PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Private Kassen sollen alle aufnehmen



Tudormaniac
03.04.2006, 10:26
Quelle: www.n-tv.de

"Private Krankenkassen sollen nach der Vorstellung von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) künftig alle Bürger aufnehmen. Derzeit seien bei ihnen vor allem gut Verdienende und Gesunde versichert, kritisierte sie in der ARD. Künftig solle jeder Mensch seine Krankenkasse frei wählen können."

Ich lach micht tot :D :D :D Ist doch die Regierung, die die Bemessungsgrenze ständig nach oben schraubt, so daß immer weniger wechseln können :wall: :wall: :wall: Die Privaten würden sich doch freuen, wenn sie jeden Angestellten mitnehnen könnten. Weiß die Dame überhaupt, was sie da labbert??? Wann wird endlich der "Politiker-TÜV" eingeführt um die Kompetenz der regierenden zu überprüfen ;( ;( ;(

Insoman
03.04.2006, 10:30
meiner Meinung nach war das der erste Merkelfehler:

Sie hat diese Hohlfritte von Ministerin nebst Mr. Hackfresse Lauterbach im Amt belassen, anstatt diese in die Wüste zu schicken.

honi
03.04.2006, 10:30
Ich bin grundsätzlich für eine Privatliquidation allerTeilnehmer mit dem Leistungsempfänger. Wir müssen endlich weg vom kostenlosen Arztbesuch. Jede muß wissen, dass er was dazubezahlen muß. Dann täten sich die Herren Kollegen auch leichter mit dem IGELN.

Grundversorgung und wer mehr will DARF zahlen. Nur so wirds in Zukunft gehen. Von wem der Leistungempfänger die Kohle zurückbekommt,ist sein Problem.

Ich würde die Gesetzliche Versicherung abschaffen und das in die Private Hand eines Jeden legen. Das Ganze dann über Sozailversicherungtöpfe querfinanzieren für die, die nicht zahlen können.


Letztens höre ich von meinem Schwiegeronkel, der bei der AOK Servicemitarbeiter ist, dass Saisonarbeiter in fränkischen Weinbergen AOK Kärtchen - gültig bis 2010 - bekommen.

Als ich noch bei der BEK war, hatt ich am ENDE 6! gültige Versichertenkärtchen bedingt durch Umzüge.

Terminator
03.04.2006, 10:51
Beschämend sind immer Leute in der Politik, die vom Resort, dem sie vorstehen, keine Ahnung haben !!

Verteidigungsminister werden Typen, die noch nie gedient haben, Gesundheitsminister werden aus abgekackten Lehrern o.ä. rekrutiert,
und im Finanzministerium sitzen hochgediente Sessel****er, die vom BWL,Firmenführung etc. soiel Ahnung haben, wie ein Esel vom Rad fahren !! :wall: :wall: :wall:

Viele Angestellte mit Steuerklasse 1 würden auch gerne privat versichert sein !!!
Kostet nämlich weniger als die AOK Diners !!

Die Hauptursache des KV Chaos, sehe ich in dem ganzen Moloch von
"Saugenden" der Sozialbrühe, die nix berappen, aber von den Anderen
durchgebracht werden müssen.

Und solche werden dann noch heilig gesprochen............. ?(

Da lobe ich mir das USA System !! :gut:

Gruss :D

Terminator

miboroco
03.04.2006, 10:54
Original von Insoman
meiner Meinung nach war das der erste Merkelfehler:

Sie hat diese Hohlfritte von Ministerin nebst Mr. Hackfresse Lauterbach im Amt belassen, anstatt diese in die Wüste zu schicken.


Ja, das war ein großer Fehler!!!

Hohlfritte oder besser Hohlprinte, die is ja schließlich aus Aachen :tongue:

Tudormaniac
03.04.2006, 10:59
Ja, warum muß die Gemeinschaft für Unfälle aufkommen, die jemand durch ausübung einer gefährlichen Sportart (Klettern, Ski, usw.) selbst provoziert? Sollen die doch einen Aufschlag zahlen. Wie für Teilkasko beim Auto. Willst Du qualmen, dann zahle einen Zusatzbeitrag. Willst saufen, kein Problem- zahlen halt.

Stationäre Versorgung sollte natürlich jedem gewärleistet werden. Im ambulanten Bereich kann man problemlos Zusatztarife anbieten, und komplett auf Kostenerstattung umstellen. Ist doch unsere Rede seit Jahrzehnten :wall:

OrangeHand
03.04.2006, 11:01
Ich war früher gesetzlich krankenversichert, und bin jetzt mit den Kindern als Privatpatient bei en Ärzten. Ich kenne den vorher-nachher Effekt. Ich fühle mich ohne den GKV Status, der die Ärzte in ihrer Wahl der Therapiemittel nicht mehr völllig frei entscheiden lässt, viel wohler!!! ;)

Meine Frau, nur weil ihr Jahresarbeitsentgelt unterhalb der Grenze von 47.250,- Euro liegt, kommt aus dem Korsett der GKV nicht ohne Weiteres raus. :wall:

Das Problem an der jetzigen Mehrklassenmedizin,ist, das keine der Patientengruppen mehr uneingeschränkt zufrieden ist:
1) die gesetzlich Krankenversicherten sind sauer, weil sie das Gefühl haben, wegen dem Sparzwang der Kassen nicht mehr die bestmögliche Therapie bekommen zu dürfen;
2) die Privatversicherten sind sauer, weil sie das Gefühl haben, dass sie eine ganze Reihe von eigentlich unnötigen ärztlichen Leistungen verpasst bekommen, weil die Ärzte damit ihr schrumpfendes Einkommen aus den gesetzlich Versicherten kompensieren können. :rolleyes:

Ich wäre dafür, dass es den Abgeordneten in Bundes- und Landtagen verboten sein sollte, anders als als magerer gesetzlich Versicherter zum Arzt gehen zu dürfen! Dann würden sie dieses System schleunigst abschaffen. :D

paddy
03.04.2006, 11:07
Ich glaube das ist das erste Mal, dass ich allen Vorrednern uneingeschränkt zustimmen kann ... :D
:gut:

Butch
03.04.2006, 11:18
Original von Terminator
Da lobe ich mir das USA System !! :gut:

Ich halte mich diesmal aus der Diskussion heraus. Gerade heute morgen
ist die Ehefrau eines lieben Kollegen nach langem Leiden verstorben.
Hier wird ja traditionell mit "großer Sachkenntnis" in die Tastatur
gehauen, was die üble Laune gerade so hergibt.
So gehe ich auch mal davon aus, dass der Ein oder Andere
einfach mal das "ach-so-tolle" Gesundheitssystem in A-Land oder
B-Land zitiert, ohne es wirklich nur ansatzweise zu kennen.
Aber dass man dabei gerade an die USA denkt, wird mir
ein ewiges Rätsel bleiben.

Neben der Feststellung, dass gesunde und gut verdienende Menschen
an sich überhaupt keine Krankenversicherung bräuchten und das
Krankheiten kein "Wunschkonzert" sind, erlaube ich mir an dieser Stelle
den von der Website "usa.de" kopierten Artikel zum Thema
Gesundheitspolitik einzustellen.


Großer Reformbedarf im Gesundheitswesen

Das Gesundheitswesen der USA stellt sich bis heute als problematisch dar. Es gibt keine bundeseinheitliche Regelung der Krankenversicherung, nur verschiedene Versicherungsoptionen. Dazu zählen gewinnorientierte private Versicherungsunternehmen, Betriebskrankenkassen sowie Organisationen, wie die Health Maintenance Organisations (HMO). Diese ähneln den deutschen Krankenkassen: Versicherten zahlen einen festen Monatsbetrag ein, der (weitgehend) unabhängig ist von den individuell in Anspruch genommenen Versicherungsleistungen.
Das amerikanische Gesundheitswesen krankt an zwei Ursachen. Die USA haben die höchsten Gesundheitsausgaben der Welt. Gründe dafür: Übertriebener Einsatz teurer, hochtechnisierter Apparatemedizin, zu viele Untersuchungen von Seiten der Ärzte, mangelnde Konkurrenz zwischen den großen Versicherungsunternehmen, hoher Verwaltungsaufwand.

Die andere Krise besteht darin, dass rund 40 Millionen Amerikanerinnen und Amerikaner, also 15 Prozent der Bevölkerung, über keinen Versicherungsschutz verfügen, eben weil es Verpflichtung zur Krankenversicherung gibt. Lediglich ein sehr kleiner Betrag wird den Erwerbstätigen vom Einkommen abgezogen, um die staatliche Krankenversicherung im Rentenalter (Medicare) zu finanzieren.

Staatlichen Versicherungsschutz genießen über diese Programme auch die Armen (Sozialhilfeempfänger), so dass vor allem die unteren Einkommensschichten vom Phänomen der Versicherungslosigkeit betroffen oder unterversichert sind.

Präsident Clinton und sein Ehefrau Hillary Rodham Clinton haben vor diesem Hintergrund 1993/94 versucht, eine umfassende Gesundheitsreform durchzusetzen. Demnach sollte jede Bürgerin und jeder Bürger einen staatlich garantierten Anspruch auf eine Krankenversicherung erhalten.

Das größte innenpolitische Reformprojekt der Clinton-Administration scheiterte jedoch am Widerstand der Versicherungen und der Unternehmen, die 80 Prozent der Krankenversicherungskosten ihrer Beschäftigten hätten tragen müssen.

Die heftig ausgetragene öffentliche Diskussion über die Reformbedürftigkeit führte zu ersten Veränderungen. Ende der neunziger Jahre waren 60 Prozent der versicherten Amerikaner Mitglied bei „managed-care-Organisationen“. Diese funktionieren nach dem Solidarprinzip und leisten einen ersten Beitrag zur Kostendämpfung. Dabei ist allerdings noch nicht absehbar, ob es sich um einen dauerhaften oder einmaligen Effekt handelt.

ehemaliges mitglied
03.04.2006, 11:20
Original von Terminator

Die Hauptursache des KV Chaos, sehe ich in dem ganzen Moloch von
"Saugenden" der Sozialbrühe, die nix berappen, aber von den Anderen
durchgebracht werden müssen.
Terminator

Genau das ist das Problem..........wenn z.B. die 17-köpfige libanesische Familie aus Berlin, die sämtlich Hartz iV beziehen, sich rundum von deutschen Ärzten generalsanieren läßt, incl. der 89-jährigen Uroma, die dafür eigens eingeflogen wird, um hier ein von uns bezahltes drittes Gebiß zu kriegen........

Deutschland ****t mich mittlerweile nur noch an. Hätte ich einen anderen Beruf, wäre ich schon längst auf Niemehrwiedersehen weg.

honi
03.04.2006, 11:44
Das ganze System hinkt in völliger Schieflage.



Gutverdiener sind auf das "Leistungsprinzip" aufgesprungen sind aber abends im Büro anstatt mit der Ehefrau zu schnackseln.


Die Ehefrauen sind modern und gehen ihrer Karriere nach (find ich super). Das Gehalt wird in der Lebensplanung einkalkuliert - MUß meistens auch.

Und diejenigen, die noch Nachwuchs zeugen, leben zum Großteil vom Sozialstaat und ihre Kinder kennen es auch nicht anders.

ICH MÖCHTE DIESE REFORM NICHT MACHEN MUESSEN. ABER ES MUß WAS PASSIEREN.

Tudormaniac
03.04.2006, 11:57
Jetzt sollen Antibabypillen drastisch teuerer werden. Und das nur dazu, damit sich diese Schicht noch weiter ausdehnt. Die Kinder aus solchen Familien kriegen doch schon in dem Vorschulalter einen Schaden. Allein dadurch, daß sie "durcgequalmt" werden, oder daß die Mutter während der Schwangerschaft gesoffen hat. Brauchen wir dann noch mehr solche "*******"? Werden sie in der Lage sein unsere Renten zu finanzieren? Traurig so was. Man sollte lieber die"normale" Familie fördern, indem man bessere Bedingungen fürs "Nachwuchskriegen" schafft. Antibabypille teurer machen, um Deutschland vor Kindermangel zu retten- ich lach mich kaputt :D :D :D ;( ;( ;(

Mawal
03.04.2006, 12:01
Manchmal ist es erfrischend, wenn sich Fachfremde zu komplexen Themen äußern...


...ich denke dieses Thema ist nicht semmelgeeignet..

ehemaliges mitglied
03.04.2006, 12:07
Original von honi
Ich bin grundsätzlich für eine Privatliquidation allerTeilnehmer mit dem Leistungsempfänger. Wir müssen endlich weg vom kostenlosen Arztbesuch. Jede muß wissen, dass er was dazubezahlen muß. Dann täten sich die Herren Kollegen auch leichter mit dem IGELN.

Grundversorgung und wer mehr will DARF zahlen. Nur so wirds in Zukunft gehen. Von wem der Leistungempfänger die Kohle zurückbekommt,ist sein Problem.

Ich würde die Gesetzliche Versicherung abschaffen und das in die Private Hand eines Jeden legen. Das Ganze dann über Sozailversicherungtöpfe querfinanzieren für die, die nicht zahlen können.


Letztens höre ich von meinem Schwiegeronkel, der bei der AOK Servicemitarbeiter ist, dass Saisonarbeiter in fränkischen Weinbergen AOK Kärtchen - gültig bis 2010 - bekommen.

Als ich noch bei der BEK war, hatt ich am ENDE 6! gültige Versichertenkärtchen bedingt durch Umzüge.

Recht hast Du!! Funktioniert z.B. in Frankreich.

yeti
03.04.2006, 12:24
Mawal schrieb:

Manchmal ist es erfrischend, wenn sich Fachfremde zu komplexen Themen äußern...

:gut:

honi
03.04.2006, 12:44
Original von Mawal
Manchmal ist es erfrischend, wenn sich Fachfremde zu komplexen Themen äußern...


...ich denke dieses Thema ist nicht semmelgeeignet..

Wen meinst Du damit ? Lauterbach?

Greg
03.04.2006, 12:49
Lauterbach ist zumindest Arzt (http://www.bundestag.de/mdb/bio/L/lauteka0.html), kommt also aus dem Gesundheitssystem (ich mag ihn deshalb nicht lieber!).

honi
03.04.2006, 12:50
Ich versuche nur die nichtssagende Anspielung von Mawal einzuordnen.
Yeti scheint sie verstanden zu haben, ich nicht.

Mawal
03.04.2006, 12:54
Original von honi

Original von Mawal
Manchmal ist es erfrischend, wenn sich Fachfremde zu komplexen Themen äußern...


...ich denke dieses Thema ist nicht semmelgeeignet..

Wen meinst Du damit ? Lauterbach?


Lauterbach ist Arzt und Gesundheitsökonom...mithin qualifiziert....


eine sinnvolle Diskussion in diesem Forum(RLX Rubrik Semmeln) kann ich mir jedoch nicht vorstellen...

honi
03.04.2006, 12:54
Und ich meine, das Gesundheitssystem gehört eben nicht nur von denen diskutiert, die Kohle aus dem Topf bekommen, sondern gerade auch von den "Kunden".


Der Dienstleister-Kunden-Begriff ist in der Branchen noch nicht allzusehr verankert.

Was ich echt schlimm finde, dass die Kassen im Moment Umwege gehen müssen wie Hausarztmodell oder Integrierte Versorgung, um an die Daten und Leistungsabrechnungen ihrer Patienten zu kommen.

Die zahlen Milliarden und wissen nicht mal für wen, oder was. Langsam beginnen wenigstens die Plausibilitätkontrollen.

Bsp: Arzt bezieht z.B. 400 Einheiten Impfstoff auf Praxisbedarf AOK, benutzt 100 Einheiten für Privatpatienten und liquidiert die Spritze an den Privat-Patienten weiter.

Diese 100 Einheiten hat Jahre lang die AOK bezahlt , ohne es zu merken. Jetzt (seit 2005) - endlich- werden die Zahl der abgerechneten Kassenpatienten mit der Anzahl der Spritzen abgeglichen.

Und es laufen riesen Regresse - ZURECHT

EIN BEISPIEL.

Mawal
03.04.2006, 12:55
Original von honi
Dann bin ich mithin auch qualifiziert

Du bist Arzt und Gesundheitsökonom?

Insoman
03.04.2006, 13:00
ich bin auch Fachmann, ich war schon mal krank :D :D :D

Marci
03.04.2006, 13:01
wobei es wirklich ein schwieriges komplexes thema ist....vor allem die interdependenzen zu anderen "kosten und politik-ressorts"........
wer ist da schon qualifiziert..........

Butch
03.04.2006, 13:03
Nach dem derzeitigen Diskussionsstand, wäre zumindest eine zahnlose
libanesische Oma ganz fett qualifiziert.

Außerdem habe ich 'nen Heil- und Kostenplan von über 3.000 EUR im
Anmarsch, da krieg ich auch eine chice Uhr für.
Jammere ich..??? ;-)

honi
03.04.2006, 13:08
Kauf sie Dir, sobald Du das Geld von der Privaten zurück hast

Butch
03.04.2006, 13:11
Original von honi
Kauf sie Dir, sobald Du das Geld von der Privaten zurück hast

Es bleiben Lücken, zumindest finanzielle. Die Jungs sind nicht eben
zimperlich mit ihren Forderungen......die wenigen, die noch nicht
aus Armut und Frust nach Bolivien ausgewandert sind....

honi
03.04.2006, 13:12
Original von Butch

Original von honi
Kauf sie Dir, sobald Du das Geld von der Privaten zurück hast

Es bleiben Lücken, zumindest finanzielle. :D

ehemaliges mitglied
03.04.2006, 13:22
Original von Tudormaniac
Ich lach micht tot :D :D :D Ist doch die Regierung, die die Bemessungsgrenze ständig nach oben schraubt, so daß immer weniger wechseln können :wall: :wall: :wall: Die Privaten würden sich doch freuen, wenn sie jeden Angestellten mitnehnen könnten. Weiß die Dame überhaupt, was sie da labbert???

Hi Alex,

eine Anmerkung von mir...

Die Betragsbemessungsgrenze wurde in erster Linie angepasst, damit die Versicherungsnehmer mehr zahlen ;)

Ich finde den Vorschlag gar nicht mal so schlecht - leider wird er nix bringen, da die Privaten nur Menschen zu vernünftigen Tarifen versichern, bei denen kein hohes Risiko besteht.

Die Mehrzahl der Kassenpatienten fährt günstiger mit der Gesetzlichen ;)

... oder glaubst Du wirklich, dass sich ein ausländischer Mitbürger mit Frau und 7 Kindern eine private Versicherung leisten kann ?

watoo
03.04.2006, 13:23
Original von honi
Und ich meine, das Gesundheitssystem gehört eben nicht nur von denen diskutiert, die Kohle aus dem Topf bekommen, sondern gerade auch von den "Kunden".


Der Dienstleister-Kunden-Begriff ist in der Branchen noch nicht allzusehr verankert.

Was ich echt schlimm finde, dass die Kassen im Moment Umwege gehen müssen wie Hausarztmodell oder Integrierte Versorgung, um an die Daten und Leistungsabrechnungen ihrer Patienten zu kommen.

Die zahlen Milliarden und wissen nicht mal für wen, oder was. Langsam beginnen wenigstens die Plausibilitätkontrollen.

Bsp: Arzt bezieht z.B. 400 Einheiten Impfstoff auf Praxisbedarf AOK, benutzt 100 Einheiten für Privatpatienten und liquidiert die Spritze an den Privat-Patienten weiter.

Diese 100 Einheiten hat Jahre lang die AOK bezahlt , ohne es zu merken. Jetzt (seit 2005) - endlich- werden die Zahl der abgerechneten Kassenpatienten mit der Anzahl der Spritzen abgeglichen.

Und es laufen riesen Regresse - ZURECHT

EIN BEISPIEL.

Du unterstellst den Ärzten grunsätzlich Betrugsabsicht. Ein viel größeres Problem besteht in der Anzahl der Krankenversicherungen von knapp 300 mit Vorständen, die sich aus dem Versichertentopf fürstliche Gehälter genehmigen. Ich lebe auf dem flachen Land und hier hat das Praxensterben schon begonnen. Zusätzliche bürokratische Belastungen aus der Feder von sog. Gesundheitsökonomen werden das sicher noch beschleunigen.

honi
03.04.2006, 13:25
Keine Absicht. Unwissenheit, weil sich keiner darum kümmerte, was im Frontoffice abläuft.

Das Praxensterben und die Unlukrativität des Arztberufs haben diejenigen zu verantworten, die sich in den 70/80/90 er Jahren bedient haben. Deswegen sind die Leistungspunkte so niedrig, deswegen ist die Vergütung für die "ehrlichen" so schlecht.
HAUSGEMACHT. Alles, was nicht kontrolliert wird, läuft aus dem Ruder.
Kontrollieren muß aber nicht der Apparat, sondern der Patient. Dazu muß er mehr Verantwortung bekommmen, sonst hat er keinen Anreiz, es zu tun.

Wenn ich mir mein Privatversichertenleben anschaue, bei wieviel Rechnungen ich intervenieren mußte, kann man sich lebhaft vorstellen, was abgerechnet wird, wenn die Kontrolle unwahrscheinlich ist.

Das ist kein Vorsatz, das ist die Natur des Menschen

Greg
03.04.2006, 13:38
Mein Reden seit langem: Der Patient soll eine Rechnung kriegen, von mir aus auch in Kopie von der Kasse, einfache, aber wahrscheinlich effektive Kontrolle.

Tudormaniac
03.04.2006, 13:45
Original von Mawal

Original von honi
Dann bin ich mithin auch qualifiziert

Du bist Arzt und Gesundheitsökonom?

Gesundheitsökonom- was für ein Unwort :wall:

Greg
03.04.2006, 13:47
Noch besser: Sozialmediziner :D

Tudormaniac
03.04.2006, 13:49
Von Tom: "Die Betragsbemessungsgrenze wurde in erster Linie angepasst, damit die Versicherungsnehmer mehr zahlen"

Das stimmt aber so nicht. Die Grenzen sind dafür angehoben worden, damit weniger von den "Besserverdienenden" in die Private wechseln!

Tudormaniac
03.04.2006, 13:53
Wieso sich ein ausländischer Mitbürger mit 7 Kindern nicht privat versichern könne (falls es möglich wäre) verstehe ich nicht 8o Wenn er arbeiten geht und die Kinder Kindergeld bekommen? 7 x 300 sind schon mal 2100 Euro. Eine Privatpolice für meine Tochter (gilt übrigens bis 18) kostet mich 44 Euro. Und da ist alles dabei. Und wenn er den Tarif noch etwas abspeckt(Mehrbettzimmer statt Einzelzimmer, usw.) und Arbeitgeberanteil dazu kommen würde? Wo ist das Problem?

Mawal
03.04.2006, 13:58
Original von Tudormaniac

Original von Mawal

Original von honi
Dann bin ich mithin auch qualifiziert

Du bist Arzt und Gesundheitsökonom?

Gesundheitsökonom- was für ein Unwort :wall:


die das so sehen sind Teil des Problems... :cool:


Gesundheit ist Ware....Frage ist wieviel wollen wir davon kaufen...


und weitere Frage ist: Wieviel trägt der medizinische Apparat zur Gesundheit bei?


und noch eine Frage:

Wie holt man aus einem gegebenen Budget das Maximum an medizinischer Leistung?

Tudormaniac
03.04.2006, 14:00
Original von Mawal

Original von honi
Dann bin ich mithin auch qualifiziert

Du bist Arzt und Gesundheitsökonom?

Was glaubst Du was ich in meiner Praxis tue, außer an den Zähnen rumzufummeln? Ich bin der ökonomischste Ökonom aller Ökonomen. Eine Praxis mit 13 Mitarbeitern wirtschaftlich zu führen bedarf schließlich etwas Ahnung.

OrangeHand
03.04.2006, 14:01
Die Gesundheitsversorgung in Deutschland ist nicht schlecht, und im Vergleich zu manchen anderen (auch Europäischen) Ländern ist sie sogar sehr gut! :gut:

Mich ärgert nur, dass es in D so verdammt schwierig -bis unmöglich- ist gewisse Missstände (selbst einfache) im Bereich der Krankenversicherung zu verbessern. :wall:

Wieso gibt es nicht schon seit vielen Jahren ein Foto des Versicherten auf der Krankenkassenkarte, wie z.B. auf dr BahnCard? Das würde so einigen Missbrauch auf eine ganz einfache Weise stoppen können. (Geht nicht gibt's nicht)

Wieso darf ich mit 48.000 ,- Euro Jahresgehalt zu einer Privaten KK wechseln, nicht aber mit knapp 47.000,- Euro? Wo ist da die Gerechtigkeit und Gleichbehandlung?

Wieso werden die Kosten bei teuren Sportverletzungen übernommen, nicht jedoch der notwendige Zahnersatz?

8o

Tudormaniac
03.04.2006, 14:02
Von Mawal: "Gesundheit ist Ware....Frage ist wieviel wollen wir davon kaufen..."

Entschuldige, aber das ist das Dümmste was ich bisher zu diesem Thema gelesen habe 8o

Greg
03.04.2006, 14:06
ersetzen wir "wollen" durch "müssen" und schon sind wir beim Kernproblem: Gesundheit kann man sich leider nicht immer aussuchen.

Tudormaniac
03.04.2006, 14:11
Von Mawal: "Wie holt man aus einem gegebenen Budget das Maximum an medizinischer Leistung?"

Ganz einfach, indem man den Ärzten die Honorare abschneidet und dabei noch höchste Qualität einfordert. Wenn mittlerweile die Entfernung eines einwurzligen Zahnes 8 Euro brutto bringt, kann man sich ausmalen was man da für Qualität bekommt. Und zwar eine sehr gute, da die deutschen Ärzte viel zu altruistisch sind und Ethik und Monetik nicht unter einen Hut bringen können. Über Geld redet man doch nicht? Schön weiter arbeiten.

Mawal
03.04.2006, 14:14
Original von Tudormaniac
Von Mawal: "Wie holt man aus einem gegebenen Budget das Maximum an medizinischer Leistung?"

Ganz einfach, indem man den Ärzten die Honorare abschneidet und dabei noch höchste Qualität einfordert. Wenn mittlerweile die Entfernung eines einwurzligen Zahnes 8 Euro brutto bringt, kann man sich ausmalen was man da für Qualität bekommt. Und zwar eine sehr gute, da die deutschen Ärzte viel zu altruistisch sind und Ethik und Monetik nicht unter einen Hut bringen können. Über Geld redet man doch nicht? Schön weiter arbeiten.


Die Frage zielt auf die Allokation medizinischer Resourcen ab....und nicht auf ihre Bonifizierung..

Greg
03.04.2006, 14:21
Zähne ziehen für 8€? Mach ich!

http://img110.imageshack.us/img110/1706/zange8ls.jpg (http://imageshack.us)

@Ulrich: Das Problem ist, daß eben die Vergütung der Leistung gekürzt wird, um mit den vorhanden Mitteln zu wirtschaften (plakativ gesprochen)

Tudormaniac
03.04.2006, 14:27
Original von Mawal

Original von Tudormaniac
Von Mawal: "Wie holt man aus einem gegebenen Budget das Maximum an medizinischer Leistung?"

Ganz einfach, indem man den Ärzten die Honorare abschneidet und dabei noch höchste Qualität einfordert. Wenn mittlerweile die Entfernung eines einwurzligen Zahnes 8 Euro brutto bringt, kann man sich ausmalen was man da für Qualität bekommt. Und zwar eine sehr gute, da die deutschen Ärzte viel zu altruistisch sind und Ethik und Monetik nicht unter einen Hut bringen können. Über Geld redet man doch nicht? Schön weiter arbeiten.


Die Frage zielt auf die Allokation medizinischer Resourcen ab....und nicht auf ihre Bonifizierung..

Die Resourcen sind erschöpft, und das schon seit vielen Jahren :wall: Das ganze System hängt doch nur an der idealistischen und altruistischen Einstellung deutscher Ärzte!!! In anderen Ländern würde dieses System zusammenkrachen wie ein Kartenhaus.

Die Gesundheitsökonomen müssen eigentlich der deutschen Ärzteschaft jeden Tag danken, daß das noch so gut funktioniert.Aber nicht mehr lange :wall:

Seadweller1000
03.04.2006, 14:52
Ich muss jetzt zum Arzt! Dieser Thread hat mir nicht gerade Mut gemacht!

honi
03.04.2006, 15:03
Schön Alex, dass Du mit Deiner idealistischen Einstellung noch zum Erhalt beiträgst :D. Ich arbeite im System mit vielen Mitarbeitern. Ich kenne nur die Situation des GMGSs AVWG und wie die Tiere alle heißen. Ich kann mir lebhaft ausmalen, was man davor verdienen konnte und ich halte es - obwohl es mich selbst betrifft - heute für teiweise für fast gesellschaftlich verwerflich, was manche an Ertrag (auch ich) aus dem Gesundheitssystem ziehen.

Also: Jammern auf hohem Niveau gehört zum Handwerk, ist aber nur die halbe Wahrheit.

Die Zeiten der Götter in Weiß sind vorbei. Wettbewerb zieht ein. Es sind noch viel zu viel "ökonomische Tiefflieger" im System. Gelddrucken ist nicht mehr.

Ich schaue mich mal in meinem Bekanntenkreis um:

Unternehmensberater: Keine Kündigungsfrist: Hire n fire, 6 Tage Woche 8-22:00
Bauing. seit 6 Monaten arbeitslos



Arzt: Tausend Ämter, Stadtrat, Lionsclub, Hobbyflieger, Freitag Praxis dicht um 12:30 dann noch 4 Besuche: JAMMERN. WO NIMMT DER LIEBE KERL DIE ZEIT FÜR ALLES HER
Nervt dauernd, warum ich mich nicht engagiere: ICH ARBEITE !!!!
Andere Arzt: Montag - Fr. 8:00-12:00 16:00 -18:00 kommt um 22:00 Uhr heim, weil er die Abrechnung nicht hinbekommt. Patienten laufen ihm weg: JAMMERN.
Betriebswirtschaftlich eine NULL!!

Das System hat bisher jeden Scheiss mitgeschleppt. DIE MÜSSEN RAUS

Sowohl Leistungsgeber wie -nehmer

Jupp
03.04.2006, 17:21
Was aber noch keiner erwähnt hat....

Wieso haben wir soviele GKV´s ???
Demnächst wird es wohl die BKK-Frittenbud am Dom geben :twisted:

Wieso werden fast 60% der KV-Beiträge für den Verwaltungsapparat verballert??? (wir haben ja nur ca. 388 Exemplare) :wall:

Wieso lässt sich Ullalala nicht mal endlich den Rüssel operieren, damit sie nicht mehr so nasal klingt??? :twisted:

Dieses Thema ist leider unter der Rubrik NEVER ENDING STORY einzuordnen.....

Greg
03.04.2006, 17:32
Original von Jupp
Wieso lässt sich Ullalala nicht mal endlich den Rüssel operieren, damit sie nicht mehr so nasal klingt??? :twisted:
[/B]

Vielleicht ist sie gesetzlich versichert? 8o;)

watchman
03.04.2006, 17:36
Original von paddy
Ich glaube das ist das erste Mal, dass ich allen Vorrednern uneingeschränkt zustimmen kann ... :D
:gut:

lool, genau das dachte ich auch beim lesen der ersten threads. toll was ihr für einen einstellung habt! euer wort in gottes ohr. :gut:

watchman
03.04.2006, 17:38
Original von Ticktacktom

Original von Terminator

Die Hauptursache des KV Chaos, sehe ich in dem ganzen Moloch von
"Saugenden" der Sozialbrühe, die nix berappen, aber von den Anderen
durchgebracht werden müssen.
Terminator

Genau das ist das Problem..........wenn z.B. die 17-köpfige libanesische Familie aus Berlin, die sämtlich Hartz iV beziehen, sich rundum von deutschen Ärzten generalsanieren läßt, incl. der 89-jährigen Uroma, die dafür eigens eingeflogen wird, um hier ein von uns bezahltes drittes Gebiß zu kriegen........



:gut: :gut: :gut: 100% agree!

so, jetzt hab ich mal ganz fertig gelesen. ulrich, welcher hintergrund (sprich aus welcher sicht ) beurteilst du dein gesagtes? woher kommt deine meinung, was machst du?

baby
03.04.2006, 17:47
Schon mal überlegt, dass die steigende Anzahl an Ärzten ein Problem ist?

Die Abgaben der KV an die Ärzte sind in den letzten Jahren jedes Jahr gestiegen. Der Betrag pro Arzt hat sich dabei aber verringert.

gerry_bs
03.04.2006, 18:52
Das Hauptproblem ist doch Folgendes:

Die Zahl schwer erkrankter Personen hat in den letzten Jahren stark zugenommen,
sei es durch den eigenen Lebenswandel (Ernährung, Bewegungsmangel, etc.),
durch Umwelteinflüsse oder dass wir einfach älter werden.

Zwei Beispiel von vielen die richtig teuer sind:
1. Bei Krebspatienten kosten Chemotherapien, Bestrahlungen und Interferonbehandlungen immens viel Geld.
2. Bei Wirbelsäulenerkrankungen und Erkrankungen innerer Organe wird sich häufig der Computerthomographie bedient.

Die Ausgaben im Gesundheitswesen steigen und steigen, dies lässt sich nicht vermeiden. Oder möchte hier jemand im Krankheitsfall auf eine entsprechende, kostenintensive Therapie verzichten wenn sie notwendig ist. Ich nicht!

Die Einnahmen der gesetzlichen Kassen brechen jedoch aufgrund steigernder Arbeitslosigkeit immer mehr weg.

Wir leben allerdings in einer Solidargemeinschaft in der die Stärkeren die Schwächeren unterstützen sollte. Dies wird leider zu oft vergessen.
Ich bin daher nicht der Meinung, dass ein Empfänger von Hartz IV weniger Leistungen erhalten soll als ein Besserverdienender.
Man kann in der heutigen Zeit schneller Empfänger dieser Leistung werden als man es sich wünscht.

Macht euch mal eher damit vertraut, dass ihr für sehr gute medizinische Versorgung künftig auch entsprechend bezahlen müsst. Oder wollt ihr ein System wie in den USA oder Großbritannien? Ich nicht!

3.000,--, 5.000,-- oder 10.000,-- Euro gebt ihr für Uhren aus, bei 10,-- Euro Praxisgebühr fängt das Jammern an und hört bei der Zuzahlung beim Zahnersatz auf.

Mir unverständlich!

Wie wenig einem doch die eigene Gesundheit wert ist!

watchman
03.04.2006, 19:17
mir auch.

Butch
03.04.2006, 19:25
Watchman ich muss zum Zahnarzt-ich habe Angst... ?( ;(

Wird wohl "was mehr".... sag', dass alles gut wird....(aber gebührenfrei)

Insoman
03.04.2006, 19:55
ich habe jedenfalls festgestellt, das die Zahl der Arztinsolvenzen stark steigend ist.


letztes Jahr hatten wir in Do gerade mal 3 Stück.

In diesem Jahr sind bis heute sind schon 6 Stück eröffnet worden, das spricht Bände

Terminator
03.04.2006, 20:11
Original von gerry_bs
Das Hauptproblem ist doch Folgendes:

Die Zahl schwer erkrankter Personen hat in den letzten Jahren stark zugenommen,
sei es durch den eigenen Lebenswandel (Ernährung, Bewegungsmangel, etc.),
durch Umwelteinflüsse oder dass wir einfach älter werden.

Oder durch eigebildete Kranke,Hypochonder und Berufsblaumacher !!
Habe einige Fälle in meiner Nachbarschaft !!


Die Einnahmen der gesetzlichen Kassen brechen jedoch aufgrund steigernder Arbeitslosigkeit immer mehr weg.

Dazu kommen noch jede Menge Sozialschmarotzer etc.[/SIZE]

Wir leben allerdings in einer Solidargemeinschaft in der die Stärkeren die Schwächeren unterstützen sollte.
Sorry, dazu bin ich schon lange nicht mehr bereit !!

Macht euch mal eher damit vertraut, dass ihr für sehr gute medizinische Versorgung künftig auch entsprechend bezahlen müsst.

[SIZE=2]Das ist mir bewusst, und ich bin bereit dafür zu zahlen !!
Viele nicht,denn die 10,-EUR im Monat für eine Zusatzversicherung , bedeuten den Verzicht auf zwei Päckchen Glimmstengel, oder 2 Wochen Premiere !

watchman
03.04.2006, 20:31
Original von Butch
Watchman ich muss zum Zahnarzt-ich habe Angst... ?( ;(

Wird wohl "was mehr".... sag', dass alles gut wird....(aber gebührenfrei)

wird alles gut friedel ;) , you get what you pay for :D

Tudormaniac
04.04.2006, 19:24
Original von baby
Schon mal überlegt, dass die steigende Anzahl an Ärzten ein Problem ist?

Die Abgaben der KV an die Ärzte sind in den letzten Jahren jedes Jahr gestiegen. Der Betrag pro Arzt hat sich dabei aber verringert.

Wir haben bald, in einigen Teilen Deutschlands schon jetzt, einen Ärztemangel. Was erzählst Du da?