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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Französische Literatur



Herr Benedikt
20.01.2008, 15:28
Hallo an die Bücher-Fraktion von r-l-x.de,
da ich aufgrund meiner Berufswünsche (möchte im Hotel- und Gastronomiebereich tätig werden) meine Französischkenntnisse aufbessern will (was einem da in der Schule vermittelt wird ist echt ein Witz), suche ich momentan nach französischer Literatur.

Was denkt ihr, sollte man auf jeden Fall gelesen haben (von Prosa bis Poesie). Ich suche sowohl Texte der Weltliteratur (Dumas, Sartre....), als auch einfache, verständliche Bücher mit interessanter und spannender Handlung (wollte das Wörtchen "trivial" hier eigentlich vermeiden).

Her mit euren Empfehlungen ;-)

Merci beaucoup :D

paddy
20.01.2008, 15:34
Wenns dir wirklich um Konversation geht würde ich die weniger in Poesie oder Belletristik suchen sondern das Geld in einen Französischkurs in Frankreich investieren. ;)

Herr Benedikt
20.01.2008, 15:37
Nein, so war das von mir eigentlich nicht gemeint. Es geht mir primär zwar darum, meinen Wortschatz zu erweitern und die Grammatik in schriftlich angewandter Form zu sehen, andererseits möchte ich aber auch mein Allgemeinwissen im Bezug auf Literatur erweitern.

Außerdem fehlt für den Französischkurs in Frankreich momentan das Geld (Mensch, ich spar doch für meine Rolex :D) und die Zeit (blieben nur die Sommerferien und da mache ich bereits ein Praktikum).

Trotzdem Danke ;-)

buchfuchs1
20.01.2008, 16:00
dtv-zweisprachig.

Besser als jeder Kurs und gleichzeitig deinen Anspruch auf "Literatur" befriedigend - unter 10 Euro pro Band.

retsyo
20.01.2008, 16:02
Hm. Sch**ss auf die Rolex wenn Du die Kohle in Deine Ausbildung investieren kannst.

Aus-, Weiter und Allgemeinbildung sind die besten Investitionen die Du machen kannst. Im Endeffekt ist das sogar evtl. der schnellere Weg zur Rolex... :gut: =)



Edit: Deutsches Sprach schwäres Sprach. Soviel zum Thema "Bildung"... 8o

Mawal
20.01.2008, 17:28
Poesie:

Mallarmé, Rimbaud, Verlaine, Baudelaire...


...der Franzose an sich ist immer ziemlich beeindruckt, wenn man sowas gelesen hat...


...Literatur


Camus und Sartre sind ziemlich einfach zu lesen...Voltaire übrigens auch...

OrangeHand
20.01.2008, 17:43
Ulrich war da schneller...

Ich würde auch Albert Camus empfehlen. L'Etranger und La Peste sind einfach zu lesen. Deennoch sind diese Bücher große Literatur.

Antoine de Saint-Exupéry gehört zu meinen Lieblingsautoren. Nicht nur Le petit Prince sollte man gelesen haben, auch seine "Pilotenbücher sind ganz große Klassiker: L'aviateur, Courrier Sud, Vol de nuit, Terre des hommes, Lettre a un otage, Pilote de guerre !

Bei Poesie ganz klar Charles Baudelaire mit Les Fleurs du Mal.


Bei der Zeitgössischen Literatur kommt mir spontan Philippe Grimbert in den Sinn, mit seinem 2004 geschriebenen Roman Un Secret. Wunderbares Buch. :gut:

Herr Benedikt
20.01.2008, 17:44
An Baudelaire hätte ich auch gedacht, Ulrich. Vielleicht "Les fleurs du mal"? Dann werde ich mich wohl mal an Sartre versuchen, der mich teilweise auch inhaltlich interessiert. Bin mal gespannt. Morgen mittag geht's ab in die Buchhandlung =)

JoePass
20.01.2008, 17:57
Klar, ist nicht die grosse Literatur, mir hat´s viel gebracht: ich habe seinerzeit bändeweise frz. Krimis gelesen, Simenon u. ä. auch aus dem engl. übersetzte Sachen. Liest sich flüssig, und macht Spass.

buchfuchs1
20.01.2008, 18:01
Simenon ist eh zu empfehlen.

Voltaire....naja, im Original find ichs ned so einfach.... 8o




Und was Poesie angeht: Sch..... auf Baudelaire, nimm Rimbaud.

Marci
20.01.2008, 18:05
......guy de maupassant.......bel ami......... :gut:
von satre würde ich die wörter lesen....
dann natürlich noch cirano de bergerac.........

Mawal
20.01.2008, 18:09
Original von Herr Benedikt
An Baudelaire hätte ich auch gedacht, Ulrich. Vielleicht "Les fleurs du mal"? ...


da gibt es eine schöne zweisprachige Version von...


für mich ist Baudelaire ganz grosses Kino...Rimbaud hingegen ist adoleszentes Gefasel...


Baudelaire ist ist -finde ich - auch relativ einfach zu lesen...


Stendhal ist auch ganz süffig zu lesen...

buchfuchs1
20.01.2008, 18:10
Sartre ging mir immer ziemlich auf die Eier.

Kindheit eines Chefs hab ich grad mal durchgehalten und die Hälfte von "Der Ekel", aber dann war mir schon schlecht.

Camus alles, der Fremde und der Fall, lese ich immer mal wieder.

OrangeHand
20.01.2008, 18:10
Original von buchfuchs1
Und was Poesie angeht: Sch..... auf Baudelaire, nimm Rimbaud.
Rimbaud hatte ich im Abi. Den kann ich niemanden empfehlen :D

Was ich schon zur Schulzeit gerne gelesen habe war Corneille und alles von Molière. :verneig:

Mawal
20.01.2008, 18:11
Das Ekel war die Offenbarung für mich schlechthin...a truly life changing book...

buchfuchs1
20.01.2008, 18:12
@Ulrich: Ich wage dir nicht zu widersprechen, was Rimbaud angeht.....

aber Baudelaires dauerberauschtes Sinnsuchen im Nichts, grosser Gähner.

buchfuchs1
20.01.2008, 18:40
M. Houllebecq finde ich auch mehr als geil.

Mawal
20.01.2008, 19:02
Original von buchfuchs1
M. Houllebecq finde ich auch mehr als geil.


oh ja...vor allem die Kampfzone...ein epochales Werk...ohne jeden Zweifel


zum Thema Baudelaire


das ist reiner Sex:


Ta tête, ton geste, ton air
Sont beaux comme un beau paysage ;
Le rire joue en ton visage
Comme un vent frais dans un ciel clair.

Le passant chagrin que tu frôles
Est ébloui par la santé
Qui jaillit comme une clarté
De tes bras et de tes épaules.

Les retentissantes couleurs
Dont tu parsèmes tes toilettes
Jettent dans l'esprit des poètes
L'image d'un ballet de fleurs.

Ces robes folles sont l'emblème
De ton esprit bariolé ;
Folle dont je suis affolé,
Je te hais autant que je t'aime !

Quelquefois dans un beau jardin
Où je traînais mon atonie,
J'ai senti, comme une ironie,
Le soleil déchirer mon sein ;

Et le printemps et la verdure
Ont tant humilié mon coeur,
Que j'ai puni sur une fleur
L'insolence de la Nature.

Ainsi je voudrais, une nuit,
Quand l'heure des voluptés sonne,
Vers les trésors de ta personne,
Comme un lâche, ramper sans bruit,

Pour châtier ta chair joyeuse,
Pour meurtrir ton sein pardonné,
Et faire à ton flanc étonné
Une blessure large et creuse,

Et, vertigineuse douceur !
A travers ces lèvres nouvelles,
Plus éclatantes et plus belles,
T'infuser mon venin, ma soeur !

OrangeHand
20.01.2008, 19:11
Houllebecq ist ein frustrierter, depressiver, sexbesessener Grand-Ecolier. Und so schreibt er auch. Nicht mein Ding der Typ, auch wenn er Erfolg hat.


@ Ulrich: :gut:
...
A travers ces lèvres nouvelles,
Plus éclatantes et plus belles,
T'infuser mon venin, ma soeur !

8o

Besser kann man ES nicht "ausdrücken" :D

Herr Benedikt
20.01.2008, 19:12
Hmm, das kleine Gedicht von Baudelaire liest sich ja wirklich ganz angenehm ;)

Gibt es da Gedichtsammlungen (außer "Fleurs du mal"), die besonders zu empfehlen sind (wenn möglich Taschenbücher)?

Mawal
20.01.2008, 19:15
Original von Herr Benedikt
Hmm, Baudelaire liest sich ja wirklich ganz angenehm ;)

Gibt es da Gedichtsammlungen, die besonders zu empfehlen sind (wenn möglich Taschenbücher)?


von Baudelaire, fleurs du mal gibt es zweisprachige Taschenbuchausgabe


@Frank


natürlich ist Houellbecq frustriert...und drückt damit das Lebensgefühl einer spezifischen Schicht und Generation aus....

Herr Benedikt
20.01.2008, 19:23
@Mawal: Meinst du diese zweisprachige Ausgabe?

Charles Baudelaire - Fleurs du Mal bei Amazon (http://www.amazon.de/Blumen-B%C3%B6sen-Fleurs-Reihe-Reclam/dp/3150599733/ref=pd_bbs_sr_2?ie=UTF8&s=gateway&qid=1200853192&sr=8-2)

Die Rezendenten klingen nicht so begeistert, was die deutsche Übersetzung angeht 8o

OrangeHand
20.01.2008, 19:31
Original von Mawal
natürlich ist Houellbecq frustriert...und drückt damit das Lebensgefühl einer spezifischen Schicht und Generation aus....
... und da es nicht mein Lebensgefühl ist langweilt er mich.


Weiter mit Baudelaire :jump:

Aus "Je n'ai pas pour maîtresse une lionne illustre"

Elle n'a que vingt ans ; - la gorge déjà basse
Pend de chaque côté comme une calebasse,
Et pourtant, me traînant chaque nuit sur son corps,
Ainsi qu'un nouveau-né, je la tette et la mords,

Et bien qu'elle n'ait pas souvent même une obole
Pour se frotter la chair et pour s'oindre l'épaule,
Je la lèche en silence avec plus de ferveur
Que Madeleine en feu les deux pieds du Sauveur.

buchfuchs1
20.01.2008, 20:12
Und Rimbaud.

Comme je descendais des Fleuves impassibles,
Je ne me sentis plus guidé par les haleurs :
Des Peaux-Rouges criards les avaient pris pour cibles
Les ayant cloués nus aux poteaux de couleurs.

J'étais insoucieux de tous les équipages,
Porteur de blés flamands ou de cotons anglais.
Quand avec mes haleurs ont fini ces tapages
Les Fleuves m'ont laissé descendre où je voulais.

Dans les clapotements furieux des marées
Moi l'autre hiver plus sourd que les cerveaux d'enfants,
Je courus ! Et les Péninsules démarrées
N'ont pas subi tohu-bohus plus triomphants.

La tempête a béni mes éveils maritimes.
Plus léger qu'un bouchon j'ai dansé sur les flots
Qu'on appelle rouleurs éternels de victimes,
Dix nuits, sans regretter l'oeil niais des falots !

Plus douce qu'aux enfants la chair des pommes sures,
L'eau verte pénétra ma coque de sapin
Et des taches de vins bleus et des vomissures
Me lava, dispersant gouvernail et grappin

Et dès lors, je me suis baigné dans le Poème
De la Mer, infusé d'astres, et lactescent,
Dévorant les azurs verts ; où, flottaison blême
Et ravie, un noyé pensif parfois descend ;

Où, teignant tout à coup les bleuités, délires
Et rythmes lents sous les rutilements du jour,
Plus fortes que l'alcool, plus vastes que nos lyres,
Fermentent les rousseurs amères de l'amour !

Je sais les cieux crevant en éclairs, et les trombes
Et les ressacs et les courants : Je sais le soir,
L'aube exaltée ainsi qu'un peuple de colombes,
Et j'ai vu quelque fois ce que l'homme a cru voir !

J'ai vu le soleil bas, taché d'horreurs mystiques,
Illuminant de longs figements violets,
Pareils à des acteurs de drames très-antiques
Les flots roulant au loin leurs frissons de volets !

J'ai rêvé la nuit verte aux neiges éblouies,
Baiser montant aux yeux des mers avec lenteurs,
La circulation des sèves inouïes,
Et l'éveil jaune et bleu des phosphores chanteurs !

J'ai suivi, des mois pleins, pareille aux vacheries
Hystériques, la houle à l'assaut des récifs,
Sans songer que les pieds lumineux des Maries
Pussent forcer le mufle aux Océans poussifs !

J'ai heurté, savez-vous, d'incroyables Florides
Mêlant aux fleurs des yeux de panthères à peaux
D'hommes ! Des arcs-en-ciel tendus comme des brides
Sous l'horizon des mers, à de glauques troupeaux !

J'ai vu fermenter les marais énormes, nasses
Où pourrit dans les joncs tout un Léviathan !
Des écroulement d'eau au milieu des bonaces,
Et les lointains vers les gouffres cataractant !

Glaciers, soleils d'argent, flots nacreux, cieux de braises !
Échouages hideux au fond des golfes bruns
Où les serpents géants dévorés de punaises
Choient, des arbres tordus, avec de noirs parfums !

J'aurais voulu montrer aux enfants ces dorades
Du flot bleu, ces poissons d'or, ces poissons chantants.
- Des écumes de fleurs ont bercé mes dérades
Et d'ineffables vents m'ont ailé par instants.

Parfois, martyr lassé des pôles et des zones,
La mer dont le sanglot faisait mon roulis doux
Montait vers moi ses fleurs d'ombres aux ventouses jaunes
Et je restais, ainsi qu'une femme à genoux...

Presque île, balottant sur mes bords les querelles
Et les fientes d'oiseaux clabaudeurs aux yeux blonds
Et je voguais, lorsqu'à travers mes liens frêles
Des noyés descendaient dormir, à reculons !

Or moi, bateau perdu sous les cheveux des anses,
Jeté par l'ouragan dans l'éther sans oiseau,
Moi dont les Monitors et les voiliers des Hanses
N'auraient pas repêché la carcasse ivre d'eau ;

Libre, fumant, monté de brumes violettes,
Moi qui trouais le ciel rougeoyant comme un mur
Qui porte, confiture exquise aux bons poètes,
Des lichens de soleil et des morves d'azur,

Qui courais, taché de lunules électriques,
Planche folle, escorté des hippocampes noirs,
Quand les juillets faisaient crouler à coups de triques
Les cieux ultramarins aux ardents entonnoirs ;

Moi qui tremblais, sentant geindre à cinquante lieues
Le rut des Béhémots et les Maelstroms épais,
Fileur éternel des immobilités bleues,
Je regrette l'Europe aux anciens parapets !

J'ai vu des archipels sidéraux ! et des îles
Dont les cieux délirants sont ouverts au vogueur :
- Est-ce en ces nuits sans fond que tu dors et t'exiles,
Million d'oiseaux d'or, ô future Vigueur ? -

Mais, vrai, j'ai trop pleuré ! Les Aubes sont navrantes.
Toute lune est atroce et tout soleil amer :
L'âcre amour m'a gonflé de torpeurs enivrantes.
Ô que ma quille éclate ! Ô que j'aille à la mer !

Si je désire une eau d'Europe, c'est la flache
Noire et froide où vers le crépuscule embaumé
Un enfant accroupi plein de tristesses, lâche
Un bateau frêle comme un papillon de mai.

Je ne puis plus, baigné de vos langueurs, ô lames,
Enlever leur sillage aux porteurs de cotons,
Ni traverser l'orgueil des drapeaux et des flammes,
Ni nager sous les yeux horribles des pontons.

OrangeHand
21.01.2008, 08:34
Original von buchfuchs1
Und Rimbaud.
... confiture exquise aux bons poètes... stimmt :rofl:

Da ist aber kein "Sex" drin. :D

buchfuchs1
21.01.2008, 08:56
:D

preppyking
21.01.2008, 11:12
die genannten Bücher (Voltaire, Rimbaud, Sartre) sind gut, bringen dir in Sachen Wortschatz nix für das heutige, tägliche Gelaber, die Franzosen kennen die Wörter oft gar nicht. was bringt mir Flauberts Suche nach dem "mot juste" oder Prousts "Recherche" im Alltag :ka: ?

Kauf die ne frz. Tageszeitung und studiere die mit Wörterbuch (am besten le monde diplomatique), lies evtl davor ne deutsche Zeitung, dann kennst du die Inhalte und der Wiedererkennungseffekt ist größer:gut: