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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Alte Taschenuhren - wer kennt sich aus?



taucher
22.11.2004, 15:07
Liebe Forums-Experten,

habe uralte Gold-Taschenuhr vom Großvater geerbt - Chronometer mit Breguet-Spirale, alle Steine in Chatons mehrfach verschraubt, im doppelten Boden-Decke Kronen-Stempel (nein, kein Rolex-Stempel!!!).
Ist einer im Forums, der sich da einigermaßen auskennt und auch den Markt für diese Uhren im Blick hat, um anhand von pics (im Laufe der Wocher) mit einer Einschätzung zur Qualität und zum Wert einem begeisterten sub-Träger helfen könnte?

Herzlichen Dank

Rolf

Andreas
23.11.2004, 12:24
Rolf, versuche mal Bilder einzustellen, wichtig ist die Zifferblattseite, die Werkansicht und die beiden Deckelinnenseiten der hinteren Deckel, da sind Nummern und Punzierungen drin, die einem weiterhelfen...

Werknummern sind auch wichtig, wenn sie auf den Photos nicht gut rüber kommen, dann notiere sie als Werk-No.: XXXXXXX und als Gehäuse-No.: XXXXXX, so wie sie da eingraviert sind...

Ich denke mal, das du das Zifferblatt nicht abheben kannst, denn da geht die Informationsreise weiter. Zifferblattunterseite sind meist Namen oder No.: einemaliert oder auf der Grundplatine Zifferblattseite finden sich wieder Nummern....muss nicht, aber gilt es abzuklären.

Der nächste Schritt wäre das Werk zu zerlegen, da unter den Brücken und Kloben z.B.: bei Glashütter Uhren No. eingraviert sind, die identisch mit oder ein Teil der Werk-No. oder Gehäuse-No. sind, so kann man feststellen, ob alles noch im Original zu dieser Uhr gehört oder du einem Resteverwerter zum Opfer gefallen bist...

Die geschraubten Lagersteine sind Chatons...

Gruß Andreas

taucher
23.11.2004, 12:41
Lieber Andreas,

herzlichen Dank. Ojemine...da muß ich ja mal üppigst ran. Also, auseinandermontieren ist bei mir nicht - da trau ich mich nicht ran. Werde aber versuchen Deinen Hinweisen bis zu dem Punkt zu folgen, dass ich denke: Nu ist aber gut, jetzt wird es wie das Auseinandermontieren beim Staubsauger - da kannste dann vielleicht höchsten noch einen Fön draus machen.
Es wird ein bißchen dauern, bis ich mehr Infos mitteilen und eventuell sogar bilder einstellen kann - mal schauen, wie es vielleicht am Wochenende läuft. An meiner Chanton-Beschreibung merkst Du, dass ich ziemlicher uhrmacherischer Laie bin.
Bis bald und herzliche Grüße

Rolf

Andreas
23.11.2004, 14:25
Macht nichts Rolf,

es ist ziemlich einfach aus einer Taschenuhr eine Standuhr zu frickeln :D, wichtig ist für den technisch weniger begabten, seine Grenzen zu akzeptieren...

Photos können schon sehr aufschlußreich sein.


Gruß Andreas

taucher
23.11.2004, 14:37
Lieber Andreas,

ja,ja...nun habe ich gerade eine Lupe aber keine Kamera zur Hand.
Also: Innenseite Sprungdeckel:
Drei Dinge:
-14 K (Goldstempel?)
-Eine Krone mit Kreis drum
-stilisiertes fünfblättriges Blatt
-in drei Halbkreisen die Zahlen 56, darunter 0,585
darunter die Zahlen 225442
darunter die Zahlen 901

Rückseite 1.Gehäusedeckel
zusätzlich noch neben den drei Halbkreisen rechts ein stilisierte Schwan/Ente/Gans? und links eine Punzierung, die aussieht wie ein Eichhörnchen

Rückseite 2.Gehäusedeckel :
Aufschrift sehr geschwungen: Chronometre,
Innenseite: Wieder dieses 3blättrige Zeug und die beiden Punzierungen.
und die Zahlen 225442.

Hilft das schon? Vermutlich bringt es Dich auch nicht viel weiter - hoffentlich bist Du nicht entnervst und hast Verständnis für den wißbegierigen Laien

Danke Dir für die Geduld.
Herzlich
Rolf

Andreas
23.11.2004, 15:57
Nerven muss du mit mir haben... :D

Dein Gehäuse hat eine Londoner Punze, das ist die Krone mit dem Kreis herum. Das heißt, das der Gehäusemacher in London ansässig war Das stilisierte Blatt sollte die Zeitangabe sein, nur was mich stutzig macht ist, das dort eine dritte Angabe fehlt, sowie im zweiten Deckel das Eichhörnchen...

Habe jetzt mal nicht das Book of Hallmarks in meinen Händen, aber das kannst du dir auf jedem Antikmarkt kaufen und dann kannst du über diese Punzen die Herkunft und das Alter bzw. Baujahr des Gehäuses bestimmen.

Wobei bei dieser Uhr so beide Deckel nicht zusammengehören, aber das ist intiutiv, noch kein überprüftes Wissen...nur erster Eindruck, wo ich jetzt nachsetzen würde, wenn die Uhr in der Werkstatt vor mir liegt.

Die Nummer ist wichtig, aber ich muss das Werk sehen, weil ich denke , unter dem Zifferblatt ist eine IWC Punze (mal als Beispiel oder Vorahnung), denn dann könnte man anhand der Nummer bei der IWC anfragen und die antworten dann, zB.: Dieses Gehäuse wurde mit dem cal. 53 bis 1893 verbaut und über den Erstbesitzer, gibt es keine Auskunft mehr...so kommen wir Beide jedenfalls nicht weiter...

Gruß Andreas

taucher
23.11.2004, 16:07
Andreas, Du hast ja wirklich eine Engelsgeduld - tja, was ist Zeit...?
Habe Mist gebaut, das Eichhörnchen ist tatsächlich in allen drei Deckeln. Sorry for that.
Klar, daß Du das Werk sehen muß um überhaupt irgendwie weiterzukommen. Leider ist ohne Demontage einzelner Elemente für mich keinerlei Nummer oder Punze zu erspähen. Nun werde ich nicht länger rumsuchen sondern versuchen demnächst (dauert sicher einige Tage) mal mit Fotos zu kommen.
Bis dahin: Dem Glücklichen schlägt keine Stunde.
Gruß
Rolf

Andreas
23.11.2004, 16:13
Na siehste, sind wir doch schon mit dem Eichhörnchen ein Stück weiter, also ist das Gehäuse stimmig, wir haben das Zünfte Zeichen (London) und die Zeitangaben, die wir noch aus dem Book of Hallmarks bestimmen müssen. Oder besser geschrieben du, da ich mein Buch suchen muss...zu faul... :))

Vieleicht gibt es das auch im Netz irgendwo...keine Ahnung wie immer...

Mit dem Rest kommen wir auch noch zum Ziel...

Gruß andreasb

taucher
24.11.2004, 12:03
C:\Dokumente und Einstellungen\b14501\Desktop\Uhr\Taschenuhr_Werk.J PG
Hallo Andreas,

habe jetzt mal Bilder meiner Taschenuhr gemacht und hoffentlich klappt es, sie nun auch hier reinzustellen. Drück mir die Daumen.
Grüße Rolf

Andreas
24.11.2004, 12:07
Leider nichts zu sehen, aber es wird schon Rolf, ich kann das bis heute noch nicht, was aber nicht tragisch ist, irgendwann lerne ich es auch...

Gruß Andreas

taucher
24.11.2004, 12:08
Hey, scheint ja zu klappen. Hier jetzt die weiteren pics von der Taschenuhr

C:\Dokumente und Einstellungen\b14501\Desktop\Uhr\Taschenuhr_Werk2. JPG

C:\Dokumente und Einstellungen\b14501\Desktop\Uhr\Taschenuhr_Werk3. JPG

C:\Dokumente und Einstellungen\b14501\Desktop\Uhr\Taschenuhr_total. JPG

C:\Dokumente und Einstellungen\b14501\Desktop\Uhr\Taschenuhr_Deckel .JPG

taucher
24.11.2004, 12:12
tja, ich krieg die Motten....bei mir aufm Rechner werden sie gezeigt. Bin aber weiß Gott kein crack und muß jetzt mal schauen, daß es irgendwie, irgendwann doch noch klappt.
Geht es denn per e-mail? Wenn Du mir Deine e-mail-adresse gibts, dann kann ich sie Dir auf jeden Fall schicken - nur hier ins Formun reinzustellen, dafür muß ich mir offenbar das spezielle Bearbeitungsprogramm aus dem netz runterladen - geht aber derzeit nicht.
Grüsse Rolf

taucher
24.11.2004, 13:36
Neuer Versuch mit meinen Taschenuhren-pics.

http://www.reinlassoeder.de/uhr/Taschenuhr_Deckel.JPG
http://www.reinlassoeder.de/uhr/Taschenuhr_total.JPG
http://www.reinlassoeder.de/uhr/Taschenuhr_Werk.JPG
http://www.reinlassoeder.de/uhr/Taschenuhr_Werk2.JPG
http://www.reinlassoeder.de/uhr/Taschenuhr_Werk3.JPG

Grüße
Rolf

taucher
25.11.2004, 09:47
Guten morgen,
na, leider sind mir die Taschenuhrbilder beim Reduzieren auf die erforderliche geringe Größe der einstellbaren Bilder geschrumpft und nur noch Details erkennbar. Hoffentlich reicht es für die Spurensuche nach Infos über meine Uhr. Durch die schlechte Ausleuchtung sieht der Deckel aus, als wäre er aus Silber - es täuscht. Es ist weder Silber noch Weißgold sondern Gold - ich übe eben noch in Sachen Fotos, ins Forum stellen ect.
Hoffe, daß ihr mir nicht gram seid und trotzdem weiterhelft.
Viele Grüße und schon mal ein dickes Danke vorab

Rolf

Andreas
25.11.2004, 11:05
Moin Rolf,

wird schon besser, bis auf das die Bilder riesig sind und sich überlappen, will sagen, man sieht immer nur Details, nicht mal eine komplette Werkansicht oder Zifferbblattansicht...

Auf dem Unruhkloben sitzt eine Schwanenhals-Reglage. Ansonsten ist es ein Brückenwerk mit verschraubten Lagersteinen (Chatons).
Sehr hochwertig für diese Zeit, tippe mal auf 1890 +/- 5.
Aus Glashütte kommt nur die Schwanenhals Reglage-Konstruktion, das Werk kommt eher aus der Schweiz....mmmmmhh

Mal sehen ob es Dir möglich ist komplettere Bilderansichten zu liefern.

Von der IWC komme ich noch nicht ganz weg....

Gruß Andreas

taucher
25.11.2004, 11:07
Hai Andreas,
tja, muß mir da mal einen crack in sachen internet zu Hilfe holen - vielleicht weiß der, wie es funzt. :wall:
bis dahin erst mal herzlichen Dank
Rolf

inversator
25.11.2004, 11:23
Nicht gerade berauschend die Bilder, aber ein bisserl was geben sie doch her. Eine sogenannte Markenuhr ist es nicht. Das war früher auch überhaupt nicht so wichtig wenn nur die Qualität stimmte.
Somit ist es nur sehr schwer den tatsächlichen Hersteller herauszufinden.
Ich tippe auf schweizer Herkunft und für den englischen Markt. Die Datierung sollten anhand der Hallmarks/Punzen im Gehäuse möglich sein.
Das Werk ist ein gutes Taschenuhrwerk mit Wippen Chronometergang. Hat aber mit Glashütte oder IWC nichts gemein. Da diese Hemmung eh schon etwas aufwendiger war, ist auch der Rest des Werkes besser ausgeführt als die meisten einfachen Taschenuhrwerke.
Taschenuhren mit Chronometergang waren eine Zeitlang ganz in, haben sich aber aufgrund ihrer Neigung zum gallopieren nicht durchgesetzt. Da brachten Uhren mit der modernen Schweizer Ankerhemmung oftmals bessere Gangergebnisse mit sich, und waren wesentlich Wartungsfreundlicher.
Eine Zeitlang habe ich mal den Markt beobachtet auf der Suche nach vergleichbaren Taschenuhren mit Chronometerhemmung. Die geforderten Preise für Golduhren schwankten immer zwischen 800 und 1500.- DM je nach Zustand. Bei epay gingen einige sogar zu diesen Preisen weg. Die meisten Uhren haben aber für wesentlich weniger den Besitzer gewechselt. Wie es im moment aussieht kann ich nicht sagen, da ich den Kauf eines "Volkschronometers" immer wieder wegen anderer Begehrlichkeiten hinten anstellen muß. Da aber bekanntlich der Markt für Taschenuhren ziemlich am Boden liegt, und sogar die geforderten Preise für Glashütter Uhren in den seltensten Fällen erzielt werden rate ich den meisten Besitzern guter Taschenuhren diese zu behalten.
Gruß
Holger

taucher
25.11.2004, 11:29
Lieber Holger,
jaaaaa....ich weiß wie besch....eiden die Bilder sind. Versuche es nachher noch mal besser hinzukriegen. Ich danke Dir aber sehr. Die Uhr ist vom Großvater (war oft auf Montage in England in den 2oern), war kleiner Handwerker, hatte nicht viel Geld - ich frage mich, wie er an dieses Prachtstück gekommen ist - auch deshalb meine Recherche über Herkunft/Qualität/Wert. Kann vielleicht einer so nett sein und mal wg.Hallmarks nachschauen - habe kein solches Buch.
Versuch mit besseren pics, bzw. sinnvollerer Darstellung der pics folgt (hoffentlich sehr bald)
Rolf

taucher
25.11.2004, 12:05
So, nun hoffe ich, daß ich Euch endlich aussagekräftigere Bilder hier reinstelle.
Gruß
Rolf

Bild 1:
http://www.reinlassoeder.de/uhr/uhr1_1.jpg

Bild 2:
http://www.reinlassoeder.de/uhr/uhr1_2.jpg

Bild 3:
http://www.reinlassoeder.de/uhr/uhr1_3.jpg

Bild 4:
http://www.reinlassoeder.de/uhr/uhr1_4.jpg

Bild 5:
http://www.reinlassoeder.de/uhr/uhr1_5.jpg

Andreas
25.11.2004, 12:05
Moin Holger,

was ist ein Wippen Chronometergang ? 8o

Die Reglage basiert auf den Glashütter Patent der Schwanenhals Reglage, die u.a. auch die IWC z.B.: cal. 53 verbaut hat (1893). Was hier nicht so hingehört, ist halt das keine 3/4 Platinen nach Glashütter Art hier verbaut sind, was aber die IWC z.B.: im cal. 53 kopiert hat.
Nur zur Historie, nicht, das es für diese gezeite Uhr hier zutreffend ist.

Was ich nicht sehe und schenke dem Holger da mein Vertrauen, weil er da kompetent ist, den Wippenaufzug, der in der Tat, wie er es schreibt, weitverbreitet unter den Uhren für die breite Masse, aber nicht für das gemeine Volk waren...die waren wirklich billig gemacht und nicht in GG TU zu finden, da waren wertige Teile verbaut.
Die Chronometer Hemmung ist so auch bei namhaften Herstellern wie z.B.: der IWC u.a. verbaut. Schwanenhals-Reglage, Brequet-Spirale und Schrauben-Kompensations-Unruhreif...(zumindest, was ich hier so unscharf sehe...)

Der Wippenaufzug hat so wie Holger es beschreibt, leider den Nachteil, das die Federkraftabgabe sehr ungleichmäßig erfolgt und so die Uhren zu sehr unterschiedlichen Gangabläufen/-ergebnissen über die 24 Std. verteilt kommen.

Wie gesagt, Wippen Chronometergang kenne ich nicht...

Ansonsten ist der Wert leider für den der verkaufen muss, nur mit dem Altgoldwert zu beziffern....leider ist aber so hart, denn auch die Liebhaber oder die, die sich dafür halten geben nicht mehr, obwohl sie wissen, das so eine Uhr mehr wert sein kann oder könnte.

Daher hat Holger da auch recht, immer behalten...

Gruß Andreasb

Andreas
25.11.2004, 12:09
Schöne Bilder, da sehe ich auch etwas...weiter so... :))

Schade nur, das man das man die Zifferblattseite nicht mal sehen kann...aber das wesentlich ist schon geschrieben...


Gruß Andreasbbb

taucher
25.11.2004, 12:27
Danke für die Blumen....nach diesem hickhack mit den Bildern wollte ich schon entnervt aufgeben. Vor Jahren als mir mein alter Uhrmacher diese Taschenuhr mal überholt hat, empfahl er mir rein zum Schutz ein Plexiglas draufzumachen (war ohne Glas). Ist nicht besonders schmückend aber doch sinnvoll - oder solls besser wieder runter? - Andreas, wie denkst Du drüber?
Gruß
Rolf

Andreas
25.11.2004, 13:06
Na das Glas gehört schon vollständigkeitshalber dazu, nur war im Original ein Mineralglas drauf, aber die Zeiger gehören auch nicht zu dieser Uhr. Der Sek.-Zeiger wohl schon...

Der Nachteil an einer Savonette TU ist eben das Mineralglas, weil wir jüngeren Menschen zu blöd sind diese Uhren richtig zu handhaben.

Erstens beim schließen des des Sprungdeckels drückt man nicht mittig auf den Deckel um ihn zu schließen.

Gerne hört man auch das klack-Geräusch, wenn der Deckel einrastet, nur zu dumm, das die Kunden dann immer ausrasten, wenn sie die Reparaturkosten hören, weil die Sprundeckelfeder (Stahl), die Deckelinnenfalz (Gold) Stück für Stück weggebrochen hat...

Also, beim schließen den Knopf auf der Krone drücken und mit leichtem Druck vom Deckelrand, diesen andrücken und wenn zu, dann den Knopf auf der Krone loslassen und der Deckel bleibt geräuschlos zu und der Verschleiß bleibt aus...und so zerdrückt man dann auch kein SAV-Mineralglas....

Ich habe noch alte SAV-Mineralgläser aus Werkstattauflösungen,das sind hauchdünne, flach gewölbte Mineralgläser, ein Schnipp und die sind hin...

Gruß Andreas

inversator
25.11.2004, 18:15
Nochmal zur entwirr(pp)ung.
Ob die Uhr einen Wippen-Aufzug hat, kann ich nicht beurteilen, da ich nicht unter das Zifferblattsehen kann. Habe zwar schon Wippenaufzüge bei Hochwertigen Uhren gesehen, ist aber eine ganz extreme Ausnahme. In diesem Fall liegt wohl ein ganz (heute) normaler Kupplungsaufzug vor.

Die Wippe bezieht sich auf die Chronometerhemmung. Da gab es einige wilde Varianten. Die am weitesten verbreiteten waren die Federchronometer und die Wippenchronometer. Beim Federchronometer haben wir eine fest verschraubten Blattfeder, an die das Hemmungssystem mit Goldfeder und Ruhestein befestigt ist. Hier bringt die Blattfeder die Hemmung durch ihre eigene Federkraft immer wieder zurück in die Ruhelage. Diese Hemmung findet man überwiegend in Seechronometern.
Beim Wippenchronometer sitzt der ganze Kladderadatsch starr an einer senkrechten Welle, die in ihren Lagern pivotiert. Die Rückführung in die Ruhelage übernimmt hier eine kleine Spiralfeder. Diese Hemmung findet man Hauptsächlich in sog. Volks- Taschenchronometern. Aber auch hier gab es einige Taschenuhren mit Federhemmung.
Gruß
Holger

Andreas
25.11.2004, 18:46
Ja, das ist Entwippung... :))

Habe heute vergessen in der Schweiz anzurufen Holger, sorry...Morgen solls dann klappen... ;(


Schönen Abend noch...Andreas