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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lebensdauer eines Rolexwerkes



Dominik
05.12.2004, 23:56
Unterscheidet sich die Lebensdauer eines Werkes von Rolex wirklich maßgebend von anderen qualitativ gut konstruierten Werken. Habe einen ca. 40 jährigen Mann getroffen der seine Junghans täglich ohne Revision seit der Komunion trägt. Ich weiß um die üblichen Revisionsintervalle, aber wo liegt der wirkliche qualtative Vorteil. Ich bin zwar schön Rolex überzeugt, möchte aber gerne mal ein paar harte Fakten hören.
Interessiert mich wirklich.

Turn-O-Graph
06.12.2004, 00:38
Unterscheidet sich die Lebensdauer eines Werkes von Rolex wirklich maßgebend von anderen qualitativ gut konstruierten Werken?

Nein, bei gleicher Beanspruchung und Pflege ist, verglichen mit anderen qualitativ gut konstruierten Werken, eine ähnliche Lebensdauer zu erwarten.
Ich habe vor 2 Jahren meine Kinderuhr nach fast 35 Jahren wieder gefunden, dass Werk lief sofort an.
Nach dem Öffnen der Uhr lächelte mich ein Lorsa-Handaufzugswerk an - im Neuzustand!
Die Uhr hatte mich mal 10 Monatsgehälter gekostet (25,- DM Taschengeld ;)). Habe ich dann aber vorsichtshalber gereinigt, und das Ding läuft 1A.

Von einer Bekannten bekam ich letzte Woche eine Lady-DJ, die Rolex ist keine 10 Jahre alt - aber extrem Revisionsbedürftig.

Div. Cal. laufen seit Jahrzenten ohne jegl. Revision, dennoch empfehle ich eine Revision nach 5-8 Jahren, selbst dann, wenn das Werk noch ohne Auffälligkeiten läuft.

Dominik
06.12.2004, 00:44
Die roten Teflonräder haben es mir angetan. Schon die Materialauswahl ist sehr interessant.

ehemaliges mitglied1
06.12.2004, 03:07
Die Sonnenuhr aus dem Ypsheft läuft heute auch noch ohne Revision.
Die Uhr geht aber sehr ungenau, im Sommer besser, im Winter schlechter, und Nachts geht sie nach dem Mond.
Leider kein Datum, Stopuhr oder zweite Zeitzone, aber in bezug auf die Wasserdichtigkeit jeder Submariner überlegen. Ob die auch mit einer SeaDweller mithalten kann?
Mal bei meinem Konzi/Zeitungsstand anufen ob es die auch in Metall gibt, ich komme mir mit der Plastikuhr, mit mit Gummiband selbstverlängertem Armband (Schraubglieder hat die nicht/ auch das Plastikarmband ist an das Gehäuse montiert/in einem Stück gepreßt) nichtmehr cool vor. In meiner Vorschulgruppe war ich immer der Held damit. Ja damals!!!
Ich sehe gerade das ich keine Gehäusebohrungen habe. Kann ich hier ein sehr frühes F-Modell haben. Leider sind die Papiere (Ypsheft) weg, und die Box (Plastiktüte) habe ich Trotel damals gleich entsorgt.
Ansonsten ein schönes Vintagemodell aus Erstbesitz und alles noch original. Mal sehen ws man dafür auf Ebay bekommt. Top selten!!!!!
Das Ideale Weihnachtsgeschenk für den Uhrensammler der schon alles hat. Ich werde auch den Erlös in eine gebrauchte Ruhla (Von der Soviet Union lernen, heißt Siegen lernen) investieren. Modell: Verdiente Uhr des Volkes, oder Melkmariner/garantiert Milchspritzer beständig, schön wäre auch eine ZoneGMT/zeigt leider nur Deutsche und Moskauerzeit, die Zeitdifferenz läßt sich nicht verstellen, oder wenn ich ganz viel Glück habe bekomme ich eine Arbeiter und Bauer mit dem großen Staatsratsvorsitzenden Band (Garantiert Nickelfrei) oder den absoluten Überhammer eine aus recyclten Ladas hergestellte Wladiwostok mit Stopuhr (die hatte in der DDR 20Jahre Lieferzeit), Honecker hat das Luxusmodel gehabt/Stahl mit Hammer und Sichel auf dem Zifferblatt. Tja es wird halt Zeit für eine Qualitätsluxusuhr. War Ruhla nicht der Vorgänger von Lange und Glashütte, die hatte ja schon in den 70igern einen grandiosen Ruf als Meister-Anker, damals beim Großkonzi Quelle.
Oder vielleicht doch eine der ersten VEB Robotron Digitaluhren? Mit Datum, oder ohne Datum? Plexiglas oder Plaste?
Was meint ihr in bezug auf Zuverlässigkeit? Wer hat Erfahrung?
P.S. Was ist eigentlich eine Rolex? Ist die noch besser? Geht das Überhaupt? Ist das ein Ruhla Plagiat? Beginnt auch mit R/gleich viele Buchstaben. Haben die auch Hammer und Sichel auf dem Ziffernblatt?
Benutzen die auch die guten Werke aus der Soviet Union? 18KStahl/75%Nickelfrei

Edmundo
06.12.2004, 08:18
Original von Turn-O-Graph
Ich habe vor 2 Jahren meine Kinderuhr nach fast 35 Jahren wieder gefunden, dass Werk lief sofort an.
(...)
Von einer Bekannten bekam ich letzte Woche eine Lady-DJ, die Rolex ist keine 10 Jahre alt - aber extrem Revisionsbedürftig.

Div. Cal. laufen seit Jahrzenten ohne jegl. Revision

Was soll auch an einer Uhr verschleißen, wenn sie 35 Jahre in der Schublade liegt? Dann altert nur das Öl, aber eine Abnutzung tritt nicht ein. Wenn eine Rolex regelmäßig getragen wird, kann auch mal eine Revision fällig sein. Ist absolut nichts ungewöhnliches ...

Dieter
06.12.2004, 09:13
Hallo,

die Datejust eines Bekannten läuft nun seit 50 Jahren problemlos. Er trägt die Uhr täglich, es ist seine einzige Uhr. Revisionsintervalle alle 5 Jahre, allerdings macht Bucherer Interlaken die Revision an dieser Uhr nicht mehr selbst sondern schickt sie zu Rolex ein (Genf oder Biel ? bin mir nicht sicher).

Gangverhalten wie bei einer Neuen. Die Uhr macht alles mit, Rolex eben.

Einziger Zwischenfall: Die Uhr löste sich vor einigen Jahren im Sommer mal von einem Lederband, landete im Hafenbecken eines Yachthafens der Mosel, beim Tauchen nach der Uhr verlor seine Frau ihr Gebiß. Rolex gerettet, neue Zähne wollte sie sicher eh mal haben :D. Jetzt ist die DJ wieder mit Präsi- Band ausgerüstet.

Mit den besten Wünschen

Dieter

Dominik
06.12.2004, 09:41
Absolut qualifizierter Beitrag vom Kollegen mit dem Yps - Heft ?(, baue doch deine Teflonrädchen aus und brate Spiegeleier darauf. Wenn Du so ein toller Y Bastler bist. Faszinierent wenn man durch qualifiziertes Wissen wahrliche Quantensprünge erfährt. Kurzer Hinweis Breguetspirale hat aber mit Brot nichts zu tun also bitte nicht essen. Wen du aber Zweifel hast, gehe zu deinem Konzi der hilft Dir weiter. Sicherlich diskutiert er mit Dir auch einige Bastelvorschläge aus Deinen Yps Heftchen. Wenn du Ihm den Kauf einer Day Date in Aussicht stellst, ist er auch sehr geduldig und ein empathischer Zuhörer :D :D :D.

sloth
06.12.2004, 09:48
"verlor seine Frau ihr Gebiß" ;)

http://www.pmd.bs.ch/pmdmedien_index/archiv_detail_2002-607.htm





Die Selbstbeteiligung für mein neues Gebiß finde ich zu hoch, aber ich muß wohl zähneknirschend zahlen :wall:

ehemaliges mitglied
06.12.2004, 11:06
Hallo Dominik,

also ich bin kein Uhrmacher, aber ich will versuchen Deine Frage anhand meines Habwissens, das ich in zahlreichen Büchern, Internetforen und Webseiten gesammelt habe, zu beantworten.


Unterscheidet sich die Lebensdauer eines Werkes von Rolex wirklich maßgebend von anderen qualitativ gut konstruierten Werken ?

Hierzu muss man zunächst sagen, dass man grundsätzlich von der Konstruktion eines Werkes nicht direkt auf die Lebensdauer schliessen kann.
Eigentlich wird die Lebensdauer von den Tragegewohnheiten und dem Service massgeblicher bestimmt. Klar die Konstruktion spielt auch eine Rolle.
Aber - Um es mal überspitzt auszudrücken eine Swatch mit Automatikwerk kann länger laufen als jede Rolex.
Wenn die Swatch von einem Schreibtischtäter getragen wird und die Rolex von einem Bauarbeiter, der jeden Tag 8 Stunden mit dem Dampfhammer im Asphalt bohrt, dann ist das auch kein Wunder.

Genauso verhält es sich, wenn Du eine Seiko kaufst, 2 Jahre trägst und dann 30 Jahre in die Komode legst. Da wird das Werk auch besser aussehen als bei einer Rolex, die jeden Tag getragen wurde und nie zur Revi geschickt wurde.

Deswegen bin ich bei diesen generellen Aussagen wie, meine Rolex läuft 30 Jahre ohne Revi, etc. sehr vorsichtig. Das sind i.d.R. Einzelfälle. Klar - es gibt viele die soetwas berichten - aber das muss keine Garantie sein, dass Dein Rolex Werk auch so lange seinen Dienst verrichtet.

Sicher gehen kannst Du nur, wenn Du einer Uhr nicht allzuviele harte Stösse verpasst und sie regelmässig zur Revi nach Köln schickst.

Nebenbei - ein Rolex Werk bietet zwar keine Garantie lange und präzise zu laufen, aber es hat sehr viele Elemente, die das ermöglichen. Herauszuheben sind

- dicke Decksteine, Lagersteine
- Rubingelagerter Rotor
- Unruh ist geschutzt gelagert
- Unruh wird von Unruhbrücke gehalten
- Umkehrräder sind aus Teflon
...

Das aber nur auf die Schnelle, es gibt noch weitere Details, die Dir Holger und Andreas sicherlich darlegen können.

@ 18K/750 - Es gibt Posts bei denen ich mich am Ende ärgere, dass ich die Zeit investiert habe um den ganzen Schmarrn zu lesen, der geschrieben wurde. Deiner war definiv einer davon.

inversator
06.12.2004, 11:19
Original von Dominikder seine Junghans täglich ohne Revision seit der Komunion trägt.

Das verweise ich mal Rotzfrech in den Bereich "Ammenmärchen".
Die Sprüche habe ich zu genüge schon gehört. Ein Blick in die Uhr zeigt dann meistens einige Reparaturzeichen. Das ist der gleiche Unsinn, wie die supertollen Deutschen Karossen, die angeblich "Nieee" Kaputtgehen.
Kaum einer (besonders in unserem Ländle) hat die nötige Zivilcourage zuzugeben wenn der Kauf ein Fehlkauf war. Es kann halt nicht sein, was nicht sein darf.

Jetzt zur Ursprungsfrage:
Jede Uhr kann bei entsprechender Pflege, und Fachgerechter Wartung Jahrhunderte überdauern. Voraussetzung ist immer, das entsprechend lange auch Ersatzteile verfügbar sind, und sorgsam gearbeitet wird.
Gruß
Holger

walti
06.12.2004, 22:31
Hallo,

da ich fast nur vintageuhren habe, kann ich glaubig über die Lanmglebigkeit etwas sagen:

1. DJ 6605 von 1956: Läuft wie eine Eins. März 2004 letzte revision; Gang:- 2 /Tag
2.AK 5500 von 1967: Top Letzte Revi August 2000 Gang: + 2 / Tag
3. Oysterdate precision von 1973: Keine Klagen Letzte revi: 2003 gang: + 2/ tag
4.Sub 5513 : alles in Butter.Letzte revision 1998 Gang: +1 /Tag
5.Omega Constallation von 1960 . letzte revi: vor 2 Monaten Gang:- 3/Tag (Einlaufphase nach revi, wird in ca. 2-3 Monaten nachreguliert)
6.Tudor Sub,medium von ca. 1985. letzte Revi: vor 3 Monaten. gang: +5 /tag.
9. Tissot Hau von 1935 : O.K. Letzte revi: 2003, Gang: +15 /Tag. (Gutes ergebnis, wird schliesslich nächstes jahr zarte 70 Jahre alt.
10.Omega seamaster von 1960: letzet Revi: 2002 Gang: + 5 /Tag
11. Omega kaliber 302 von 1948: Letzte revi: 2003 gang:+ 4 /Tag

Das ist nur ein kleiner überblick über meine sammlung. Die alten Schätzchen gehen wie man sieht immer noch sehr passabel. Die jüngste aus meinem Überblick wird bald 20, die älteste bald 70 jahre alt. Bei weiterhin guter Pflege überleben mich meine Uhren locker.

Eine mechanische Uhr kann also bei bester Gesundheit steinalt werden.

Gruss an alle rolexianer und Uhrenfreunde

Walti

ehemaliges mitglied
06.12.2004, 23:08
vielleicht kann man es so sehen:
empfohlene revision alle 5 jahre - bei täglichem tragen !
fürs rumliegen lassen verlängert sich das intervall entsprechend.
nur rumliegen lassen ist aber auch nicht gut, es sei denn, man zieht die uhr ab und zu auf - wenigstens 1 mal im monat - denke ich mal so.

Turn-O-Graph
06.12.2004, 23:59
Original von elmar2001
Was soll auch an einer Uhr verschleißen, wenn sie 35 Jahre in der Schublade liegt? Dann altert nur das Öl, aber eine Abnutzung tritt nicht ein. Wenn eine Rolex regelmäßig getragen wird, kann auch mal eine Revision fällig sein. Ist absolut nichts ungewöhnliches ...

Elmar, da ist natürlich was dran. ;)
Aber ganz so war es nicht - die Uhr hat echt Schwerstarbeit leisten müssen, zumindest für einige Jahre - und entsprechend sah ihr äußerliches Erscheinungsbild auch aus.

So sieht sie heute aus.

http://www.hell-und-dunkel.de/Pallas/Pallas1.JPG

Modell: Pallas "ADODA"
Werk: Lorsa cal. P75A