PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kunst bei eBay



ehemaliges mitglied
14.02.2006, 09:41
was für ein angebot... :D :stupid: :D

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&Item=6605190451&Category=37089

Pete-LV
14.02.2006, 09:43
Wehe es funkt mir da einer dazwischen ! ;)

ehemaliges mitglied
14.02.2006, 09:45
nene, das will ich haben....:-))))

Insoman
14.02.2006, 09:48
ist da noch Cola drin ?????


LooooooooooL

ehemaliges mitglied
14.02.2006, 09:53
er verlangt auch keinen dosenpfand...

OrangeHand
14.02.2006, 10:05
Solche Eis-Colas in Dosen habe ich früher in Arabien auch immer gemacht. Morgens aus dem Eisschrank geholt, hatte ich pünktlich zur Mittagspause stets eine super kühle Cola zur Mittagspause.
Allerdings hatten die Dosen damals noch den robusteren "Abreis-Verschluss". Die jetzigen Verschlüsse bersten meistens im Tiefkühlfach, wenn sich die Flüssigkeit in der Dose ausdehnt. What a mess :D

waba
14.02.2006, 14:24
Nicht das Angebot ist Kunst sondern hier ist Kunst die Idee, eine leere Koladose als Kunst zu bezeichen. Ein, in der Tat unbezahlbares Werk. :D

miboroco
14.02.2006, 15:30
6 Euro unversicherter Versand :stupid:

ehemaliges mitglied
14.02.2006, 15:34
was wird dann erst der versicherte versand dieses großen kunstwerkes kosten???

OrangeHand
14.02.2006, 16:02
Der hat einen Blechschaden, und will damit Geld machen :D

CHMI
14.02.2006, 16:22
...na hoffentlich geht das Ding nicht vor Auktionsende noch hoch.

Mawal
14.02.2006, 16:33
Ihr Kleingeister...aus Wikipedia:


Furore machte ein Urinal 1917 in der Kunstgeschichte, und zwar im Rahmen der von Marcel Duchamp erfundenen Ready-mades - einer Kunstform, bei der vorgefundene, simple, meist von der Industrie als Massenprodukt hergestellte Alltagsgegenstände wegen ihrer mehr oder weniger interessanten Form zu Kunstobjekten erklärt wurden.

Neben einem Fahrrad-Rad, das Duchamp auf einem Küchenschemel festmontierte, oder einem Gestell zum Trocknen von Flaschen war es vor allem das zur Kunst erklärte und vom Künstler "Fountain" betitelte Urinal, das bis heute für Verwirrung in der Kunstgeschichte sorgt.

Marcel Duchamp war einer der Mitbegründer der 1917 entstandenen "Society of Independent Artists Inc." (S.I.A.) und als einziger Europäer einer der einundzwanzig Direktoren. Der Vorsitzende war William Glackens, der auch schon bei der Organisation der Armory Show mitgewirkt hatte. Weiterhin gehörten Charles Prendergast als Vizepräsident, Walter Pach als Schatzmeister, John Covert als Sekretär und Walter Conrad Arensberg als "managing director" zu dieser Gesellschaft. Künstler unter den Direktoren waren beispielsweise: George Bellows, Katherine Sophie Dreier, Rockwell Kent, John Marin, Man Ray, Morton Schamberg und Joseph Stella. Nach dem Vorbild der französischen «Société des Indépendants» sollten für die geplanten Ausstellungen keine Zensur und keine Vorauswahl durch eine Jury stattfinden, so daß jeder, „der die Gebühr bezahlte", auch hätte ausstellen können. Der Künstler zahlte eine Eintrittsgebühr von einem Dollar, um Mitglied der Gesellschaft zu werden. Für die Jahresgebühr von fünf Dollar durfte er dann maximal zwei Werke in der Jahresausstellung zeigen. Unter diesen Bedingungen schien es für Duchamp möglich zu sein, einen Versuch mit einem neuen Ready-made zu unternehmen. Duchamp besorgt sich bei der New Yorker Firma „J. L. Mott Iron Works", einem „sanitary equipment manufacturer", ein Urinal, wie es in öffentlichen Bedürfnisanstalten für Männer als Toilettenbecken Verwendung findet.

Dieses Objekt wird unter falschem Künstlernamen als Kunstwerk, als Plastik, eingereicht. Die Bezeichnung für das Werk ist nicht „Urinal", „Urinoir" oder gar „pissotière", sondern es erhält den englischen Titel „Fountain". Das englische, dem Französischen entlehnte „Fountain" meint genau wie das französische „Fontaine" nicht nur (Frisch)-Wasserbehälter, -becken, sondern auch Quelle und Wasserspender, eben Springbrunnen. Im übertragenen Sinne steht das Wort für Wurzel und Ursprung. Das heute verlorene Objekt Fountain ist durch die Photographie in der zweiten Ausgabe von The Blind Man (New York, Mai 1917) auf Seite 4 authentisch überliefert. Die Photographie selbst ist ein weiteres, ein neues Kunstwerk. Die Gruppe um Marcel Duchamp sorgte für Publizität. Fountain wurde „ausgestellt" – jedoch nicht im konventionellen Sinn. Fountain wurde zum Medienereignis. Besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang die von Duchamp verwendete Signatur "R. Mutt".

Rosalind Krauss hatte die Idee, man könne aus „R. Mutt" auch das deutsche „Armut" lesen. Damit dies funktioniert, muß das „R" englisch ausgesprochen werden und „Mutt" unter Mißachtung des Doppellautes etwas gedehnt und mit deutscher Aussprache „mut". Diese operational recht komplizierte Umdeutung zu „Armut" jedoch hat Marcel Duchamp, der an anderen Stellen den „Anteil des Betrachters" am Kunstwerk nicht nur gelten ließ, sondern sogar als notwendig ansah, in einem Interview mit Otto Hahn ausnahmsweise deutlich zurückgewiesen. Otto Hahn erzählte 1966 Duchamp im Interview von Rosalind Krauss' Artikel, worin stehe, daß R. Mutt "a pun on the German Armut, or poverty" sei, und meinte fragend, ob dies „den Sinn der Fontäne völlig verändern" würde. Duchamp antwortete daraufhin: „Rosalind Krauss? Die Rothaarige? Es ist überhaupt nicht das, Sie dürfen dementieren! Mutt kommt von ‚Mott Works‘, dem Namen eines Großbetriebs für Hygie*****äte. Aber Mott war zu nah, also habe ich daraus Mutt gemacht, denn damals erschienen täglich die Comic strips ‚Mutt and Jeff‘ [...], die jedermann kannte. Es hatte also von vornherein eine Resonanz. Mutt, ein kleiner, dicker Spaßvogel, Jeff, eine lange Latte. Ich wollte einen indifferenten Namen, und ich habe Richard beigefügt. Richard, das paßt gut auf ein Pißbecken! Sie sehen, das Gegenteil von Armut. Aber nicht einmal das, nur R. – R. Mutt." (Duchamp 1966)

Als einfache, weitergehende Sinnerschließung wird aus der Signatur „R. Mutt" „ar[t] matt", dabei wird das große „R", englisch „ar", durch „t" zum sinnvollen Wort ergänzt; „Mutt" wird englisch ausgesprochen und verweist dann auf das französische „mat" (deutsch „matt", englisch [mit anderer Lautung] „mate"), das Schachmatt. Zugleich bedeuten „mat", „matt" und „mate" auch glanzlos, stumpf. Daß die Oberfläche des Porzellanbeckens statt matt hochglänzend weiß erscheint, ist ein offensichtlicher, mithin sehr wahrscheinlich gewollter Widerspruch. Welche Kunst dagegen damit „matt gesetzt" werden soll, diejenige der anderen oder die eigene, läßt sich nicht leicht entscheiden. Der in der Signatur auf dem Becken nicht ausgeschriebene Vorname ist durch unmittelbare Quellen als „Richard" bekannt (The Blind Man No. 2). Das französische un richard ist die Bezeichnung für einen „stinkreichen Kerl", für einen „Geldsack". Der Vorname läßt sich auch teilen. Es entstehen die beiden Worte rich und art, die sowohl als französische wie als englische Begriffe lesbar sind und in beiden Sprachen sogar das Gleiche meinen: „reich" und „Kunst". Dieser phonetisch, lexikalisch und linguistisch einzigartige Name hat und muss auf den Franzosen Duchamp, der sich in Amerika aufhält und zugleich als wenig begüteter Künstler seinen Lebensunterhalt mit Französischunterricht verdient, eine einzigartige Faszination ausgeübt haben.

Später wurde das Urinal dann von Alfred Stieglitz in seinem Atelier in New York fotografiert und in der Zeitschrift "The Blind Man No. 2" publiziert. Die heutzutage in Ausstellungen gezeigten Urinale stammen aus einer Edition von acht Stück, die im Oktober 1964 in Mailand aufgelegt wurde.

Donluigi
14.02.2006, 16:44
Wirklich erwähnenswert in diesem Zusammenhang, lieber Ulrich, ist doch nur Piero Manzonis "Künstlerscheisse", da stimmt auch der Bezug zu o.g. Dose. Unwissende mögen bitte googeln.

AUTOMATIC
14.02.2006, 16:46
Die Dose geht ja noch, aber der unversicherte Versand 6€ 8o


:D :D :D

ehemaliges mitglied
14.02.2006, 16:50
Na und?

6.- sind doch ein Schnapper: Mein Lieblingsverkäufer (http://cgi.ebay.de/Rolex-Bubble-Back-Stahl-Ref-2940-Lederband-Sammler-Uhr_W0QQitemZ8903217334QQcategoryZ3852QQssPageName ZWDVWQQrdZ1QQcmdZViewItem) 15.- unversichert - versichert sind es dann 25.- gewesen, inzwischen hat er die Marktlücke entdeckt und nimmt 30.-.
Bei mir bestand der versicherte Versand übrigens aus einem 3,50 Einschreibebrief...

Bye

Marko

Mawal
14.02.2006, 17:05
Original von Donluigi
Wirklich erwähnenswert in diesem Zusammenhang, lieber Ulrich, ist doch nur Piero Manzonis "Künstlerscheisse", da stimmt auch der Bezug zu o.g. Dose. Unwissende mögen bitte googeln.

allerdings wird die Dose durch Manzonis Füllung in extremer Weise individualisiert ...dies steht doch im Gegensatz zur arbiträren ent-menschlicht erfolgten Deformation der Cola Dose.

Donluigi
14.02.2006, 17:28
Keiner von uns kennt den wahren Inhalt ;)

Street Bob
14.02.2006, 18:37
Mist, und ich habe 1978 ein Gesamtkunstwerk weggeschmissen: 6 Dosen Hansa auf dem Wintertreffen unseres Moppedclubs ......