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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Artikel im Spiegel 18/1983



czpcologne
11.08.2023, 21:28
Hallo zusammen,

beim Stöbern zu unseren geliebten Kronenuhren bin ich gerade auf diesen Artikel aus 1983 im Spiegel vom 1.5.83 gestoßen:

https://www.spiegel.de/wirtschaft/pralles-koefferchen-a-81233031-0002-0001-0000-000014022767

Was für eine Zeit! Und viele bekannte Namen... :supercool:

Vielleich gab es den Link hier schon mal, für mich war er 'neu'. Viel Spaß beim Lesen!

Christian

juwelier
11.08.2023, 21:40
Cool und interessant
Von Daytona sub gmt kein Wort
Die afterset Daydate und die st / gg DJ ganz hoch im Kurs
Rolex von damals als klobig zu bezeichnen :D
Was hätten die damals zu ner Keramik sub gesagt ??

myself
11.08.2023, 21:47
Schöner Blick zurück. :dr:

tela
11.08.2023, 22:27
und wie flüssig sich der typische Spiegel-Story Stil lesen lässt, ganz anders als die heutigen holprigen Texte.

@PP5711@
11.08.2023, 23:02
Hier mal die Original-Seite von damals mit Pierre Littbarski und Klaus Fischer auf dem Foto …

https://thumbs.picr.de/46146616ix.jpg (https://up.picr.de/46146616ix.pdf)

Signore Rossi
12.08.2023, 00:08
"… so robust, daß sie Schlägereien besser übersteht als ihr Besitzer…" :rofl:

Geraldpeter
12.08.2023, 06:14
Also ich finde den Artikel ganz fürchterlich. Diese arrogante Schreibe ( kliener Lude, richtiger Lude ) und ein mMn kaum zu verhehlender Neid....

Schlümm.....

Prof. Rolex
12.08.2023, 06:21
Hi Christian,
danke, dass Du diesen Artikel gezeigt hast. Die dort geschilderten Vorgänge haben nämlich zu einer grundsätzlichen Änderung der Rolex-Verkaufspolitik in Bezug auf die Goldbänder geführt. In einem älteren RLX-Beitrag hatte ich dies schon einmal thematisiert:

„Was hat Rolex aber dazu bewogen plötzlich keine Uhren mit Lederbändern, sondern nur noch mit den passenden Goldbändern auszuliefern? Der Grund hierfür liegt höchstwahrscheinlich in dem Umstand, daß vielfach Modelle mit Lederbändern gekauft wurden und dann mit sogenannten „Pforzheimer Goldbändern“ ausgerüstet wurden, die nur einen Bruchteil der originalen Rolex-Goldbänder kosteten.

"Der Spiegel" berichtete am 2.5.1983 in einem Artikel über Geschäfte mit Rolex-Uhren, die an der Herstellerfirma vorbeigingen. Nachfolgend ein Zitat aus diesem Artikel:

Zitat Anfang

Der Hersteller war über solche Geschäfte vor allem auch deshalb verärgert, weil seine Uhren von fremden Betrieben veredelt wurden. Damit floß ein guter Teil des Gewinns an Rolex vorbei.

Zumeist wurden nämlich Uhren in der Preislage um 5000 Mark, aus 18karätigem Gold und mit Lederarmband, verschoben. Die Applikationen, die eine Rolex erst so richtig teuer machen, wurden dabei von Pforzheimer Firmen angebracht.

Wesentlich billiger wurde es, wenn die Pforzheimer beispielsweise das Goldband fertigten, für das Rolex-Händler bis zu 11 350 Mark berechnen. Vor allem aber wurden in Pforzheim die Uhren mit kleinen Diamanten bestückt, rund um das Glas und auf den Zeigern.

Eine von Fremdfirmen aufgemotzte Rolex war nur halb so teuer wie ein vergleichbares Stück im Juwelierladen.

Zitat Ende

Die oben beschriebenen „Geschäfte“ dürften wohl der Auslöser dafür gewesen sein, daß Rolex ab ca. 1984/85 seine Verkaufspolitik änderte und Golduhren nicht mehr mit Lederbändern, sondern nur noch mit den passenden Goldbändern angeboten hat.“

Wer sich für meinen gesamten Beitrag zum Thema „inoffizielle Bandkombinationen bei Goldmodellen“ interessiert, findet nachfolgend den entsprechenden Link: https://www.r-l-x.de/forum/showthread.php/145062-

Viele Grüße
Matthias

TMG
12.08.2023, 06:54
Sehr interessant, vielen Dank für die Infos an Christian und auch mal wieder an Matthias.

LesPreludes
12.08.2023, 07:41
Vom Zeitraum 1978 bis 1985 sind auf C24 derzeit etwa 350 Daydates präsent. Etliche davon diamantbestückt. Kein Ding der Unmöglichkeit an eine solche zu geraten.

Uhrenbegeistert
12.08.2023, 07:53
Danke für die Reise in die Vergangenheit. :gut:

Norbert
12.08.2023, 08:10
Danke für die Historie :gut:

thewatchjoe
12.08.2023, 10:06
Sehr interessant, vielen Dank für die Infos an Christian und auch mal wieder an Matthias.
Kann mich Carsten nur ausschließen. Danke fürs Teilen.

Mali
12.08.2023, 11:03
Danke fürs Teilen!:dr:

Jetset_DUS
12.08.2023, 11:51
Vielen Dank. Ein sehr interessanter u. amüsanter Artikel. Dass es "Aftermarket-Bänder" in Echtgold gab, wusste ich nicht. Heute gibts das ja nicht mehr, vielleicht noch als Einzelanfertigung.

Was die Modelle angeht, kannte ich in den 70er u 80er-Jahren auch nur Datejust u DD. Das waren die Modelle mit Riffellünette u. Datumslupe, die einen hohen Wiedererkennungswert hatten. Das waren auch die Uhren , die am meisten kopiert wurden. (Rolex/Tchibo-Fall)

Sub u Daytona kamen zumindest bei mir erst Mitte der 90er auf den Schirm.

Bei René Kern muss ich immer an einen der spektakulärsten Überfälle mit automat. Waffen auf der Kö denken. Die Polizei brach die Verfolgung der Täter ab, weil es zu gefährlich war.
Dass denen mal die Konzession entzogen wurde, wusste ich ebenfalls nicht. Naja, dafür ist sein Sohn heute Chef von Breitling.

LesPreludes
12.08.2023, 12:20
Was die Modelle angeht, kannte ich in den 70er u 80er-Jahren auch nur Datejust u DD.

Du weißt gar nicht welch Erleichterung das verschafft. Dachte schon, bin der einzige weit und breit. :)

shocktrooper
12.08.2023, 14:18
Me too.

Riffellünette und Lupe = oh, teure Rolex. Riffellünette, Lupe und Wochentagsfenster = oh, sehr teure Rolex :dr:

Yachtmaster16622
13.08.2023, 13:12
Ja, so waren die Zeiten damals. Bis der Daytona-Wahn und in dessen Folge der Stahl-Sport-Modelle-Hype die ganze Status- und Begehrlichkeiten-Kette durcheinander brachte. Doch mittlerweile werden auch wieder gerne Day-Dates wieder am Handgelenk präsentiert, siehe hier im Forum und auch Promis wie Kida Kodr Ramadan, der unübersehbar neben diversen anderen Modellen insbesondere seine DD 40 mit Präsi-Band in die Kamera hält. :gut:

Es ist eben doch was anderes, ob man eine, zwar neu erschienene, aber im Rolex-Universum doch recht gewöhnliche GMT ST/GG mit Jubilé-Band präsentiert und für die hier sogar ein eigenen Thread eingerichtet wurde, oder man lässig eine DD Pt mit Meteorit-Blatt präsentiert oder eine Eisenkiesel-DD. Da trennt sich die Spreu vom Weizen, wie man so sagt. Sorry, liebe ST/GG-GMT-Freunde, aber zu meiner Zeit waren das Modelle für diejenigen, die gerne wollten, aber nicht konnten. Für die letzteren gibt es ja jetzt auch die tolle GMT GG mit GG-Jubilé_Band, wie sie auch schon hier vorgestellt worden ist. Diese hätte einen eigenen Thread verdient, aber nicht ST/GG. Um im Bild zu bleiben:Harry holte mit einer solchen den Wagen für seinen Chef, Herrn Derrick, der stolz die GMT in Gold am Handgelenk präsentierte. Die war auch damals schon nichts für Hans und Franz. :D

So, jetzt dürft ihr mich steinigen!

LG Ed

papagonzo
13.08.2023, 13:41
Es soll sogar Menschen geben, die eine Uhr kaufen und tragen weil sie ihnen gefällt und wenig bis gar nichts auf Status Denken oder Gehabe geben.
Und manchmal sind da auch Leute drunter die könnten eine DD mit Meteor- oder Kieselblatt kaufen, tun dies aber nicht, weil ihnen eine S/G GMT besser gefällt. ;)

Yachtmaster16622
13.08.2023, 13:48
Ja, da kann ich nur zustimmen. Ich bin nach vielen verschiedenen Modellen am Ende bei der schlichten Sub in Stahl hängen geblieben, da mir der Kontrast schwarz/weiß ästhetisch am besten gefällt. Der Versuch mit einer Sub in GG wurde vorzeitig wegen des erhöhten Bling-Bling-Faktors wieder beendet.

Freue mich aber dennoch über all diejenigen, die sie mit Begeisterung tragen. Die Haptik des Materials ist schon etwas besonderes. Das war seinerzeit auch der Grund, mir eine zuzulegen ... :supercool:

LG Ed

Berdy
13.08.2023, 14:16
Das waren Zeiten in denen Stahl Sport Uhren von Rolex auch gerne mal wegen ihrer Funktion gekauft wurden. Auf eine Sub konnte man sich in Pukto Wasserdichtigkeit halt verlassen.
Der Flex Faktor war dann eher DJ und darüber DD vorbehalten.

MKTile
13.08.2023, 14:36
Genau Berdy. Also ich finde in einem Rolex-Forum hat nahezu jeder uhrenbezogene Faden eine Daseinsberechtigung. Selbst für reine Stahlmodelle. Besser als diese ständigen Verfügbarkeits,- Werterhalts/-Verlust- Jammer-Threads. Die Zeiten ändern sich nunmal. Aber DIE klassische Rolex ist nunmal aus Gold oder S/G und kommt am Jubilee daher. Von dem her. Besten Dank für den Artikel.:gut:

Berdy
13.08.2023, 15:43
Nur so ne Story am Rande....
Hat mir mein Uhren Kumpel ( der mich im Übrigen auf den Uhrentrip gebracht hat)mal Anfang 2000 erzählt!
In den 70 er / 80 ern. Brachte " Pulsar" wohl die erste LED Armbanduhr auf den Markt ! In dieser Zeit hat sich wohl der ein oder Andere Lude von seiner Rolex im Tausch gegen eine Solche getrennt.
Waren das Zeiten !8o

isistar185
15.08.2023, 14:48
Vielen Dank für den Artikel :)

obiwankenobi
15.08.2023, 14:58
Es soll sogar Menschen geben, die eine Uhr kaufen und tragen weil sie ihnen gefällt und wenig bis gar nichts auf Status Denken oder Gehabe geben.
Und manchmal sind da auch Leute drunter die könnten eine DD mit Meteor- oder Kieselblatt kaufen, tun dies aber nicht, weil ihnen eine S/G GMT besser gefällt. ;)

ja, den einen gehts ums flexen, den anderen ums Herz.

Kalle
15.08.2023, 15:49
Zur Ergänzung sollte man noch ausführen, dass in diesen Kreisen auch noch andere Uhrenmarken sehr gefragt waren.
Es ging mitnichten nur um Rolex-Uhren.

madmax1982
15.08.2023, 15:55
Hi Christian,
danke, dass Du diesen Artikel gezeigt hast. Die dort geschilderten Vorgänge haben nämlich zu einer grundsätzlichen Änderung der Rolex-Verkaufspolitik in Bezug auf die Goldbänder geführt. In einem älteren RLX-Beitrag hatte ich dies schon einmal thematisiert:

„Was hat Rolex aber dazu bewogen plötzlich keine Uhren mit Lederbändern, sondern nur noch mit den passenden Goldbändern auszuliefern? Der Grund hierfür liegt höchstwahrscheinlich in dem Umstand, daß vielfach Modelle mit Lederbändern gekauft wurden und dann mit sogenannten „Pforzheimer Goldbändern“ ausgerüstet wurden, die nur einen Bruchteil der originalen Rolex-Goldbänder kosteten.

"Der Spiegel" berichtete am 2.5.1983 in einem Artikel über Geschäfte mit Rolex-Uhren, die an der Herstellerfirma vorbeigingen. Nachfolgend ein Zitat aus diesem Artikel:

Zitat Anfang

Der Hersteller war über solche Geschäfte vor allem auch deshalb verärgert, weil seine Uhren von fremden Betrieben veredelt wurden. Damit floß ein guter Teil des Gewinns an Rolex vorbei.

Zumeist wurden nämlich Uhren in der Preislage um 5000 Mark, aus 18karätigem Gold und mit Lederarmband, verschoben. Die Applikationen, die eine Rolex erst so richtig teuer machen, wurden dabei von Pforzheimer Firmen angebracht.

Wesentlich billiger wurde es, wenn die Pforzheimer beispielsweise das Goldband fertigten, für das Rolex-Händler bis zu 11 350 Mark berechnen. Vor allem aber wurden in Pforzheim die Uhren mit kleinen Diamanten bestückt, rund um das Glas und auf den Zeigern.

Eine von Fremdfirmen aufgemotzte Rolex war nur halb so teuer wie ein vergleichbares Stück im Juwelierladen.

Zitat Ende

Die oben beschriebenen „Geschäfte“ dürften wohl der Auslöser dafür gewesen sein, daß Rolex ab ca. 1984/85 seine Verkaufspolitik änderte und Golduhren nicht mehr mit Lederbändern, sondern nur noch mit den passenden Goldbändern angeboten hat.“

Wer sich für meinen gesamten Beitrag zum Thema „inoffizielle Bandkombinationen bei Goldmodellen“ interessiert, findet nachfolgend den entsprechenden Link: https://www.r-l-x.de/forum/showthread.php/145062-

Viele Grüße
Matthias

Hi Matthias,


es gab ja später auch wieder Golduhren von Rolex am Lederband; die hatten allerdings völlig andere Bandanstöße als die Uhren mit den massiven Goldbändern.
Hat das etwas miteinander zu tun?

R.O. Lex
16.08.2023, 00:07
Ich bin zwar nicht der Matthias, versuche es aber trotzdem einmal:

Bei den frühen Modellen konnte der Pforzheimer oder auch der Istambuler Goldschmied ein Band nachbauen, das auf den ersten Blick (mehr oder weniger) so aussah wie das Original. Das war vielen Kunden gut genug und sie haben ordentlich geld gespart, das Rolex sonst verdienen hätte können.

Für die neueren Modelle, die mit Lederband ausgeliefert werden, lassen sich gewiss auch für deutlich weniger Geld Goldbänder nachfertigen als sie bei Rolex kosten würden. Wegen der unterschiedlichen Gehäuseform und Anstöße ist das jedoch deutlich leichter erkennbar, und das hält dann wohl doch so manche Interessenten ab.

Ganz unabhängig davon sehen die neuen Modelle am Lederband sehr harmonisch aus, eben wegen der unterschiedlichen Gehäuseform und Anstöße. Bei den frühen Modellen gab es ja keinen Unterschied, was beim Lederband einen Spalt zwischen Band und Gehäuse beließ. Dies wiederum mag viele Kunden nach Pforzheim oder eben Istambul getrieben haben.

GG2801
16.08.2023, 00:26
Das heißt Istanbul :op:

R.O. Lex
16.08.2023, 00:47
Ersetze Istambul gegen Mailand. =)

LesPreludes
19.08.2023, 08:36
Ersetze Istambul gegen Mailand. =)

Das Band meiner ehemaligen WG GMT hat permanent an den Härchen gezupft, wie bei einer Kaufhausuhr. Nichts schaffte Abhilfe, kein Glätten der Kanten kein Polieren der Innenseite, nichts. Eine Alptraumuhr, die kam aus der Gegend.
Danke R.O. Lex, sehr aufschlussreich.

https://i.ibb.co/8P4syLK/a.jpg

https://i.ibb.co/BPf7G9h/Screenshot-2023-08-19-082145.png

The Banker
19.08.2023, 09:35
Die wurde ursprünglich mit Lederband ausgeliefert, oder :D?

LesPreludes
19.08.2023, 09:48
Mit einem originalen Oysterband wurde sie ausgeliefert vermute ich. :)