Prof. Rolex
18.10.2004, 11:10
Liebe Rolex-Freunde,
heute möchte ich Euch meine Daytona 16523 vorstellen, die ich mir im Jahr 2000 zugelegt habe. Der Kauf der Uhr ist allerdings eine Geschichte für sich:
Als bekannt wurde, daß Rolex eine neue Daytona mit komplett selbst entwickeltem Werk auf den Markt bringen wird, kam ich auf die Idee noch schnell eines der ?Auslaufmodelle? zu erwerben. Im Mai 2000 begann ich daher die Filialen meines bevorzugten Rolex-Händlers Bucherer in der Schweiz abzutelefonieren und mußte feststellen, daß nur noch wenige Exemplare mit Kaliber 4030 lieferbar waren. Bei den meisten Modellen handelte es sich um 18kt Goldmodelle, jedoch war auch noch ein Rolesor-Modell verfügbar. Dieses lag in Bern, hatte ein weißes Zifferblatt und eine A-Seriennummer, woraufhin ich mir die Uhr zunächst reservieren ließ. Interessant war die Auskunft, die ich von der Filiale in Basel erhielt: Es werde ein neue Lieferung von Rolex erwartet, in der auch eine Daytona in Rolesor enthalten sein soll, allerdings wisse man nicht ob noch mit Kaliber 4030 oder bereits mit Kaliber 4130. Es wurde mir ein Rückruf innerhalb der nächsten 3 Tage zugesagt. Dieser kam bereits am zweiten Tag (ein Donnerstag): Die Lieferung von Rolex sei eingetroffen und bei der Daytona handele es sich noch um das ?alte? Modell mit einem stahlgrauen Zifferblatt und einer P-211er Seriennummer. Ich ließ mir diese Uhr sofort reservieren und sagt eine Abholung am Samstag zu, da ich in der darauffolgenden Woche keine Zeit hatte und die Uhr von Bucherer nur maximal eine Woche reserviert wurde. Die in Bern zurückgelegte Uhr gab ich nach einem weiteren Telefonat wieder frei.
Dummerweise hatte ich im Eifer des Gefechtes übersehen, daß wir für Samstagmittag eine Einladung zu einer Geburtstagfeier hatten, die auch nicht mehr abgesagt werden konnte (und schon gar nicht mit der Begründung es müsse eine Uhr gekauft werden). Basel liegt etwa 250 km von uns entfernt und so machten wir uns am Samstagmorgen um halb sieben bei strömendem Regen auf den Weg nach Basel, wo wir gegen 9 Uhr (es regnete immer noch) zur Geschäftsöffnung ankamen. Der Kauf der Uhr bei Bucherer nahm nur rekordverdächtige 10 Minuten in Anspruch, fachsimplen war aus Zeitmangel leider nicht möglich und anschließend wurde direkt die Rückfahrt angetreten. Der Verkäufer meinte nur, dies sei der schnellste Rolex-Verkauf seiner langjährigen Laufbahn gewesen, die Sammler seien schon etwas ?verrückt?, was meine Frau nur eindrücklich bestätigen konnte. Gegen 12 Uhr waren wir wieder daheim, mußten uns sofort für die Feier umziehen und kamen dort tatsächlich noch rechtzeitig an. Die Kommentare meiner Frau zu dieser samstäglichen Aktion möchte ich Euch ersparen. Auf der Feier müssen allerdings einige Gäste den Eindruck gewonnen haben, daß mir fürchterlich langweilig sei, da ich ständig auf meine Uhr gesehen habe.
Später habe ich bei Rolex in Köln erfahren, daß es sich bei meiner Daytona um eine der allerletzten Uhren mit dem Kaliber 4030 handelt. Insofern hat sich die ?verrückte? Aktion wirklich gelohnt.
So, nun aber genug des Textes, jetzt folgen einige Bilder:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/16523-2.jpg
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/16523-1.jpg
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/16523set.jpg
Verwandte unter sich:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/16523-Zenith.jpg
Das Werk der Zenith El Primero:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/werkzenith.jpg
Wie sicher allgemein bekannt ist, basiert das Rolex-Kaliber 4030 auf dem Zenith Kaliber 400. Die komplette Unruheinheit ist jedoch von Rolex auf 28.800 Halbschwingungen/h und das Rolex-Unruhsystem mit Microstella-Schrauben geändert worden. Der Stoppmechanismus ist allerdings weitgehend baugleich. Teile des Aufzugsmechanismus wurden ebenfalls übernommen, wodurch auch das typische Klacken des Wechslergetriebes bei Drehrichtungsumkehr in beiden Uhren etwa gleich klingt.
Mein nächster Beitrag wird sich voraussichtlich mit dem ?Tchibo/Rolex?-Fall beschäftigen (anknüpfend an Percys Frage zur Signatur ?Registered Design? vs. ?Orig. Rolex Design?). Ich bitte allerdings noch um etwas Geduld, da noch einige ?Forschungs?-Arbeiten erforderlich sind. Was ich bisher herausgefunden habe ist schon sehr interessant (insbesondere die beiden BGH-Entscheidungen, in denen zum Teil verblüffende Details zu finden sind). Ich habe auch bereits das Corpus delicti, die Tchibo ?Royal Calendar? von 1980 herausgekramt und werde dann auch einige Bilder einstellen. Bis dahin
Viele Grüße
Matthias
heute möchte ich Euch meine Daytona 16523 vorstellen, die ich mir im Jahr 2000 zugelegt habe. Der Kauf der Uhr ist allerdings eine Geschichte für sich:
Als bekannt wurde, daß Rolex eine neue Daytona mit komplett selbst entwickeltem Werk auf den Markt bringen wird, kam ich auf die Idee noch schnell eines der ?Auslaufmodelle? zu erwerben. Im Mai 2000 begann ich daher die Filialen meines bevorzugten Rolex-Händlers Bucherer in der Schweiz abzutelefonieren und mußte feststellen, daß nur noch wenige Exemplare mit Kaliber 4030 lieferbar waren. Bei den meisten Modellen handelte es sich um 18kt Goldmodelle, jedoch war auch noch ein Rolesor-Modell verfügbar. Dieses lag in Bern, hatte ein weißes Zifferblatt und eine A-Seriennummer, woraufhin ich mir die Uhr zunächst reservieren ließ. Interessant war die Auskunft, die ich von der Filiale in Basel erhielt: Es werde ein neue Lieferung von Rolex erwartet, in der auch eine Daytona in Rolesor enthalten sein soll, allerdings wisse man nicht ob noch mit Kaliber 4030 oder bereits mit Kaliber 4130. Es wurde mir ein Rückruf innerhalb der nächsten 3 Tage zugesagt. Dieser kam bereits am zweiten Tag (ein Donnerstag): Die Lieferung von Rolex sei eingetroffen und bei der Daytona handele es sich noch um das ?alte? Modell mit einem stahlgrauen Zifferblatt und einer P-211er Seriennummer. Ich ließ mir diese Uhr sofort reservieren und sagt eine Abholung am Samstag zu, da ich in der darauffolgenden Woche keine Zeit hatte und die Uhr von Bucherer nur maximal eine Woche reserviert wurde. Die in Bern zurückgelegte Uhr gab ich nach einem weiteren Telefonat wieder frei.
Dummerweise hatte ich im Eifer des Gefechtes übersehen, daß wir für Samstagmittag eine Einladung zu einer Geburtstagfeier hatten, die auch nicht mehr abgesagt werden konnte (und schon gar nicht mit der Begründung es müsse eine Uhr gekauft werden). Basel liegt etwa 250 km von uns entfernt und so machten wir uns am Samstagmorgen um halb sieben bei strömendem Regen auf den Weg nach Basel, wo wir gegen 9 Uhr (es regnete immer noch) zur Geschäftsöffnung ankamen. Der Kauf der Uhr bei Bucherer nahm nur rekordverdächtige 10 Minuten in Anspruch, fachsimplen war aus Zeitmangel leider nicht möglich und anschließend wurde direkt die Rückfahrt angetreten. Der Verkäufer meinte nur, dies sei der schnellste Rolex-Verkauf seiner langjährigen Laufbahn gewesen, die Sammler seien schon etwas ?verrückt?, was meine Frau nur eindrücklich bestätigen konnte. Gegen 12 Uhr waren wir wieder daheim, mußten uns sofort für die Feier umziehen und kamen dort tatsächlich noch rechtzeitig an. Die Kommentare meiner Frau zu dieser samstäglichen Aktion möchte ich Euch ersparen. Auf der Feier müssen allerdings einige Gäste den Eindruck gewonnen haben, daß mir fürchterlich langweilig sei, da ich ständig auf meine Uhr gesehen habe.
Später habe ich bei Rolex in Köln erfahren, daß es sich bei meiner Daytona um eine der allerletzten Uhren mit dem Kaliber 4030 handelt. Insofern hat sich die ?verrückte? Aktion wirklich gelohnt.
So, nun aber genug des Textes, jetzt folgen einige Bilder:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/16523-2.jpg
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/16523-1.jpg
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/16523set.jpg
Verwandte unter sich:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/16523-Zenith.jpg
Das Werk der Zenith El Primero:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/werkzenith.jpg
Wie sicher allgemein bekannt ist, basiert das Rolex-Kaliber 4030 auf dem Zenith Kaliber 400. Die komplette Unruheinheit ist jedoch von Rolex auf 28.800 Halbschwingungen/h und das Rolex-Unruhsystem mit Microstella-Schrauben geändert worden. Der Stoppmechanismus ist allerdings weitgehend baugleich. Teile des Aufzugsmechanismus wurden ebenfalls übernommen, wodurch auch das typische Klacken des Wechslergetriebes bei Drehrichtungsumkehr in beiden Uhren etwa gleich klingt.
Mein nächster Beitrag wird sich voraussichtlich mit dem ?Tchibo/Rolex?-Fall beschäftigen (anknüpfend an Percys Frage zur Signatur ?Registered Design? vs. ?Orig. Rolex Design?). Ich bitte allerdings noch um etwas Geduld, da noch einige ?Forschungs?-Arbeiten erforderlich sind. Was ich bisher herausgefunden habe ist schon sehr interessant (insbesondere die beiden BGH-Entscheidungen, in denen zum Teil verblüffende Details zu finden sind). Ich habe auch bereits das Corpus delicti, die Tchibo ?Royal Calendar? von 1980 herausgekramt und werde dann auch einige Bilder einstellen. Bis dahin
Viele Grüße
Matthias