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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Uhren Magazin 12/04



Andreas
19.11.2004, 16:55
Nun kam ich auch mal dazu einwenig in der neuen Ausgabe herum zu stöbern und fand das Editorial von Frau Richter sehr gut und wünsche dem Uhren Magazin da viel Erfolg bei allen Herstellern mal anzuklopfen und daraus interessante Berichte für die Uhrenfreunde heraus zu arbeiten...das macht empfänglich für mehr Uhr, mehr Handwerk usw.

Auf Seite 6 wird mal wieder die Firma Breitling über den Berg gelobt mit der neuen Chrono-Matic, die sie doch durch viel Eigenentwicklung 1969 entwickelten und ins Leben riefen...
Schade, war der Frau Richter doch nicht soooo ernst mit dem Blick hinter die Kulissen, denn das Kaliber 11 und 12 basiert auf dem Bürenwerk Cal. 11 und 12.
Nun mag sein das ich ich dumm bin, aber was entwickelte da Breitling oder gehört Breitling die Fa. Büren. Meines Wissens nicht, aber vieleicht wissen andere mehr...

Die Leserbriefe mal wieder auffallend kritisch , besonderes Leckerchen von Herrn Alecke aus Wiesbaden...ganz mein Tenor...gut so, weitermachen...


Auffallend einige "neue" Anbieter aus Deutschland mit Otto Schlund, Hieber, Meer und der alten Garde wie Nienaber, sollt öfters frisch von der Leber mal mehr Interna berichtet werden...hat was

Und sehr gut und deswegen hier eigentlich eingestellt und nicht in die Semmelecke, der Wasserdichtigkeits-Bericht auf der kleinen Teufelseite 66 ff.. Ein Muss den zu lesen und mal insich zu gehen, denn da stehen einige Dinge, die hier schon häufig debatiert wurden, aber nie geglaubt wurden, allein wenn ich an den Satz denke, ...."die Uhr war teuer, also muss sie das immer können...".
Und mal ein nettes Photo von einer der ersten Oyster aus 1926...

Ansonsten halt der übliche Werbeprospekt ohne den nötigen Tiefgang nach mehr Insider Informationen, was eigentlich das Editorial erhoffen ließ...

Nun die Hoffnung stirb bekanntlich zu letzt und Werbeeinnahmen sind nun mal das Blut und nicht die Leserschaft, aber das wird es nimmer geben, die "Freie Fachpresse".

Viel Spaß beim lesen...Andreas

roland
19.11.2004, 17:08
Hallo Andreas!


War das nicht das Kaliber,das den Wettlauf gegen zenith nur knapp verloren hat(deswegen Zenith sein Werk auch EL Primero getauft hat)

Dann war´s in der Tat ne Entwicklung von Breitling,Heuer und Buren.

alle 3 Firmen vermarkteten es als eigenes Werk :)) ;)

inversator
19.11.2004, 17:19
Hamilton war meines wissens nach auch sehr stark in die Finanzierung dieses Projektes involviert.
Mehr als nur Penunze und Lastenheft werden die anderen wohl auch nicht zu dem Kaliber beigesteuert haben.
Ich denke das die Hauptentwicklungsarbeit bei Buren und Dubois Depraz geleistet wurde.
Wäre aber mal interessant fundierte Fakten zu lesen.
Gruß
Holger

Andreas
19.11.2004, 17:30
Original von inversator
Hamilton war meines wissens nach auch sehr stark in die Finanzierung dieses Projektes involviert.
Mehr als nur Penunze und Lastenheft werden die anderen wohl auch nicht zu dem Kaliber beigesteuert haben.
Ich denke das die Hauptentwicklungsarbeit bei Buren und Dubois Depraz geleistet wurde.
Wäre aber mal interessant fundierte Fakten zu lesen.
Gruß
Holger

Jaaaaa, der Mann hat Ahnung, genau so ist es nach den Patentschriften Buren / Dubois Depraz ( Entwicklung und Fertigung)und die Finanzgeber sicherten sich Namen- und Vertriebsrechte ( Hamilton, Breitling...) ...aber Breitling hat nichts entwickelt, nur zu der Entwicklung beigetragen

Bei Heuer muss man mal nachschauen wer Mitinhaber oder Mitbegründerbbb bei Dubois war..., das weiß ich aber nicht auswendig..., denn manchmal tanzen einige auf mehrern Hochzeiten der Teilhaberschaften.

Gruß Andreas

immo123
19.11.2004, 17:34
Man, hier kann man richtig was lernen :D

Andreas
19.11.2004, 17:39
Original von immo123
Man, hier kann man richtig was lernen :D

Schon, aber das lehren wäre eigentlich die Aufgabe (u.a.) einer Fachzeitschrift für Uhrenliebhaber, denn das wäre interessant, über Zuliefer, Komponentenbauer usw. viiiiiiiiiieeeeeel mehr zu erfahren, als das man sich das mühevoll zusammentragen muss...

Muss Frau Richter mal machen...keine Werbebeilagen, sonder Fachbeilagen, denn die können auch den Kaufmarkt ankurbel und entscheiden über Qualität und Quantität, denn diese Betriebe haben auch einen guten Namen und Ruf...


Gruß Andreas

Andreas
19.11.2004, 17:50
Mal ein Beispiel aus den Nähkästchen, was für schweizer Uhrmacher total normal ist...

Die Kollegen bestellen überwiegend ihre Ersatzteile bei den Herstellern direkt, geht aber auch nicht bei allen Marken, bis vor 15 Jahren, haben wir auch direkt bei Rolex bestellen können, aber das jetzt nur mal am Rande... In der Schweiz, gibt es eine Zugfeder-Fabrik, die fast alle Hersteller mit Zugfedern beliefert, was toll ist, nur warum soll ich die Zugfedern z.B.: bei Jaeger bestellen, um mir sagen zu lassen, das ich sie nicht bekomme, weil ich kein Konzessionär bin...also, hat der Zugfederfabrikant ein Buch herausgebracht über seine Produkte und seine Abnehmer mit der Kennung, welche Feder in welchem Werk des Uhrenfabrikanten seinen Dienst verrichtet....für Schweizer-Uhrmacher Alltagsleben für uns eine Qual, wenn man das Buch nicht hat und kein Schweizer Unternehmer ist, der dort einkaufen kann...

Es wäre soooo einfach ein gutes Handwerk zuverrichten...


Gruß Andreas

Prof. Rolex
20.11.2004, 07:42
Bei dem Kaliber 11 handelt es sich um ein Modulwerk, wobei als Basiswerk das sogenannte Büren Intramatic Kaliber verwendet wurde. Es handelte sich um ein vorhandenes Automatikwerk mit einem außermittigen Microrotor, welches bereits in den fünfziger Jahren entwickelt wurde. Für dieses vorhandene Werk wurde dann ein Chronomodul entwickelt, welches werkrückseitig (und nicht wie heute üblich zifferblattseitig) auf das Intramatic-Kaliber aufgesetzt wurde. Da aber durch die werkrückseitige Anordnung des Moduls die Achsen des Minuten- und Stundenzählers durch das Basiskaliber von Büren hindurchgeführt werden mussten, wurde eine Drehung des Intramatic-Kalibers um 180 ° erforderlich. Daher sitzt die Krone beim Kaliber 11 (und den Nachfolgekalibern 12 und 15) auf der linken Seite. Die permanente Sekunde ging bei dieser Aktion übrigens verloren.

Ich meine mich erinnern zu können, dass das Chronomodul Anfang der siebziger Jahre nochmals im Handaufzugskaliber Valjoux 7740 eingesetzt wurde. Um dies genau zu prüfen, müsste ich meinen Breitling Navitimer Ref. 7806 (mit Valjoux 7740) einmal öffnen und das Chronomodul mit dem des Kaliber 11 vergleichen.

Die Geschichte des automatischen Chronographen ist übrigens sehr interessant, vielleicht werde ich mal einen Beitrag hierzu schreiben.

Viele Grüße
Matthias

roland
20.11.2004, 07:46
Bitte,Matthias---mach das!! :))

PCS
20.11.2004, 07:50
Original von Prof. Rolex
Da aber durch die werkrückseitige Anordnung des Moduls die Achsen des Minuten- und Stundenzählers durch das Basiskaliber von Büren hindurchgeführt werden mussten, wurde eine Drehung des Intramatic-Kalibers um 180 ° erforderlich. Daher sitzt die Krone beim Kaliber 11 (und den Nachfolgekalibern 12 und 15) auf der linken Seite. Die permanente Sekunde ging bei dieser Aktion übrigens verloren.



Wieder einmal ein super interessanter Bericht.
Meine B. (Kal. 15) hat allerdings eine kleine Sekunde, und zwar bei 10 Uhr.
Auch ist das Datum bei ihr etwas nach links versetzt. Wie kam das?

http://www.uhrwald.de/f04363.jpg

Prof. Rolex
20.11.2004, 08:11
Meine B. (Kal. 15) hat allerdings eine kleine Sekunde, und zwar bei 10 Uhr.
Auch ist das Datum bei ihr etwas nach links versetzt. Wie kam das?



Lieber Percy,
an die permanente Sekunde beim Kal. 15 hatte ich gar nicht mehr gedacht, sorry.

Ich denke, daß durch den Wegfall des Stundenzählers beim Kaliber 15 Platz für die permanente Sekunde geschaffen wurde. Offenbar war aber nur eine asymmetrische Anordnung der Sekundenachse möglich. Das Datum wurde dann aus Gründen des Designs wahrscheinlich auch asymmetrisch angeordnet. Technisch wäre jede Lage des Datumsfensters auf dem Durchmesser der Datumsscheibe möglich gewesen.

Viele Grüße
Matthias

Andreas
20.11.2004, 12:14
Die Geschichte des automatischen Chronographen ist übrigens sehr interessant, vielleicht werde ich mal einen Beitrag hierzu schreiben.

Viele Grüße
Matthias[/quote]

Super technisch referiert, und genau um die Historie, da geht es, weil darüber viel geschrieben wurde und vieles mehr oder weniger aus "Halbwahrheiten" besteht...um so mehr gieren wir nach historischen Berichten.

Ein schönes Wochenende wünscht...Andreas