PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fahrradspeichen spannen ?



orange
30.09.2006, 17:35
...oder: Wie bekomme ich eine ACHT weg......?

Liebe Leute,

habe mir so einen Spannschlüssel für die Fahrradspeichen gekauft, weil einige doch sehr locker waren. Habe auch eine nicht unerhebliche "Acht" im Hinterrad. Wie ist die Vorgehensweise, um eine "Acht" gezielt durch spannen der Speichen zu beseitigen ? Habe bereits gegoogelt, aber keine zielführenden Infos bekommen....:(

Kennt jemand eine Page, oder hat es selbst mal gemacht ?

Donluigi
30.09.2006, 17:38
Mein Radmensch hat früher immer 10 Euro fürs Nachspannen verlangt, daher lohnt es nicht, das selbst zu machen. Jetzt hab ich ein 3-speichenrad und muß nicht mehr ;)

orange
30.09.2006, 17:40
Original von Donluigi
Mein Radmensch hat früher immer 10 Euro fürs Nachspannen verlangt, daher lohnt es nicht, das selbst zu machen. Jetzt hab ich ein 3-speichenrad und muß nicht mehr ;)

Die Variante mit dem Radshop kenne ich natürlich.....;)

miboroco
30.09.2006, 17:41
Hast du auch so nen Wuchtprüfständer(oder wie das Ding heißt) wo das Rad eingespannt wird???

Sonst geh besser zum Konzi ;)

Donluigi
30.09.2006, 17:41
Weiß ich doch. Will sagen: DIY lohnt sich nicht immer, mir war die Materie schlichtweg zu kompliziert, die Zeit kann man besser nutzen ;)

ehemaliges mitglied
30.09.2006, 17:42
Hallo,

für einen Laien nicht zu empfehlen.
Eine acht rausmachen geht scheinbar leicht (Speichen auf der gegenüberliegenden Seite anziehen), aber meistens machen Laien dabei dann aus dem Kreis ein Ei.

Gruß

Uwe

P.S, Fachmann macht das für kleines Geld

orange
30.09.2006, 17:43
Original von miboroco
Hast du auch so nen Wuchtprüfständer(oder wie das Ding haißt) wo das Rad eingespannt wird???

Sonnt geh besser zum Konzi ;)

Jungs, es muss doch auf die gute alte Art gehen. Rad umdrehen, an Hand der Bremsbacken die "Acht" feststellen und dann durch gezieltes spannen eben diese beseitigen.... Die Frage ist nur, wie spannt man "gezielt" diese "Acht" weg ...?

pelue
30.09.2006, 17:43
Hier ein Link:

http://www.cyclingnews.com/tech/fix/?id=howfix_truing

Allerdings ist das Thema nicht trivial. Ich habe mir neue Laufräder eingespeicht. Allerdings mit nagelneuer Felge und Speichen.
Wenn schon mal eine fette Acht drin ist, kann es schwierig werden.

Generell auf der einen Seite die Speichen lockern und auf der anderen wieder anziehen. Allerdings darf auch kein Höhenschlag reinkommen. kann man schlecht erklären.

Am besten ein Member mit Erfahrung bitten Dir zu helfen und hinterher zusammen in den Biergarten radeln.

orange
30.09.2006, 17:45
Original von pelue
Hier ein Link:

http://www.cyclingnews.com/tech/fix/?id=howfix_truing

Allerdings ist das Thema nicht trivial. Ich habe mir neue Laufräder eingespeicht. Allerdings mit nagelneuer Felge und Speichen.
Wenn schon mal eine fette Acht drin ist, kann es schwierig werden.

Generell auf der einen Seite die Speichen lockern und auf der anderen wieder anziehen. Allerdings darf auch kein Höhenschlag reinkommen. kann man schlecht erklären.

Am besten ein Member mit Erfahrung bitten Dir zu helfen und hinterher zusammen in den Biergarten radeln.

Danke für den Link. Ich merke schon, sollte vielleicht doch zum Konzi....;)

miboroco
30.09.2006, 18:06
Genau ab zum Konzi :gut:

karlhesselbach
30.09.2006, 18:42
Servus.

Laß es bitte sein.
Ein Rad ist ein sensibles Gebilde.
Zentriert wird durch loslassen und anziehen der Speichen.
Höhenschläge sind leicht einzentriert.
Laien zentrieren auch oft das Rad aus der Mitte. Die Felge muß genau im Mittelpunkt der Achsanschlagmuttern sein.

Ältere Felgen neigen zum ausreißen. Nippel gehen fest.
Weißt Du genau, das der einspeichende Betrieb keine Schraubensicherung auf das Speichengewinde gegeben hat?

Mach es nicht. Das sieht immer einfach aus, ist aber
kompliziert.

Rollercoaster
30.09.2006, 19:02
Also, ich habe früher (zu AbiZeiten, ist auch schon Stückerl her) meine Laufräder selber eingespeicht und auch Achter rauszentriert. Das geht schon, allerdings muss man einen Haufen Zeit mitbringen, wenn man nicht so geübt ist. Dies im Zusammenhang mit der Tatsache, dass teures Material dabei auch schnell ruiniert werden kann, lässt die Empfehlung "Zum Konzi gehen" in vielen Fällen aber dennoch als ratsam erscheinen.

Hier mal kurz zusammengefasst:

a) feststellen, an welcher Stelle das Rad ausschlägt: Das geht besonders gut mit den Bremsbacken. Fahrrad einspannen oder auf den Kopf stellen, Laufrad drehen, Bremse ein wenig anziehen, und schon siehst Du wo es schleift.

b) grob korrigieren: speichen, welche Richtung der Ausbeulung (da, wo es schleift) zur Nabe gehen lockern - Speichen, welche in die andere Richtung (in die die Felge wieder 'rückgebogen' werden muss) um die gleiche Anzahl an Umdrehungen anziehen. Dabei immer überwachen, ob die Felge nicht anfängt, in der Höhe auszuschlagen ('Eiern'). Wenn sie nach oben/aussen eiert, beide Speichenrichtungen anziehen, oder eben andersherum.

c) fein korrigieren: wenn Du Deine Sache gut machst, wird der Achter so fein, dass die Analyse mit den Bremsbacken nicht mehr viel bringt. Jetzt kannst Du entweder aufhören, mit Profiequipment weitermachen, oder eine Wachsmalkreide verwenden: Die Kreide gestützt an eine Rahmenstrebe ganz minimal entfernt von der Felge positionieren. Rad andrehenund Kreide langsam der Felge nähern. Da wo die Kreide anzeichnet, ist der Rest des Achters verborgen. Dies zu korrigieren erfordert in der Regel nur noch Viertel- oder Achteldrehungen mit dem Schlüssel. ;)

Was Du falsch/kaputt machen kannst:

- Die Speichennippel sind oft aus sehr weichem Metall; wenn Du sie versehentlich runddrehst, hilft nur noch Austausch, und das ist eine Kackarbeit (alles einschließlich Felgenband runterbauen, ersetzen und nochmal anfangen mit zentrieren). Genau gucken, ob Du die richtige Größe an Dreher hast (ja, es gibt -zig verschiedene), immer sauber ansetzen, keine Hast.

- Du drehst in die Falsche Richtung: Der Achter wird noch schlimmer, im Extremfall reissen Speichen oder die Felge klappt zusammen. Speichennippel drehen wie eine Schraubenmutter: Wenn Du von oben auf das Rad und den Nippel guckst, geht es im Uhrzeigersinn rein und gegen den Uhrzeigersinn raus (ist manchma verwirrend, da Du ja beim Zentrieren in der Regel eher vom Inneren des Rades her auf die Felge guckst). Immer schön gucken, ob die Felge sich in die Richtige Richtung zieht.

- Du drehst zuviel an oder zuviel auf auf einer Seite der Felge: Du bist auf dem besten Wege, ein Ei aus Deiner Felge zu machen. Immer aufpassen, wo Du wieviel auf- oder zudrehen musst. Und immer wieder den Höhenschlag der Felge überwachen (also quasi, dass gar nicht erst einer entsteht). Nicht zu viel auf einmal drehen. Selbst beim groben Achter nie mit mehr als einer oder eineinhalb Umdrehungen arbeiten, dann sofort wieder gucken, wo es langgeht.

- Wenn Du die Sache mit der Wachsmalkreide machst: Felge ordentlich von den Kreideresten säubern, wenn du fertig bist. Kann sich sonst auf die Bremsleistung auswirken. Und das ist nicht gut.

That's it. Viel Spass.

Cheers
Theo

edit: hatte doch glatt noch was vergessen, aber jetzt passt's ungefähr. Fazit: wenn Di Dir nicht wirklich sicher bist -> ab zum Konzi. Das kostet nur kleines Geld und ist besser als der Ärger, wenn Du was verbockt hast.

uli 68
30.09.2006, 20:27
Hallo, wenn Du das noch nie gemacht hast, dann lass es machen.
Ich habe schon einige Räder eingespeicht, auch mit Wurzelspeichung.
Was Du unbedingt brauchst ist ein Zentrierständer+Speichenschlüssel und Gefühl für die Speichenspannung.
Dann ist das kein Hexenwerk.

Gruß Uli

orange
30.09.2006, 23:18
Vielen Dank für eure Infos... Nach Theos post hat mich doch der Ehrgeiz gepackt. Werde es morgen mal probieren.... Wenn es gar nicht mehr geht, geht es halt zum Konzi...=)=)

karlhesselbach
30.09.2006, 23:38
Original von orange
Vielen Dank für eure Infos... Nach Theos post hat mich doch der Ehrgeiz gepackt. Werde es morgen mal probieren.... Wenn es gar nicht mehr geht, geht es halt zum Konzi...=)=)

Laß es bleiben.
Wenn es erst einmal vermurkst ist, ist es aus.
Mit einem halben Hähnchen geht auch niemand mehr zum Tierarzt.

Speichen sind im Prinzip wie Dehnschrauben. Überdehnt man das Werkstück ist Schluß.
Die Rechnung fällt übrigens höher aus wie normales zentrieren, wenn ein
vom Laien vermursktes Laufrad gerettet werden soll.
Der Zeitaufwand ist immens höher.

Und man arbeitet übrigens mit viertel Umdrehungen, bitte nicht mehr.

Rollercoaster
01.10.2006, 00:42
Naja, wenn Florian unbedingt mal ausprobieren will; am Ende des Tages ist es kein Hexenwerk. Musst eben besonnen vorgehen/mitdenken.

Was der Direggdär dazu sagt stimmt aber auf alle Fälle: Hast Du mal Murks gebaut (in der Regel wird dann aus einem Achter eine vereierte Felge mit vielen kleinen Schlenkern), dann wird es aufwendig und damit auch teuerer, das vom Fachmann wieder glätten zu lassen. Und auch bei der zu wählenden Umdrehungszahl hat er Recht: lieber 2x eine Achtel- oder Vierteldrehung und schauen was die jeweils gebracht haben als einmal zuviel. Das, was ich weiter oben angesetzt habe, ist vielleicht ein wenig zu grob. Ist halt doch ein Weilchen her, das letzte Mal ;)

Cheers
T