Erstellung eines auf Dein Unternehmen zugeschnittenes Konzepts, ist eine Agentur, die sich in Deine Branche / mit Unternehmen Deiner Art auskennt, sicher hilfreich. Hier würde ich auf aussagekräftige Referenzen achten, zudem sollte die Chemie beim Personal, das für Dich dann arbeitet, stimmen. Oft verkauft der Chef und dann kommt die zweite oder dritte Reihe mit dem was die Agentur "immer" verkauft ...
Das Festlegen konkreter Ziele auf der Basis deiner Anforderungen, ist elementar, aber das weiß man ja.

Zur Umsetzung

Nach meiner Erfahrung würde ich auf keinen Fall keine zentrale Abteilung für Digitalisierung einrichten, sondern die (nötigen/gewünschten) Digitalisierungsprojekte dort ansiedeln, wo sie später auch gelebt werden sollen. So werden alle von Anfang eingebunden und mitgenommen.

Zu den Zielen
Digitalisierung ist kein Selbstzweck. Frage Dich, wo Du durch D besser+ innovativer+ effizienter werden oder sparen kannst. Der zunehmende Kräftemangel ("Fach" lasse ich schon seit langem weg) kann auch eine Triebfeder sein. Zuletzt können auch Kunden einen gewissen Digitalisierungsgrad im Rahmen eurer Kundenbeziehung wünschen ...

Ein weites Feld

ehemaliges mitglied
23.01.2023, 19:28
Ich bin eher im Laborumfeld tätig, wo das Thema Digitalisierung immer wieder ansteht.

Es gibt grob (mit vielem Mischmasch) folgende Situationen:

1. Prozesse, die auf Papier basieren.
2. Prozesse in Excel.
3. Prozesse mit selbstgeschriebener Software
4. Prozesse mit Billigsoftware
5. Prozesse mit (gutem) Produkt eines Mitbewerbers
6. Prozesse mit unserem LIMS (Labor- Informations- und Managementsystem).

Man kann sagen, dass alles ab Stufe 3-6 schon etwas weiter ist in der Digitalisierung, aber kein Garant. Im Allgemeinen passiert nämlich folgendes. Alte Prozesse werden papierbasiert "digital" gemacht, also irgendwas mit Computer. Man nennt es eigentlich auch Digitisation. Der eigentliche Clou ist nun, die Möglichkeiten der Digitalisierung auszuschöpfen, wie schon einige hier erwähnt haben. Häufig ist das Unternehmen durch "die Historie" beeinflusst und man findet in jedem Teilbereich Abstufungen des Beamtendreisatzes.

Hat man keine Ahnung, kann man natürlich Consulting-Firmen beauftragen. Im Laborbereich hätte ich ein/zwei Namen, die ich ohne Weiteres empfehlen könnte. Im sonstigen Bereich eher nicht.

Wie so häufig ist es mit externen Consulting-Firmen: Die kochen auch nur mit Wasser und das Wissen, was vermittelt wird, steckt meistens eh in der eigenen Firma. Diese Firmen können aber ein guter Start sein. Evtl. holt man sich vom Arbeitsmarkt aber auch ein/zwei Digitalisierungsexperten rein. Sofern man sie findet und bezahlen kann.

Ich kenne die Umsetzung von Digitalisierungen im KMU's und Konzernen auch eher auf Projekt-Ebene. Es gibt Sponsoren, Promotoren, zugeordnete SME's und verschiedene Unterprojekte, die sich die einzelnen Prozesse im Unternehmen ansehen. SME's stammen aus den Fachbereichen und der IT. In den (Einzel-)Projekten wird über Prioritäten, Reihenfolge, Budget etc. beraten und dann im Steering-Committee entschieden.

MacLeon
24.01.2023, 10:15
Aus meiner Sicht kommt es stark darauf an, was und wo mit welchem Ziel digitalisiert werden soll. Geht es um Microsoft 365 mit den entsprechenden Tools wie Teams, geht es um Spezialsoftware für den Betrieb oder um etwas ganz anderes? Geht es nur um das Trainieren der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an dem neuen Tool oder geht es um eine neue Art der Zusammenarbeit?

Ich habe beides schon gemacht, einmal allgemeinere Tools wie Teams eingeführt und damit die Kollaborationsweise umgestellt und einmal eine neue Spezialsoftware für unser Abteilungsmanagement eingeführt. Die letztere Software wird inzwischen wieder ausgetauscht und diesmal werden wir vieles ganz anders machen als beim ersten Mal.

Pasub
09.02.2023, 10:17
Danke für eure Antworten.
Ja bitte, schickt mir gerne diverse Vorschläge für Consulting Unternehmen. Ich habe in den letzten zwei Wochen viel recherchiert und bin da auf einige Firmen gekommen. Wenn es zu den Firmen Erfahrungsberichte gibt, bin ich sehr dankbar.

Ziel der Digitalisierung soll sein die Produktion zu erhöhen und die Arbeitsbedingungen zu erleichtern. Vieles läuft noch mit Excel Dateien. Wir haben kein Fax-Gerät mehr aber gefühlt sind wir da weit hintern. Es kommen halt auch immer Mitarbeiter, die Ideen haben. Aber um ehrlich zu sein, ich kenn mich mit den ganzen Maschinen nicht aus, ich weiß nicht wo es Sinn macht, die Maschinen untereinander zu verbinden. Ganz abgesehen davon, dass keiner weiß wie es geht.
Ich muss da schon auf die Expertise anderer vertrauen. Ich würde mir dann Mitarbeiter suchen, die schon in der Vergangenheit Interesse an dem Thema gezeigt haben, die können dann die Vorschläge wohl besser einordnen.
Kann halt nichts ein, dass die Techniker den halben Tag bei diversen Excel Dateien sitzen oder Mails beantworten/weiterleiten müssen. Das sind ja keine Sekretärinnen. Da hab ich vollkommen Verständnis wenn sie einige aufregen und sagen, es ist nicht ihre Arbeit.
Die Mitarbeiter scheinen auch durchwegs offen zu sein für Neuerungen, das ist wohl auch sehr wichtig. Den Nutzen sehen wohl viele.

Chris360
09.02.2023, 10:39
Danke für eure Antworten.
Ja bitte, schickt mir gerne diverse Vorschläge für Consulting Unternehmen. Ich habe in den letzten zwei Wochen viel recherchiert und bin da auf einige Firmen gekommen. Wenn es zu den Firmen Erfahrungsberichte gibt, bin ich sehr dankbar.

Ziel der Digitalisierung soll sein die Produktion zu erhöhen und die Arbeitsbedingungen zu erleichtern. Vieles läuft noch mit Excel Dateien. Wir haben kein Fax-Gerät mehr aber gefühlt sind wir da weit hintern. Es kommen halt auch immer Mitarbeiter, die Ideen haben. Aber um ehrlich zu sein, ich kenn mich mit den ganzen Maschinen nicht aus, ich weiß nicht wo es Sinn macht, die Maschinen untereinander zu verbinden. Ganz abgesehen davon, dass keiner weiß wie es geht.
Ich muss da schon auf die Expertise anderer vertrauen. Ich würde mir dann Mitarbeiter suchen, die schon in der Vergangenheit Interesse an dem Thema gezeigt haben, die können dann die Vorschläge wohl besser einordnen.
Kann halt nichts ein, dass die Techniker den halben Tag bei diversen Excel Dateien sitzen oder Mails beantworten/weiterleiten müssen. Das sind ja keine Sekretärinnen. Da hab ich vollkommen Verständnis wenn sie einige aufregen und sagen, es ist nicht ihre Arbeit.
Die Mitarbeiter scheinen auch durchwegs offen zu sein für Neuerungen, das ist wohl auch sehr wichtig. Den Nutzen sehen wohl viele.


Ich verstehe deine Anforderungen noch nicht ganz. Du willst also Skaleneffekte erreichen, indem die Maschinen untereinander kommunizieren (also Topline Growth durch Effizienzhebung)? Gleichzeitig willst Du, dass Mitarbeiter sich darauf fokussieren, was ihre eigentliche Arbeit ist (also Funktionsanalyse und Prozessoptimierung)? Und im Endeffekt sollen dadurch auch deine Kosten gehalten werden (also Baseline Effekt)?

Ich empfehle Dir, erstmal genau zu eruieren (auch intern mit deinen MA), was Du möchtest und es auch sinnvoll zu formulieren. Mit deiner Beschreibung kann keine Beratung was anfangen, da man damit nicht ernsthaft kalkulieren und einschätzen kann, ob ein thematischer Fit besteht. Und damit lockst Du die unseriösen Beratungen geradezu an.

Nichts für ungut, soviel zu meiner praktischen Einschätzung :dr:

GPX8888
09.02.2023, 10:49
Wo sitzt Dein Unternehmen?

Edmundo
09.02.2023, 13:02
https://youtu.be/DsQ-dAViylw


Es kommen halt auch immer Mitarbeiter, die Ideen haben. Aber um ehrlich zu sein, ich kenn mich mit den ganzen Maschinen nicht aus, ich weiß nicht wo es Sinn macht, die Maschinen untereinander zu verbinden.
Das Video ist zwar sehr überspitzt, aber zumindest in Grundzügen solltest du schon wissen, was Sinn macht und was nicht. Insofern verstehe ich die Frage nicht. wenn die Richtung klar ist, dann ist es ja in Ordnung, sich die Expertise zum wie zu holen. Aber grundsätzlich sollte man ja eine eigene Vorstellung haben. Und wenn Mitarbeiter schon auf einen zukommt, sollte man sich damit auch mal auseinandersetzen.

Ich halte es für eine falsche Vorstellung, dass komplett fremde Menschen kommen, die weder Dein Unternehmen noch die Branche kennen, sich alles 14 Tage angucken, Deine Prozesse durchblicken, und dann als Heilmittel einen neuen Prozess etablieren.

rabbid
09.02.2023, 13:09
Danke für eure Antworten.
Ja bitte, schickt mir gerne diverse Vorschläge für Consulting Unternehmen. Ich habe in den letzten zwei Wochen viel recherchiert und bin da auf einige Firmen gekommen. Wenn es zu den Firmen Erfahrungsberichte gibt, bin ich sehr dankbar.

Ziel der Digitalisierung soll sein die Produktion zu erhöhen und die Arbeitsbedingungen zu erleichtern. Vieles läuft noch mit Excel Dateien. Wir haben kein Fax-Gerät mehr aber gefühlt sind wir da weit hintern. Es kommen halt auch immer Mitarbeiter, die Ideen haben. Aber um ehrlich zu sein, ich kenn mich mit den ganzen Maschinen nicht aus, ich weiß nicht wo es Sinn macht, die Maschinen untereinander zu verbinden. Ganz abgesehen davon, dass keiner weiß wie es geht.
Ich muss da schon auf die Expertise anderer vertrauen. Ich würde mir dann Mitarbeiter suchen, die schon in der Vergangenheit Interesse an dem Thema gezeigt haben, die können dann die Vorschläge wohl besser einordnen.
Kann halt nichts ein, dass die Techniker den halben Tag bei diversen Excel Dateien sitzen oder Mails beantworten/weiterleiten müssen. Das sind ja keine Sekretärinnen. Da hab ich vollkommen Verständnis wenn sie einige aufregen und sagen, es ist nicht ihre Arbeit.
Die Mitarbeiter scheinen auch durchwegs offen zu sein für Neuerungen, das ist wohl auch sehr wichtig. Den Nutzen sehen wohl viele.

Ich würde dir wie Chris ebenfalls dazu raten, erst einmal die genauen Pain-Points herauszuarbeiten und die Prozesse dazu zu dokumentieren/visualisieren. Letzteres findet man meiner Meinung nicht zu oft im Mittelstand.

Wir sitzen als Softwareentwickler und -integratoren an der anderen Seite des Tisches und können mit konkreten Problemstellungen auch konkrete Vorschläge unterbreiten und abschätzen, inwiefern das Thema auch im Gesamtkontext Sinn macht. Nicht jede Einzelmaßnahme ist isoliert sinnvoll, ggf. muss man halt auch den Blick aufs große Ganze haben und dazu hilft die Darstellung der Gesamtsituation in einem gewissen Detailgrad enorm. Nachher gibts Du Geld aus, um eine Excelliste abzulösen, in 2 Jahren kommst Du aber zu dem Schluss, dass Du sowieso ein neues ERP brauchst, das die soeben umgesetzten Punkte obsolet macht.

Masta_Ace
09.02.2023, 17:00
Aber um ehrlich zu sein, ich kenn mich mit den ganzen Maschinen nicht aus, ich weiß nicht wo es Sinn macht, die Maschinen untereinander zu verbinden. Ganz abgesehen davon, dass keiner weiß wie es geht..

Bist du der Chef? Ich würde an Deiner Stelle erstmal versuchen zu verstehen, was ich (mein Unternehmen) eigentlich mache. Das ist ganz essentiell m.E.

edelmetall
09.02.2023, 18:10
So, wie ich das interpretiert habe, scheint es um ein Familienunternehmen zu gehen, das bislang vom Vater geführt wurde oder noch wird. Ob der Fragesteller das Unternehmen übernehmen soll oder nur Tipps beisteuern soll, würde mich auch interessieren.


Ich empfehle Dir, erstmal genau zu eruieren (auch intern mit deinen MA), was Du möchtest und es auch sinnvoll zu formulieren. Mit deiner Beschreibung kann keine Beratung was anfangen, da man damit nicht ernsthaft kalkulieren und einschätzen kann, ob ein thematischer Fit besteht. Und damit lockst Du die unseriösen Beratungen geradezu an.
Ja, das ist definitiv ein ganz wichtiger Punkt. Nicht jeder, der Consulting in dem Bereich anbietet, kann auch zwangsläufig mehr als hübsche Präsentationen. Bei der Auswahl würde ich also zum Einen auf Empfehlungen anderer achten, aber auch darauf dass es schon viele Jahre oder Jahrzehnte Know-How-Sammlung gibt. Keine Ahnung in welche Richtung es bei euch konkret gehen soll, aber zum Beispiel auf der Homepage von susietec findet man auch einige Projekte, die erfolgreich umgesetzt wurden. Nur, damit ihr, du und deine Mitarbeiter, auch mal einen Einblick in das bekommt, was alles möglich sein könnte.

Mallorca
09.02.2023, 20:27
Reihe mich ein, erstmal die Ziele klar zu formulieren und nicht leichtfertig eine Beratung in Auftrag zu geben.
Was Du selbst tun kannst: sprich mit anderen Unternehmern in Deiner Branche und Region, was deren Erfahrungen sind. Normalerweise kennt man sich ja ein bisschen und weiß, mit wem man offen sprechen kann, ohne Betriebsgeheimnisse zu offenbaren.
Gut auf alle Fälle der Ansatz, die Mitarbeiter und deren Ideen mitzunehmen, ansonsten scheitert es.

Bevor Du es konkretisiert hattest, dachte ich zuerst an Digitalisierung der Buchhaltung, Auftragswesen usw. Läuft das bereits in der cloud mit Anbindung an den Steuerberater? Falls nein, das ist auch ein Feld neben den Maschinen. Die Einrichtung kann ein guter moderner Steuerberater leisten, so dass Du viel besser zeitnah betriebswirtschaftliche Auswertungen, eine Kostenrechnung usw. zur Verfügung hast.

Und noch ein wichtiger Gedanke: geht es um Digitalisierung oder eher Automatisierung? Letzteres greift weit mehr in bestehende Prozesse ein, wenn die Software nicht individuell erstellt wird. Das bietet aber auch immense Chancen über die Optimierung der Prozesse das Unternehmen voran zu bringen.
Sei Dir klar, dass in der beschriebenen Ausgangslage (Firmengründer aus guter, alter Zeit) das ein Langläufer werden wird und nicht mit einem Projektauftrag und in kurzer Zeit getan sein wird. Daher Schrittweise vorgehen, wo der Schmerz/Hebel am größten ist - das solltest Du und Deine Mitarbeiter erstmal zusammen diskutieren.

Pasub
10.02.2023, 12:17
Ich verstehe deine Anforderungen noch nicht ganz. Du willst also Skaleneffekte erreichen, indem die Maschinen untereinander kommunizieren (also Topline Growth durch Effizienzhebung)? Gleichzeitig willst Du, dass Mitarbeiter sich darauf fokussieren, was ihre eigentliche Arbeit ist (also Funktionsanalyse und Prozessoptimierung)? Und im Endeffekt sollen dadurch auch deine Kosten gehalten werden (also Baseline Effekt)?

Ich empfehle Dir, erstmal genau zu eruieren (auch intern mit deinen MA), was Du möchtest und es auch sinnvoll zu formulieren. Mit deiner Beschreibung kann keine Beratung was anfangen, da man damit nicht ernsthaft kalkulieren und einschätzen kann, ob ein thematischer Fit besteht. Und damit lockst Du die unseriösen Beratungen geradezu an.

Nichts für ungut, soviel zu meiner praktischen Einschätzung :dr:

Ich weiß ja nicht was alles machbar ist und was alles Sinn ergibt. Sicherlich kann und werde ich mich mit den Mitarbeitern zusammensetzen. Wie gesagt, da sind schon einige auf uns zugekommen und haben gesagt, es braucht diverse Modernisierungen. Aber die wissen ja auch nicht was es gibt und sicher auch nicht wie man es umsetzt. Genau deshalb dachte ich ja ein Consulting Unternehmen macht da am meisten Sinn.
Wie ist der derzeitige Stand, wo muss man modernisieren, wie geht das und am besten auch gleich umsetzten.

Bin da niemanden böse, weiß ja selbst, dass ich mich in dem Bereich nicht auskenne. Aber irgendjemand wird sich damit auseinandersetzen müssen.


Wo sitzt Dein Unternehmen?

In Österreich



Ich halte es für eine falsche Vorstellung, dass komplett fremde Menschen kommen, die weder Dein Unternehmen noch die Branche kennen, sich alles 14 Tage angucken, Deine Prozesse durchblicken, und dann als Heilmittel einen neuen Prozess etablieren.

Wo ist dann der Sinn hinter einem externen Consulting Unternehmen? Dann kann mir ja keiner weiterhelfen und ich müsste alles alleine machen. Das kann sich doch nicht ausgehen. Wie soll das ein Klein- oder Mittelbetrieb mit seinen Mitteln schaffen? Ich kann ja jetzt nicht extra Mitarbeiter einstellen, die das analysieren. Da kann ich ja gleich eine eigene Abteilung für Digitalisierung aufbauen.



Bist du der Chef?

Nein noch ist es mein Vater. Der hat noch 2 Jahre bis zur Pension. Denke danach wird es mein Onkel für 2 Jahre übernehmen. Dann...schauen wir mal:) Meine Cousins haben nicht unbedingt ein Interesse daran das Unternehmen weiterzuführen. Ich würde es schon gerne machen. Aber nicht so wie jetzt, da braucht es massive Veränderungen sonst geht das nicht mehr lange gut.

madmax1982
10.02.2023, 13:01
Versuch mal für dich so einfach verständlich wie möglich zu formulieren wo die Probleme liegen.
Ich würd ansetzen bei den Excel Listen, die deine Techniker pflegen müssen um die Produktion aufrecht zu erhalten.
Was müssen die Jungs da genau in Excel reinhacken und was soll die Digitalisierung bringen?
Gehts um EDI Anbindung zum Kunden, Auftragssteuerung, Produktionsplanung, automatische Materialbestellungen, Lieferplanung etc.?
Da wärn wir ganz schnell bei SAP. Oder gehts um was ganz anderes?

Chris360
10.02.2023, 13:54
Ich weiß ja nicht was alles machbar ist und was alles Sinn ergibt. Sicherlich kann und werde ich mich mit den Mitarbeitern zusammensetzen. Wie gesagt, da sind schon einige auf uns zugekommen und haben gesagt, es braucht diverse Modernisierungen. Aber die wissen ja auch nicht was es gibt und sicher auch nicht wie man es umsetzt. Genau deshalb dachte ich ja ein Consulting Unternehmen macht da am meisten Sinn.
Wie ist der derzeitige Stand, wo muss man modernisieren, wie geht das und am besten auch gleich umsetzten.

Bin da niemanden böse, weiß ja selbst, dass ich mich in dem Bereich nicht auskenne. Aber irgendjemand wird sich damit auseinandersetzen müssen.

Du hast noch nicht viel mit Beratungen zu tun gehabt, oder?

Ich bin ja selbst in der (Strategie)Beratung tätig und kann Dir daher sagen: Es gibts nichts anstrengenderes als Kunden, die keine Ahnung vom eigenen Geschäftsmodell und der Operation haben. Warum ist das so? In erster Linie musst >Du< dich mit den Pitfalls und Pain Points auseinandersetzen. Berater können externen Input geben, dich Challengen, dir Konzepte aufzeigen von Competitors oder aus anderen Industrien, etc. (und dann natürlich auch bei der Implementierung helfen, sollte das gewünscht sein)

Einfach nur einen Berater einzukaufen, der sagen soll, wie es zu machen ist, wird nicht Funktionieren. Da lehne ich mich mal weit aus dem Fenster und sage, dass Du schönes Budget verbrennst, aber im Endeffekt nichts davon haben wirst. Wie gesagt, ich würde so einen Case gar nicht annehmen als Berater.



Wo ist dann der Sinn hinter einem externen Consulting Unternehmen? Dann kann mir ja keiner weiterhelfen und ich müsste alles alleine machen. Das kann sich doch nicht ausgehen. Wie soll das ein Klein- oder Mittelbetrieb mit seinen Mitteln schaffen? Ich kann ja jetzt nicht extra Mitarbeiter einstellen, die das analysieren. Da kann ich ja gleich eine eigene Abteilung für Digitalisierung aufbauen.

Siehe oben. Ganz gefährliche Einstellung von Dir - Berater sind Sparringpartner, Challengen Dich, erarbeiten >zusammen mit deinem Team und Dir< Konzepte.

Daher mein Rat: 1) Eruiere die Probleme; 2) Schreibe Dir in einfachen Worten, Grafiken etc die Probleme und Interdependenzen auf; 3) Halte einen Workshop mit deinen MA und hole Dir deren Input; 4) Formuliert eine Aufgaben-/Wunschliste, Target Picture, wie auch immer Du es nennen möchtest, und skizziere einen groben Zeitverlauf, bis wann das umgesetzt sein sollte

Vorher würde ich an Beratung nicht mal denken :dr:

irish1983
15.02.2023, 14:31
Ich kann aus eigener Erfahrung nur sagen: Die Digitalisierung fängt bei einem selbst und der eigenen Professionalisierung in dem Bereich ein. Ein Berater ist nur so gut wie der Auftraggeber, der ihn führt. Sonst kommt da ganz schnell sehr teurer Murks dabei heraus, der an den eigentlichen Bedürfnissen vorbeigeht.

Von dem, was Du beschreibst, klingt es für mich so, dass Dein Fokus auf Prozessdigitalisierung bzw. -automatisierung liegt. Da dürften IT-lastige Berater wie Accenture, Capgemini, IBM und Co. passende Kandidaten sein. Die klassischen Strategieberatungen wie McKinsey, BCG und Co. eher weniger (auch wenn die bekannterweise natürlich ALLES können ;)).

edelmetall
15.02.2023, 18:06
Nein noch ist es mein Vater. Der hat noch 2 Jahre bis zur Pension. Denke danach wird es mein Onkel für 2 Jahre übernehmen. Dann...schauen wir mal:) Meine Cousins haben nicht unbedingt ein Interesse daran das Unternehmen weiterzuführen. Ich würde es schon gerne machen. Aber nicht so wie jetzt, da braucht es massive Veränderungen sonst geht das nicht mehr lange gut.
Klingt kompliziert. Und nach viel Konfliktpotential. Man sagt nicht umsonst, dass zu viele Köche den Brei verderben. Setzt euch vielleicht erst mal mit einem Mediator zusammen und klärt die Verantwortungen und Zuständigkeiten. Nur wer sich auskennt und auch Verantwortung tragen kann und darf, kann auch Maßnahmen für die Zukunft setzen.


Ich weiß ja nicht was alles machbar ist und was alles Sinn ergibt. Sicherlich kann und werde ich mich mit den Mitarbeitern zusammensetzen. Wie gesagt, da sind schon einige auf uns zugekommen und haben gesagt, es braucht diverse Modernisierungen. Aber die wissen ja auch nicht was es gibt und sicher auch nicht wie man es umsetzt. Genau deshalb dachte ich ja ein Consulting Unternehmen macht da am meisten Sinn.
Wie ist der derzeitige Stand, wo muss man modernisieren, wie geht das und am besten auch gleich umsetzten.
Wie gesagt, es gibt schon Anbieter, die Beraten und kompetent Digitalisieren und/oder Automatisieren können. Aber der Wille etwas zu Ändern, müsste derzeit wohl von deinem Vater kommen. Sieht der das ähnlich wie du?

Pasub
24.02.2023, 11:14
In erster Linie musst >Du< dich mit den Pitfalls und Pain Points auseinandersetzen.
:

Dafür gibt es ja die Mitarbeiter in den jeweiligen Abteilungen. Da ist ja das Fachwissen zu Hause, da sind die Leute, die jeden Tag damit zu tun haben. Ich habe keine Technische Ausbildung, wie soll ich den da nur ansatzweise etwas beitragen können.
Ich war in diesem Jahr schon 3x in den USA und hab mir dort angesehen ob wir nicht dort einen Standort aufbauen können (wegen Subventionen und Energiekosten). Da sehe ich meine Aufgabe. Muss schauen, dass es überhaupt noch weiterlaufen kann in Zukunft. Für die technischen Angelegenheiten bin ich sicherlich nicht die erste Ansprechperson. Sehe da meine Aufgabe eher im Koordinieren. Dazu gehört eben auch jedem die Hilfe an die Seite stellen, die er oder sie benötigt.




Aber der Wille etwas zu Ändern, müsste derzeit wohl von deinem Vater kommen. Sieht der das ähnlich wie du?

Auf den Willen kann man lange warten. Wenn man jetzt nach neuen Angestellten sucht, sind alle Schuld nur nicht wir selbst. Da stellen sich die jungen Leute an, wollen nicht arbeiten und wissen nicht was man alles machen muss um Erfolg zu haben. Da kann ich noch so oft sagen, die Zeiten sind vorbei:) Da versuche ich eh schon viel zu machen ohne dass er es mitbekommt. Vaterglaubt immer noch, alle seien froh einen Job zu bekommen - dabei muss ich eher froh sein, wenn ich eine Fachkraft bekomme.

bibo4
24.02.2023, 13:54
Ich finde das Video von Elmar ehrlich gesagt nicht überspitzt, schon gar nicht bei einem Familiengeführten Mittelständler.
Vor einem Jahr war ich in einer ähnlichen Situation wie du, was das Thema Veränderungen angeht ( nicht nur auf Digitalisierung bezogen).

Das wichtigeste in meinen Augen ist, dass DU den Laden kennst. Und damit meine ich Strukturen, Produkte, Kundenpartner, Lieferantenpartner, Maschinen usw.
Und wenn man jetzt wirklich ein absoluter Kaufmann ohne technisches Verständnis ist, gehe ich davon aus, dass es bei 87 Angestellten auch Betriebsleiter/Techniker oder ähnliches gibt, die gemeinsam mit dir diese Themen besprechen und anschieben können. Oder zumindest Leute mit technischem Verständnis.

Diese Themen sind ja eher langfristig, vielleicht gibt es im Bekannten- oder Freundeskreis potentielle Kandidaten für eine Ergänzung zu dir in der Führung? Sonst kann ich nur die guten Ratschläge der anderen hier wiederholen, auch wenn ich als Mittelständler immer wenig mit dem Berater Bingo anfangen kann :D (absolut nicht böse gemeint). Ich wünsche dir auf deinem Weg jedenfalls alles Gute und ein glückliches Händchen :dr:

edelmetall
02.03.2023, 17:41
Ich war in diesem Jahr schon 3x in den USA und hab mir dort angesehen ob wir nicht dort einen Standort aufbauen können (wegen Subventionen und Energiekosten). Da sehe ich meine Aufgabe. Muss schauen, dass es überhaupt noch weiterlaufen kann in Zukunft. Für die technischen Angelegenheiten bin ich sicherlich nicht die erste Ansprechperson. Sehe da meine Aufgabe eher im Koordinieren. Dazu gehört eben auch jedem die Hilfe an die Seite stellen, die er oder sie benötigt.
Kannst du dich denn mit den Mitarbeitern mit Fachwissen zusammentun, um mal grob darzulegen, an welchen Stellen dringend etwas getan werden muss? Du könntest deinem Vater auch mal Use Cases und Success Stories von susietec oder so zum Durchlesen geben, damit er mal sieht, was überhaupt möglich ist. Erst wenn die Notwendigkeit für ein Consulting oder was auch immer eingesehen wird, kann man sich konkret nach Angeboten umsehen. Sonst ist das doch vergebene Liebesmühe.


Vor einem Jahr war ich in einer ähnlichen Situation wie du, was das Thema Veränderungen angeht ( nicht nur auf Digitalisierung bezogen).
Du schreibst, du warst in einer ähnlichen Situation. Wie konntest du das in deinem Fall positiv auflösen?

Pasub
14.03.2023, 11:38
Ich finde das Video von Elmar ehrlich gesagt nicht überspitzt, schon gar nicht bei einem Familiengeführten Mittelständler.
Vor einem Jahr war ich in einer ähnlichen Situation wie du, was das Thema Veränderungen angeht ( nicht nur auf Digitalisierung bezogen).

Das wichtigeste in meinen Augen ist, dass DU den Laden kennst. Und damit meine ich Strukturen, Produkte, Kundenpartner, Lieferantenpartner, Maschinen usw.
Und wenn man jetzt wirklich ein absoluter Kaufmann ohne technisches Verständnis ist, gehe ich davon aus, dass es bei 87 Angestellten auch Betriebsleiter/Techniker oder ähnliches gibt, die gemeinsam mit dir diese Themen besprechen und anschieben können. Oder zumindest Leute mit technischem Verständnis.

Diese Themen sind ja eher langfristig, vielleicht gibt es im Bekannten- oder Freundeskreis potentielle Kandidaten für eine Ergänzung zu dir in der Führung? Sonst kann ich nur die guten Ratschläge der anderen hier wiederholen, auch wenn ich als Mittelständler immer wenig mit dem Berater Bingo anfangen kann :D (absolut nicht böse gemeint). Ich wünsche dir auf deinem Weg jedenfalls alles Gute und ein glückliches Händchen :dr:

Bei uns geht es natürlich auch um mehr, denke das ist auch ganz natürlich, ist sicherlich nicht nur in einem Familienunternehmen so. Wenn in den Vorständen nur alte Männer sitzen dann wird man überall dieselben Probleme haben.

Sagen wir so, ich habe die Mitarbeiter, auf die ich Vertrauen kann. Es gibt aber dann doch noch ein paar, die es eher wie mein Vater sehen. Von denen kann man dann nicht viel Hilfe erwarten. Aber ich denke diese Mitarbeiter kann man auch noch überzeugen. Wird nicht leicht aber es muss sein. Mit der Arbeit und dem Fachwissen von diesem Personen bin ich auch vollkommen zufrieden, da gilt es eher diese Personen zufrieden zu stellen, damit mir nicht auch noch die bestehenden Mitarbeiter abwandern. Keine neuen zu bekommen ist das eine, wenn die bestehenden Mitarbeiter auch noch weggehen, dann schaut es schlecht aus.

Also für den Standort hier braucht es niemanden - sofern die Mitarbeiter bleiben. Für Amerika ist es dann eine andere Sache. Obwohl da noch nichts beschlossen ist - ich will nicht nach Amerika (da geht es ja nicht um New York oder LA - eher Idaho oder mitten im nirgendwo in Texas). Das ist neben dem Standort ein wichtiger Punkt. Da müssen wir noch schauen ob und wie wir es machen. Sinn würde es auf jeden Fall ergeben aber ist schwer.



Kannst du dich denn mit den Mitarbeitern mit Fachwissen zusammentun, um mal grob darzulegen, an welchen Stellen dringend etwas getan werden muss? Du könntest deinem Vater auch mal Use Cases und Success Stories von susietec oder so zum Durchlesen geben, damit er mal sieht, was überhaupt möglich ist. Erst wenn die Notwendigkeit für ein Consulting oder was auch immer eingesehen wird, kann man sich konkret nach Angeboten umsehen. Sonst ist das doch vergebene Liebesmühe.


Ja das machen wir im Grunde eh so. Auf deren Fachwissen vertraue ich und den Personen vertraue ich auch sehr. Da arbeiten wir auch gut zusammen und ich denke es wird auch geschätzt, dass ich da nicht alles selbst bestimmen möchte nur weil mein Name auf der Firma steht. Der Weg wird sicher von allen mitgetragen und auch wenn es hart klingt, man Zahlt die Tage bis man da voll loslegen kann.
Das brauche ich meinen Vater gar nicht zeigen aber danke:) Wäre ja nicht der erste Versuch von mir.

edelmetall
25.03.2023, 13:59
Das brauche ich meinen Vater gar nicht zeigen aber danke:) Wäre ja nicht der erste Versuch von mir.

Was ist in diesem Fall dein Plan? Warum fragst du hier, wenn du keine Chance siehst deinen Vater zu überzeugen? Oder willst du ihm ein konkretes Konzept von einem Consulting Unternehmen für eure Firma unterbreiten? Noch 2 Jahre zu warten bis dein Vater in Pension ist, wird ja wohl nicht die Alternative sein - noch dazu, wenn du wahrscheinlich nicht einmal dann selbst übernimmst. Ich halte auch diese vielen vorgesehenen Wechsel in der Führungsebene für problematisch.
Kannst du mit deinem Vater aushandeln, dass du die Verantwortung über einen Teilbereich der Firma bekommst und ihm in diesem Bereich konkret zeigen, was man mit Hilfe eines Consulting Unternehmens wie susietec (mit denen habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht) oder ähnlichen alles in der Firma möglich ist? Das hätte den positive Effekt, dass zumindest ein erster Schritt in Richtung Digitalisierung in eurer Firma gesetzt wird und hoffentlich auch Überzeugungsarbeit damit geleistet werden kann.

Pasub
29.03.2023, 10:40
Kleine Schritte kann ich durchbringen, bei großen Veränderung sieht leider nicht jeder den Bedarf. Mein Plan ist es mir jetzt in den nächsten 2 Jahren alles schon zurecht zulegen und am Tag X dann gleich starten zu können. Ich würde auch gerne schon jetzt loslegen aber besser dann in 2 Jahren mit Vollgas als jetzt wo bei jedem größeren Projekt gebremst wird. Ganz ehrlich, das machen auch meine Nerven nicht mit und ich bin es auch leid da immer wieder gegen eine Wand zu laufen. Ist ja nicht so als hätte ich es noch nie versucht. Aber bis jetzt hat ja alles funktioniert und deshalb kann das auch so weiterlaufen. Wenn jemand damit unzufrieden ist, dann sind das immer die Arbeiter, die nichts gewohnt sind und die Arbeiter sollten doch an ihrer Einstellung etwas ändern.
Kann mir durchaus vorstellen da gemeinsam mit den Mitarbeitern Infos zu holen oder sich mal beraten zu lassen. Pläne kann man ja schon mal grob machen. Umsetzen kann man sie halt noch nicht.
Alles wäre so viel einfacher wenn da jeder dafür offen wäre. man hätte schon vor Jahren Schritt für Schritt anfangen können, das hätte man nicht mal richtig gemerkt. Jetzt muss man irgendwann eher mit dem Vorschlaghammer rein.

edelmetall
29.03.2023, 20:47
Wenn es nicht anders geht, ist im Kleinen anfangen natürlich besser als gar nicht. Zu Wissen was alles möglich wäre und zu ertragen, dass es (zumindest im Moment) nicht umsetzbar ist, ist sicher keine leichte Situation für dich. Ich glaube, dass das an den Nerven zehrt. Ein paar vertrauenswürdige Mitarbeiter ins Boot zu holen und mit ihnen gemeinsam eine Strategie zu entwickeln ist sicher eine gute Idee. Warst du schon bei einer Beratung bei einem Consulting Unternehmen? Du kannst ihnen ja die Situation so schildern wie sie sich momentan verhält. Vielleicht bekommst du da auch Input, was die Prioritätensetzung betrifft. Die wissen sicher auch, welche kleinen aber effektiven Neuerungen es gibt, die man vielleicht unterschwellig bereits jetzt umsetzen kann. Das würde mich auch sehr interessieren, was dir da geraten wird – ist ja wirklich eine verzwickte Situation, aber wahrscheinlich nicht einmal so unüblich…

MacLeon
29.03.2023, 21:49
In meinen Augen ist Dein Problem nicht die Digitalisierung sondern das Change Management. Wenn Dein Leitungsteam nicht bereits zu 100 % hinter Dir steht, würde ich zunächst da anfangen.

Pasub
07.04.2023, 11:06
ja ich habe mich jetzt schon mit susietec zusammengesetzt und da wird mal alles genau analysiert. mal schauen was da rauskommt. Habe auch schon Benachrichtigungen von Forenmitgliedern bekommen, die ihre Hilfe anbieten. Also da bin ich mal auf einem guten Weg.
Denke auch, da kann man jetzt schon viel Vorarbeit leisten. Dann tut man sich einfacher wenn man es umsetzen kann und es geht auch schneller. Dann muss ich halt die Zeit nutzen um alles vorzubereiten.

Es geht da weniger um ein Team sondern nur um eine Person. In Gesprächen ist jeder andere dafür. Da sehen die Personen schon, dass es dringend notwendig ist. Die Person die es verhindert, sitzt aber am längeren Ast. Im Grunde hätte man damit schon vor 10 Jahren beginnen müssen, Schritt für Schritt. Dann wäre es nicht einmal groß aufgefallen. Stattdessen hat man sich da dagegen aufgestellt und sehr viel dafür getan, dass sich nichts ändert.
Ich habe keine Ahnung woher die Angst oder Ablehnung kommt.

eos
07.04.2023, 15:52
Ich habe ehrlich gesagt überhaupt keine Ahnung von Digitalisierungprojekten ... bin aber seit ein paar Jahren im Bereich Cybersecurity und ISMS-Themen unterwegs und merke dass wirklich so gut wie niemand die Basics im Griff hat.
Am Anfang hat man z.B. Themen wie Asset-Management oder Configuration-Management nicht so ernst genommen und später ist dann keine Kohle da um so etwas auf vernünftige Beine zu stellen. Das führt dann dazu, dass Folgethemen wie License Management und Vulnerability Management eigentlich nicht sinnvoll handhabbar sind. In den Bereichen Incident Management gibt es kaum sinnvolle und aktuelle Pläne geschweige denn Checklisten, Kommunikationsmatrix oder gar Playbooks.