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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vintage vs. Neu



newharry
24.08.2004, 12:42
Vor kurzem noch absoluter Vintage-Freak, habe ich mir nun auch eine neue Explorer I zugelegt. Für eine neue Submariner oder ähnliches kann ich mich noch nicht wirklich erwärmen - aber wer weiß :)) vielleicht kehre ich aber reumütig zurück und tausche die 114270 gegen eine 1016 :D

Wie auch immer - meine eigentliche Frage oder auch Diskussionsansatz ist:

Verzeiht man Vintages die kleinen "Fehler" und ist man bei Neuhren viel pingeliger?

Beispielsweise wurde die 14270 mit Cal. 3000 von Walt Odet (TZ) ja förmlich zerissen. Meine 114270 hat nun zwar Cal. 3130 aber trotzdem fällt mir auf, daß das Luminova nicht 100% sauber aufgetragen ist - es gibt ganz feine Unregelmäßigkeiten bei den größeren Flächen.

Bei einer Vintage stört das alles die meisten nicht - es war eben der Zahn der Zeit - aber man weiß ja eigentlich nicht, ob die Uhr im Neuzustand absolut perfekt war ...

Nur mal so ein Gedanke ... :rolleyes:

roland
24.08.2004, 12:49
Meine Begeisterung über meine neue Explorer war ganz schnell weg als ich im Dunkeln auf´s Blatt schaute und feststellte,daß auf den Ziffern nur weiße Farbe aber kein Luminova ist.
Hab daraufhin den Konzi angerufen,der steif & fest behauptete,dass das nicht sein kann; ich solle doch noch mal mit der Uhr zu ihm----getan -er hat sie unter nen Halogen-Spot gehalten mit dem gleichen Ergebnis,dass die Ziffern nicht leuchten.

Ein Gespräch seinerseits mit Köln schaffte dann Klarheit : das g´hört so :wall:

ehemaliges mitglied
24.08.2004, 13:05
Hi,

zu Deiner Frage


Verzeiht man Vintages die kleinen "Fehler" und ist man bei Neuhren viel pingeliger?

kann ich vielleicht folgendes beisteuern.

Die aktuellen Rolex Sporties (mit Ausnahme von D und YM) sind ja (wie wir alle wissen) fast immer mit kleinen Unvollkommenheiten ausgestattet. So findet man gerne kleine Schlieren auf dem Zifferblatt, kleine Risse in den Leuchtpunkten usw.

So hat meine aktuelle GMT auch einen Riss im Leuchtpunkt des Sekundenzeigers. Aber ist sie mir deshalb weniger wert ? Nö - ich liebe diese Uhr und würde diesen Fehler nie ausbessern lassen, solange sich die Luminova nicht selbständig macht.

Ich denke, dass man jeder Uhr egal ob Vintage oder nicht jede kleine Unzulänglichkeit verzeit wenn man sie wirklich mag und von ihr überzeugt ist. Meistens habe ich die Erfahrung gemacht, dass Leute diese kleinen Unzulänglichkeiten eher als Vorwand genommen haben um sich von der Uhr zu trennen, weil sie in wirklichkeit nie 100%ig hinter der Uhr gestanden sind.

roland
24.08.2004, 13:09
stimmt schon,Tom!!

Aber es hieß ja Vintage vs. Neu!

Da ist der Unterschied spez. bei der Explorer schon ein größerer!!
Ne 1016 z.B. leuchtet komplett während die neue halt nur w.o. geschrieben!

Vintage Explorer ist eindeutig die bessere Explorer; obwohl ich meine neue sehr mag!

ehemaliges mitglied
24.08.2004, 13:27
Naja... hatte die Frage etwas anders Verstanden und nicht alleine auf die Ex1... aber gut.

Aber weisst Du - wenn ich die neue Ex1 mögen würde, dann wäre mir auch die fehlende Luminova wurscht gewesen. Du hast schon recht, dass die Ziffern nicht leuchten (was sicherlich ein Manko darstellt) aber dafür sind sie umrandet und Du hast ein anderes Band an der Uhr im Vergleich zur alten (vom Werk mal ganz zu schweigen) - wenn ich gerade das an der aktuellen Ex1 mögen würde, dann gäb's da keinen Grund zur Diskussion für mich - weil das halt so zu der Uhr gehört, die ich mag.

Ich wollte mit meinem Post nur sagen, dass es eigentlich egal ist, ob eine Uhr Vintage oder nicht ist - man verzeiht Ihr eigentlich jeden Fehler, wenn man sie wirklich mag. Deswegen könnte man mir auch nie eine meiner Uhren madig reden weil ich zu allen stehe... :)) das macht natürlich die morgentliche Auswahl nicht leichter :rolleyes:

Campsbay
24.08.2004, 13:28
Original von roland
Meine Begeisterung über meine neue Explorer war ganz schnell weg als ich im Dunkeln auf´s Blatt schaute und feststellte,daß auf den Ziffern nur weiße Farbe aber kein Luminova ist.
Hab daraufhin den Konzi angerufen,der steif & fest behauptete,dass das nicht sein kann; ich solle doch noch mal mit der Uhr zu ihm----getan -er hat sie unter nen Halogen-Spot gehalten mit dem gleichen Ergebnis,dass die Ziffern nicht leuchten.

Ein Gespräch seinerseits mit Köln schaffte dann Klarheit : das g´hört so :wall:

8o 8o 8o 8o

Und das bei einer Uhr die den Namen Explorer trägt---- Toolwatch ade :(

roland
24.08.2004, 13:30
Original von Campsbay


8o 8o 8o 8o

Und das bei einer Uhr die den Namen Explorer trägt---- Toolwatch ade :(

Yep! ?(

aber es bleibt ne schöne Uhr! :))

Gatsby
24.08.2004, 13:30
freunde,
nur, damit sich das jetzt nicht verbreitet: nicht lumina, sondern luminova

:))

ehemaliges mitglied
24.08.2004, 13:40
Original von Gatsby
freunde,
nur, damit sich das jetzt nicht verbreitet: nicht lumina, sondern luminova

:))

Eigentlich hätte ich diesen Kommentar von Percy erwaret :D :D :D

Hab's aber geändert :))

newharry
24.08.2004, 13:40
Danke für eure Posts!

Meine Frage war schon eher allgemeiner Natur ... und nicht nur auf die Explorer bezogen ...

... da ich aber nun eben eine 114270 als einzige neue Uhr habe, ist es mir eben hier aufgefallen ... bei einem Riß im Luminova oder Ähnlichem denkt man doch, wenn man die Uhr gleich beim Konzi genau begutachtet: "Lieber doch nicht", und wenn man es erst später bemerkt: "Soll ich auf einem Tausch des Zeigers bestehen?" ... :rolleyes:

Zumindest geht es mir so ... und bei einer Vintage bin ich persönlich viel weniger kritisch ?(

Insofern war der Beitrag von Tom sehr erhellend, thanks :))

ehemaliges mitglied
24.08.2004, 13:53
Hallo all,

ich finde: "Lieber eine Neue, alt wird sie von allein". ;)

Gruß

Uwe

rainhard
24.08.2004, 14:35
Original von newharry

Verzeiht man Vintages die kleinen "Fehler" und ist man bei Neuhren viel pingeliger?

Hallo Harald,

ich habe zwar nur vintages, aber ich kann das gut nachvollzien. Bei einer neuen wäre ich auch kritischer. Bei einer Vintage verzeihe ich manche Fehler. Die Leuchtwirkung ist meist naturgemäß nicht mehr sehr ausgeprägt. Auch in der Gangabweichung müßen meine nicht unbedingt Chronometerergebnisse erreichen. Und Kratzer und Spuren am Gehäuse gehören irgendwie auch zum Charakter einer Vintage.

Bei einer neuen würde mich der erste Kratzer z.B. schon stören - wie manche das hier ja schon vermeldet haben.

Gruß rainhard :)) :))

Dongue
24.08.2004, 14:55
ich finde den Vergleich gut zwischen einer Vinyl(Deep Purple Original aus 1972 mit 4 Kratzern- einfach geil und an die Zeit erinnert) und einer nigelnagelneuen CD (ohne Einbußen), dafür makelllos

jeder hat sein eigenes Glücksgefühl

mr1973
24.08.2004, 15:01
in diesen thread schau ich nie wieder....jetzt will ich auch noch ne 1675er. DANKE!!!! :(
:D

marc
24.08.2004, 15:47
Ich würde die Überschrift und die damit verbundene Frage anders stellen: Warum Vintage?
Ich denke, und hier werden eine Reihe von Euch konform gehen, ist aus meiner Sicht das interessante an einer Vintage nicht, ob Sie Macken hat- diese hat sie bestimmt - doch eher die Fragestellung, wenn man sich die Uhr so anschaut: was hat diese Uhr den schon so alles erlebt? Teilweise ist die Uhr bereits älter als derejnige, der sie trägt (bei mir zwar nicht.). I.d.R. hat man sie aber gebraucht gekauft. Ich für mich selber frage mich, wenn ich mir so meine Gmt 1 anschaue, wer hat dich denn in deinem ganzen Leben so getragen. Was hast Du interssantes bereits erlebt? Wenn man sich vorstellt, was diese 30-jährige Uhr so alles erlebt haben kann, verzeiht man natürlich einer solchen Uhr altersbedingte Verschleisserscheinungen. Aber dies wiederum macht diese Uhren so interessant und daher kommt ein Hauch Nostalgie zum Vorschein. Neue Uhren hingegen bringen diese Geschichten nicht mit und man verzeiht daher ungern Fehler, da sie ja eigentlich fehlerfrei sein sollten, zumidest bei einem solchen Anschaffungspreis. Dennoch habe ich sowohl eine alte aber auch eine relativ neue Rolex. Für beides etwas, wobei komischerweise meine ältere mehr gepflegt wird. Sie ist nun mal die Uhr mit den grösseren, vielleicht auch schöneren Geschichten.

Grüsse aus der schönsten Stadt Deutschlands (zumindest was die Kneipenanzahl angeht)

Marc

Passion
24.08.2004, 16:03
Also gerade Marcs letzter Post hat mich schon irgendwie inspiriert, daß ganze jetzt kurz psychologisch zu betrachten.

Da ich ja nichts mit Vintage anfangen kann - außer der megaschönen Optik - weil ich eben der Meinung bin, daß alles was ich habe von alleine Vintage wird, trotzdem aber den Hintergrund echt faszinierend finde.

Und zwar:
Bei "Vintage" Objekten stelle ich hier beim lesen fest, wird dem Objekt eine historie auferlegt, eine Lebensgeschichte, das heißt die Begleiterscheinungen eines Lebens werden studiert und akzeptiert. Spuren, Kratzer, Dellen machen dieses Objekt mysthisch, vertraut, warm, da der menschliche Nutzer eben Fehler hatte und dies offene - gelebte - vertraute sprich bereits Geschehene offen darzustellen - macht Sympathisch. Man hat Bewiesen das man es überlebt hat und steht zwangsläufig zu seinen Macken.

Neue Uhren hingegen, die sind makellos, der Träger hat Furcht diesen Zustand durch seine eigene hinlänglichkeit zu zerstören, zu verändern. Verantwortlich zu sein für die eigene Lebensgeschichte, die noch nicht Vintage ist sonder präsent - Zukunft - ungewiss.

Das heißt für mich - neue Uhren - brennen darauf Geschichte zu schreiben, mit all den Fehlern des Trägers beim Tragen, beim Leben und überhaupt.

Damit in weiter Zukunft ein netter und angenehmer Mensch - die Spuren der zukünftigen Vintage erahnen kann.

thanx. :))

ehemaliges mitglied
24.08.2004, 16:44
Original von Passion

Das heißt für mich - neue Uhren - brennen darauf Geschichte zu schreiben, mit all den Fehlern des Trägers beim Tragen, beim Leben und überhaupt.

Damit in weiter Zukunft ein netter und angenehmer Mensch - die Spuren der zukünftigen Vintage erahnen kann.

thanx. :))

Hi Michael,

Sehr schön geschrieben - Danke :))

Gatsby
24.08.2004, 16:48
SUPERSCHÖN BESCHRIEBEN, DANKE, MICHAEL !!!!!!!!!!!!!!

:)) :)) :))

rainhard
24.08.2004, 16:53
Also, ich versuchs auch nochmal:

Warum Vintage?

1. emotional
Eine Vintage hat für mich einen anderen Charakter. Dabei spielt das Acrylglas keine unbedeutende Rolle. Meistens sind die Gehäuse aber auch für mich stimmiger. Am besten sehe ich das bei Uhren, die heute noch so ähnlich gebaut werden: eine sub 5513 und eine heutige Sub ohne Datum. Eine Ex 1016 und eine heutige Ex I. Ich habe jeweils beide in der Hand gehabt und ein anderes Gefühl. Immer die Vintages! Aber mir gefallen die soliden Bänder andererseits viel besser als die alten klapprigen. Ich bin kein Purist. Ich nutze eine Vintage auch genauso wie eine neue. Sie muß dasselbe aushalten.

2. rational
Ich habe heute zehn alte Uhren aus der Zeit von 1938 bis 1967. Gesammelt seit 1994 mit verschiedenen Zu- und Abgängen. Sie sind alle wesentlich mehr wert als ich bezahlt habe. Selbst für mich als Privatverkäufer wäre der Wert zu realisieren. Das gilt natürlich für eine Reihe von neuen Uhren auch; ist aber in der Regel bei Uhren, die weiter produziert werden, schwieriger zu prognostizieren.(Natürlich rede ich hier nicht von der Daytona)

PS. Vielleicht dient 2. bei mir auch nur dazu, 1. zu fröhnen!! :D :D

rainhard :)) :))