Watchrookie
19.01.2008, 18:30
Artikel der Wirtschaftspresse im März 2014
Die absolute Top-Uhrenmarke Rolex, der jahrzehntelang als Vorzeigeunternehmen schlechthin gehandelte Konzern, hat in den letzten Jahren im Vergleich zum weiterhin erfolgreichen Gesamtmarkt in empfindlicher Höhe Marktanteile eingebüßt.
Ein Branchenexperte zu den Ursachen: In erster Linie sind Managementfehler zu nennen.
1. Produktpolitik
Im Gegensatz zu der für lange Zeit so erfolgreichen Produktkontinuität des Hauses wurden in den vergangenen 10 Jahren mehrere ehemalige Top-Erfolgsmodelle des Konzerns grundlegend revidiert.
a. Den Anfang machte das Modell Datejust, einst einer der großen Umsatzträger des Konzerns. Nach der Neuauflage sank der Absatz deutlich.
b. Als zweites folgte das Modell GMT Master II, traditionell einer der großen Klassiker der Uhrengeschichte. Das aktuelle Modell fand durchaus seine Käufer, konnte aber niemals an die Erfolge seines Vorgängers anknüpfen.
c. Dem mit riesiger Spannung von der gesamten Uhrenwelt erwartete Debüt der neuen Submariner 116610 erfolgte ebenfalls Ernüchterung. Schon nach kurzer Zeit waren die erwirtschafteten Umsätze geringer als beim legendären Vorgänger.
Bei der Produktgestaltung der Modelle GMT Master und Submariner folgte Rolex dem damaligen Trend zu immer größeren Uhren. Seitdem hat sich die Nachfrage wieder deutlich gewandelt. Schlichtere Modelle in mittleren Größen liegen wieder im Fokus vieler Luxusuhrenkäufer.
2. Marketing
a. Auf den nach wie vor großen Boom der Rolex-Vintagemodelle reagierte Rolex wenig kundenorientiert und ließ die Besitzer alter Modelle bezüglich Service und Ersatzteilversorgung vielfach im Regen stehen. Dies schadete dem Markenimage. Es wurde nicht erkannt, welch ein gutes Argument hohe Gebrauchtpreise alter Rolexuhren für den neuen Kauf der neuen Modelle sein können.
b. Jahrelang war das Chronographenmodell Daytona in aller Munde, weil die Stahlversion als gefragtestes Uhrenmodell der Welt galt. Geringe Stückzahlen verursachten damals hohe Schwarzmarktpreise und endlose Bestellzeiten. Der Marketingeffekt wirkte sich positiv auf den Verkauf der gesamten Produktpalette aus. Die Produktion der Stahldaytona wurde in den letzten Jahren stark ausgeweitet bis das Modell schließlich allgemein erhältlich war. Danach zeigte sich, dass weniger Chronographen verkauft wurden als zur Zeit des knappen Angebots. Zudem war der positive Marketingeffekt hinfällig.
Inzwischen ist der Handlungsbedarf in Genf allerdings erkannt worden. Rolex hat den Service für die Besitzer alter Uhrenmodelle bereits stark verbessert. Für die nahe Zukunft wurde ein Relaunch der Modelle Submariner16610 und GMT Master II 16710 angekündigt. Mögliche weitere Traditionsmodelle sollen folgen, die parallel zu den aktuellen Modellen angeboten werden. Bereits jetzt werden von den Konzessionären zahlreiche Reservierungsanfragen von Kunden nach diesen Modellen gemeldet.
Die absolute Top-Uhrenmarke Rolex, der jahrzehntelang als Vorzeigeunternehmen schlechthin gehandelte Konzern, hat in den letzten Jahren im Vergleich zum weiterhin erfolgreichen Gesamtmarkt in empfindlicher Höhe Marktanteile eingebüßt.
Ein Branchenexperte zu den Ursachen: In erster Linie sind Managementfehler zu nennen.
1. Produktpolitik
Im Gegensatz zu der für lange Zeit so erfolgreichen Produktkontinuität des Hauses wurden in den vergangenen 10 Jahren mehrere ehemalige Top-Erfolgsmodelle des Konzerns grundlegend revidiert.
a. Den Anfang machte das Modell Datejust, einst einer der großen Umsatzträger des Konzerns. Nach der Neuauflage sank der Absatz deutlich.
b. Als zweites folgte das Modell GMT Master II, traditionell einer der großen Klassiker der Uhrengeschichte. Das aktuelle Modell fand durchaus seine Käufer, konnte aber niemals an die Erfolge seines Vorgängers anknüpfen.
c. Dem mit riesiger Spannung von der gesamten Uhrenwelt erwartete Debüt der neuen Submariner 116610 erfolgte ebenfalls Ernüchterung. Schon nach kurzer Zeit waren die erwirtschafteten Umsätze geringer als beim legendären Vorgänger.
Bei der Produktgestaltung der Modelle GMT Master und Submariner folgte Rolex dem damaligen Trend zu immer größeren Uhren. Seitdem hat sich die Nachfrage wieder deutlich gewandelt. Schlichtere Modelle in mittleren Größen liegen wieder im Fokus vieler Luxusuhrenkäufer.
2. Marketing
a. Auf den nach wie vor großen Boom der Rolex-Vintagemodelle reagierte Rolex wenig kundenorientiert und ließ die Besitzer alter Modelle bezüglich Service und Ersatzteilversorgung vielfach im Regen stehen. Dies schadete dem Markenimage. Es wurde nicht erkannt, welch ein gutes Argument hohe Gebrauchtpreise alter Rolexuhren für den neuen Kauf der neuen Modelle sein können.
b. Jahrelang war das Chronographenmodell Daytona in aller Munde, weil die Stahlversion als gefragtestes Uhrenmodell der Welt galt. Geringe Stückzahlen verursachten damals hohe Schwarzmarktpreise und endlose Bestellzeiten. Der Marketingeffekt wirkte sich positiv auf den Verkauf der gesamten Produktpalette aus. Die Produktion der Stahldaytona wurde in den letzten Jahren stark ausgeweitet bis das Modell schließlich allgemein erhältlich war. Danach zeigte sich, dass weniger Chronographen verkauft wurden als zur Zeit des knappen Angebots. Zudem war der positive Marketingeffekt hinfällig.
Inzwischen ist der Handlungsbedarf in Genf allerdings erkannt worden. Rolex hat den Service für die Besitzer alter Uhrenmodelle bereits stark verbessert. Für die nahe Zukunft wurde ein Relaunch der Modelle Submariner16610 und GMT Master II 16710 angekündigt. Mögliche weitere Traditionsmodelle sollen folgen, die parallel zu den aktuellen Modellen angeboten werden. Bereits jetzt werden von den Konzessionären zahlreiche Reservierungsanfragen von Kunden nach diesen Modellen gemeldet.