Anzahl der Regulierschrauben an der Unruh

[Bödi]

Weiss jemand von euch wieviele Schräubchen die einzelnen Kaliber zur Regulierung besitzen?

...meinen Fotos zufolge, sieht es so aus, dass ein 3135 es auf 4 Schrauben bringt, während ein 3130 nur 2 Schrauben am Unruhreif trägt.

Hier mal das Bild einer 2235 Unruh
http://people.timezone.com/msandler/Articles/ZbindenRolex/rolex223507.jpg

...Also wer weiss genaueres oder kann meine Aussagen bestätigen?

[THX_Ultra]

Gute Frage, aber schau dir doch mal die Caliberliste von Hannes (http://www.oysterworld.de/caliber.htm) an. Da findest du von einigen Werken auch Fotos und kannst die Schrauben abzählen. Das ist soweit ich das erkennen konnte bei jedem Werk unterschiedlich also nicht pauschalisierbar.

[Bödi]

...ja klar anhand dieser Bilder ist die Frage ja erst aufgeworfen worden.
Ich will aber natürlich viel mehr wissen z.B.: warum gibt es Unterschiede in der Anzahl?

[Peter 5513]

Hi Bödi,

ich denke, je mehr Unruhschrauben da sind (die ja, wie bei der Autofelge die Gewichte, die Unwucht und damit Laufunregelmäßigkeit ausgleichen), dest besser kann das Werk feinreguliert werden. Denke mal, bei nur zwei Schrauben bekommt man keine Exaktheit von +/- 1 Sekunde p.T. geliefert.

Grüße,

Peter

[Bödi]

@ Peter

Deine Überlegung ist im Grunde richtig...aaaber die Unruhschrauben eines Rolexwerkes haben im gegensatz zu einer echten Schraubenunruh nichts mit Auswuchten zu tun, denn die Unruh wird (wie auf dem Bild ersichtlich) durch die kleinen angesetzten Minibohrungen erreicht und die beiden stellschrauben dienen ausschliesslich der Regulierung der Schwingung.

Wenn man die Unruh wirklich mittels dieser Stellschrauben auswuchten wollte so wäre dies selbst mit 4 Schrauben nicht hundertprozentig möglich.

--> Es muss einen anderen grund geben!

[CHT]

Eine interessante Frage und wie ich meine ein "nach oben holen" wert.

Wer weis genaueres und wie stellt man damit den Gang ein ??

[CHT]

Hab inzwischen von Andreas einen interessanten Beitrag zur Regulierung gefunden:


Original von Andreas
Normalerweise wird das Werk mit Hilfr der Zeitwaage und dem Regulierwerkzeug in 4 Lagen einreguliert. Durch das verdrehen der Reglageschrauben am Unruhreif erreichtst du den Vor- oder Nachgang. Das Spiralende, was im Spiralklötzchen am Unruhkloben sitzt, kann auch verschoben werden. Durch das Verschieben des Spiralendes justierst du die Symethrie.

Warum 8 Tage? Wenn wir mal die 8 Tage nur auf die reine Arbeit beziehen wurden, erscheint das natürlich unrealistisch. Nur, und da kann ich nur für mich reden, habe ich es gerne, wenn ich die geleistete Arbeit auch auf einem Umlaufprüfgerät überbrüfen kann. Die Zeitwaage gibt nur aus der statischen Lage ein Prüfbild, aber nicht in der Bewegung, also lasse ich die einregulierte Uhr auf dem Uhrenbeweger/Umlaufprüfgerät zum Test laufen. Nebenbei übeprüfe ich so auch noch die Gangreserve.

Letztendlich bleibt so nur ein minimaler Restfehler, der dann nicht techn. Natur ist, sondern an den Tragegewohnheiten des Uhreninhabers dingfest zu machen ist. Dann muss man halt nochmal gezielt auf den Kunden mit seinen Tragegewohnheiten den Arbeitsgang wiederholen. z.B.: bei älteren Menschen, die sich weniger bewegen, weisen gerade Automatikwerke die nicht zum Vollaufzug kommen aufgrund des Bewegungsmangels, einen Nachgang auf. Dann muss man eben mehr Vorgang "einprogramieren".

Eine Gute Zeit wünscht...

aber dennoch: wer weis was zum ursprünglichen Thema?

[alexis]

also doch unterschiede zwischen 3130(ex)und 3135(sd,sub)?
oder was?

[inversator]

Die dicken Schrauben ergeben beim verstellen mit dem Microstella Schlüssel eine doppelte Gangänderung pro Teilstrich. Ergibt zb bei einer Unruh mit 4 Schrauben das verstellen der kleinen Schraube eine Gangänderung um 1 Sekunde, sind es bei der großen Schraube 2 Sekunden pro Teilstrich.Wie hoch die Änderung ist, steht in der jeweiligen Serviceanleitung. Die habe ich aber nicht zur Hand.Die Schrauben müßen immer Paarweise jeweils um den gleichen Wert verstellt werden damit keine Unwucht entsteht.
Gruß
Holger