Bochum2
02.07.2004, 22:13
Erster Tag mit dem Sinn Einsatzzeitmesser EZM 4 Achilles
Ich bin auf diese Uhr aufmerksam geworden, weil ich eine Alltagsuhr für die Arbeit beim Kunden gesucht habe. Da ich bei der Arbeit sehr häufig kurze Zeitintervalle zwischen 10-60 Minuten stoppen muss, schien mir diese Uhr sofort sehr zweckmäßig. Nach einigem Überlegen und Suchen habe ich sie mir für 1165,- EUR neu bei Sinn in Frankfurt bestellt. Gebraucht habe ich sie nirgendwo gefunden. Sie scheint selten vertreten zu sein.
Hier einige Fotos, die Namen sind leider etwas abgeschnitten ;)
http://img78.photobucket.com/albums/v323/bochum2/EZM_neben_Oyster.jpg (EZB neben klassischer Oysterform)
http://img78.photobucket.com/albums/v323/bochum2/ezm_neben_oy.jpg (EZM neben Oysterquartz)
http://img78.photobucket.com/albums/v323/bochum2/EZM_Seite.jpg (EZM von der Seite)
http://img78.photobucket.com/albums/v323/bochum2/EZM_Gehaeuse.jpg (EZM-Gehäuse mit Drückern)
http://img78.photobucket.com/albums/v323/bochum2/EZM_Nachleuchten.jpg (EZM Nachleuchten im Dunkeln)
Die EZM 4 Achilles ist als Einsatzzeitmesser für Feuerwehrleute, Rettungsdienst u.ä. vorgesehen. Sie hat ein Lemania 5100-Chronographen-Werk, das um 180 Grad gedreht verbaut ist. Zur Zeitmessung gibt es einen zentralen Minutenzeiger und einen zentralen Sekunden-Stopp-Zeiger. Man kann also maximal 59,59 Minuten damit messen.
Die Besonderheit ist eine farblich gelb/rot hervorgehobene 30-Minuten-Skala auf der rechten Zifferblattseite. Diese Anzeige dient dem Einsatzleiter dazu, die Einsatzlänge unter Atemluft schnell zu erkennen (15-max. 30 Minuten). Daneben hat die Uhr auf der abgeschrägten Innenwandung eine Pulsmesser-Skala. Dazu werden 15 Pulsschläge gestoppt, und dann lässt sich am Sekunden-Stopp-Zeiger der Pulsschlag ablesen.
Als weitere Funktionen hat die Uhr eine kleine Sekunde sowie links mittig Datum und Wochentag. Die Beschriftung des Zifferblattes finde sich sehr gelungen, was die Lesbarkeit angeht. Die Drücker und die verschraubte Krone sind ebenfalls links und ?auf dem Kopf stehend?, was die Bedienung angeht. Auch die anderen Einsatzzeitmesser von Sinn haben die Kronen links, um das sensible Stück nicht in der Arbeitszone der Hände zu haben, wo es leichter Beschädigungen ausgesetzt ist. Die Bedienung der Krone ist okay, das Verschrauben ist etwas mühsam. Den Start-/Stopp-Drücker muss man sehr kräftig eindrücken, der Reset-Drücker ist etwas leichtgängiger.
Das Band wird von Sinn mit 90,- EUR berechnet und hat eine einfache Faltschließe mit Sicherheitsbügel. Die Anschlüsse ans Gehäuse sind relativ unflexibel, das letzte Bandglied biegt sich kaum, so dass beide Anstöße seitlich etwas abstehen. ?(
Die Uhr ist fast 1,5 cm hoch und damit sehr wuchtig. Der Durchmesser ist 4 cm. Mit Edelstahlband wiegt das gute Stück ca. 160 Gramm. Die Ablesbarkeit im Dunkeln ist klasse, da die Stunde/Minute komplett mit Leuchtmasse belegt sind, die anderen Zeiger zum Teil.
Meine Eindrücke zur Sinn als bekennender Rolex-/Tudor-Fan: ;)
Diese Uhr ist für mich klar ein Arbeitsgerät und dafür finde ich sie gut. Die Gehäuseform ist wuchtig oder klobig, je nach persönlichem Geschmack, was vor allem von der hohen Pulsschläge-Skala verursacht wird. Die ersten paar Stunden war ich sehr beeindruckt von der Uhr, was mittlerweile einer gewissen Ernüchterung gewichen ist. Sie ist ein Arbeitsgerät und mit Sicherheit auch sehr stabil und unverwüstlich, aber nach mehreren Rolex/Tudor kommt bei mir kaum ein ?Wow-Faktor? auf. Man kann beide Marken natürlich nicht vergleichen, die Uhr kostet nur 1/3 vom Preis einer Oyster und hat ein prima Preis/Leistungs-Verhältnis. Aber da wir hier im Rolex-Forum sind, liegt es auf der Hand. Also...
Bei näherem Augenschein fiel mir auf, dass die rote Lackierung der Indizes zwischen 3 und 4 Uhr nicht ganz gleichmäßig ist. Mit dem Auge bei Sonnenlicht erkennbar ist das Rot an einigen Stellen weißlich durchschimmernd. Es fällt nur auf wenn man sehr genau auf diese Indizes schaut und bei hellem Licht.
Die Bandanstöße sind sehr unflexibel und stehen daher unschön zur Seite ab. Für den Einsatz egal, aber wenn man von Perfektion verwöhnt ist...
Die Bedienungsanleitung ist eine farbkopierte gefaltete Din A4-Seite. Spielt auch keine Rolle, ist mir eigentlich auch unwichtig, aber da war ich schon überrascht.
Dies sind einige Beispiele, die m.E. dafür stehen, wie verwöhnt ich anscheinend mittlerweile durch die Rolex-Qualität bin. Meine Fortis Flieger fand ich immer klasse, und auf diesem Niveau finde ich auch die Sinn-Qualität. Wenn ich ganz ehrlich bin ? es kann mich nicht mehr begeistern. Das Herumspielen mit der Uhr und Anschauen, das bei den Rolex so viel Spaß macht, ist demgegenüber hier auf die technische Seite beschränkt ? das Zifferblatt ist für meine Zwecke genau richtig aufgebaut. Auf Chronographen mit drei Totalisatoren stehe ich nämlich nicht so sehr, hier ist es auf das für mich Wesentliche reduziert.
Versteht mich nicht falsch, es ist für mich okay mit der EZM 4. Aber ich frage mich im Moment ? hätte eine andere Uhr mich mehr begeistert? Im Moment denke ich - nein. Die Sinn-Chronographen sind alle sehr ähnlich, die Fortis sicherlich auch. Eine elegante Uhr wollte ich auch nicht, sondern eine praktische für die Arbeit. Mir ist jetzt erst mal bewusst geworden, wie schnell die Top-Qualität einem selbstverständlich wird.
Mein Fazit nach dem ersten Tag: Funktion prima, passt genau. Wow-Faktor bzw. ?Auf-die Uhr-guck-Faktor?: Wenig bis kaum, nur die gute Blattgestaltung. Somit hält sie, was sie verspricht: Einsatzzeitmesser. Vielleicht wird es noch eine größere Liebe. Ich habe demnächst viele Gelegenheiten, wo ich die Zeitmessung brauche. Vielleicht begeistert sie mich dann mit praktischen Talenten. ;)
Neulich habe ich viele Zeiten mit der Drehlünette der Submariner gemessen ? das war echt Arbeit, und nicht ganz leicht abzulesen.
Ich bin auf diese Uhr aufmerksam geworden, weil ich eine Alltagsuhr für die Arbeit beim Kunden gesucht habe. Da ich bei der Arbeit sehr häufig kurze Zeitintervalle zwischen 10-60 Minuten stoppen muss, schien mir diese Uhr sofort sehr zweckmäßig. Nach einigem Überlegen und Suchen habe ich sie mir für 1165,- EUR neu bei Sinn in Frankfurt bestellt. Gebraucht habe ich sie nirgendwo gefunden. Sie scheint selten vertreten zu sein.
Hier einige Fotos, die Namen sind leider etwas abgeschnitten ;)
http://img78.photobucket.com/albums/v323/bochum2/EZM_neben_Oyster.jpg (EZB neben klassischer Oysterform)
http://img78.photobucket.com/albums/v323/bochum2/ezm_neben_oy.jpg (EZM neben Oysterquartz)
http://img78.photobucket.com/albums/v323/bochum2/EZM_Seite.jpg (EZM von der Seite)
http://img78.photobucket.com/albums/v323/bochum2/EZM_Gehaeuse.jpg (EZM-Gehäuse mit Drückern)
http://img78.photobucket.com/albums/v323/bochum2/EZM_Nachleuchten.jpg (EZM Nachleuchten im Dunkeln)
Die EZM 4 Achilles ist als Einsatzzeitmesser für Feuerwehrleute, Rettungsdienst u.ä. vorgesehen. Sie hat ein Lemania 5100-Chronographen-Werk, das um 180 Grad gedreht verbaut ist. Zur Zeitmessung gibt es einen zentralen Minutenzeiger und einen zentralen Sekunden-Stopp-Zeiger. Man kann also maximal 59,59 Minuten damit messen.
Die Besonderheit ist eine farblich gelb/rot hervorgehobene 30-Minuten-Skala auf der rechten Zifferblattseite. Diese Anzeige dient dem Einsatzleiter dazu, die Einsatzlänge unter Atemluft schnell zu erkennen (15-max. 30 Minuten). Daneben hat die Uhr auf der abgeschrägten Innenwandung eine Pulsmesser-Skala. Dazu werden 15 Pulsschläge gestoppt, und dann lässt sich am Sekunden-Stopp-Zeiger der Pulsschlag ablesen.
Als weitere Funktionen hat die Uhr eine kleine Sekunde sowie links mittig Datum und Wochentag. Die Beschriftung des Zifferblattes finde sich sehr gelungen, was die Lesbarkeit angeht. Die Drücker und die verschraubte Krone sind ebenfalls links und ?auf dem Kopf stehend?, was die Bedienung angeht. Auch die anderen Einsatzzeitmesser von Sinn haben die Kronen links, um das sensible Stück nicht in der Arbeitszone der Hände zu haben, wo es leichter Beschädigungen ausgesetzt ist. Die Bedienung der Krone ist okay, das Verschrauben ist etwas mühsam. Den Start-/Stopp-Drücker muss man sehr kräftig eindrücken, der Reset-Drücker ist etwas leichtgängiger.
Das Band wird von Sinn mit 90,- EUR berechnet und hat eine einfache Faltschließe mit Sicherheitsbügel. Die Anschlüsse ans Gehäuse sind relativ unflexibel, das letzte Bandglied biegt sich kaum, so dass beide Anstöße seitlich etwas abstehen. ?(
Die Uhr ist fast 1,5 cm hoch und damit sehr wuchtig. Der Durchmesser ist 4 cm. Mit Edelstahlband wiegt das gute Stück ca. 160 Gramm. Die Ablesbarkeit im Dunkeln ist klasse, da die Stunde/Minute komplett mit Leuchtmasse belegt sind, die anderen Zeiger zum Teil.
Meine Eindrücke zur Sinn als bekennender Rolex-/Tudor-Fan: ;)
Diese Uhr ist für mich klar ein Arbeitsgerät und dafür finde ich sie gut. Die Gehäuseform ist wuchtig oder klobig, je nach persönlichem Geschmack, was vor allem von der hohen Pulsschläge-Skala verursacht wird. Die ersten paar Stunden war ich sehr beeindruckt von der Uhr, was mittlerweile einer gewissen Ernüchterung gewichen ist. Sie ist ein Arbeitsgerät und mit Sicherheit auch sehr stabil und unverwüstlich, aber nach mehreren Rolex/Tudor kommt bei mir kaum ein ?Wow-Faktor? auf. Man kann beide Marken natürlich nicht vergleichen, die Uhr kostet nur 1/3 vom Preis einer Oyster und hat ein prima Preis/Leistungs-Verhältnis. Aber da wir hier im Rolex-Forum sind, liegt es auf der Hand. Also...
Bei näherem Augenschein fiel mir auf, dass die rote Lackierung der Indizes zwischen 3 und 4 Uhr nicht ganz gleichmäßig ist. Mit dem Auge bei Sonnenlicht erkennbar ist das Rot an einigen Stellen weißlich durchschimmernd. Es fällt nur auf wenn man sehr genau auf diese Indizes schaut und bei hellem Licht.
Die Bandanstöße sind sehr unflexibel und stehen daher unschön zur Seite ab. Für den Einsatz egal, aber wenn man von Perfektion verwöhnt ist...
Die Bedienungsanleitung ist eine farbkopierte gefaltete Din A4-Seite. Spielt auch keine Rolle, ist mir eigentlich auch unwichtig, aber da war ich schon überrascht.
Dies sind einige Beispiele, die m.E. dafür stehen, wie verwöhnt ich anscheinend mittlerweile durch die Rolex-Qualität bin. Meine Fortis Flieger fand ich immer klasse, und auf diesem Niveau finde ich auch die Sinn-Qualität. Wenn ich ganz ehrlich bin ? es kann mich nicht mehr begeistern. Das Herumspielen mit der Uhr und Anschauen, das bei den Rolex so viel Spaß macht, ist demgegenüber hier auf die technische Seite beschränkt ? das Zifferblatt ist für meine Zwecke genau richtig aufgebaut. Auf Chronographen mit drei Totalisatoren stehe ich nämlich nicht so sehr, hier ist es auf das für mich Wesentliche reduziert.
Versteht mich nicht falsch, es ist für mich okay mit der EZM 4. Aber ich frage mich im Moment ? hätte eine andere Uhr mich mehr begeistert? Im Moment denke ich - nein. Die Sinn-Chronographen sind alle sehr ähnlich, die Fortis sicherlich auch. Eine elegante Uhr wollte ich auch nicht, sondern eine praktische für die Arbeit. Mir ist jetzt erst mal bewusst geworden, wie schnell die Top-Qualität einem selbstverständlich wird.
Mein Fazit nach dem ersten Tag: Funktion prima, passt genau. Wow-Faktor bzw. ?Auf-die Uhr-guck-Faktor?: Wenig bis kaum, nur die gute Blattgestaltung. Somit hält sie, was sie verspricht: Einsatzzeitmesser. Vielleicht wird es noch eine größere Liebe. Ich habe demnächst viele Gelegenheiten, wo ich die Zeitmessung brauche. Vielleicht begeistert sie mich dann mit praktischen Talenten. ;)
Neulich habe ich viele Zeiten mit der Drehlünette der Submariner gemessen ? das war echt Arbeit, und nicht ganz leicht abzulesen.