Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Altersteilzeit (ATZ)
Hallo in die Runde!
Ich habe aktuell die Möglichkeit, ATZ in Anspruch zu nehmen.
Da ich mich mit diesem Thema absolut nicht auskenne, versuche ich mal, hier ganz viel Schwarmwissen einzufangen.
Was sind Eure Erfahrungen? Worauf sollte man achten? Gibt es Fallstricke? Was sind akzeptable Bedingungen? ...
Ganz lieben Dank für Eure Beiträge! :dr:
shocktrooper
17.04.2024, 16:25
Mehr Input needed.
Blockmodell? Aufstockungsbetrag AG? Gibts einen Tarifvertrag oder eine Betriebsvereinbarung? Wie lange? Bis zur frühestmöglichen Rente oder bis zu einem Rentenbeginn ohne Abschläge?
pfandflsche
17.04.2024, 16:28
da gibt es einiges zu bedenken…
welches modell?….blockmodell mit aktiver phase bei vollzeit und freiphase nach der hälfte…oder sofortige halbierung der wochenarbeitszeit bei anwesenheit über die gesamtdauer?
ich würde immer das blockmodell mit aktiv-/passivphase wählen…spart die hälfte der zeit,in der ich die maaaaahlzeit-blöker und sonstigen fuuurzvisagen nicht mehr ertragen muss.
kann die gesamtdauer der altersteilzeit übergangslos in den renteneintritt mit ungekürzter rente münden?
sind mit der altersteilzeit die 45 pflichtjahre erfüllt?
ist ein gehaltsverzicht innerhalb der altersteilzeit verschmerzbar und einkalkuliert?
bestehen genug rücklagen,um gehaltseinbussen ggfs. abfedern zu können?
besteht anspruch auf jobticket oder andere vergünstigungen?
lasse dir von deinem arbeitgeber eine fiktive gehaltsabrechnung unter berücksichtigung aller faktoren in der aktiv-/passivphase erstellen.
bei mir sind zum beispiel schichtzuschläge ein thema…in der ruhephase wird ein gemittelter wert der in der aktivphase erbrachten zuschläge zur auszahlung kommen….so gesehen also kein risiko.
der aufstockungsbetrag des arbeitgebers ist dabei in immens wichtiger faktor…hat der geschockte trooper richtigerweise erwähnt.
Danke Dir sehr, Sascha! :gut:
Also, die möglichen "Zeit-Varianten" sind: 3/3 oder 2/2. Ich bin AT. Abschlagsfrei könnte ich laut Rentenversicherung ab Juni 2030 ausscheiden. Die betriebliche (pensionsbasierte) Altersvorsorge greift ab 01/2030.
da gibt es einiges zu bedenken…
welches modell?….blockmodell mit aktiver phase bei vollzeit und freiphase nach der hälfte…oder sofortige halbierung der wochenarbeitszeit bei anwesenheit über die gesamtdauer?
ich würde immer das blockmodell mit aktiv-/passivphase wählen…spart die hälfte der zeit,in der ich die maaaaahlzeit-blöker und sonstigen fuuurzvisagen nicht mehr ertragen muss.
kann die gesamtdauer der altersteilzeit übergangslos in den renteneintritt mit ungekürzter rente münden?
sind mit der altersteilzeit die 45 pflichtjahre erfüllt?
ist ein gehaltsverzicht innerhalb der altersteilzeit verschmerzbar und einkalkuliert?
bestehen genug rücklagen,um gehaltseinbussen ggfs. abfedern zu können?
besteht anspruch auf jobticket oder andere vergünstigungen?
lasse dir von deinem arbeitgeber eine fiktive gehaltsabrechnung unter berücksichtigung aller faktoren in der aktiv-/passivphase erstellen.
bei mir sind zum beispiel schichtzuschläge ein thema…in der ruhephase wird ein gemittelter wert der in der aktivphase erbrachten zuschläge zur auszahlung kommen….so gesehen also kein risiko.
der aufstockungsbetrag des arbeitgebers ist dabei in immens wichtiger faktor…hat der geschockte trooper richtigerweise erwähnt.
Danke auch Dir! :dr:
Worauf konkret bezieht sich denn der "Aufstockungsbetrag"?
pfandflsche
17.04.2024, 16:50
rechnerisch verdienst du die hälfte…
…damit der arbeitsknecht,den man loswerden möchte (nichts anderes ist dieses modell nämlich …) das überhaupt in erwägung zieht,stockt der arbeitgeber das ganze auf…in meinem fall 80 prozent…des bisherigen gehaltes.
damit und mit verminderter steuerlast…wegen progression…habe ich kaum merkbare gehaltseinbussen und komme seit sechs monaten abends vor lachen kaum in den schlaf…in drei jahren bin ich komplett durch mit dem quatsch und höre ganztägig merle haggard.
shocktrooper
17.04.2024, 16:50
Also kämst Du mit 3/3 ab 1.6.24 - 31.5.30 exakt bis zur abschlagsfreien Rente. Dann ist zu klären, wie hoch der Zuschuss ist und wie sich die ATZ auf Deine betr. Altersversorgung auswirkt. Meist ist die auf die Endbezüge abgestellt, hier hilft nur ein Blick in die Versorgungsregelungen.
Danke Euch, Sascha und "pfandflsche"! :gut::gut:
So wie ich es vermute, kennt Ihr Euch in diesem Thema sehr gut aus!
Ich würde Euch sehr gern auf "andere Ebene" konsultieren und das entsprechend per PN "regeln". Wäre das für Euch in Ordnung?
pfandflsche
17.04.2024, 17:19
was mich angeht,so ist der umfang meines pn-faches wegen meiner nicht-premium-mitgliedschaft sehr begrenzt und bereits mit mails bis zum anschlag gefüllt,die ich aus erinnerungs-und sonstigen gründen nicht löschen kann/will.
eines noch…der aufstockungsbetrag speist sich auch aus mitteln der öffentlichen hand…somit unterliegt das ganze dem sog. „progressionsvorbehalt“… und du damit auch der pflicht zur abgabe einer steuererklärung.
auch daran ist zu denken…damit verbunden auch die möglichkeit,dass es zu rückforderungen seitens des staates kommt…mir wurde geraten,mal pauschal fuffzig kröten im monat dafür zurückzulegen.
Alles klar!
Ich hätte per PN nur meine Handy-Nummer mitgeteilt, damit wir uns hier nicht die Finger wund schreiben müssen... Nochmals vielen Dank!
Ich finde das Thema spannend und lese gerne mit
shocktrooper
17.04.2024, 17:48
Frank,
ich habe Altersteilzeitmodelle mit verhandelt. Insofern ist mein Wissen das eines Praktikers. Und ohne die spezifischen Regelungen, die es bei Euch in der Fa. gibt, zu kennen, sind auch keine Antworten möglich. Bring zuerst mal den Aufstockungsbetrag/Prozentsatz in Erfahrung. Da der Aufstockungsbetrag sozialversicherungsfrei ist und auch "nur" dem Progressionsvorbehalt unterliegt, kommt man in vielen Fällen während der ATZ auf ein fast gleiches Einkommen zu vorher.
Kann aber sein, dass bei einem (Sehr gut)-Verdiener von der SV-Freiheit nix bleibt, weil er auch in der ATZ noch über den Beitragsbemessungsgrenzen liegt.
Wichtig wäre noch zu wissen, wie sich die ATZ auf die Betriebsrente auswirkt. Dort drohen ggf. viel höhere Einbußen als bei der ges. Rente. Hier wäre mein Ansprechpartner erst mal der HR-Bereich bzw. der Betriebsrat. Ansonsten hab ich nix gegen Schreiberei, hab ja Zeit :dr:
Und grade solche Threads sind oft wertvoll für Andere, sei es, weil sie Denkanstöße bekommen oder weil sie aus ihrem beruflichen Background auch wertvollen Input geben können. Musst ja weder Deine Fa. noch Dein Gehalt offen legen ;)
pfandflsche
17.04.2024, 17:51
ich gehe mal in mich und sehe nach,ob ich platz im pn-bereich schaffen kann…ohne gewähr.
der wichtigste rat ist der…
-kann ich mir altersteilzeit leisten?
ist ein gehaltsverzicht über sechs jahre leistbar?
die ungekürzte rente ist ebenfalls ein nicht zu unterschätzender faktor. mir war es…psychologisch/mental…wichtig,nach jahrzehnten der einzahlerei nicht am ende noch dafür durch die hintertür bestraft zu werden,zwar mit sechzehn angefangen…aber nicht die volle höhe einsacken zu können,weil „hinten raus“ zwei jahre „fehlen“.
die rente mit 63 ähnelt dem great rock‘n‘roll-swindle…in den genuss kamen nur zwei jahrgänge.
wer bis 67 schubbern soll/muss,der kann abschlagsfrei frühestens mit 65 gehen,WENN bis dahin die 45 jahre haft (beitragsjahre zur gesetzlichen rente) verbüsst sind…in heutigen zeiten fast nicht mehr schaffbar.
und noch wat…das umfeld nicht vergessen…ich habe einige kollegen,die ebenfalls im kreise der anspruchsberechtigten dümpeln…auf meine frage,weshalb noch nicht in altersteilzeit befindlich,kam in mehreren fällen die antwort,dass die sog. „partnerin“ nicht nur jünger als der kerl ist,sondern ganz entschieden dagegen, dass er…der kerl…schon deutlich VOR ihr zuhause im sessel bläht.
also…gut nachdenken und sich zeit lassen…ich brauchte knapp ein halbes jahr bis zu entscheidung…ohne nerv-olle im hintergrund.
Spacewalker
17.04.2024, 17:57
Bis 2030 ist es noch weit. Wer weiss, was sich bis dahin noch ändert; z.B. beim Renteneintrittsalter. :ka:
pfandflsche
17.04.2024, 18:02
die jahrgänge,die für altersteilzeit in frage kommen,stehen am ende ihrer erwerbsbiographie und dürften somit unter den sog. „vertrauensschutz“ fallen.
heute 35-jährige sollten sich hingegen mit renteneintritt so um 73 vertraut machen.
Sascha,
also, das ATZ-Entgelt setzt sich wie folgt zusammen: 50% des bisherigen Bruttoarbeitsentgelts + 20% des Regelarbeitsentgelts als Brutto-Aufstockungsbetrag. So wie ich das sehe, sind das effektiv ungefähr 60% vom Brutto-Verdienst.
Und noch was hinterher, Sascha, kann man mit dem AG rentenkassenwirksam verhandeln, dass er für den gesamten ATZ-Zeitraum die vollen Rentenversicherungsbeiträge abführt, also die, die zu zahlen wären, wenn man weiter voll beschäftigt sein würde?
pfandflsche
17.04.2024, 18:11
ja…das geht…ist bei meinem modell so.
aber nicht individuell verhandelt,sondern für alle gleich.
eben mal in meinen unterlagen gewühlt…bei mir wird auf 83 prozent aufgestockt.
urlaubs-und weihnachtsgeld halbieren sich ebenfalls…werden allerdings auch in der freiphase gezahlt.
tarifliche erhöhungen werden ebenfalls im gesamtzeitraum gezahlt.
shocktrooper
17.04.2024, 18:23
...ich habe einige kollegen,die ebenfalls im kreise der anspruchsberechtigten dümpeln…auf meine frage,weshalb noch nicht in altersteilzeit befindlich,kam in mehreren fällen die antwort,dass die sog. „partnerin“ nicht nur jünger als der kerl ist,sondern ganz entschieden dagegen dass er…der kerl…schon deutlich VOR ihr zuhause im sessel bläht.
Gaaanz wichtiger Punkt. Wie eine Kollegin mal sagte: "Zwischen mir und Schöner Wohnen steht nur mein Mann.." 8o
Nur gut, dass meine Frau nicht jünger ist als ich. ;)
pfandflsche
17.04.2024, 18:27
und jetzt spanne ich noch den bogen zur literatur…sehr lesenwert
-mehr zeit mit horst-
von ingeborg seltmann
wie gesagt….solche lebensentscheidungen bedürfen zeit des reifens und bedenkens.
was für den einen passt wie ein handschuh ist für den anderen ein spanischer stiefel.
shocktrooper
17.04.2024, 18:32
20 % Aufstockung ist ges. Minimum. Würde mich nicht hinterm Ofen vorlocken. Und Beiträge zur Rentenversicherung kann der AG bis zur BBG leisten, wenn er denn mag, weshalb es dann keine aus der ATZ resultierende Rentenminderung gäbe, abgesehen von Abschlägen aufgrund des ggf. früheren Renteneintritts.
Danke, Sascha!
Was wäre denn aus Deiner Praktikerperspektive ein "gängiges", für den AN nicht minimales Vergütungsmodell in der ATZ, das beide Seiten ruhig schlafen lassen würde?
shocktrooper
17.04.2024, 18:51
Die Regelungen, die ich kenne und für beide Seiten fair halte, liegen alle bei mind. 80 %, ergo 30 % Aufstockung. Plus Rentenversicherungsbeiträge auf 90 % des vorherigen ungekürzten Einkommens bzw. max. 90 % der BBG.
UND Klärung der Auswirkungen auf die bAV!
pfandflsche
17.04.2024, 18:59
und noch wat….
krankheitsbedingte fehlzeiten…man weiss nie,wie es im leben kommt…
bei mir ist es so…sechs wochen im jahr quasi freiflug…jede weitere woche krankheitsbedingt abwesend, müsste zur hälfte nachgearbeitet werden.
also auf dem papier…einige haben sich ohne „nacharbeit“ ihre knie/hüften/hirnhälften durchsanieren lassen und sind nun in der freiphase.
Sascha: :gut:
Ja, die betriebliche AV ist sehr wichtig. Bei mir sind es 2 Bausteine: Der Erste zahlt mir - zu gegebener Zeit - einen monatlichen Rentenbeitrag. Der Zweite springt ein, wenn meine gesamten Renteneinnahmen (gesetzlich und betrieblich) nicht mind. 70 % meines letzten Gehalts erreichen, wonach dann im Bedarfsfall auf eben diese 70% aufgestockt wird. So zumindest habe ich das im Vertragswerk verstanden. Wenn ich in ATZ gehe, beziehen sich die 70% dann wohl auf das ATZ-Gehalt, oder?
und noch wat….
krankheitsbedingte fehlzeiten…man weiss nie,wie es im leben kommt…
bei mir ist es so…sechs wochen im jahr quasi freiflug…jede weitere woche krankheitsbedingt abwesend, müsste zur hälfte nachgearbeitet werden.
also auf dem papier…einige haben sich ohne „nacharbeit“ ihre knie/hüften/hirnhälften durchsanieren lassen und sind nun in der freiphase.
Wie soll ich das einordnen? :grb:
pfandflsche
17.04.2024, 20:10
na ist doch nicht schwer zu verstehen…
du schliesst mit deinem arbeitgeber eine zusatzvereibarung zu deinem arbeitvertrag…dieser beinhaltet die genauen termine des beginns und endes der jeweiligen phasen.
beispiel…ende der aktivphase ist der 31.5 2027…im frühjahr 2027 rutscht du beim nassrasieren aus und der rechte ellbogen geht in aaaasch…neun wochen krank…fünf wochen reha…eine woche nacherholung…ergeben fünfzehn wochen ausfall…sechs darfste ohne nacharbeit dahoam bleiben…bleiben neun wochen über…und davon musste die hälfte nacharbeiten…runden wir auf vier wochen ab..danach gehst du eben nicht ende mai in die ruhephase sondern erst ende juni.
Sorry für meine ungelenke Ausdrucksweise. Ich hatte eher nicht ein Verständnisproblem. Aber, egal. Ich hoffe, dass mir die von Dir skizzierte Eventualepisode letztendlich erspart bleibt!
pfandflsche
17.04.2024, 21:21
kein thema...allet jut.für dich ist das thema komplett neu...ich kaue da schon eine weile länger herum.
ja..verständlich...ich hoffe,mir auch....und jetzt mal ohne witz...ich passe seit abschluss dieses vertrages im alltag so was von auf....ich will nicht einen verdammten tag länger arbeiten als vertraglich fixiert.
Na, da scheint bei Dir der Leidensdruck nicht allzu niedrig zu sein. Dann drücke ich mal feste die Daumen, dass Du Deine "Restlaufzeit" noch bestens überstehst!
Neben der oben geschilderten ATZ-Regelung bietet mein AG noch eine andere Möglichkeit an, und zwar Ausscheiden Ende 2024 (optional Ende 2025) gegen einmalige Abfindungszahlung von ca. 4 Jahresgehältern. Würde ich dieses Jahr aufhören, könnten sich 2 Jahre Arbeitslosigkeit mit den entsprechenden staatlichen Zahlungen (ALG I, Übernahme sämtlicher Kassenbeiträge) anschließen. Für die dann noch verbleibenden knapp 3,5 Jahre bist zum abschlagfreien Renteneintritt würde die zuvor versteuerte Abfindung herhalten. Aber für diesen Zeitraum werden ja keine Zahlungen in die Rentenkasse geleistet. Deshalb meine Überlegung: Ich könnte versuchen, dass mein AG aus der Brutto-Abfindung die vollen Rentenbeiträge für die besagten 3,5 Jahre front up an die Kasse abführt. Damit würde sich der zu versteuernde Betrag aus der Abfindung verringern. Ist sowas eigentlich (steuerrechtlich) möglich und wenn ja, wäre das für den AG "kompliziert"?
Und bei den Berechnungen nicht vergessen: bei der gesetzlichen Rente zahlt die Rentenversicherung 50% der anfallenden Krankenversicherung, die Pflegeversicherung darfst Du selbst zu 100% zahlen. Hast Du keine Kinder kommen (zur Strafe ;)) 4% obendrauf.
Bei der Betriebsrente wird Dir die anfallende KV und PV voll (100%) angerechnet, d.h. für beide Renten musst Du einen ordentlichen Batzen für die Kranken- und Pflegeversicherung hinlegen.
Dann kommt die nächste Keule, die ganze Show muss natürlich noch versteuert werden. Das wiederum ist Abhängig von Deinem Geburtsjahr, ich z.B. muss 82% meiner Renten versteuern, wenn Du erst 2030 in Rente gehst dürfte das auf die 100% zugehen.
Vater Staat bringt uns noch unter Mutter Erde.;)
Rookie1992
18.04.2024, 14:55
Sehr schade, dass dein AG nur die gesetzlichen 20 % aufstockt. Denn genau dies ist der "Kick" da die Aufstockung steuerfrei ist und "nur" der progression unterliegt.
Ich habe vor 6 Jahren genau dieses Modell (allerdings mit 30% Aufstockung) 3 Jahre aktiv und 3 Jahre passiv gewählt und war ab dem 60. LJ zuhause.
Ich kann echt nur jedem dazu raten, denn die freie Lebenszeit kann dir niemand nehmen. Lass Dir vom AG eine Probeberechnung geben, dann siehst du genau wieviel Netto Du dann hast. Dann kannst du kalkulieren.
und beachten, dass man nicht aus Arbeitslosigkeit in Rente gehen kann, dann zählen die letzten 1-2 Jahre Arbeitslosibkeit nicht als "Beitragsjahre/-monate"... das zählen sie nur, wenn sie zwischen Beschäftigungsphasen liegen... aber vielleicht findest du ja jmd., der dich (ggf. von dir selbst finanziert) für einen Monat nach Arbeitslosigkeit und vor Renteneintritt einstellt ;)
PS. vorher noch bis 54 privat versichert und dann in die gesetzliche KV gewechselt = der Traum der Sozialsystems :jump:
Sehr gute Hinweise! :gut: Danke Euch sehr! :dr:
Dass, was Du, "kAot", geschrieben hast war mir neu. Schon wieder so eine Stolperfalle...
Ich präferiere die ATZ-Variante. Den Aufstockungsbetrag könnte ich versuchen, zu verhandeln. Von jetzt 20% auf dann ggf. 30% würde effektiv insgesamt 65% bedeuten, oder?
Spacewalker
18.04.2024, 17:06
und beachten, dass man nicht aus Arbeitslosigkeit in Rente gehen kann, dann zählen die letzten 1-2 Jahre Arbeitslosibkeit nicht als "Beitragsjahre/-monate"... das zählen sie nur, wenn sie zwischen Beschäftigungsphasen liegen... aber vielleicht findest du ja jmd., der dich (ggf. von dir selbst finanziert) für einen Monat nach Arbeitslosigkeit und vor Renteneintritt einstellt ;)
Sicher? :grb:
Ich hatte nach dem plötzlichen Tod unseres Firmeninhabers und Insolvenz durch Erbstreitigkeiten etc., 24 Monate lang ALG1 bezogen und war dann nach 7 Monaten Privatiersleben in die vorgezogene Rente mit 63 gegangen. Die 24 Monate wurden trotzdem angerechnet. :ka:
pfandflsche
18.04.2024, 17:14
kommt darauf an,wann das war….
die möglichkeit,sich frech kanten zu lassen,dann zwei jahre in ALG1 die zeit abzusitzen und danach nahtlos in rente bei voller anerkennung der ALG-zeit für die rente,gab es mal…dann fiel auf,dass dieses pferd von zu vielen geritten wurde..und schon musste eine gewisse zeitspanne zwischen arbeitslosigkeit und renteneintritt liegen,wollte man die zeit der nichtbeschäftigung rentenmässig anerkannt haben.
Spacewalker
18.04.2024, 17:37
Frech kanten lassen war es eher nicht. Ich hätte sogar lt. letztem Wunsch meines Chefs die Geschäftsführung übernehmen können, aber aus og. Gründen wollte ich mir das nicht ans Bein binden. Und nahtlos war es auch nicht.
ALG1 08.2017-08.2019, danach 7 Monate aus dem "Sparschwein" gelebt, danach mit 10,8% Abzügen in Rente.
pfandflsche
18.04.2024, 17:46
das war kein angriff auf dich…pardon,falls das so verstanden wurde.
aber die grob skizzierte,angeführte methode war eine zeitlang beliebtes mittel.
ATZ vor der Entscheidung stand ich auch 2020 und ich habe zu dem Zeitpunkt ein Angebot für den Vorruhestand bekommen 6 Jahre und 10 Monate bis zur Rente 83 % vom letzten Netto. Kein Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld,Tariferhöhung wird weiter gezahlt. Werde in 3,5 Jahren mit >75 Rentenpunkte in Rente gehen. Kurzum nach 27 Jahren Schichtdienst war mit 2Monate vorm 58 Feierabend und nun hab ich schon 3,5 Jahre um und ich vermisse nichts. Klar Struktur danach muß jeder selber hinbekommen, aber ich habe mich schon ab meinem 55 damit befasst so früh wie möglich aufzuhören und würde es immer wieder machen .
Ich bin noch bis zum 30. September in der ATZ in der Ruhephase dann mit 63 nach in Rente. War das beste was ich machen konnte.
Den Progressionsvorbehalt nicht außer acht lassen, kann heftig werden, besonders wenn man noch Nebeneinkünfte hat. Unbedingt vor der Unterschrift mit einem Steuerberater besprechen.
madmax12345
18.04.2024, 20:27
Sicher? :grb:
Ich hatte nach dem plötzlichen Tod unseres Firmeninhabers und Insolvenz durch Erbstreitigkeiten etc., 24 Monate lang ALG1 bezogen und war dann nach 7 Monaten Privatiersleben in die vorgezogene Rente mit 63 gegangen. Die 24 Monate wurden trotzdem angerechnet. :ka:
Soweit ich weiß trifft genau ein Fall zu, wenn der Arbeitnehmer „kurz vor der Rente“ durch Insolvenz arbeitslos wird.
Daher wurde es bei dir entsprechend angerechnet.
Spacewalker
18.04.2024, 20:44
Das kann sein. Danke für die Info, Max. :dr:
Servus,
meine ATZ läuft fünf Jahre, bin jetzt in der passiven Phase, bekomme die üblichen 20 Prozent brutto für netto, was mich ärgert, das erechnete Gehalt bleibt, d.h. keine Zulage (Energie usw.) wird gewährt, ebenso keine tarifliche Gehaltseröhung, aber egal, ich bin froh, dass ich raus bin, die ATZ läuft bis 64,6 dann kann ich offiziell in Rente.
Meine ATZ hat am 01.12.20 begonnen, und am 31.12.20 wurde sie abgeschafft, nochmal Glück gehabt.:D
shocktrooper
18.04.2024, 21:29
So langsam beschleicht mich das Gefühl, dass die ATZler, Rentner oder kurz vor der Rente stehenden hier in der Überzahl sind... 8o
gabs nicht mal ne Umfrage "wie alt seid ihr" o.ä.?
pfandflsche
18.04.2024, 21:38
na ja...an sich keine sooo grosse überraschung....
...um einen bestimmten lebensstil pflegen zu können,muss man üblicherweise das eine oder andere jahrzehnt seine runden im göpel gedreht haben. natürlich gibt es auch die jungen/jüngeren,die wegen der mühen ihrer vorfahren..oder weil ihrem klugen köpfchen geschuldet...mit mitte/ende dreissig aus allem heraus sind und den rest ihres lebens die geldsäcke von links nach rechts verbringen lassen.
und wer vier jahrzehnte tag ein tag aus den gleichen bullshit machen musste,der sucht schon nach auswegen....auch und gerade dann,wenn links und rechts die kollegen aus welchen gründen auch immer frühzeitig das erdmöbel bezogen haben.
ich habe in wenigen wochen 42 jahre ununterbrochener schubberei hinter mir...alles im schichtdienst...seit einem vierteljahrhundert auch nachtschichten...so langsam langt es und daher mehr als nur froh,dass....erstmals in meinem leben...die zeit auf meiner seite ist.
shocktrooper
18.04.2024, 21:49
Runden im Göpel :verneig:
von meinen Vorvätern kenn ich nur "Den Riemen runterreißen"
R.O. Lex
18.04.2024, 22:17
So langsam beschleicht mich das Gefühl, dass die ATZler, Rentner oder kurz vor der Rente stehenden hier in der Überzahl sind... 8o
Das war mein Gedanke vorhin auch, da braucht sich niemand über den Fachkräftemangel wundern.
pfandflsche
18.04.2024, 22:24
wie so oft bietet auch hier country die passenden liedzeilen...
"the wrinkles in my forehead
show the miles I've put behind me
they continue to remind how fast I'm growin' old
guess i'll die with this fever in my soul"
die durchschnittliche lebenerwartung in diesem land beträgt bei kerlen 78,3 jahre...seit einigen jahren ist die tendenz in einigen industrienationen....sinkend...dazu habe ich einen verdacht,den ich hier nicht näher bequatschen werde...wurscht.
so...und nun rechnen wir mal mit spitzer feder...78,3 minus 45 jahre,die man auf der galeere im takt der trommel fremdbestimmt "wertschöpfen" soll...bleiben 33 jahre...davon ziehen wir noch mal 18 ab,in denen man unter der kuratel der mutmasslichen erzeuger,unlustiger steisstrommler,gieriger lehrmeister steht...bleiben fuffzehn übrig...fuffzehn jahre,in denen man...mit ein wenig glück und ohne verpflichtungen anderen gegenüber..sein eigner herr ist....bzw. sein kann,war man hartleibig genug,den fleischlichen verlockungen links und rechts des lebenswegerandes widerstehen zu können.
so gesehen...ist ATZ gleich dem manna,welches vom himmel purzelt.
darauf ein oettinger.
Spacewalker
18.04.2024, 22:25
Das war mein Gedanke vorhin auch, da braucht sich niemand über den Fachkräftemangel wundern.
Wie auch, wenn Work-Life-Balance an erster Stelle steht. :ka:
Auch der "Traumjob" Influencer erfordert halt irgendwo Produktivität.
wie so oft bietet auch hier country die passenden liedzeilen...
"the wrinkles in my forehead
show the miles I've put behind me
they continue to remind how fast I'm growin' old
guess i'll die with this fever in my soul"
die durchschnittliche lebenerwartung in diesem land beträgt bei kerlen 78,3 jahre...seit einigen jahren ist die tendenz in einigen industrienationen....sinkend...dazu habe ich einen verdacht,den ich hier nicht näher bequatschen werde...wurscht.
so...und nun rechnen wir mal mit spitzer feder...78,3 minus 45 jahre,die man auf der galeere im takt der trommel fremdbestimmt "wertschöpfen" soll...bleiben 33 jahre...davon ziehen wir noch mal 18 ab,in denen man unter der kuratel der mutmasslichen erzeuger,unlustiger steisstrommler,gieriger lehrmeister steht...bleiben fuffzehn übrig...fuffzehn jahre,in denen man...mit ein wenig glück und ohne verpflichtungen anderen gegenüber..sein eigner herr ist....bzw. sein kann,war man hartleibig genug,den fleischlichen verlockungen links und rechts des lebenswegerandes widerstehen zu können.
so gesehen...ist ATZ gleich dem manna,welches vom himmel purzelt.
darauf ein oettinger.
Schön geschrieben. Aaaaber…. bei den angesprochenen 15 Jahren restliche Lebenserwartung auf gar keinen Fall Oettinger. :;)
Masta_Ace
19.04.2024, 09:12
mit mitte/ende dreissig aus allem heraus sind und den rest ihres lebens die geldsäcke von links nach rechts verbringen lassen.
.
Bis am Ende nix mehr übrig ist und die eigenen Kinder in die Röhre schauen. Na herzlichen Glückwunsch! Irgendwann wird jeder alt und denkt zurück über das eigene Leben, was er zurücklässt. Da möchte ich mir keine Vorwürfe machen müssen
So, endverhandeltes ATZ-Angebot seitens AG liegt mir nun vor: Zeitraum: 3 Jahre aktiv und 3 Jahre passiv (anschließend geht es abschlagsfrei in Rente); Regelarbeitsentgelt (50% vom brutto) + Aufstockung (40%, bezogen auf Regelarbeitsentgelt); Höherversicherung zur gesetzlichen RV i.H.v. 80% des Regelarbeitsentgelts (mit Begrenzung auf BBG). BAV-Thema scheint soweit auch i.O. zu sein. Klingt erst einmal nicht allzu schlecht, oder was sagt ihr dazu?
Das wären 3 zusätzliche Jahre selbst bestimmter Lebenszeit - sowas kann man vermutlich monetär nicht abbilden und sollte es ganz sicher nicht "verschenken"...
Bei uns in der Fa. gehen gefühlt 90% der Kollegen, die ein Angebot bekommen in ATZ.
Das war vor 10 Jahren ganz anders.
Die Tendenz geht immer mehr zu arbeitsfreier Lebenszeit auch wenn es einige finanzielle Einschränkungen gibt.
Mit dem Angebot einen versierten Steuerberater und die Rentenversicherung aufsuchen und sich ausrechnen lassen, welche Bruttorente Du mit welchem Renteneintrittsalter zu erwarten hast. Dazu kommt die Betriebsrente und evtl. weitere Einnahmen, aus der Summe berechnest Du unter aktuellen Bedingungen, Dein Nettoeinkommen, welches Du zu erwarten hast.
Davon rechnest Du dann, je nach persönlichem Sicherheitsempfinden, 2-3% Inflation weg. Dann weißt Du, ob Du mit diesem Nettoeinkommen leben kannst/willst.
Wenn die Antwort „Ja“ lautet: Gratulation!
Bei uns in der Fa. gehen gefühlt 90% der Kollegen, die ein Angebot bekommen in ATZ.
Das war vor 10 Jahren ganz anders.
Die Tendenz geht immer mehr zu arbeitsfreier Lebenszeit auch wenn es einige finanzielle Einschränkungen gibt.
Das böse Erwachen kommt dann nach ein paar Jahren, wenn die Inflation das knapp kalkulierte Einkommen frisst. Dann findet die arbeitsfreie Lebenszeit ausschließlich noch in der runtergekommenen Bude mit Sanierungsstau oder der Sozialwohnung statt. Erlebe ich leider regelmäßig.
Knapp kalkuliert ist halt schlecht nachgedacht und informiert.
Ich erlebe das so oft im Gespräch mit Kollegen, daß sie leider schlecht informiert sind und sich bereits in der aktivem Phase wundern, warum sie bei der Lohnsteuererklärung auf einmal 1,5k nachzahlen müssen statt wie vorher eine Erstattung bekommen.
Genau so. Dabei ist es wirklich einfach und nicht teuer, sich das alles professionell berechnen zu lassen.
bernie1978
13.09.2024, 18:07
Bürgergeld ist eigentlich ziemlich einfach.
pfandflsche
13.09.2024, 18:25
pattern...
wenn ich es richtig lese/verstehe,kommst du auf 90 prozent...gespeist aus halbiertem gehalt plus aufstockungsbetrag seitens des arbeitgebers in höhe von 40 prozent.
dazu noch abschlagsfrei in rente...
was ich nicht verstehe,ist die höherversicherung zur rente.und was ist BAV?
aber so grob über den daumen klingt das nach einem vernünftigen angebot und drei jahre früher im sessel zu hocken sind einfach drei jahre...
deine persönlichen verhältnisse wirst du zu überblicken wissen und so gesehen deine entscheidung treffen.
und wenn ich höre,dass vom renteneintritssalter umme 70 geblubbert wird,dann kann ich nur sagen...flip the bird und ATZ-vertrag unterschreiben.
BAV = betriebliche Altersversorgung
pattern...
wenn ich es richtig lese/verstehe,kommst du auf 90 prozent...gespeist aus halbiertem gehalt plus aufstockungsbetrag seitens des arbeitgebers in höhe von 40 prozent.
dazu noch abschlagsfrei in rente...
was ich nicht verstehe,ist die höherversicherung zur rente.und was ist BAV?
aber so grob über den daumen klingt das nach einem vernünftigen angebot und drei jahre früher im sessel zu hocken sind einfach drei jahre...
deine persönlichen verhältnisse wirst du zu überblicken wissen und so gesehen deine entscheidung treffen.
und wenn ich höre,dass vom renteneintritssalter umme 70 geblubbert wird,dann kann ich nur sagen...flip the bird und ATZ-vertrag unterschreiben.
Zusammengefasst bedeutet das Angebot in etwa folgendes: In den nächsten 6 Jahren (3 Jahre ATZ aktiv + 3 Jahre ATZ passiv) bekomme ich auf die Hand knapp 90% von dem mickrigen Lohn, den ich jetzt beziehe. Reicht zum Überleben. Der Rentenschwund aufgrund ATZ in den kommenden Jahren ist grenzwertig verschmerzbar. Es bleibt mir aber baw. steuerlich freigestellt, ob ich dann Pfandflaschen sammle. Die von Dir erwähnte Erhöhung des Renteneintrittsalters mag mich u.U. treffen. Dann käme vielleicht doch noch das bereits weiter oben genannte Bürgergeld in Frage, wobei ich mir nicht sicher bin, dafür den richtigen Pass zu besitzen.
pfandflsche
13.09.2024, 19:11
die einnahmen durch leergut sind nicht zu unterschätzen...
...davon abgesehen klingen 90 prozent plus verschmerzbarem rentenschwund sooo schlimm nicht...und ganz brutal gesagt....wer die letzten erwerbsjahre vor dem eintritt in die regelaltersrente in vollzeit arbeiten MUSS,um deckungslücken vorzubeugen....der hat ohnehin die jahrzehnte vorher falsch gewirtschaftet. zur lebenführung gehört für mich auch eine übersicht/planung in finanziellen belangen.
sicherlich gibt es schicksalsschläge,die angefressene guthaben in qualm aufgehen lassen.
an meinem konstrukt habe ich dreissig jahre gefummelt...im sinne von gespart...und wie auf`s stichwort kam das angebot des arbeitgebers umme ecke.dennoch überlegt und nach einigem zögern zugeschlagen.
was das renteneintrittsalter angeht,so dürftest du das geniessen,was als "vertrauensschutz" bezeichnet wird...will sagen...die halbwegs rentennahen jahrgänge werden nicht noch kurz vor toresschluss zu längerer lebensarbeitszeit verknackt.
Na dann wünsche ich Dir sehr, dass Dein "Konstrukt" vollends aufgeht!
Dem "Vertrauensschutz" mag ich noch nicht so recht vertrauen. Wenn es hart auf hart kommt, muss eben auch meine Frau Pfandflaschen sammeln ...
Servus,
bin seit Mai vorigen Jahres in ATZ, 2,5 aktiv, 2,5 passiv.
Habe nur die gesetzlichen 20 Prozent Aufschlag brutto für netto, keine BAV.
Ich bereue keine Minute, sch... aufs Geld, Freizeit ist mir wichtiger, und 46 Jahre buckeln reichen ja wohl auch.
Bei uns wurde einen Monat nachdem ich in ATZ ging die ATZ aus dem Tarifvertrag gestrichen, habe ich nochmal Glück gehabt.:gut:
46 Jahre - das reicht wirklich, Rudi! Genieße Deine Lebenszeit, bei hoffentlich guter Gesundheit! :dr:
pfandflsche
13.09.2024, 19:39
pattern...
...danke...nach mir kommt nichts mehr..wenn ich die hufe hochreisse,endet die "blutlinie"...will sagen...vorsorge für folgegeneration und sogenannte "partnerinnen" musste ich nie betreiben.
ich bin genügsam und ohnehin in diesem lebensdurchgang erstens älter geworden und zweitens weiter gekommen,als die dummschwätzer und bedenkenträger in den jungen jahren mir zutrauten...so gesehen segele ich jetzt schon in der gewinnzone.
Tja, "pfandflsche" (eigentlich mag ich Dich nicht so unpersönlich ansprechen), Du zeichnest hier nicht das allersonnigste Bild Deines Lebens. Du wirst dafür aber Deine Gründe haben. Wenn Du von "diesem Lebensdurchgang" schreibst, bleibt Dir zumindest Hoffnung, die nicht jedem gegeben ist!
Rookie1992
13.09.2024, 21:06
Hallo Frank,
ich kann dir nur raten, das tolle Angebot deines Arbeitgebers ( 40 % Aufstockung, und Rentenversicherungsbeitragszahlung) anzunehmen. Ich selbst habe vor 7 Jahren auch das Angebot angenommen und es keine Sekunde bereut. Wie du schon geschrieben hast, die Freiheit und die freie Zeit kann Dir keiner mehr nehmen.
Und sooo schwarz wie es Rene sieht kann ich auch nicht nachvollziehen. Klar, das mit Steuerberater (braucht man eigentlich nicht, wenn man sich eine Probeberechnung des Gehaltes durch den AG machen lässt) kann man machen. Bei der späteren Rente geht es echt nur um Minimalbeträge, da dein AG ja auch hier entsprechend aufstockt. Zusätzliche Einnahmen bzw. Ersparnisse vorausgesetzt wird es für Dich dann kaum einen Unterschied machen. Aber das kannst du bestimmt selber berechnen.
Meine Meinung ganz klar: go for it
Grüße
Rookie1992
AndreasL
14.09.2024, 07:06
Ich würde es machen.
Habe einen anderen Ansatz. Überlege dir bitte mal, wieviel mehr Geld du hättest, wenn du die drei Jahre weiter arbeitest. Vielleicht reden wir in Summe über 500 EUR pro Monat; dafür würde ich definitiv nicht arbeiten. Das wäre weit unter dem Mindestlohn und keine Option für mich. Falls du aber meinst, dass das Geld fehlt, wäre jeder 538 EUR Job interessanter.
Du bist sicher nicht repräsentativ, Andreas :dr:
Rookie, das ist gefährlicher Unsinn, was Du da rätst und erzählst.
AndreasL
14.09.2024, 10:31
Lass uns in acht Jahren mal sprechen; dann soll ich Rente bekommen. ;)
Viele Dank für Eure Ratschläge, Hinweise, Meinungen...! :gut:
Gerechnet ist soweit alles, und es sieht insgesamt ganz passabel aus. Ich werde unterschreiben und dann ab 01.12.2027 in eine andere "Genussphase" wechseln. ;)
Freu dich drauf. :gut:
Ich darf das am 1.8.2026. :jump:
pfandflsche
14.09.2024, 20:13
1.5. 2027
zutrittsausweis auf den tisch pfeffern und ab durch die tür.
Rookie1992
16.09.2024, 00:14
Du bist sicher nicht repräsentativ, Andreas :dr:
Rookie, das ist gefährlicher Unsinn, was Du da rätst und erzählst.
Lieber Renè, bitte erklär mir doch mal was da gefährlicher Unsinn sein soll?
Es ist vollbracht: Unterschrieben und zurückgesandt! :jump:
Ich wünsche allen "Passiven" weiterhin eine genussreiche Zeit und uns "Aktiven" ganz viel Vorfreude mit einem dann möglichst unversehrten Übergang... :dr:
Und Rookie, Dein Beitrag war weder gefährlich, noch unsinnig! :gut:
ein michael
18.09.2024, 20:40
Glückwunsch:dr:
pfandflsche
18.09.2024, 21:16
frei nach einem rolling-stones-klassiker…
time…time…time is on your side
ganz im ernst…ab jetzt wachste des jungen morgens auf und denkst dir….exit-datum steht und in 24 stunden ist es wieder ein tag weniger.und in 48 stunden sogar zwei.
und weiterhin denkst du dir…in (zahl einsetzen) jahren bin ich hier weg…und ihr eierbläser und knallchargen hockt dann immer noch in diesem bunker und müsst euch von anderen knallchargen geistigen ausfluss anhören.jeden…verfluchten…tag.
und dieses gefühl ist auch nach (bei mir seit unterschrift) einem jahr derart wärmend,dass es heizkosten spart.
...ganz so schlimm ist es bei mir nicht, pfandflsche.
Hast Du denn ein schnödes Bandmaß an Deiner Seite, oder hast Du etwa ein Äquivalent in Deinem Kopf?
pfandflsche
19.09.2024, 17:31
dafür jibbet eine app.
für die letzten hundert tage werde ich tatsächlich ein bandmass verwenden.
oder aber für die letzten 365 tage das anlegen,was im army-sprachgebrauch als „short time calendar“ bezeichnet wird.
frei nach einem rolling-stones-klassiker…
time…time…time is on your side
ganz im ernst…ab jetzt wachste des jungen morgens auf und denkst dir….exit-datum steht und in 24 stunden ist es wieder ein tag weniger.und in 48 stunden sogar zwei.
und weiterhin denkst du dir…in (zahl einsetzen) jahren bin ich hier weg…und ihr eierbläser und knallchargen hockt dann immer noch in diesem bunker und müsst euch von anderen knallchargen geistigen ausfluss anhören.jeden…verfluchten…tag.
und dieses gefühl ist auch nach (bei mir seit unterschrift) einem jahr derart wärmend,dass es heizkosten spart.
Hab jetzt schon 15 von 24 Monaten um. Diese Emotionen hatte ich bisher noch nicht. Freuen ja, planen ja, zählen nein. Mir macht die Arbeit immer noch Spaß - zumindest meistens.
Aber die Arbeitssituation ist sicherlich bei jedem anders und ja, es gab auch in meinem Berufsleben solche Momente. Aber hoffentlich muss ich nicht mit solchen Emotionen gehen. Das wäre mein Wunsch.
Geht mir ähnlich, Wolli! :dr:
Wenn ich überlege, wieviel Lebenszeit der Beruf anteilig bei den meisten Menschen in Anspruch nimmt, finde ich es erschreckend wie resigniert oder schlicht abge****t Einzelne hier auf die Rente / Pension hinarbeiten.
Ich nehme das für mich als Negativbeispiel auf, in der Hoffnung solch eine Resignation frühzeitig zu erkennen, mich beruflich zu verändern und so bis zur Rente / Pension mit Freude zu arbeiten.
shocktrooper
19.09.2024, 20:45
Jetzt mal ganz nüchtern - auf was arbeitet man denn sonst hin?
Arbeit bedeutet, dass man Lebenszeit gegen Geld verkauft. Wenn man dann noch das Glück hatte - wie ich - dass der Job noch (meist) Spaß gemacht hat, ist das nicht die Regel, sondern ein Bonus. Und dass man sich nach 40 bis 50 Jahren Ausbildung und Job freut, wenn man aussteigen kann und dazu noch finanziell abgesichert ist, ist das nicht Resignation, sondern eine Ziellinie.
Und die allermeisten kommen irgendwann an einen Punkt, an dem der Spaßfaktor im Job kleiner wird und der Anteil des Schmerzensgeldes größer. Und nicht jeder hat das Glück, einen zu jeder Zeit wahnsinnig erfüllenden Job zu haben.
Ich hab das aber auch erst so ab 50 richtig realisiert, dass Zeit ein endliches Gut ist. Bis dahin fühlt man sich unsterblich und wichtig. Dabei liegen die Friedhöfe voller Unverzichtbarer ;)
pfandflsche
20.09.2024, 05:37
exakt...
den worten des geschockten troopers schliesse ich mich vollumfänglich an. und beim blick auf die restlaufzeit-app umspielt ein feines grinsen die miese visage...wieder ein tag weniger als canary in the coalmine.
FriendlyAlien
20.09.2024, 10:06
Was auch gerne ausgeblendet/vergessen wird ist, dass die Lebensqualität mit 60 eine andere ist als mit 70 Lenzen.
Wenn ich nicht konsequent meine Mobilitätsübungen mache, sieht das Ein-Aussteigen in ein Rennboot ( Rudern ), alles andere als geschmeidig aus.:D
Besser wird's nicht - isso.
Ist ja nicht schlimm, sollte man aber auch im Auge behalten.
Wenn ich überlege, wieviel Lebenszeit der Beruf anteilig bei den meisten Menschen in Anspruch nimmt, finde ich es erschreckend wie resigniert oder schlicht abge****t Einzelne hier auf die Rente / Pension hinarbeiten.
Ich nehme das für mich als Negativbeispiel auf, in der Hoffnung solch eine Resignation frühzeitig zu erkennen, mich beruflich zu verändern und so bis zur Rente / Pension mit Freude zu arbeiten.
Sehr guter Einwand. Ich könnte nicht einen Tag in einem Beruf arbeiten, der mir keine Freude macht. Andersherum kann ich mir gut vorstellen, meinen Beruf so lange auszuüben, so lange ich geistig und körperlich dazu fähig bin.
Seit meinem 40. Geburtstag versuche ich, stetig die Stunden zu reduzieren und plane, die Agenturleitung innerhalb der nächsten Jahre an die nächste Generation zu übertragen und „nur“ noch als Angestellter in Teilzeit mitzuarbeiten.
Die größte Herausforderung wird sein, meine Frau auch von Arbeitszeitreduzierung zu überzeugen. Dann heißt es reisen, golfen und allgemein viel Sport treiben, um das süße Leben noch viele Jahrzehnte genießen zu können.
Vielen Dank. Das liest sich sehr gut und entspricht auch grob meinem Plan. Auf jeden Fall schön zu lesen, die Desillusionierung Einzelner schlägt einem ja aufs Gemüt.
Naja, wenn man bis zur Rente für den Durchschnittslohn arbeitet, ist das ganze Leben leider auch desillusionierend.
https://www.fr.de/verbraucher/2024-rentenformel-rentenniveau-gehalt-3500-euro-brutto-rente-92838129.html
Davon kommen noch 4 Punkte weg und vom Rest 14,4%, wenn man mit 63 in Rente gehen möchte. Mit 60 fehlen dann nochmal drei Punkte.
Bedeutet: Wer sein Leben lang 4500€ brutto verdient und mit 60 in Rente geht, bekommt weniger als 1500€ Bruttorente. Den meisten fällt das leider erst zu spät auf bzw. wird lange ignoriert. Wenn dann ein paar Jahre wie die letzten kommen, in denen die Inflation wild wütet, sinkt die Kaufkraft, dass die 1500€ nur noch 1000€ „wert“ sind. Da helfen dann auch keine Rentenerhöhungen mehr.
Bei jemandem mit 4500€ Bruttoeinkommen, der in 2020 in Rente gegangen ist.
(Alles nur grob im Kopf gerechnet)
Da bin ich völlig bei dir. Ich habe das großes Glück, dass mich mein Beruf erfüllt, es zahlreiche Möglichkeiten zur inhaltlichen Umorientierung gäbe und ich mit 60 und Stand heute 71,75% in Pension gehen kann.
Das Glück und die Gnade dem Tüchtigen! :dr:
Das ist nicht jedem Tüchtigen vergönnt!
Andreas1962
20.09.2024, 19:56
Hey Nykon, genauso war es auch bei mir. Meine Berufung hat mich meistens erfüllt.
Klar gab es auch mal Stress, aber das gibt es in jedem Job.
Hatte viele Möglichkeiten und diese auch genutzt, oft mit dem Partner deshalb Stress bekommen.
Möchte eigentlich nichts missen und würde es genauso wieder machen.
Vor zwei Jahren musste ich mit 60 raus. Dafür gibts aber jeden Monat 71,75 %.
Alles richtig gemacht
LG Andreas
Hi Andreas,
ich hoffe, dass ich diese Sätze mit 60 auch schreiben kann. Das freut mich zu lesen!
Beste Grüße
Fabian
Ich hab das aber auch erst so ab 50 richtig realisiert, dass Zeit ein endliches Gut ist. Bis dahin fühlt man sich unsterblich und wichtig. Dabei liegen die Friedhöfe voller Unverzichtbarer ;)
Wie wahr! Aber das muss halt jeder für sich entscheiden. Und dann muss es finanziell noch passen.
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