rudi
28.12.2006, 23:44
von 1897.
Gibt es den Weihnachtsmann?????????
diese frage stellte sich auch Virginia 1897, und schrieb an die New York Sun.
Gibt es den Weihnachtsmann?
Die achtjährige Virginia aus New York wollte es ganz genau wissen. Darum schrieb sie an die Tageszeitung New York Sun einen Brief:
Ich bin 8 Jahre alt. Einige von meinen Freunden sagen, es gibt keinen Weihnachtsmann. Papa sagt, was in der Sun steht, ist immer wahr. Bitte, sagen Sie mir: Gibt es einen Weihnachtsmann?
Virginia O'Hanlon
Francis Church, der Chefredakteur der Zeitung beantwortete ihren Brief höchstpersönlich - auf der Titelseite der Sun:
Virginia, deine kleinen Freunde haben nicht recht. Sie glauben nur was sie sehen. Sie glauben, dass es nicht geben kann, was sie mit Ihrem kleinen Geist nicht erfassen können. Aller Menschengeist ist klein, ob er nun einem Erwachsenen oder einem Kind gehört. Im Weltall verliert er sich wie ein winziges Insekt.
Ja, Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann! Es gibt ihn so sicher wie die Liebe und Großherzigkeit und Treue. Weil es all das gibt, kann unser Leben schön und heiter sein. Wie dunkel wäre die Welt, wenn es keinen Weihnachtsmann gäbe!
Es gäbe dann auch keine Virginia, keinen Glauben, keine Poesie - gar nichts, was das Leben erst erträglich machte. Ein kleiner Rest an sichtbarem Schönen bliebe übrig. Aber das Licht der Kindheit, das die Welt ausstrahlt, müsste verlöschen. Es gibt einen Weihnachtsmann, sonst könntest Du auch den Märchen nicht glauben.
Gewiss, Du könntest deinen Papa bitten, er solle am Heiligen Abend Leute ausschicken, den Weichnachtsmann zu fangen. Und keiner von ihnen bekäme den Weichnachtsmann zu Gesicht - was würde das beweisen?
Kein Mensch sieht ihn einfach so. Das beweist gar nichts.
Die wichtigsten Dinge bleiben meistens unsichtbar. Die Elfen zum Beispiel, wenn sie auf Mondwiesen tanzen. Trotzdem gibt es sie. All die Wunder zu begreifen - geschweige denn sie zu sehen - das kann der Klügste auf der Welt nicht . Was Du auch siehst, Du siehst nie alles.
Du kannst ein Kaleidoskop aufbrechen und nach den schönsten Farbfiguren suchen. Du wirst einige bunte Scherben finden. Weiter nichts.
Warum?
Weil es einen Schleier gibt, der die wahre Welt verhüllt, einen Schleier, den nicht einmal die Gewalt auf der Welt zerreißen kann. Nur Glaube und Poesie und Liebe können ihn lüften. Dann werden die Schönheit und Herrlichkeit dahinter zu erkennen sein.
"Ist das denn auch wahr?" kannst Du fragen. Virginia, nichts auf der ganzen Welt ist wahrer und nichts beständiger. Der Weihnachtsmann lebt, und er wird ewig leben!
Sogar in zehnmal zehntausend Jahren wird er da sein, um Kinder wie Dich und jedes offene Herz mit Freude zu erfüllen.
Frohe Weihnacht, Virginia!
Dein Francis Church
Der originale Text in englischer Sprache
P. S: Der Briefwechsel zwischen Virginia O'Hanlon und Francis P. Church stammt aus dem Jahr 1897. Er wurde über ein halbes Jahrhundert - alle Jahre wieder - zur Weihnachtszeit auf der Titelseite der Zeitung gedruckt.
Die Sun wurde 1950 eingestellt.
PP. S.:
Der Kommentar "Ja, Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann" von Francis P. Church war eine Sensation und wurde zu einem der berühmtesten Kommentare. Er erschien im Jahre 1897 erstmalig in der New York Sun, also vor über hundert Jahren. Bis zur Einstellung der Zeitung im Jahre 1949 wurde er jedes Jahr in der Weihnachtszeit gedruckt.
36 Jahre nachdem ihr Brief abgedruckt wurde, erinnerte sich Virginia O'Hanlon an die Ereignisse, die dazu führten:
Natürlich glaubte ich an den Weihnachtsmann, er hatte mich ja noch nie enttäuscht. Als aber weniger glückliche kleine Jungen und Mädchen sagten, es gäbe keinen Weihnachtsmann, wuchsen Zweifel in mir. Ich fragte meinen Vater, und er war bei diesem Thema etwas ausweichend.
Es war in unserer Familie üblich, bei Unsicherheiten bezüglich der Aussprache eines Wortes oder bei Zweifeln an historischen Fakten an die "Frage und Antwort"-Kolumne der Sun zu schreiben. Vater sagte immer: "Wenn es in der Sun steht, stimmt es auch", und das beendete jeden Disput.
Nun, ich werde einfach an die Sun schreiben und die echte Wahrheit herausfinden", sagte ich zu Vater.
Er antwortete "Leg los, Virginia. Ich bin sicher, die Sun wird Dir die richtige Antwort geben, wie sie es immer tut."
Und so setzte sich Virginia hin und schrieb an die bevorzugte Zeitung ihres Vaters.
Ihr Brief kam in die Hände von Francis P. Church. Er war der Sohn eines Baptisten-Pastors.
Church berichtete während des Bürgerkrieges für die New York Times und hatte über zwanzig Dienstjahre bei der New York Sun hinter sich, zuletzt als anonymer Kommentator. Church, ein hämischer Mensch, hatte ein Motto: "Strebe danach, Deinen Geist frei von Scheinheiligkeit und Heuchelei zu halten."
Wenn im Kommentar kontroverse Themen anzupacken waren, besonders solche theologischer Art, wurde normalerweise Church mit dieser Aufgabe betraut.
Nun hielt er den Brief eines kleinen Mädchens zu einem sehr kontroversen Thema in der Hand und hatte die Pflicht und Verantwortung, darauf zu antworten.
"Gibt es einen Weihnachtsmann?" fragte dieses Kind in seinem Brief. Church wusste sofort, dass es keinen Weg gab, die Frage zu umgehen. Er musste antworten, und er musste wahrheitsgemäß antworten!
Also machte er sich an die Arbeit und begann seine Antwort zu formulieren. Einen der bemerkenswertesten Kommentare der Zeitungsgeschichte überhaupt.
Church heiratete kurz nach dem Erscheinen des Artikels. Er lebte relativ glücklich und zufrieden und starb - allerdings kinderlos - im April 1906.
Virginia O'Hanlon graduierte mit 21 Jahren als Bachelor of Arts am Hunter College. Im folgenden Jahr erhielt sie Ihren Masterstitel von der Columbia Universität und begann 1912 als Lehrerin an einer städtischen New Yorker Schule zu unterrichten, wo sie später auch Rektorin wurde.
Nach langen 47 Jahren Berufsleben trat sie in den Ruhestand. Ihr ganzes Leben lang erhielt sie immer wieder Post wegen ihres Weihnachtsmann-Briefes. Sie beantwortete angeblich alle Briefe und legte jedem Brief einen Abdruck des damaligen Kommentars von Church bei.
Virginia O'Hanlon Douglas starb am 13. Mai 1971 im Alter von 81 Jahren in einem Altenpflegeheim in Valatie, New York
Gibt es den Weihnachtsmann?????????
diese frage stellte sich auch Virginia 1897, und schrieb an die New York Sun.
Gibt es den Weihnachtsmann?
Die achtjährige Virginia aus New York wollte es ganz genau wissen. Darum schrieb sie an die Tageszeitung New York Sun einen Brief:
Ich bin 8 Jahre alt. Einige von meinen Freunden sagen, es gibt keinen Weihnachtsmann. Papa sagt, was in der Sun steht, ist immer wahr. Bitte, sagen Sie mir: Gibt es einen Weihnachtsmann?
Virginia O'Hanlon
Francis Church, der Chefredakteur der Zeitung beantwortete ihren Brief höchstpersönlich - auf der Titelseite der Sun:
Virginia, deine kleinen Freunde haben nicht recht. Sie glauben nur was sie sehen. Sie glauben, dass es nicht geben kann, was sie mit Ihrem kleinen Geist nicht erfassen können. Aller Menschengeist ist klein, ob er nun einem Erwachsenen oder einem Kind gehört. Im Weltall verliert er sich wie ein winziges Insekt.
Ja, Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann! Es gibt ihn so sicher wie die Liebe und Großherzigkeit und Treue. Weil es all das gibt, kann unser Leben schön und heiter sein. Wie dunkel wäre die Welt, wenn es keinen Weihnachtsmann gäbe!
Es gäbe dann auch keine Virginia, keinen Glauben, keine Poesie - gar nichts, was das Leben erst erträglich machte. Ein kleiner Rest an sichtbarem Schönen bliebe übrig. Aber das Licht der Kindheit, das die Welt ausstrahlt, müsste verlöschen. Es gibt einen Weihnachtsmann, sonst könntest Du auch den Märchen nicht glauben.
Gewiss, Du könntest deinen Papa bitten, er solle am Heiligen Abend Leute ausschicken, den Weichnachtsmann zu fangen. Und keiner von ihnen bekäme den Weichnachtsmann zu Gesicht - was würde das beweisen?
Kein Mensch sieht ihn einfach so. Das beweist gar nichts.
Die wichtigsten Dinge bleiben meistens unsichtbar. Die Elfen zum Beispiel, wenn sie auf Mondwiesen tanzen. Trotzdem gibt es sie. All die Wunder zu begreifen - geschweige denn sie zu sehen - das kann der Klügste auf der Welt nicht . Was Du auch siehst, Du siehst nie alles.
Du kannst ein Kaleidoskop aufbrechen und nach den schönsten Farbfiguren suchen. Du wirst einige bunte Scherben finden. Weiter nichts.
Warum?
Weil es einen Schleier gibt, der die wahre Welt verhüllt, einen Schleier, den nicht einmal die Gewalt auf der Welt zerreißen kann. Nur Glaube und Poesie und Liebe können ihn lüften. Dann werden die Schönheit und Herrlichkeit dahinter zu erkennen sein.
"Ist das denn auch wahr?" kannst Du fragen. Virginia, nichts auf der ganzen Welt ist wahrer und nichts beständiger. Der Weihnachtsmann lebt, und er wird ewig leben!
Sogar in zehnmal zehntausend Jahren wird er da sein, um Kinder wie Dich und jedes offene Herz mit Freude zu erfüllen.
Frohe Weihnacht, Virginia!
Dein Francis Church
Der originale Text in englischer Sprache
P. S: Der Briefwechsel zwischen Virginia O'Hanlon und Francis P. Church stammt aus dem Jahr 1897. Er wurde über ein halbes Jahrhundert - alle Jahre wieder - zur Weihnachtszeit auf der Titelseite der Zeitung gedruckt.
Die Sun wurde 1950 eingestellt.
PP. S.:
Der Kommentar "Ja, Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann" von Francis P. Church war eine Sensation und wurde zu einem der berühmtesten Kommentare. Er erschien im Jahre 1897 erstmalig in der New York Sun, also vor über hundert Jahren. Bis zur Einstellung der Zeitung im Jahre 1949 wurde er jedes Jahr in der Weihnachtszeit gedruckt.
36 Jahre nachdem ihr Brief abgedruckt wurde, erinnerte sich Virginia O'Hanlon an die Ereignisse, die dazu führten:
Natürlich glaubte ich an den Weihnachtsmann, er hatte mich ja noch nie enttäuscht. Als aber weniger glückliche kleine Jungen und Mädchen sagten, es gäbe keinen Weihnachtsmann, wuchsen Zweifel in mir. Ich fragte meinen Vater, und er war bei diesem Thema etwas ausweichend.
Es war in unserer Familie üblich, bei Unsicherheiten bezüglich der Aussprache eines Wortes oder bei Zweifeln an historischen Fakten an die "Frage und Antwort"-Kolumne der Sun zu schreiben. Vater sagte immer: "Wenn es in der Sun steht, stimmt es auch", und das beendete jeden Disput.
Nun, ich werde einfach an die Sun schreiben und die echte Wahrheit herausfinden", sagte ich zu Vater.
Er antwortete "Leg los, Virginia. Ich bin sicher, die Sun wird Dir die richtige Antwort geben, wie sie es immer tut."
Und so setzte sich Virginia hin und schrieb an die bevorzugte Zeitung ihres Vaters.
Ihr Brief kam in die Hände von Francis P. Church. Er war der Sohn eines Baptisten-Pastors.
Church berichtete während des Bürgerkrieges für die New York Times und hatte über zwanzig Dienstjahre bei der New York Sun hinter sich, zuletzt als anonymer Kommentator. Church, ein hämischer Mensch, hatte ein Motto: "Strebe danach, Deinen Geist frei von Scheinheiligkeit und Heuchelei zu halten."
Wenn im Kommentar kontroverse Themen anzupacken waren, besonders solche theologischer Art, wurde normalerweise Church mit dieser Aufgabe betraut.
Nun hielt er den Brief eines kleinen Mädchens zu einem sehr kontroversen Thema in der Hand und hatte die Pflicht und Verantwortung, darauf zu antworten.
"Gibt es einen Weihnachtsmann?" fragte dieses Kind in seinem Brief. Church wusste sofort, dass es keinen Weg gab, die Frage zu umgehen. Er musste antworten, und er musste wahrheitsgemäß antworten!
Also machte er sich an die Arbeit und begann seine Antwort zu formulieren. Einen der bemerkenswertesten Kommentare der Zeitungsgeschichte überhaupt.
Church heiratete kurz nach dem Erscheinen des Artikels. Er lebte relativ glücklich und zufrieden und starb - allerdings kinderlos - im April 1906.
Virginia O'Hanlon graduierte mit 21 Jahren als Bachelor of Arts am Hunter College. Im folgenden Jahr erhielt sie Ihren Masterstitel von der Columbia Universität und begann 1912 als Lehrerin an einer städtischen New Yorker Schule zu unterrichten, wo sie später auch Rektorin wurde.
Nach langen 47 Jahren Berufsleben trat sie in den Ruhestand. Ihr ganzes Leben lang erhielt sie immer wieder Post wegen ihres Weihnachtsmann-Briefes. Sie beantwortete angeblich alle Briefe und legte jedem Brief einen Abdruck des damaligen Kommentars von Church bei.
Virginia O'Hanlon Douglas starb am 13. Mai 1971 im Alter von 81 Jahren in einem Altenpflegeheim in Valatie, New York