siebensieben
05.12.2008, 23:30
Les Voiles de Saint Tropez 2008
Folge 5 – Die Wiedergeburt der J-Class-Yachten
Heute befassen wir uns mit zwei Segelgiganten mit hochinteressanter Geschichte, den J-Class-Yachten ‚Schamrock V’ und ‚Velsheda’.
Damit man mit Yachten verschiedener Konstrukteure und aus verschiedenen Ländern Regatten gegeneinander segeln und insbesondere am legendären America’s Cup teilnehmen konnte, entwickelte man für den 14. America’s Cup 1930 eine neue Formel, nach der die Boote gebaut werden mussten. Es war die sog. J-Class. Die Buchstaben standen jeweils für die Länge der Boote, das 'J' für Boote von 75 bis 87 Fuß. In dieser Formel galten folgende Begrenzungen: Gesamtlänge 41,50 m, Wasserlinienlänge 26,50 m, Breite 6,36 m, Segelfläche 701 Quadratmeter, Tiefgang 4,57 m, Verdrängung 160 Tonnen. Die Zahl der Masten, die Art der Takelung und die Form der Segel waren frei. So kamen erstmals die ‚Bermuda-Riggs’ zum Einsatz, mit einem einzigen Hauptsegel, das eine dreieckige Form hat. Heute kennen wir diese Takelungsart als „Hochtakelung“.
Schnell entwickelten sich Yachten mit sehr langen Überhängen vorn und achtern und mit einem riesigen Masten. Einige schon existierende Yachten, die noch die Kutter- oder Gaffeltakelung hatten, wurden den neuen Regeln angepasst, sodass sie bei den Wettfahrten dabei sein konnten. Aber nur zehn originäre J-Class-Neubauten gab es, und die erste war die noch heute segelnde ‚Shamrock V’ mit der Segelnummer J-K3:
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Kein geringerer als Sir Thomas Lipton, Besitzer der Lebensmittelkette ‚Liptons’ und Importeur von Lipton’s Tea, gab sie 1930 auf der englischen Werft Camper & Nicholson in Auftrag. Alle seine Yachten wurden nach dem irischen Nationalsymbol, dem Kleeblatt, ‚Shamrock’ genannt. Seine J-Class-Yacht war die fünfte Yacht, die er besaß. Leider verlor Lipton auch mit seinem neuen Boot bereits das fünfte Mal die AC-Wettfahrt und trat später nicht mehr an.
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Shamrock ist eine von drei originalen J-Class-Yachten, die die Zeiten bis heute überlebt haben. Die Schwesterschiffe ‚Velsheda’ (1933) und ‚Endeavour’ (1934) fahren nach umfangreichen und mehrfachen Restaurierungen heute ebenfalls noch. http://www.jclassyachts.com/history/golden-years.html
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Die Shamrock V von Skipper Nick Ryan segelte bei den Voiles 2008 in der Gruppe „Esprit du Tradition“, also bei den historischen Yachten, und belegte dort den ersten Platz. Das Boot ist 36,40 m lang, der Mast fast 47 m hoch. Die Segelfläche beträgt 700 qm am Wind.
Die Yacht ist die einzige J-Class-Yacht, die aus Holzplanken auf Stahlspanten gebaut wurde und heute noch segelt. Nachdem man die Shamrock im Laufe der Zeit mehrfach so umgebaut und verändert hatte, dass sie kaum noch als J-Klassen-Yacht zu erkennen war, kam sie 1987 erneut auf die Werft, wurde unterdessen mehrfach verkauft – und blieb schließlich bis 2000 im Umbaustadium. Das Rigg, das Deck, sämtliche Technik und der komplette Innenausbau wurden zu 100% erneuert, wobei man sich so weit es ging an die historischen Vorgaben hielt. Heute gehört die Yacht einem südafrikanischen Bankier und segelt sehr viel im Mittelmeer.
Es ist schon erhebend, wenn die Yacht ein paar Meter von einem entfernt vorüberzieht.
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Wie es im Inneren aussieht, kann man ganz gut auf dieser Internetseite sehen: http://www.rnryachts.com/ShamrockV.html In den achziger Jahres des letzten Jahrhunderts hat sich Elizabeth Meyer um die J-Class-Yachten sehr verdient gemacht. Sie gründete die ‚International Yacht Restorition School’ http://www.iyrs.org/ und nahm sich neben vieler anderer der J-Class-Yachten ‚Endeavour_ und ‚Shamrock’ an.
Das Deck ist eine Augenweide. Alle Beschläge sind kupferfarben, im Yachtbau eher ungewöhnlich.
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Das Schwesterschiff der Shamrock ist die ‚Velsheda’, 1933 auf der Werft von Camper & Nicholson in Gosport für den Wolwoorth-Ladenketten-besitzer W.L. Stephenson gebaut. Nach vielen erfolgreichen Regattajahren geriet das Boot in Vergessenheit, bis es 1984 im Schlick des River Humber gefunden, als historisch wertvoll eingestuft und geborgen wurde. Nach ersten Restaurierungen geriet sie abermals in Vergessenheit, bis 1996 ein erneuerter Eignerwechsel ihr wieder Leben einhauchte. Schließlich lag die Velsheda im Hafen von Portsmouth, wurde von dort zu den Werften des Southampton Yacht Services am River Itchen gebracht und dort noch einmal komplett überholt. Seit 1997 ist die Yacht nunmehr im jetzigen Zustand unterwegs.
Aufgrund ihrer recht modernen Restaurierung fährt die Yacht mit der Segelnummer J-K7 in St. Tropez nicht in der Gruppe der historischen Yachten, sondern bei den modernen Booten mit. Skipper ist Adam Bateman aus Großbritannien. Schon von Weitem ist ihre Größe beeindruckend, sie überragen mit ihrem fast 50 m hohen Mast die anderen Boote mühelos.
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Die Yacht ist 39,40 m lang und verdrängt fast 170 Tonnen. Die Gesamte Segelfläche einschließlich Spinnaker beträgt gut 1.700 Quadratmeter und bedeckt damit gut ein Drittel eines Fußballfeldes. Und dann wird der Spinnaker gesetzt.
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Derweil dümpelt das Schlauchboot mit einem eher etwas gelangweilt wirkenden Bootsmann in Sichtweite der Yacht und mit der im Augenblick nicht benötigten Segelgarderobe an Bord. Beim Regattasegeln heißt es Gewicht sparen!
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Doch den Spinnaker vorzuheißen ist erst die halbe Miete und das einfachere Manöver. Richtig zupacken heißt es, wenn der Ballon wieder runter muss. Da ist schon eine Menge personelle Koordination gefragt, und natürlich alles ohne Seereling. Jetzt bloß nicht ins Wasser fallen.
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Wie es sich für eine richtige Regattayacht gehört, gibt es natürlich nicht nur ein Bei-Boot, sondern auch eine Bei-Yacht, einen Tender, die 42 Meter lange ‚Bystander’. Sie wurde 2006 im französischen Concarnau am Atlantik im Retrostil gebaut. Man erkennt die Zugehörigkeit zur Velsheda am Segelzeichen J-K7 auf dem Schornstein. Ebenso wie die Velsheda gehört auch die Bystander dem niederländischen Kaufmann und Industriellen Ronald de Waal, unter anderem Chairman der Modekette WE.
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Zurück im Hafen. Wie es sich gehört, hat die ‚Velsheda’ mit dem Heck an der Pier festgemacht, jetzt heißt es aufräumen.
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Eine große Kiste für die Schuhe, soviel Zeit muss sein!
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Ausrüstung von Bord, alles schön sauber machen, natürlich auch das Steuerrad.
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Und da stehen sie, die großen Winschen, schön in Reih und Glied:
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Und ein Ausblick: Wie geht’s weiter mit den Yachten der Y-Class? Drei segeln wieder, die Shamrock, die Endeavour und die Velsheda.
Man hat die J-Klassenregeln ein wenig angepasst, sodass es möglich sein wird, dass die vorhandenen Yachten und die neuen Replicas gegeneinander segeln können. So hat man zum Beispiel als Baumaterial Aluminium und Carbon zugelassen.
Die ‚Rainbow’ mit dem Segelzeichen J-H2 wurde 1940 verschrottet und soll durch einen 40 m langen Neubau ersetzt werden, der nach den J-Klasse-Regeln gebaut wird. Federführend ist das niederländische Schiffsarchitektenteam Gerard Dykstra.
Die ‚Ranger’ mit Segelzeichen J-5 (http://www.sy-ranger.com/) wurde als Replica 2004 in Dänemark fertiggestellt und gewann dieses Jahr den Maxiyacht-Cup vor Porto Cervo, Sardinien, gegen die Velsheda und viele andere Yachten. Eigner ist der amerikanische Geschäftsmann Joe Vittoria, der auch die Mega-Segelyacht ‚Georgia’ besitzt.
Die ‚Endeavour II’ mit dem Segelzeichen J-K6 wird zur Zeit als Replica in der niederländischen Werft Royal Huisman in Vollenhove gebaut. Als Fertigstellungszeitpunkt ist Frühjahr 2009 geplant. Es ist die zweitgröße der J-Class-Yachten.
Die ‚Lionhart’ mit der Segelnummer H-1 ist als Replica ebenfalls in Holland im Bau und soll im Herbst 2009 abgeliefert werden. Mit 44 m Länge wird sie die größte J-Klasse-Yacht sein, allein die Überhänge (Differenz zwischen Länge über alles und Wasserlinie) betragen 17 Meter!
Die ‚Atlantis’ mit dem Segelzeichen J-7 wird eine neue Yacht nach den J-Klassenregeln sein und einem niederländischen Eigner gehören. Vorbild ist ein Yachtentwurf von 1930, der allerdings nie aus dem Entwurfsstadium heraus kam. Ein Termin für die Ablieferung der neuen Yacht steht noch nicht fest.
Die Yacht ‚Svea’ mit der Nummer S-1 war eine der letzten Entwürfe und kam 1938 ebenfalls nicht aus dem Entwurfsstadium heraus. Pläne sind aber noch vorhanden und werden zur Zeit durch ein niederländisch-schwedisches Team auf Realisierung geprüft.
Über die Geschichte der J-Class-Yachten gibt es unter anderem hier weiterführeude Informationen: http://www.cupinfo.com/en/jdetails1.php
Man darf also gespannt sein! Es wird nicht mehr lange dauern, und die J-Class-Boote werden wieder in größerer Zahl bei den schönsten und wichtigsten Segelereignissen der Welt gegeneinander antreten und die Seglerwelt erfreuen! Vielleicht sieht der Mann im Mast der ‚Velsheda’ schon die ersten Konkurrenten um die Ecke biegen.
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Folge 5 – Die Wiedergeburt der J-Class-Yachten
Heute befassen wir uns mit zwei Segelgiganten mit hochinteressanter Geschichte, den J-Class-Yachten ‚Schamrock V’ und ‚Velsheda’.
Damit man mit Yachten verschiedener Konstrukteure und aus verschiedenen Ländern Regatten gegeneinander segeln und insbesondere am legendären America’s Cup teilnehmen konnte, entwickelte man für den 14. America’s Cup 1930 eine neue Formel, nach der die Boote gebaut werden mussten. Es war die sog. J-Class. Die Buchstaben standen jeweils für die Länge der Boote, das 'J' für Boote von 75 bis 87 Fuß. In dieser Formel galten folgende Begrenzungen: Gesamtlänge 41,50 m, Wasserlinienlänge 26,50 m, Breite 6,36 m, Segelfläche 701 Quadratmeter, Tiefgang 4,57 m, Verdrängung 160 Tonnen. Die Zahl der Masten, die Art der Takelung und die Form der Segel waren frei. So kamen erstmals die ‚Bermuda-Riggs’ zum Einsatz, mit einem einzigen Hauptsegel, das eine dreieckige Form hat. Heute kennen wir diese Takelungsart als „Hochtakelung“.
Schnell entwickelten sich Yachten mit sehr langen Überhängen vorn und achtern und mit einem riesigen Masten. Einige schon existierende Yachten, die noch die Kutter- oder Gaffeltakelung hatten, wurden den neuen Regeln angepasst, sodass sie bei den Wettfahrten dabei sein konnten. Aber nur zehn originäre J-Class-Neubauten gab es, und die erste war die noch heute segelnde ‚Shamrock V’ mit der Segelnummer J-K3:
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Kein geringerer als Sir Thomas Lipton, Besitzer der Lebensmittelkette ‚Liptons’ und Importeur von Lipton’s Tea, gab sie 1930 auf der englischen Werft Camper & Nicholson in Auftrag. Alle seine Yachten wurden nach dem irischen Nationalsymbol, dem Kleeblatt, ‚Shamrock’ genannt. Seine J-Class-Yacht war die fünfte Yacht, die er besaß. Leider verlor Lipton auch mit seinem neuen Boot bereits das fünfte Mal die AC-Wettfahrt und trat später nicht mehr an.
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Shamrock ist eine von drei originalen J-Class-Yachten, die die Zeiten bis heute überlebt haben. Die Schwesterschiffe ‚Velsheda’ (1933) und ‚Endeavour’ (1934) fahren nach umfangreichen und mehrfachen Restaurierungen heute ebenfalls noch. http://www.jclassyachts.com/history/golden-years.html
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Die Shamrock V von Skipper Nick Ryan segelte bei den Voiles 2008 in der Gruppe „Esprit du Tradition“, also bei den historischen Yachten, und belegte dort den ersten Platz. Das Boot ist 36,40 m lang, der Mast fast 47 m hoch. Die Segelfläche beträgt 700 qm am Wind.
Die Yacht ist die einzige J-Class-Yacht, die aus Holzplanken auf Stahlspanten gebaut wurde und heute noch segelt. Nachdem man die Shamrock im Laufe der Zeit mehrfach so umgebaut und verändert hatte, dass sie kaum noch als J-Klassen-Yacht zu erkennen war, kam sie 1987 erneut auf die Werft, wurde unterdessen mehrfach verkauft – und blieb schließlich bis 2000 im Umbaustadium. Das Rigg, das Deck, sämtliche Technik und der komplette Innenausbau wurden zu 100% erneuert, wobei man sich so weit es ging an die historischen Vorgaben hielt. Heute gehört die Yacht einem südafrikanischen Bankier und segelt sehr viel im Mittelmeer.
Es ist schon erhebend, wenn die Yacht ein paar Meter von einem entfernt vorüberzieht.
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Wie es im Inneren aussieht, kann man ganz gut auf dieser Internetseite sehen: http://www.rnryachts.com/ShamrockV.html In den achziger Jahres des letzten Jahrhunderts hat sich Elizabeth Meyer um die J-Class-Yachten sehr verdient gemacht. Sie gründete die ‚International Yacht Restorition School’ http://www.iyrs.org/ und nahm sich neben vieler anderer der J-Class-Yachten ‚Endeavour_ und ‚Shamrock’ an.
Das Deck ist eine Augenweide. Alle Beschläge sind kupferfarben, im Yachtbau eher ungewöhnlich.
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Das Schwesterschiff der Shamrock ist die ‚Velsheda’, 1933 auf der Werft von Camper & Nicholson in Gosport für den Wolwoorth-Ladenketten-besitzer W.L. Stephenson gebaut. Nach vielen erfolgreichen Regattajahren geriet das Boot in Vergessenheit, bis es 1984 im Schlick des River Humber gefunden, als historisch wertvoll eingestuft und geborgen wurde. Nach ersten Restaurierungen geriet sie abermals in Vergessenheit, bis 1996 ein erneuerter Eignerwechsel ihr wieder Leben einhauchte. Schließlich lag die Velsheda im Hafen von Portsmouth, wurde von dort zu den Werften des Southampton Yacht Services am River Itchen gebracht und dort noch einmal komplett überholt. Seit 1997 ist die Yacht nunmehr im jetzigen Zustand unterwegs.
Aufgrund ihrer recht modernen Restaurierung fährt die Yacht mit der Segelnummer J-K7 in St. Tropez nicht in der Gruppe der historischen Yachten, sondern bei den modernen Booten mit. Skipper ist Adam Bateman aus Großbritannien. Schon von Weitem ist ihre Größe beeindruckend, sie überragen mit ihrem fast 50 m hohen Mast die anderen Boote mühelos.
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Die Yacht ist 39,40 m lang und verdrängt fast 170 Tonnen. Die Gesamte Segelfläche einschließlich Spinnaker beträgt gut 1.700 Quadratmeter und bedeckt damit gut ein Drittel eines Fußballfeldes. Und dann wird der Spinnaker gesetzt.
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Derweil dümpelt das Schlauchboot mit einem eher etwas gelangweilt wirkenden Bootsmann in Sichtweite der Yacht und mit der im Augenblick nicht benötigten Segelgarderobe an Bord. Beim Regattasegeln heißt es Gewicht sparen!
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Doch den Spinnaker vorzuheißen ist erst die halbe Miete und das einfachere Manöver. Richtig zupacken heißt es, wenn der Ballon wieder runter muss. Da ist schon eine Menge personelle Koordination gefragt, und natürlich alles ohne Seereling. Jetzt bloß nicht ins Wasser fallen.
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Wie es sich für eine richtige Regattayacht gehört, gibt es natürlich nicht nur ein Bei-Boot, sondern auch eine Bei-Yacht, einen Tender, die 42 Meter lange ‚Bystander’. Sie wurde 2006 im französischen Concarnau am Atlantik im Retrostil gebaut. Man erkennt die Zugehörigkeit zur Velsheda am Segelzeichen J-K7 auf dem Schornstein. Ebenso wie die Velsheda gehört auch die Bystander dem niederländischen Kaufmann und Industriellen Ronald de Waal, unter anderem Chairman der Modekette WE.
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Zurück im Hafen. Wie es sich gehört, hat die ‚Velsheda’ mit dem Heck an der Pier festgemacht, jetzt heißt es aufräumen.
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Eine große Kiste für die Schuhe, soviel Zeit muss sein!
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Ausrüstung von Bord, alles schön sauber machen, natürlich auch das Steuerrad.
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Und da stehen sie, die großen Winschen, schön in Reih und Glied:
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Und ein Ausblick: Wie geht’s weiter mit den Yachten der Y-Class? Drei segeln wieder, die Shamrock, die Endeavour und die Velsheda.
Man hat die J-Klassenregeln ein wenig angepasst, sodass es möglich sein wird, dass die vorhandenen Yachten und die neuen Replicas gegeneinander segeln können. So hat man zum Beispiel als Baumaterial Aluminium und Carbon zugelassen.
Die ‚Rainbow’ mit dem Segelzeichen J-H2 wurde 1940 verschrottet und soll durch einen 40 m langen Neubau ersetzt werden, der nach den J-Klasse-Regeln gebaut wird. Federführend ist das niederländische Schiffsarchitektenteam Gerard Dykstra.
Die ‚Ranger’ mit Segelzeichen J-5 (http://www.sy-ranger.com/) wurde als Replica 2004 in Dänemark fertiggestellt und gewann dieses Jahr den Maxiyacht-Cup vor Porto Cervo, Sardinien, gegen die Velsheda und viele andere Yachten. Eigner ist der amerikanische Geschäftsmann Joe Vittoria, der auch die Mega-Segelyacht ‚Georgia’ besitzt.
Die ‚Endeavour II’ mit dem Segelzeichen J-K6 wird zur Zeit als Replica in der niederländischen Werft Royal Huisman in Vollenhove gebaut. Als Fertigstellungszeitpunkt ist Frühjahr 2009 geplant. Es ist die zweitgröße der J-Class-Yachten.
Die ‚Lionhart’ mit der Segelnummer H-1 ist als Replica ebenfalls in Holland im Bau und soll im Herbst 2009 abgeliefert werden. Mit 44 m Länge wird sie die größte J-Klasse-Yacht sein, allein die Überhänge (Differenz zwischen Länge über alles und Wasserlinie) betragen 17 Meter!
Die ‚Atlantis’ mit dem Segelzeichen J-7 wird eine neue Yacht nach den J-Klassenregeln sein und einem niederländischen Eigner gehören. Vorbild ist ein Yachtentwurf von 1930, der allerdings nie aus dem Entwurfsstadium heraus kam. Ein Termin für die Ablieferung der neuen Yacht steht noch nicht fest.
Die Yacht ‚Svea’ mit der Nummer S-1 war eine der letzten Entwürfe und kam 1938 ebenfalls nicht aus dem Entwurfsstadium heraus. Pläne sind aber noch vorhanden und werden zur Zeit durch ein niederländisch-schwedisches Team auf Realisierung geprüft.
Über die Geschichte der J-Class-Yachten gibt es unter anderem hier weiterführeude Informationen: http://www.cupinfo.com/en/jdetails1.php
Man darf also gespannt sein! Es wird nicht mehr lange dauern, und die J-Class-Boote werden wieder in größerer Zahl bei den schönsten und wichtigsten Segelereignissen der Welt gegeneinander antreten und die Seglerwelt erfreuen! Vielleicht sieht der Mann im Mast der ‚Velsheda’ schon die ersten Konkurrenten um die Ecke biegen.
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