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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erfahrung zur Ersatzteillage bei Vintage Ref. 1500 OP Date



Bochum2
23.09.2004, 22:20
Moin, es gibt auch noch gute Nachrichten... ;)

für einen guten Bekannten (der vielleicht auch bald hier dabei ist ;) Hallo Frank! :D )
habe ich eine OP Date Ref. 1500 von 1970 zum Konzi gegeben.

Für alle Vintage-Fans/-besitzer ist vielleicht folgendes interessant:

Folgende Teile für dieses Modell sind bei Rolex (offenbar sogar in Köln, und nicht nur in der Schweiz) problemlos bestellbar gewesen:

für das gefaltete Oysterband:
-> die Mittelglieder, die ja oft das Ausgeleierte ausmachen, gibt es wohl als Satz zum Nachbestellen. Der Uhrmacher sagte, sie werden eingesetzt und dann kann man sie 1x zusammenbiegen, so dass sie die richtige Wölbung haben. Bin mal gespannt auf den Unterschied.

-> in den non-SEL-Anstößen stecken Hülsen, die auch mit der Zeit ausleiern, was zum Klappern beiträgt. Diese Hülsen sind auch erhältlich.

-> bei der Schließe sind die beiden Bügelteile, die sich übereinander falten, an der Verbindung empfindlich. Da hier eine Reibung besteht, verschleißt mit der Zeit die Halterung. Es gibt für dieses alte Oysterband noch eine Faltschließe, sie soll wohl früher um die 40 DM gekostet haben. (Eine neue Faltschließe für eine OQ 17000 habe ich gerade für ca. 110 EUR bekommen). Die alten gefalteten Oysterbänder haben sehr schmale Schließen.

Ich bin angetan, dass für die 35 Jahre alte Uhr diese ganzen Teile einzeln erhältlich sind. Ich werde mal posten, was sie gekostet haben und wie groß der Effekt war. ;)

ich würde gern mal von den anderen Vintage-Besitzern wissen, welche Erfahrungen sie mit Ersatzteilpreisen und -verfügbarkeit gemacht haben... :))

Hier die Uhr:
http://img.photobucket.com/albums/v323/bochum2/Ref.jpg

Hannes
23.09.2004, 22:21
Danke für die Info :))

Bochum2
23.09.2004, 22:26
ja, gern! :-)

sloth
23.09.2004, 22:30
Also ich finde das sehr interessant ! ;)

Red_Sub69
23.09.2004, 23:05
Hallo Bochum2,

das ist ja ein Zwillingsbruder von meiner '68er! :))
Gerade für mich ist Dein Post sehr interessant, vielen Dank. Gibt es auch das komplette Band noch bei Rolex zu kaufen? An meiner ist ja das Jubiband dran. Aber mit Oysterband ist die Uhr auch sehr attraktiv, muss ich schon sagen. :P

Bochum2
23.09.2004, 23:44
Prima, freut mich wenn die Info jemand weiterhilft. Anbei noch ein Foto mit dem Band.

Ich werde mal fragen, ob es das ganze Band noch gibt und was es kostet.

Interessant war auch folgende Info zu dem Leuchtmittel auf ZB und Zeigern:

Diese Uhr hat beides nicht. Der Uhrmacher sagte mir, dass es zu einer bestimmten Zeit mal viel Ärger mit den Gewerbeämtern gabt,weil das alte Leuchtmittel ja gestrahlt hat. Allerdings erzählte er, dass diejenigen, welche das Leuchtmittel mit dem Pinsel aufgebracht haben, den Pinsel immer zum Formen der Spitze in den Munde genommen haben (und damit die strahlende Substanz aufgenommen haben). Man kann sich das heute gar nicht mehr vorstellen, aber was ich alles aus der chem. Industrie gehört habe, was damals dort alles ohne jede Schutmaßnahmen gearbeitet worden ist... X(

Es gab wohl daher Anweisungen, Leuchtmittel zu sparen, und diese kamen wie gesagt von den Gewerbeämtern. Also wurden nur auf den notwendigen Modellen (z.B. Sub, SD) noch Leuchtmittel angebracht, auf anderen aber nicht mehr.

So haben wir vermutet, dass aus dem gleichen Grund auf dieser Ref. 1500 beides fehlt. Aber Achtung Falle - eine Nachfrage bei Rolex hat ergeben, das das Ref. 1500-Modell wohl IMMER mit Leuchtmasse ausgeliefert wurde.

Falls das für alle 1500er gilt kann man folgern, dass ein ZB u. Zeigerspiel wie oben abgebildet irgendwann ausgetauscht worden sein muss.



http://img.photobucket.com/albums/v323/bochum2/op-date.jpg

Red_Sub69
23.09.2004, 23:53
Danke nochmal, sehr schönes Bild. Das mit der Leuchtmasse ist schon merkwürdig...
Aber was ist bei Rolex nicht alles merkwürdig? ;) :rolleyes:

Ralph
24.09.2004, 00:05
Hallo Kollege,

vielen dank für deine Berichte!
war sehr interessant sie zu lesen

Bochum2
24.09.2004, 00:13
Original von Red_Sub69

Aber was ist bei Rolex nicht alles merkwürdig? ;) :rolleyes:

Ja, das war auch meine Erkenntnis nach den sehr interessanten Gesprächen mit dem Uhrmacher.

Man denkt immer, es ist alles genau so geplant bzw. irgendeine tiefere Strategie oder Absicht...

für mich ist durch diese Gespräche deutlich geworden, dass es vielfach einfach der Zwang durch Vorgaben von Ämtern, durch Auflagen von Qualitätsmanagement-Systemen etc. ist, die peinlich eingehalten werden müssen...

Z.B. erzählte er mir auch, dass Rolex aus QM-Gründen wohl keine Alt-Teile verbauen kann, sondern alles auf den neuen Stand der Technik bringen muss. Bzw., dass sie daher keine fremd-Teile drin lassen dürfen, aus QM-Richtlinien-Gründen. Er sagte, auch die alten Werke wurden ständig weiterentwickelt und optimiert, und aus QM-Gründen ist Rolex in der Pflicht (zumindest theoretisch), die Dinge auf den aktuellen Stand zu bringen, bevor sie die Uhr wieder rausgeben.

Somit ist der QM-Gedanke konträr zu dem, was der Sammler will. Aber nach QM sind sie eben zertifiziert und müssen danach arbeiten...

Das fand ich schon alles super spannend, weil man als Fan ja so oft (auch hier im Forum) erst einmal von Willkür oder Ignoranz ausgeht... ;)

ehemaliges mitglied
25.09.2004, 07:57
sehr interessanter bericht - danke fürs einstellen ! :))

ich kenne da auch zwei uhrmacher, die ähnliches berichten:
erstes gebot ist eben die qualität und da steht bei rolex (nach der tatsache, daß die uhr grundsätzlich mal tickt) wasserdicht ganz ganz oben. dann folgen die weiteren funktionen wie leuchten usw. deshalb auch die für vintage-liebhaber etwas "rüde" anmutenden revisionsmaßnahmen.

ehemaliges mitglied
25.09.2004, 10:10
Danke Oliver,sehr informativer Bericht.
Harry