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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mawal war dann mal weg - 1.000km Jakobsweg in Spanien und Frankreich



Mawal
11.09.2024, 16:49
Ich bin ein Stück des Voie de Tours in Frankreich, den kompletten Camino Frances von St. Jean Pied de Port bis Santiago de Compostela und die Erweiterung von Santiago über Finisterre und Muxia gegangen.

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Die geplante Reisestrecke

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Das "Nachher-Vorher" Bild - Insgesamt bin ich ein wenig geschrumpft. :rofl:

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Mein Pilgerausweis - Jeder Stempel steht für eine Übernachtung

Der Camino Frances ist der populärste Jakobsweg, auch Hape Kerkeling ist diesen teilweise gegangen und beschreibt das in seinem Buch "Ich bin dann mal weg.".

Ich war insgesamt 45 Tage unterwegs und habe an 42 unterschiedlichen Orten geschlafen. Dabei habe bin ich rund 1.000km gewandert mit rund 17.000 Höhenmeter rauf und wieder runter.

Meine Etappen sahen so aus.

Voie de Tours (4 Tage)
16.7. Bordeaux (Flug)
17.7. Ville du Barp 40km
18.7. Le Muret 30 km
19.7. Pissos 20 km
20.7. Labouheyre 17 km

Camino Frances (31 Tage)
21.7. Saint Jean Pied de Port (Bahn)
22.7. Roncesvalles 24km
23.7. Larrasoaña 27km
24.7. Pamplona 15 km
25.7. Punta la Reina 25km
26.7. Estella 22km
27.7. Los Arcos 21km
28.7. Logroño 28km
29.7. Nájera 28km
30.7. Santo Domingo 21km
31.7. Belorado 23km
1.8. San Juan de Ortega 23km
2.8. Burgos 25km
3.8. Hontanas 30km
4.8. Boadillo del Camino 30km
5.8. Carrión de los Condes 26km
6.8. Terradillos Templarios 26km
7.8. El Burgo Ranero 32km
8.8. Léon 37km
9.8. San Martin del Camino 24km
10.8. Murias de Rechivaldo 30km
11.8. Rabanal del Camino 16km
12.8. El Acebo de San Miguel 17km
13.8. Ponferrada 15km
14.8. Villafranca del Bierzo 23km
15.8. O Cebreiro 27km
16.8. Triacastela 21km
17.8. Sarría 17km
18.8. Gonzar 30km
19.8. Melide 31km
20.8. Calle 22km
21.8. Santiago de Compostela 31km

Finisterre und Muxia (5 Tage + 1 Ruhetag)
22.8. Negreira 22km
23.8. Olveiroa 30km
24.8. Finisterre 31km
25.8. Finisterre 7km
26.8. Muxía 28km
27.8. Muxía Ruhetag

Rückkehr
28.8. Santiago de Compostela (Bus)
29.8. Berlin (Flug)

Eine detaillierte Etappenplanung hatte ich nicht. Ich wusste, ich starte in Bordeaux und ende in Muxia. Meist habe ich am Vortag entschieden, wohin bzw. wie lange ich gehen werde, manchmal aber auch auch erst am Tag selbst. Übernachtet habe ich meist in Schlafsälen von Herbergen.

Vorspiel
Ich wollte das schon immer oder sehr lange machen. Die Zeit passte nie und es gibt so verblüffend viele Jakobswege, welchen wählen? Und überhaupt. Ich denke, im Mai habe ich mal wieder gegoogelt und diesmal wusste ich sehr schnell, was ich wollte. Camino Frances komplett mit der Verlängerung nach Muxia und Finisterre. Und da der Camino Frances angeblich so voll ist, ein paar ruhige Tage zum warm werden in Frankreich mit der Idee von Bordeaux (Direktflug aus Berlin) nach St. Jean Pied de Port, dem Startpunkt des Camino Frances, zu wandern.

Am Ende kam das anders als gedacht, dazu später mehr. Die Vorbereitung war spannend, mein Spanisch mit Duolingo aufpoliert, recherchiert und Ausrüstung gekauft. Apps, Karten und Tracks heruntergeladen. Pilgerausweis bestellt. Führer für Frankreich (jaja..) bestellt und nicht gelesen. Flug nach Bordeaux gebucht. 24 Stunden vor Abreise hatte ich nicht mehr als das. Und fragte mich, ob ich das wirklich machen soll. Dann habe ich kurz vor knapp die ersten zwei Unterkünfte in Frankreich klar gemacht und bin los geflogen.


Voie de Tours
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Kurz nach dem ich Bordeaux verlassen habe. Richtig aus der Stadt zu kommen dauert fast 20km.

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Das geht 5km genau so gerade aus. Breite Schneise als Schutz bei Waldbränden - im Ergebnis kein Schatten.

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Nicht immer führt die Karte zum Ziel - dies war kurz vor "zurück".

Das Wandern ist anstrengender als erwartet. Viel anstrengender. Die feuchte Hitze macht mir zu schaffen. Es sind bis zu 37 Grad. Der Rucksack lässt sich nicht gut tragen, meine linke Schulter ist am 2. Tag aufgescheuert. Hätte ich in Berlin besser testen sollen - zu spät. Die Strecke ist monoton. Kilometer lang gerade aus, Wald, Felder und wieder Wald. Reichlich Sonne, kaum Schatten. Da wandert auch sonst niemand. Ich zweifle an dem Projekt und überlege abzubrechen. 3 Nächte lang teile ich die Pilgerunterkunft mit denselben vier Franzosen. Es ist verblüffend, wie schnell wir vertraut im Umgang miteinander werden.

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Die französischen Mitpilger und ich


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Eine der Pilgerherbergen

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Die kleinen Dinge- eine Französin bietet mir an, mich auf ihrer Veranda auszuruhen und bringt einen Stuhl. "Sitzen und Schatten - sehr toll, wenn draußen über 30 Grad sind.

In Labouheyre gibt es das Einzelzimmer und den Bahnhof, der mich an den Ausgangspunkt des Camino Frances nämlich St. Jean Pied de Port bringen wird. Ich trenne mich von meiner Französischen Bezugsgruppe.


Kurz vor Ankunft in Labouheyre übersehe ich eine Bodenwelle und falle. Nichts Wildes: Schürfwunden an und Split in Knie und Schienenbein. Der lokale Apotheker reinigt und desinfiziert das - Bezahlung will er nicht. Das werde ich öfter merken, die Menschen sind Pilgern gegenüber großzügig.

Mein Zimmer in Labouheyre ist wie us einer anderen Welt. Ich komme mir vor wie in einem Filmset. Fast erwarte ich, dass mein Gastgeber mich abends zu einer Orgie oder zumindest zu ausgefallenen Drogen einlädt. Es gibt aber "nur" Abendessen. Am nächsten Tag geht es mit dem Zug nach Saint Jean.

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Mein Zimmer in Laouheyre

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und der Salon

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Der Bahnhof und tatsächlich fahren dort Züge.

In Saint Jean kaufe ich mir erstmal einen neuen Rucksack, den alten Rucksack spende ich. Im Pilgerbüro gibt es ein paar Tipps für die Überquerung der Pyrenäen. Noch ein bisschen Proviant kaufen und früh ins Bett. Der nächste Tag wird anstrengend.

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Saint Jean Pied de Port - Es ist Schluss mit flach.

Camino Frances (über die Pyrenäen)
St Jean - Roncevalles ist die erste und die anspruchsvollste Etappe des Camino Frances. Mit 24km ist sie nicht besonders lang. Aber es geht 1.500 Höhenmeter rauf und am Ende wieder 500 Meter runter.

Ich starte kurz nach 6 Uhr im Morgengrauen. Das Wetter ist günstig. Wenig Wolken und Nebel. Kein Regen. Ich komme gut rauf. Der neue Rucksack trägt sich wunderbar. Ich mache mehrere Pausen. Es gibt eine Pension auf halber Höhe und später einen Food Truck. Und zahlreiche andere Pilger. Im Gegensatz zum Voie de Tours bin ich nicht mehr der einzige.

Die Aussicht und die Natur ist atemberaubend.

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Der Abstieg ist dagegen anstrengend. Gegen 14.00 erreiche ich erschöpft und glücklich mein Ziel in Roncevalles, eine ehemaliges Kloster umgebaut zur Pilgerherberge mit über 160 Betten.

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Angekommen, im Hintergrund meine Unterkunft.

Die Herberge wird von von einer ehrenamtlichen Rentner Crew aus Holland gemanagt. Viel gute Laune. Es gibt ein Pilgerabendessen. Ich passe. Ich habe heute unterwegs schon mit genug Leuten geredet. Ich habe keine Worte mehr. Ich mache mein Bett, dusche, wasche und trockne meine Wäsche. Plane die nächste Etappe und ruhe mich aus. Das wird meine Ankunftsroutine für die nächsten Wochen werden.

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Mein Bett ist rechts unten. Einmal Bettzeug aus Papier. Insgesamt ist das gehobener Standard. Abschliessbarer Schrank und Steckdosen am Bett. In jedem Stockwerk gibt es 20 dieser Schlaf-Cubicle. Nach oben ist alles offen. Das Schnarchen hört man auch gut von weiter weg.

Fortsetzung folgt.

Vanessa
11.09.2024, 17:00
Sehr geil....

Peterchens Mondfahrt
11.09.2024, 17:06
…. Mega Martin :verneig:

gomnik
11.09.2024, 17:18
Vielen Dank fürs Mitnehmen! :verneig: Wir sind gespannt auf die Fortsetzung! :gut:

thewatchjoe
11.09.2024, 17:20
Mega!
Hier lese ich mit.

GG2801
11.09.2024, 17:25
+1 :gut:

siebensieben
11.09.2024, 17:30
Toll! Freue mich auf mehr schöne Eindrücke!

tat2art
11.09.2024, 17:46
Genial!
Kann es kaum erwarten, weiter zu lesen!

Ist absolut nix für mich, aber meine (japanischen) Schwiegereltern sind den Camino Frances 2022 gegangen - mit Anfang 70!
Allerdings erst ab Burgos (wegen knapper Zeit).

Sie waren da im Juni unterwegs, im ersten "Nach-Corona-Jahr". Selbst da war schon gut was los. Bin mal auf Deinen Bericht gespannt, wie es jetzt aussieht; gerade im Juli.

FriendlyAlien
11.09.2024, 17:51
Tolles Projekt :gut:

David1973
11.09.2024, 17:52
Hut ab! Sehr coole Sache und danke das uns da mit Bildern mit nimmst!

Uhrenbegeistert
11.09.2024, 17:58
Respekt, Danke fürs teilhaben.

TMG
11.09.2024, 18:01
saucool. Danke fürs zeigen. Gern mehr davon.

ligthning
11.09.2024, 18:11
Chapeau! :verneig:

Elysium
11.09.2024, 18:12
Der Mawal hat in letzter Zeit offenbar einen ausgeprägten Bewegungsdrang. :gut:

Glückwunsch zu auch dieser tollen Erfahrung!

Sailking99
11.09.2024, 18:15
Krass!
:verneig:

Was für Schuhe trägt man bei so einem Projekt?

pfandflsche
11.09.2024, 18:17
respekt!

eben der körperlichen erfahrung samt veränderung ist man garantiert auch nicht der selbe,der sich 1000 kilometer früher die stiefel erstmals zuschnürte.

hut ab!

dafredy
11.09.2024, 18:19
Respekt. Und Hochachtung. Und Freude auf die Fortsetzung…. :verneig:

dexumo
11.09.2024, 18:25
Respekt!

dpg666
11.09.2024, 18:46
Genial - vielen Dank fürs Teilen :gut:
Und meinen Respekt vor der Leistung :dr:

Uhr-Knall
11.09.2024, 18:49
Starkes Projekt. Vielen Dank fürs mitnehmen.

COMEX
11.09.2024, 18:49
Wow! Hast Du top gemacht! Der Neid ist definitv mit Dir!

Dominik_0212
11.09.2024, 18:53
Respekt!! :verneig:

Danke fürs teilen. Kannst Du auch was verraten, wie man sich da am besten darauf (köperlich) vorbereiten kann?

Die Wanderung steht auch noch auf meiner Bucket-List... :dr:

Essentials
11.09.2024, 19:02
Ah, mal wieder ein geiler Thread von Dir. Und mal wieder Hut ab von mir :gut:

parkettbulle
11.09.2024, 19:07
:verneig::verneig::verneig:


Bin gespannt wie es weitergeht.

:jump:

hadi
11.09.2024, 19:24
Das hat Potenzial zum Thread des Jahres! Sehr cool, freue mich auf die Fortsetzung, Martin!

JanK
11.09.2024, 19:44
Wahnsinn , größten Respekt dafür :verneig:

Camden
11.09.2024, 20:06
Respekt, so etwas durchzuziehen.
Ich bin schon auf die Fortsetzung gespannt.

slimshady
11.09.2024, 20:25
Respekt; und danke fürs teilen!!!

Andreas1962
11.09.2024, 20:33
Dagegen ist mein Lahn Camino Pille Palle

Dr. K
11.09.2024, 20:45
:verneig:

Schön, dass du wieder gesund und sicherlich mit einer Vielzahl an Erfahrungen reicher wohl behalten zurückgekehrt bist.


(...)

Was für Schuhe trägt man bei so einem Projekt?

Ich schließe die Frage nach dem Rucksack an. :D

KINI
11.09.2024, 20:57
Mega, Martin!

habepe
11.09.2024, 20:58
Wahnsinnsaktion Martin und sehr schöner Bericht.:verneig:

Du schriebst ja, dass du das schon immer mal machen wolltest. Was treibt einen denn da an?

PS: Beim ersten Bild habe ich gezuckt, Gradignan, da war ich am Donnerstag noch; bei den letzten Bildern brauche ich nur aus dem Camper schauen, gleiche Landschaft - Baskenland.

Lizard_King
11.09.2024, 21:02
Ähm...Leute....hat noch niemand die wichtigste Frage in einem Uhrenforum gestellt?! Welche Uhr durfte dich begleiten?

CaLeu
11.09.2024, 21:29
Großartig! Sowohl Deine Tour an sich als auch Deine Berichterstattung hier. Ich lese immer sehr gerne Deine Berichte und freue mich schon auf die Fortsetzung.

Carsten

IronMichl
11.09.2024, 21:29
Hammer !!!

Mir fehlen die Worte.

Meinen allergrößten Respekt zu dieser „Aktion“!

Freue mich auf die Fortsetzung und schließe mich der Frage nach dem Beweggrund an.

Michl

IronMichl
11.09.2024, 21:30
Carsten, komm wir gehen los.

Michl :D

frame
11.09.2024, 21:57
Na, das ist endlich mal wieder ein grandioser Reisebericht! Danke auch für die Fortsetzungen!

LUuhrENS
11.09.2024, 22:00
Auch ich muss dir meinen Respekt aussprechen!

oberstklink
11.09.2024, 22:00
Das ist sehr beeindruckend. Ich freue mich auf die Fortsetzung.

hallolo
11.09.2024, 22:35
Chapeau, Martin. Bin nun sehr gespannt auf Deine weitere Reise auf dem Camino.

eos
11.09.2024, 22:53
Chapeaux, Martin. Ein toller Bericht, vielen Dank! Ich freue mich auf die Fortsetzung.

mazelmarcel
11.09.2024, 23:03
Herzlichen Dank fürs Mitnehmen, lese gerne weiter mit :gut:

Muigaulwurf
11.09.2024, 23:27
Absoluter Respekt, ich freue mich auf den Rest :verneig:

steboe
12.09.2024, 06:27
Hammee! Sehr spannend! Danke

Mawal
12.09.2024, 07:06
Vielen Dank für das tolle Feedback. Ein paar Antworten


Ausrüstung
Rucksack: Osprey Exo 48 - sehr leicht, sehr komfortabel

Schuhe: Trailrunners ohne GoreTex von Salomon, fast alle sind mit Laufschuhen unterwegs. Für den Tag. Crocs für abends und in den Städten.Treffe etliche unglückliche Menschen mit Bergschuhen. Zu schwer, zu heiss. Verblüffend häufig Trecking Sandalen

Uhr: Fenix 7x, echte Toolwatch. Strecken, Tempo und Distanzen tracken, Höhenmesser: Wieviel muss ich noch rauf oder runter. Und wahnsinnig praktisch eine interierte Taschenlampe mit Rotlicht. Früh morgens störungsfrei aus dem Schlafsaal ohne andere zu wecken.

Reisezeit Juli/August
Verblüffend wenig Leute unterwegs. Oft gehe ich völlig allein. Die Unterkünft sind selten voll. Höhepunkte sind Mai/Juni und September. Ja, es ist heiss. Dafür kaum Regen und Kälte. Keinen Schnee, das geht bei 1.500 Metern ziemlich flott und auch kein Matsch.

Training
Ich habe nicht besonders trainiert. Ich mache viel Sport: Laufen, Walken/Wandern, Krafttraining. Das sollte reichen. Dachte ich. Für normale Strecken war auch alles gut. Im Nachhinein wäre Wandern mit voll beladenen Rucksack hilfreich gewesen. Mehr Balance und Stabilität gerade im unteren Bereich (Zehen, Füsse, Beine) hätte mir auf den schwierigen Strecken gut getan. Was am Ende wirklich anstrengend, ist der "grind". Es folgt Belastung auf Belastung auf Belastung. Ich habe dann zur Erholung, die Etappen verkürzt und war phasenweise deutlich langsamer. Daneben bin ich durch 3 Packungen Ibuprofen.

Warum habe ich das gemacht
Als ich losging, kannte ich die Frage nicht, geschweige denn die Antwort. Ich hatte nur das dringende Gefühl, ich muss mal richtig raus aus allem. Vor drei Jahren hat mein Herz (vermutlich) aufgehört zu schlagen. Ich war tief ohnmächtig. Keine Vorwarnung, nichts. Zum Glück hat es auch wieder angefangen zu schlagen. Seit 2,5 Jahren habe ich einen Herzschrittmacher. Ich habe da zwei Sachen mitgenommen:
- Es kann sehr plötzlich aus sein und das war es dann.
- Auch mit 62 bin ich nicht fertig. Ruhestand ist nichts für mich. Ich habe noch viel vor mir und wenig Zeit.
Und seit dem bin ich unruhig.

Und weiter geht es:

In Roncevalles geht um 6 Uhr Licht und Musik an. Ich bin schon wach und packe meinen Kram. Die Küche ist offen, ich kann mir Kaffee kochen. Frühstück gibt es um 7 Uhr. Zu spät für mich, da bin ich bereits unterwegs.

Heute ist mein Geburtstag und die Strecke ist einfach und schön. Ich bin in bester Stimmung.

Das bleibt so, bis ich den Abstieg nach Zubiri erreiche. Der ist felsig und ziemlich steil. Später lese ich das die Pilger die Strecke "die Drachenzähne" nennen. Mich kostet der Abstieg alles. Ich fluche und bin so beschäftigt, da heil runter zu kommen, dass ich vergesse zu fotografieren.

Letztlich komme ich unten an. Jetzt könnte ich ins nächste Dorf und in die Albergue, wenn ich nicht am Vortag in einem Anfall von Größenwahn beschlossen hätte, ich laufe dann noch in das nächste Dorf. Mittlerweile ist es heiss und der Weg führt durch ein wenig attraktives Industriegebiet. Ich verfluche meinen Größenwahn. Aber ich beisse ich mich durch und komme an.

Albergue ist nett. Ich kenne etliche der Leute dort, im Lebensmittelladen nebenan (Level Rumänien 1980) kann ich Joghurt und Skyr scoren. Alles gut.

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Der nächste Stop ist Pamplona, die Stadt ist toll - auch wenn mich das Konzept "Stadt" jetzt völlig überfordert. Die Strecke ist mit 16km kurz, da ich am Vortag solange gelaufen bin. Ich erreiche Pamplona um 11 Uhr. Ich nächtige in der "Casa Paderborn", die von deutschen Freiwilligen gemanagt wird. Frühstück schon um 6 und es gibt auch morgens Käse. Bestens.


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Baskisch ist faszinierend, ohne Bezug zu einer anderen bekannten Sprache. Ein bisschen wie die unsortierte Scrabble Buchstaben Auswahl.

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Und weiter geht es. Alto del Perdon ist eine völlig surreale Veranstaltung. Es braucht Ewigkeiten, bis man oben. Die Windräder sehe ich von Weitem. Doch lange scheine ich nicht näher zukommen. Oben hat man nach beiden Seiten einen weiten Blick. Es geht ein starker Wind und die Windräder rauschen rhythmisch.

Der Abstieg ist ziemlich steil. Vor mir läuft Paul. Ungefähr mein Alter, Buzz-Cut, sicher 20kg Übergewicht und eine ganz unglaubliche Körperbeherrschung und Trittsicherheit. Ich folge Paul, der weiss - im Gegensatz zu mir - was er tut. Unten angekommen, raucht Paul erstmal eine. Wir kommen ins Gespräch und werden uns in den nächsten Tagen immer wieder treffen. Paul hat sich ein Jahr Auszeit genommen, um mal alles zu machen, was er immer schon mal machen wolle. Er kommt aus Wales und Bergwanderungen sind sein Ding.

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Nach dem Alto del Perdon ist die Strecke einfach. Sanfte Hügel und gute Wege. Allerdings auch wenig Schatten und extrem heiss. Es geht bis 37 Grad hoch, täglich Hitzewarnungen. Bis 11 Uhr ist die Ich stehe immer früher auf, bin schon vor Sonnenaufgang unterwegs. Ab 13 Uhr wird die Hitze unangenehmen und dann ist es eine gute Idee sein Ziel erreicht zu haben.

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Fortsetzung folgt.

AndreasL
12.09.2024, 07:16
Vielen Dank fürs Teilhaben lassen. Ein toller Bericht und eine faszinierende Leistung.

ein michael
12.09.2024, 07:28
Wahnsinn :verneig:
Dinge zu machen, die so außerhalb meiner eigenen Komfortzone sind, bewundere ich. Danke für die Teilhabe und schön, dass du gesund und munter zurück bist!

heintzi
12.09.2024, 07:57
Vielen Dank fürs Mitnehmen, wie immer bei dir - tolle Fotos und gut geschrieben :verneig:

Muigaulwurf
12.09.2024, 08:54
Mit was verbringt man denn den restlichen Tag wenn man um 13 Uhr in der Herberge angekommen ist? Sachen waschen und trocknen lassen und dann/dazwischen/danach? Die Gegend erkunden? Nickerchen?

IronMichl
12.09.2024, 08:54
Ich bin hin und weg.

Tolll (mit 3 „l“)

Michl

pelue
12.09.2024, 09:00
Vielen Dank fürs teilhaben lassen, Martin! Bestimmt eine unvergessliche Erfahrung.

jk737
12.09.2024, 09:06
Wahnsinn, vielen Dank :verneig:

ibi
12.09.2024, 10:17
Maschine :verneig:

AndreasS
12.09.2024, 10:25
Sehr cool. Das ist eine irrsinnige Leistung.

Danke für den Bericht, freu mich schon auf die Fortsetzung. :verneig:

Muigaulwurf
12.09.2024, 10:48
Next Step: Appalachian Trail Thu-Hike

orange
12.09.2024, 11:21
Wow.... ich finde gerade kein passenden Kommentar. Bin ziemlich beeindruckt und bewegt von deinem Bericht. Führt mir doch mal wieder deutlich vor Augen, dass man Dinge einfach tun muss, statt darüber ein Leben lang nachzudenken... Danke, dass du das hier so ausführlich schilderst!

Armando
12.09.2024, 13:28
Wow- super das du es gemacht hast - Danke fürs mitnehmen =)

The Banker
12.09.2024, 13:36
Wow Martin, chapeau!
Wie darf man sich die 1.000 km hinsichtlich der Navigation vorstellen? Alles per App oder sind die Wege ausgeschildert?

OrangeHand
12.09.2024, 13:40
Riesen Respekt vor dieser Leistung :verneig:

Interessant, dass meistens erst etwas Einschneidendes im Leben passieren muss, um zu begreifen, wie kostbar das Jetzt und Hier ist. Danke dafür, dass du so ausführlich und interessant berichtest. :gut:

Meine Frau war dieses Jahr mit einer ihrer Freundinnen unterwegs. Die Freundin hat eine Krebserkrankung überstanden. Deren Strecke ging von Santiago de Compostela nach Porto, "rückwärts" sozusagen.

pfandflsche
12.09.2024, 14:07
das schwarz-weiss-bild mit der silhouetten-esel-wegweiser-karawane ist grandios…könnte auch eine szene aus dem spanischen bürgerkrieg sein.

Value
12.09.2024, 16:10
Sensationell :gut: das ist so unglaublich weit weg von den Dingen die ich so mache, allerdings finde ich das so interessant dass ich mir das durchaus auch mal vorstellen kann. Meinen Respekt hast Du zu 100% :jump: . . . . . . . . . ich freu mich auf weitere Berichte.

XELOR34
12.09.2024, 18:48
Einfach der Wahnsinn! Ganz großen Respekt!
Ich habe jetzt nicht alles durchgelesen, aber folgende Frage ging mir durch den Kopf und zwar:
Warum macht man sowas in Deinem Alter?

VG
Stefan

Elysium
12.09.2024, 19:09
@ Stefan: :dr:



Warum habe ich das gemacht
Als ich losging, kannte ich die Frage nicht, geschweige denn die Antwort. Ich hatte nur das dringende Gefühl, ich muss mal richtig raus aus allem. Vor drei Jahren hat mein Herz (vermutlich) aufgehört zu schlagen. Ich war tief ohnmächtig. Keine Vorwarnung, nichts. Zum Glück hat es auch wieder angefangen zu schlagen. Seit 2,5 Jahren habe ich einen Herzschrittmacher. Ich habe da zwei Sachen mitgenommen:
- Es kann sehr plötzlich aus sein und das war es dann.
- Auch mit 62 bin ich nicht fertig. Ruhestand ist nichts für mich. Ich habe noch viel vor mir und wenig Zeit.
Und seit dem bin ich unruhig.

CarloBianco
12.09.2024, 19:40
Sehr cool :gut: Meinen Respekt und schön dass du uns daran teilhaben lässt!

CaLeu
12.09.2024, 20:16
Carsten, komm wir gehen los.

Michl :D

Das ist etwas, was ich auch gerne mal machen möchte. Noch scheint mir der Moment nicht gekommen zu sein. Ich hoffen, dass ich spüre, wenn es soweit ist und das ich dann auch die Spontanität, die Möglichkeiten und den Mut habe, das entsprechend umzusetzen.

Carsten

Sardegna123
12.09.2024, 20:34
Tolle Leistung und ein toller Bericht. Vielen Dank dafür.....:dr:

Skip*17
12.09.2024, 21:00
Wahnsinn meinen vollsten Respekt für das Abenteuer....

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12.09.2024, 21:03
Respekt!!! Danke für‘s Teilen, toll geschrieben.

David1973
12.09.2024, 21:24
Mit was verbringt man denn den restlichen Tag wenn man um 13 Uhr in der Herberge angekommen ist? Sachen waschen und trocknen lassen und dann/dazwischen/danach? Die Gegend erkunden? Nickerchen?

Genau das stelle ich mir auch schwierig vor. Nicht durch die ärgste Hitze zu laufen, dass ist klar. Wenn ich von mir ausgehe und 5-6 Stunden dahinlaufe, dann hau ich mich danach hin...nur dann könnte ich ja Nachts nicht schlafen.

@Mawal wie löst man das?

Exige
12.09.2024, 21:56
Beindruckender Weg! Vielen Dank für deine offene Beschreibung!

Falls du dazu was sagen willst: wie hast du die 6 Wochen Abwesenheit von Job, Familie /sonstigem etc. geplant/ geregelt und wie gut hast das funktioniert und wie hast du die Abwesenheit wahrgenommen?

Mawal
12.09.2024, 22:56
Mit was verbringt man denn den restlichen Tag wenn man um 13 Uhr in der Herberge angekommen ist? Sachen waschen und trocknen lassen und dann/dazwischen/danach? Die Gegend erkunden? Nickerchen?


Genau das stelle ich mir auch schwierig vor. Nicht durch die ärgste Hitze zu laufen, dass ist klar. Wenn ich von mir ausgehe und 5-6 Stunden dahinlaufe, dann hau ich mich danach hin...nur dann könnte ich ja Nachts nicht schlafen.

@Mawal wie löst man das?


Nach dem Ankommen ist erstmal Aktivität

- Bett machen
- Duschen
- Klamotten wechseln
- Wäsche waschen, aufhängen, abhängen
- Dann ganz wichtig Essen organisieren also Einkaufen gehen und Essen. Ich frühstücke selten und unterwegs esse ich wenig. Ich verbrauch 3.700 kcal durchschnittlich an jedem Tag. Also in kurzer Zeit zwei eiweissreiche Mahlzeiten mit mindestens 2.000 kcal essen
- Den nächsten Tag planen, wo schlafe ich? Muss ich reservieren etc.
- Electronics aufladen
- alles für den nächsten Morgen packen, damit ich schnell loskomme
- Kommunikation mit zu Hause
- Meine Eindrücke notieren
- Kommunikation mit Co-Pilgern

Ich habe mich nachmittags etwas hingelegt aber nie geschlafen. Geschlafen habe ich nur nachts.



Beindruckender Weg! Vielen Dank für deine offene Beschreibung!
Falls du dazu was sagen willst: wie hast du die 6 Wochen Abwesenheit von Job, Familie /sonstigem etc. geplant/ geregelt und wie gut hast das funktioniert und wie hast du die Abwesenheit wahrgenommen?

Job: Ich bin selbstständig: Juli und August ist immer wenig los. Das war kein Problem das frei zu räumen. Notwendige Emails per Phone. Das ging auch ganz gut. Die Kunden fanden die "ich bin mal weg" Geschichte ganz spannend.

Familie: Das ging extrem gut. Ich habe mit meiner Frau einen täglichen Check-in vereinbart. Damit sie weiss, wo ich bin und im Zweifelsfall die Suchmannschaften wissen, wo sie suchen müssen. Gelegentlich haben wir telefoniert, meist nur ein paar WA getauscht. Meine Jungs wussten, sie können und dürfen mich jederzeit erreichen. Zu Geburtstagen (3x) haben wir natürlich telefoniert. Frau und Jungs standen hinter dem Projekt. Das war einfach. Meine Frau und ich räumen uns viel Freiräume ein. Von daher passte das auch gut.

Ich bin ja ohne festen Rückkehr Termin los. Das war eine emotional spannende Erfahrung. Auf einmal bist aus allen Verpflichtungen draussen und kannst letztlich machen, was du willst.

Krokodil
12.09.2024, 23:16
Beeindruckend.

Darf ich fragen, ob Du Frage und Antwort finden konntest?

raul
13.09.2024, 03:54
Wirklich toll, dass Du es von dem „irgendwann einmal wollen“ zum „machen“ umgesetzt hast:gut:

Wie immer bei Dir, wunderschöne Fotos und toll geschrieben. Bin ab jetzt gern dabei, und bedanke mich fürs mitnehmen!

TMG
13.09.2024, 06:10
Bin wirklich tief beeindruckt.

XELOR34
13.09.2024, 08:47
@ Stefan: :dr:

Danke Marcel, ich hatte nicht alles gelesen gehabt und jetzt verstehe ich es !!

Ich bin ja auch schon im Vorruhestand und war mein ganzes Leben auch super aktiv und konnte nie ruhig sitzen oder ausruhen.

Seit dem ich aber jetzt in Ruhestand bin, bin ich echt total gelassen und relaxt geworden.
Ich gehe jetzt 3 x pro Woche ins Fitnesstudio.
Mache 1 x pro Woche Yoga, gehe nach dem Fitness auch 3 x die Woche in die Sauna.
Ich fahre Motorrad und mache die Dinger, wo ich früher nie Zeit hatte.

Das Leben kann so schön sein.....so ganz ohne Arbeit und man kann einfach machen, auf was man Lust hat und das Gute daran ist, man muss nichts mehr machen, worauf man keine Lust hat.

Und irgendwie geht es mir auch wie dem Mawal, ich lebe und genieße mein Leben, da ich nicht weiß, wann der Sensemann kommt und das kann ja jederzeit sein, ich achte auf meinen Körper und auf die Ernährung, übertreibe es aber nicht und arbeite meine Wunschliste ab, bzw. plane noch alles, was ich immer schon machen wollte...

VG
Stefan

Mawal
13.09.2024, 13:33
Ich schliese mal mit ein "paar" Bildern ab.


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Ich breche zunehmend früher auf, um der Hitze zu entgehen. Ich bin nicht der einzige. Ich treffe auf eine Gruppe Italiener (nice people aber wir können alles ausser leise :rofl:), die um 4 Uhr morgens aufstehen. Mein Wecker klingelt typischerweise erst um 5 Uhr.


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Jeder Weg, der auf oder runter geht, führt ein Doppelleben als Bachbett. Und entsprechend sieht der Weg dann aus. Rauf komme ich sowas gut, runter ist das für mich weit anstrengender.

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Die Meseta, eine Hochebene, Felder, Felder und fast nur Himmel. Die Welt liegt unter mir. Eine ganz besondere Stimmung.

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Wenn die Sonne aufgeht, bin ich schon ein bis zwei Stunden unterwegs.

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Was mir vorher nicht klar war, wie oft ich über 1.000 Höhe erreichen werde. In Berlin ist ja so bei 50 Meter Schluss. :rofl:

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Burgos, eine der großen Städte, frühmorgens

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Klosterruinen, mittendrin eine Albergue, ohne Stom und fliessend Wasser. Das ist selbst mir archaisch. Ich passe.

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Einkremen ohne Spiegel :rofl: Eine absurde Menge Licht, selbst mit Sonnenbrille denke ich: "Besser wäre jetzt eine Sonnenbrille."

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Der Meseta Kanal - Mücken ohne Ende. Die Biester kannten keine Gnade. :motz:

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Nicht immer ist der Jakobsweg wild romatisch.

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Feldbewässerung. Im Morgengrauen sieht es wie ein riesiges Insekt aus.

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Kurz vor Leon. Ich habe über 30km in den Beinen, es ist heiss und die Strecke ist ätzend. Ein alter Spanier geht an mir vorbei und sagt:"Animo, peregrino! Zu deutsch ungefähr "Nur Mut, Pilger! Fort an, wenn es schwierig wird, sage ich mir: "Animo, peregrino!

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Ein donativo. Kostenlose Lebensmittel und Getränke, man spendet, was man mag. Dieser hier war sehr willkommen, da weit und breit keine Bar.

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Morgens in der Dunkelheit mit der Stirnlampe los. Geht gut, wenn der weg klar ist.

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Das Cruz de Ferro (eiserne Kreuz). Wie viele andere habe ich einen Stein zu Hause mitgebracht, den ich hier lasse. Seit Wochen schreibe ich jeden Tag darüber, was dieser Stein für mich bedeutet und was ich mit diesem Stein in Spanien lasse. Für mich einer wichtigsten Moemente meiner Pilgerreise. Das Cruz de Ferro liegt bei 1.500 Meter. Mein Bein schmerzt, den Abstieg verteile ich auf zwei Tage.

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Keine Ahnung, warum meine Wäsche videoüberwacht war. :rofl:

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Abstieg im Regen, der Weg ist steinig :xavier:

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O Cerebreiro, wieder über 1.000 Mete, jetzt in Galizien. Galizien ist hügelig, grün, kühler und voller Kuhdung. :rofl:

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Eines der vielen Pilgerdenkmäler

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Kurz vor Aufbruch. Ein guter Tag, ich konnte Kaffee machen. Ich lerne,es geht auch ohne. Aber mit kaffee ist es besser.

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Galizien ist gerade morgens oft neblig, in Verbindung mit der Nacht, eine ganze eigene Stimmung.

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Sarria, hier steigen die Kurzläufer ein, die nur eine Compostela (Pilgerurkunde) wollen. Sehr aufgeregt und voller Energie. Nach zwei Tagen ist Humpeln und Schweigen angesagt. Blasen, Muskelkater und Langeweile. Camino Blues. Ich grinse innerlich und wünsche fröhlich. "Buen camino! =)

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Viel Nebel, teilweise sehe ich kaum noch meine Füsse. Ziemlich beeindruckend.

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Brücke am frühen Morgen. Geländer findet der Spanier überflüssig. Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt.

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Geschafft. Vor der Kathedrale in Santiago. Das offizielle Ende. Aber nicht für mich.

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Es geht weiter nach Finisterre (das Ende der Welt)

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Nach 3 Tagen bin ich da. Kilometer 0,000

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Das Ende der Welt. Aber nicht das ende meiner Reise.

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Auf dem Weg nach Muxia.

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Muxia, hier endet mein Weg. Ich bin angekommen.

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Ich will diesen Ort noch einmal in Ruhe und ohne Menschen erleben. Eine Stunde vor Sonnenaufgang bin ich dann alleine.

Danke fürs Lesen!

heintzi
13.09.2024, 13:47
Klasse :verneig:

Das viertletzte Foto (s/w Kreuz) könnte auch in einem Robert Häusser Bildband sein.

FriendlyAlien
13.09.2024, 13:58
Diesen Thread werde ich bestimmt nicht nur einmal lesen.

Danke dafür.

thewatchjoe
13.09.2024, 14:01
Einfach toll :verneig:
Vielen Dank fürs Mitnehmen, Martin.

Das Bild mit den Sonnenblumen ist mein Favorit. Das finde ich echt genial.

Elysium
13.09.2024, 14:08
Danke für das Mitnehmen, Martin! Und auf viele schöne weitere Erlebnisse. :gut:

KVSUB
13.09.2024, 17:02
Vielen lieben Dank fürs mittnehmen! :gut::gut:

Toll, Respekt und Neid meinerseits!

Würde ich auch gerne mal machen, vielleicht schaffe ich es ja irgendwann mal!

Danke!

Essentials
13.09.2024, 17:43
Großen Respekt zu Deiner äußeren und insbesondere zu Deiner inneren Reise.

jk737
13.09.2024, 18:26
Vielen Dank, Martin! Toll :verneig:

raul
14.09.2024, 03:27
Unfassbar schöne Bilder wunderbar kommentiert, oder auch anders herum! Da kommt vieles, aber sicher nicht alles, von Deiner Reise rüber! Danke noch mal fürs mitnehmen:gut:

Keilerzahn
14.09.2024, 06:15
Danke Martin :verneig:

Mawal
14.09.2024, 09:15
Beeindruckend.

Darf ich fragen, ob Du Frage und Antwort finden konntest?

Ja, ja und ja. =) Natürlich sind alle Antworten immer vorläufig, aber ich habe mehr gefunden, als ich suchte.


Da kommt vieles, aber sicher nicht alles, von Deiner Reise rüber!

Danke dir und ja, einige Bereiche habe ich ausgespart, wie beispielsweise den Bereich menschlicher Begegnungen. Im Gegensatz zum Alltag ist man auf dem Camino oft verblüffend schnell bei den ganz grossen Themen wie Tod, Liebe, Partner, Sexualität, Eltern, Kinder, Freunde und Sinnsuche. Ich habe ganz unglaubliche Gespräche geführt.

AndreasS
14.09.2024, 09:23
Wunderbarer Bericht, vielen Dank. :gut:

ernst.fall
14.09.2024, 10:00
Wirklich toll.
Und überlegenswert.
Reicht bei so einem Trip die EC-Karte, oder sollte man auch etwas Bargeld dabeihaben ?
Ich meine, das eine oder andere Kleidungs/Ausrüstungsstück kann ja mal den Geist aufgeben……

Hypophyse
14.09.2024, 10:13
Ein faszinierender Bericht, vielen Dank dafür.

Der längste Weg ist ja der von der Getriebenheit unseres Alltags zurück zu uns selbst und ich hoffe, du kannst dir die neuen Erkenntnisse für die Zukunft bewahren.

Georgio1962
14.09.2024, 15:05
Wirklich schöner, inspirierender Bericht und tolle Fotos! Danke dafür.

Regt zum Nachmachen an…

dpg666
14.09.2024, 16:14
Vielen Dank fürs Mitnehmen - ein genialer Bericht :dr:

Crescendo
14.09.2024, 21:57
Verschlungen.


Danke und Dir alles Gute.

the_crown
15.09.2024, 13:27
Hut ab, beeindruckend und inspirierend. Vielen Dank für's Teilen!

buchfuchs1
15.09.2024, 15:43
Brudi, soooo geil. Danke.

Schalosch
15.09.2024, 18:41
Lieber Martin,

ich kenne Dich noch als "Ulrich" und den Berliner Treffen in den frühen 2000ern. Ich war eine Weile weg (2015)... Habe nun beim Blick ins Forum festgestellt, dass nicht nur in der "Welt da draußen" viel passiert ist 8o Ich möchte Dir für das Teilen Deiner Erfahrungen auf diesem Pilgerweg danken. Sehr beeindruckend!

Vielleicht erinnerst Du Dich, damals durfte ich in Deiner Wohnung in Mitte einmal Deinen sehr kleinen Sohn kennenlernen, ich war noch Student. Musste spontan dran denken, als Du von Deinen "Jungs" im Plural geschrieben hast. Es sind also noch welche dazugekommen, sehr schön! Ich bin auch gerade Vater geworden und da uns 20 Jahre trennen bin ich etwa im selben Vater-Alter :) Wenn ich 2044 auch so fit sein will, dann muss ich wie Du damals wohl anfangen mit dem Kinderwagen zu joggen :D

Nochmals danke für den Bericht und beste Grüße in die alte Heimat!

LG Alex

Exige
15.09.2024, 18:51
Vielen Dank für die weiteren Eindrücke und Bilder.

Du schreibst, du hättest bezogen auf deine Reise und den mitgenommenen Stein viel geschrieben. Für ein privates Tagebuch oder wirst du was veröffentlichen?

Mawal
16.09.2024, 08:40
Trip die EC-Karte, oder sollte man auch etwas Bargeld dabeihaben ?


Auf dem Land und bei Kleinbeträgen gilt, "Bargeld lacht". So ziemlich alles über 15€ habe mit dem Phone bezahlt. Kreditkarte habe ich nur genutzt, um Bargeld zu ziehen.


Lieber Martin,

ich kenne Dich noch als "Ulrich" und den Berliner Treffen in den frühen 2000ern.
LG Alex

Ich erinnere mich! Wie schön von dir zu hören. Und Glückwunsch zur Vaterschaft. Mein "kleiner" Sohn studiert heute in Jena und ist größer als ich.


Vielen Dank für die weiteren Eindrücke und Bilder.

Du schreibst, du hättest bezogen auf deine Reise und den mitgenommenen Stein viel geschrieben. Für ein privates Tagebuch oder wirst du was veröffentlichen?


Das ist und bleibt privat. Ich habe überlegt, ob ich da ein Fotoprojekt draus mache. Dafür hätte ich das Fotografieren und Schreiben (für andere) deutlich in den Vordergrund stellen müssen. Und ich habe gemerkt, die persönliche Reise war mir wichtiger. Entsprechend habe ich die Prios gesetzt und auch wirklich mehr beiläufig und unsystematisch fotografiert.


Und zu letzt, wer das überlegt und nicht die Zeit hat 6 Wochen oder länger unterwegs zu sein.


Es gibt sehr kurze Jakobswege.

Camino Ingles oder Camino Baztan gehen in einer Woche. Camino Portugues von Porto aus braucht zwei Wochen. Und ich habe viele Pilger getroffen, die den Camino Frances in Abschnitten von 1-2 Wochen über mehrere Jahre gehen.

Eddm
16.09.2024, 22:24
Soeben entdeckt und ich bin tief berührt. Martin, das ist ein wunderbares Erlebnis und Leistung. Vielen Dank, dass Du Dir die Mühe gemacht hast, es mit uns zu teilen. :verneig:

leana-alissa
17.09.2024, 06:55
Lieben, lieben Dank fürs Mitnehmen und Teilen, Martin. Ich bin überwältigt von Deinen Zeilen und Bildern…

tigertom
17.09.2024, 14:01
Klasse Martin, hat mir sehr eindrücklich vor Augen geführt, der Weg ist das Ziel. Vielen Dank für‘s Mitnehmen! :gut: :verneig:

buchfuchs1
17.09.2024, 16:11
Diesen Thread werde ich bestimmt nicht nur einmal lesen.

Danke dafür.

Ich bin jetzt beim vierten Mal.
Für mich einer der besten Reiseberichte in diesem wunderbaren Forum.
Verneige mich.

ROEMER
18.09.2024, 08:34
Martin, vielen Dank für den wunderbaren Bericht und Glückwunsch zu dieser grandiosen Leistung :verneig:

bernie1978
18.09.2024, 09:00
Respekt! 1000km - das ist schon ne Leistung.

Danke für die Fotos und den Bericht!

Cariba
24.09.2024, 10:16
Vielen Dank für deinen Bericht.

Man fühlt sich mitgenommen und wenn man die Bilder betrachtet meint man zum Teil, die Hitze und das Licht zu spüren.

Bestimmt werde ich noch öfters in deinem Thread lesen.

Beste Grüße Uli

bkv
25.09.2024, 11:24
Sehr beeindruckender Bericht! Danke dafür.

Barnabas
25.09.2024, 15:22
Einfach Mega :verneig: :verneig:

Bei mir ist auch grad viel los, und dieser Weg ganz oben auf der Liste um mal vollkommen abzuschalten :gut:

Vielen vielen Dank für deine Mühe und deine Eindrücke :jump:

newharry
01.10.2024, 07:51
Sehr, sehr beeindruckend!

dirkm
02.10.2024, 14:21
Vielen lieben Dank dass du uns mitgenommen hast. Sehr schöne beeindruckende Fotos und Worte. Hut ab vor deiner Leistung

siead4
02.10.2024, 14:51
Schöne Sache. Und Hut ab, dass du das Stück von Bordeaux bis zu den Pyrenäen durchgedrückt hast. Das ist ja abseits der Küste echt ein fades Eck.