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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Das Wochenend-Uhrenseminar - so schön kann schrauben sein!



Frohlex
27.08.2006, 23:50
Hallo zusammen,

dieses Wochenende beantwortete viele Fragen: Warum macht es tick-tack? Wie hat das eigentlich angefangen? Und wie funktioniert eine Stoss-Sicherung? Warum passt die Schraube nicht - und warum habe ich plötzlich eine übrig?

Diesen Fragen, was rund um die Uhr und vor allem, was unter dem Zifferblatt passiert, sind wir, eine kleine vierköpfige Seminargruppe, gut gelaunt unter Bernd's sachkundiger Anleitung, nachgegangen mit dem Ziel, eine schöne selbst zerlegte und wieder zusammengesetzte Uhr mit nach Hause nehmen zu können.

Die folgenden Bilder zeigen den Weg dorthin, der von einigen fliegenden - nicht Tourbillons - sondern Schräubchen und Rädchen, gesäumt war ...

Ein schöner, gut beleuchteter Arbeitsplatz mit ungewohnter Sitzhaltung ..

http://img.photobucket.com/albums/v216/rainerpomplitz/seminar/STP80113_8x6.jpg

... in einem schönen, hellen Atelier ...

http://img.photobucket.com/albums/v216/rainerpomplitz/seminar/STP80112_8x6.jpg

Mein Zifferblatt ist auch schon da:

http://img.photobucket.com/albums/v216/rainerpomplitz/seminar/STP80114_8x6.jpg

Unser "Lehrstück", ein Taschenuhrwerk Unitas Cal. 6497:

http://img.photobucket.com/albums/v216/rainerpomplitz/seminar/STP80117_8x6.jpg

Rädchen für Rädchen, Schräubchen und Federn mussten weichen:

http://img.photobucket.com/albums/v216/rainerpomplitz/seminar/STP80123_8x6.jpg

... bis nichts mehr dran war :)

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Ein wenig Theorie lockerte den praktischen Teil auf. Hier ist ein Modell, das die Wirkungsweise der Stoss-Sicherung veranschaulichen half:

http://img.photobucket.com/albums/v216/rainerpomplitz/seminar/STP80136_8x6.jpg

Nach einer kurzen, sehr schmackhaften Mittagspause ging es an das Zusammensetzen. Da kein Teil mehr übrig war im Sammelkasten, haben wir den Tag mit der Vorfreude auf den folgenden Tag beendet.

Die Nacht ging ohne wesentliche Störungen vorüber - keine Alpträume wegen davonspringender Rädchen und Schräubchen - ein gutes Zeichen!

Am nächsten Morgen wurde es ernst. Richtig ernst: die Explosionszeichnung des ETA 2892-2 machte richtig Mut ....

http://img.photobucket.com/albums/v216/rainerpomplitz/seminar/STP80209_8x6.jpg

Aber als das Werk so vor einem lag, da gab es kein Zurück mehr ...

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Alles muss weg, hat Bernd gesagt ....

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Die Automatikgruppe allein:

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Die Unruh fehlt auch schon, jetzt kommt der Anker dran:

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Knapp zwei Stunden später war es gaschafft:

http://img.photobucket.com/albums/v216/rainerpomplitz/seminar/STP80130_8x6.jpg

Der Sammelkasten war voll, jetzt ging es in die Wäsche. Dazu wurde der Inhalt des Sammelkastens in die "Waschtrommel" umgeladen. Die zuvor entfernten Chatons bekamen ein extra kleines Körbchen:

http://img.photobucket.com/albums/v216/rainerpomplitz/seminar/STP80167_8x6.jpg

Die Waschmaschine hat vier Programme: Waschen (wasserfreie, alkalische Lösung) sowie zweimal Spülen (alkoholische Lösung). Anschliessend ein Trockengang.

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Die Sammelkästen wurden wieder befüllt. Irrtümer waren nicht ausgeschlossen :D...

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Konzentriert wurde das soeben auseinander gelegte Werk wieder zusammengesetzt:

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Bernd war immer dort, wo es brenzlich wurde - oder mal ein Rädchen nicht passte. So wurde jede Uhr fertig - wie wir es uns gewünscht hatten:

http://img.photobucket.com/albums/v216/rainerpomplitz/seminar/STP80177_8x6.jpg

... es wird ernst. Wie läuft das Werk? Und tickt es richtig?

http://img.photobucket.com/albums/v216/rainerpomplitz/seminar/STP80180_8x6.jpg

Und jetzt die wichtige Frage: satiniert oder poliert?

http://img.photobucket.com/albums/v216/rainerpomplitz/seminar/STP80185_8x6.jpg

... noch die Zeiger aufgesetzt. Dies war mir dann doch zu heikel ...

http://img.photobucket.com/albums/v216/rainerpomplitz/seminar/STP80184_8x6.jpg

"Ich bin zufrieden" .... und das waren wir alle:

http://img.photobucket.com/albums/v216/rainerpomplitz/seminar/STP80190_8x6.jpg

Die Explosionszeichnung hat ihre Schrecken verloren ...

http://img.photobucket.com/albums/v216/rainerpomplitz/seminar/STP80204_8x6.jpg

http://img.photobucket.com/albums/v216/rainerpomplitz/seminar/STP80205_8x6.jpg

... und ein schönes Wochenende ging zu Ende. Es hat riesig Spass gemacht und auch ein wenig Respekt eingeflösst gegenüber dem Erfindergeist und der Zähigkeit, die solche kleinen Wunderwerke erdacht und möglich gemacht haben.

Danke an Bernd www.mecanicus.de , sowie seiner charmanten Frau für die kulinarische Betreuung sowie meinen Mitstreitern Georg, Klaus sowie Tobias für dieses sehr empfehlenswerte Wochenende!

ehemaliges mitglied
27.08.2006, 23:56
Wow! Vielen Dank für's Mitnehmen und die Bilder. Das scheint ja tatsächlich ein schönes und interessantes Wochenende gewesen zu sein. :gut:


Oli

Sea Dweller
28.08.2006, 00:26
Genialer Bericht! Es geht doch nichts über das Selbermachen. Erst dann hat man einen kleinen Eindruck von dem was ein Uhrmacher als kann. Super! Vielen Dank für´s Einstellen :gut: :gut:

steve73
28.08.2006, 00:40
Der Wahnsinn!
Respekt!!!

http://cosgan.de/images/midi/froehlich/k015.gif

http://cosgan.de/images/midi/froehlich/k035.gif

http://cosgan.de/images/more/schilder/194.gif

http://cosgan.de/images/more/schilder/201.gif


Da lernt man dann wohl wirklich mal was......

Bin sehr beeindruckt! :gut: :gut:

Edmundo
28.08.2006, 00:49
Genialer Bericht. Aber die Bilder sind ein bsisserl durcheinander. Das Handaufzugs-Unitaskaliber erscheint in Deinem Automatikuhrwerkbericht am zweiten Tag nochmal als Zerlegungsobjekt, im Gehäuse ist aber nachher das Automatikwerk. Oder sehe ich da was falsch?

Aber wo hast Du das Seminar gemacht und was kostet es? Hört sich interessant an, sehr sogar!

Gerard
28.08.2006, 06:14
Breath taking, thanks a LOT for these wonderful pictures and great lesson.

Kind regards,
Gerard

ehemaliges mitglied
28.08.2006, 06:24
Sehr beeindruckend..............danke fürs mitnehmen.

Mücke
28.08.2006, 09:07
Tolle Dokumentation. Danke Rainer!

miboroco
28.08.2006, 09:18
Danke!!!

Ja, ich glaube so ein Uhrenseminar brauch ich auch mal!!!

hase
28.08.2006, 09:42
tolle bilder, sehr interessant,
gruß hans

Maga
28.08.2006, 09:48
das macht Lust auf mehr ... :gut:

4rolex4me
28.08.2006, 10:30
Super-Bericht :gut: :gut: :gut: - jetzt möchte ich unbedingt auch an dem Seminar teilnehmen!!!

niksnutz
28.08.2006, 10:41
sehr schöne doku..vielen dank rainer

DeeJay
28.08.2006, 11:38
warst du vorher völlig unbedarft ?? Oder hattest du schon ein wenig Ahnung ? Ich bin auch am überlegen so ein Seminar mal mitzumachen, zweifle aber noch an mir selbst :D

genialer Bericht, nebenbei erwähnt ;)

ehemaliges mitglied
28.08.2006, 12:15
Super Beitrag, nähere Info's, wie Elmar schon gefragt sind Willkommen.

Gr,
István

Flo777
28.08.2006, 13:20
Dankeschön! Das wäre auch was für mich..... . =)

rizzi
28.08.2006, 13:22
super Bericht. Ich habe auch mal vor Jahren an einem Seminar mitgemacht und konnte mich wieder gut hineinversetzen.

MECANICUS
28.08.2006, 15:48
Hallo an alle Rolexianer und natürlich an den "Uhrenschrauber" Rainer !

Vielen Dank für den schönen Bericht von dir Rainer, wenn Du auch, wie ich vermute, vor lauter Enthusiasmus einiges durcheinandergewürfelt hast. Deine Bilder zeigen das Taschenuhrübungswerk Unitas 6497-1 und das 11 1/1 linige Automatikkaliber ETA 2824-2 (nicht 2892).

Aber egal Rainer, Hauptsache es hat Spass gemacht und ich glaube davon hattet Ihr eine Menge ?

Zur Info an alle Anderen:

Es bedarf keinerlei Vorkenntnisse für dieses 2-tägige Seminar. Zittrige, feuchte Hände sind ebenso erlaubt wie hektische, unruhige Bewegungen. Das beruhigt sich alles, wenn man erst einmal am Werktisch sitzt, stimmts Rainer ?
Neben einem theoretischen Teil (Sa. vormittag) der sich in Uhrenhistorie und Uhrentechnik aufteilt, wird am Sa.-nachmittag eben besagtes TU-Werk Unitas 6497-1 zerlegt und remontiert. Zwischendurch ist mit Kaffee, Getränken, belegten Brötchen und Kuchen auch für den kulinarischen Teil des Seminars gesorgt. An diesem Tag bleibt auch viel Zeit für anstehende Fragen und Fachsimpelei.
Am 2. Tag wird es dann etwas ernster, denn das jetzt zu zerlegende Uhrwerk (ETA 2824-2) soll ja nach dem Reinigen wieder zusammengesetzt werden und anschließend funktionieren. Hier kann sich bei der Anmeldung zum Seminar schon jeder für seine favorisierte Zifferblattvariante entscheiden, die auf Wunsch auch mit dem eigenen Namen bedruckt wird.
Es stehen 2 Gehäusevarianten, sowie mehrere Bandvarianten zur Auswahl. Natürlich gehört auch eine representative Uhrenbox mit dazu.

Das Ganze kostet zum heutigen Zeitpunkt 495.- € und findet in meinem Atelier in Ohmden bei Kirchheim u. Teck am Fuße der schwäbischen Alb statt.

Die entsprechenden Termine findet Ihr auf meiner Website unter der Rubrik Seminare-Seminarkalender.

Frohlex
28.08.2006, 16:36
Dem ist nicht mehr hinzuzufügen, Bernd ;) ... ich stand noch ganz unter dem Eindruck der kleinen, tickenden Welt und habe dann tatsächlich die eine und andere Bezeichnung durcheinander gebracht :oops: . Ich hoffe, nicht allzuviel Verwirrung gestiftet zu haben. Gelernt habe ich eine Menge, auch über mich selbst: wenn so ein Rädchen partout nicht an seinen Platz geht, muss man den Dingen seine Zeit geben. Dann geht das (fast) von allein, auf jedenfall viel einfacher.

Pete-LV
28.08.2006, 17:42
das war ein schöner Bericht und macht LUST !

Oyster-Day
31.08.2006, 13:43
Ein solches Wochenende ist bestimmt echt klasse :gut: :gut: :gut:
Macht bestimmt mächtig Spaß :rolleyes:


Grüße Daniel

Ralle
01.09.2006, 16:53
Hey,

hatte grad ein dejá vu.:]
Den Kurs bei Bernd habe ich im März auch schon gemacht. siehe Thrad (http://www.r-l-x.de/wbb2/thread.php?threadid=28134&sid=&hilightuser=92).
Kann nur bestätigen, es war super interessant und wer sich für das Innenleben von mechanischen Uhren interessiert, sollte bei Gelegenheit unbedingt mal an einem Uhrmacherseminar teilnehmen.

Viele Grüsse,

Ralf

Pretender82
01.09.2006, 16:57
Sehe den Thread leider jetzt erst.
Ist wirklich ein super Bericht, Rainer! Man sieht, dass es eine Menge Spaß
gemacht hat. =)

tegimento
01.09.2006, 17:33
Die Bilder sind ja ganz schön , aber habt ihr die Unruh wirklich so mit dem Unrukloben in den Reinigungskorb gelegt? Kann ich mir nicht vorstellen dass sie dabei ganz geblieben ist.
Wenn man sie schon lose reinigt dann bittevorher :wall: vom Kloben entfernen.

MfG
Tegimento

MECANICUS
03.09.2006, 08:42
Ja wir haben die Unruh so (lose) in den Reinigungskorb gegeben und das funktioniert schon seit über 25 Jahren so, ohne daß je eine einzige Unruh zu schaden gekommen ist. Für die Uhrenschrauber im Seminar hingegen wäre es viel heikler, die Unruh vom Kloben zu trennen. Die Gefahr, daß dabei die Spirale verbogen wird ist weitaus größer. Natürlich könnte man die Unruh mit Kloben auch wieder in das Werk einsetzen bevor man zur Reinigung schreitet, aber das macht jeder Uhrmacher wie er es gewöhnt ist.

PS: am 07./08.10.2006 sind noch 2 Seminarplätze frei, wenn Du es dort einmal ausprobieren möchtest - einfach anmelden, bist gern gesehen ;-)

tegimento
04.09.2006, 17:33
Nicht nötig , mache ich seit 49 Jahren täglich, daher kenne ich mich ein wenig aus
Gruß
Tegimento