Prof. Rolex
08.01.2009, 10:57
Liebe Rolex-Fans,
heute erlaube ich mir auch einmal einen der beliebten „Zeigt Eure…“-Threads aufzumachen.
Die meisten der im Forum gezeigten Vintage-Rolex sind im Laufe der Zeit durch viele Hände gegangen und die Geschichte dieser Uhren ist oftmals unbekannt. Es gibt natürlich Ausnahmen, wobei ich dabei insbesondere an Michis „Moana-Submariner“ denke, deren Historie nach wie vor atemberaubend ist.
Aber es gibt im Forum auch Vintage-Rolex, die sich immer noch im Besitz des damaligen Käufers befinden. Solche Uhren haben eine entsprechende Geschichte und sind zumeist mit vielen persönlichen Erinnerungen verbunden. Diese Geschichte selbst zu „schreiben“ ist ein sehr langer Prozeß, der Jahrzehnte dauert und eine ebensolange Begeisterung für Uhren voraussetzt. Für die jeweiligen Besitzer sind die Uhren daher von hohem ideellen Wert und andere im Zusammenhang mit Vintage-Rolex oft diskutierte Aspekte (Seltenheit, Preis, Zustand, etc.) treten in den Hintergrund.
Diese Uhren sollen hier gezeigt werden, wobei der Einfachheit halber Vintage als mindestens 20 Jahre alte Uhr definiert wird und Erstbesitz auch für eventuelle Erben gilt.
Dann mache ich einmal den Anfang mit meiner 1655 und meiner 18038. Die Geschichte dieser Uhren habe ich im Forum schon mehrfach erzählt, „ältere“ Mitglieder mögen mir die Wiederholungen verzeihen.
Die Explorer II 1655:
Meine erste Rolex bekam ich 1979 zum bestandenen Abitur von meinen Eltern geschenkt. Das von mir ausgewählte Modell war zu jener Zeit sehr unüblich, es war eine Explorer II Ref. 1655. Der Konzessionär bei dem sie gekauft wurde (Bucherer in St. Moritz) kannte das Modell nicht und mußte zunächst in den Katalog sehen, da er bis dahin nur mit GMT´s, Sub´s etc. zu tun hatte. Aber nachdem er sich die 1655 genauer ansah, war er der Meinung, es wäre eine hervorragende Wahl, da sie nicht eine „Jedermanns“-Rolex ist.
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/1655gro.jpg
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/1655set.jpg
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/wrist1655-1.jpg
Der Anlaß für das Geschenk ist auf der Rückseite dokumentiert worden:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/1655back.jpg
Die Day-Date 18038:
Auch mein Vater hat sich immer für Uhren begeistert, so war er an meiner Uhrenleidenschaft sicher nicht ganz unschuldig. Auf mein Anraten hin kaufte er sich 1978 seine erste Rolex, eine Datejust 16013. Bis dahin war Omega seine bevorzugte Uhrenmarke.
Aber da gab es ja noch das Rolex-Spitzenmodell: die Day-Date. Bei diversen Besuchen in Uhrengeschäften wurden Kataloge gesammelt und mein Vater immer wieder von mir auf die Day-Date hingewiesen. 1982 war er die ständigen Empfehlungen von meiner Seite wohl endgültig leid und schritt zur Tat. Nein, ich wurde nicht gemaßregelt ihn nun endlich in Ruhe zu lassen, sondern bei Bucherer in St. Moritz wurde die Day-Date mehrmals eingehend in Augenschein genommen und dabei mit dem Verkäufer gefachsimpelt. Schlußendlich hat mein Vater sich dann dort tatsächlich eine Day-Date gekauft, wobei er die Uhr über die folgenden Jahre nur zu speziellen Anlässen getragen hat, seine Alltagsuhr blieb weiterhin die Datejust 16013.
Leider ist mein Vater Anfang 2000 gestorben und 4 Wochen vor seinem Tod hat er mir seine Day-Date geschenkt, verbunden mit der Bitte gut auf sie aufzupassen. Er hat mir dann noch erzählt, er habe die Uhr damals schon mit dem Hintergedanken gekauft, daß ich sie später einmal tragen solle und dieses „später“ sei nun wohl gekommen. So wie mein Vater trage auch ich die Day-Date nur zu speziellen Anlässen und es ist auch längst beschlossene Sache, daß sie wieder auf die nächste Generation übertragen wird.
Insofern beweist meine Day-Date auch, daß der gelungene Werbespruch von Patek Philippe („Eine PP gehört einem nie ganz allein. Man erfreut sich ein Leben lang an ihr, aber eigentlich bewahrt man sie schon für die nächste Generation.“) auch für eine Rolex gelten kann.
Und hier ist sie:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/18038dial.jpg
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/18038wrist.jpg
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/18038set.jpg
Es gibt sie also, die Vintage aus Erstbesitz mit persönlicher Geschichte und bestimmt nicht nur bei mir: Norbert zeigt uns hoffentlich auch seine 1655, sowie seine 16030, ich denke auch an Anatols 1016 und möglicherweise kommt noch so manch andere Uhr zum Vorschein.…….
Viele Grüße
Matthias
PS. Mir ist durchaus bewußt, daß dieser Thread eine gewisse elitäre Arroganz beinhaltet. Wer solche Uhren besitzt ist entweder mit einem „goldenen Löffel“ groß geworden oder gehörte schon damals selbst zu den „arrivierten Kreisen“. Mir ist bekannt, daß viele damals nicht die finanziellen Möglichkeiten hatten eine Rolex zu kaufen.
heute erlaube ich mir auch einmal einen der beliebten „Zeigt Eure…“-Threads aufzumachen.
Die meisten der im Forum gezeigten Vintage-Rolex sind im Laufe der Zeit durch viele Hände gegangen und die Geschichte dieser Uhren ist oftmals unbekannt. Es gibt natürlich Ausnahmen, wobei ich dabei insbesondere an Michis „Moana-Submariner“ denke, deren Historie nach wie vor atemberaubend ist.
Aber es gibt im Forum auch Vintage-Rolex, die sich immer noch im Besitz des damaligen Käufers befinden. Solche Uhren haben eine entsprechende Geschichte und sind zumeist mit vielen persönlichen Erinnerungen verbunden. Diese Geschichte selbst zu „schreiben“ ist ein sehr langer Prozeß, der Jahrzehnte dauert und eine ebensolange Begeisterung für Uhren voraussetzt. Für die jeweiligen Besitzer sind die Uhren daher von hohem ideellen Wert und andere im Zusammenhang mit Vintage-Rolex oft diskutierte Aspekte (Seltenheit, Preis, Zustand, etc.) treten in den Hintergrund.
Diese Uhren sollen hier gezeigt werden, wobei der Einfachheit halber Vintage als mindestens 20 Jahre alte Uhr definiert wird und Erstbesitz auch für eventuelle Erben gilt.
Dann mache ich einmal den Anfang mit meiner 1655 und meiner 18038. Die Geschichte dieser Uhren habe ich im Forum schon mehrfach erzählt, „ältere“ Mitglieder mögen mir die Wiederholungen verzeihen.
Die Explorer II 1655:
Meine erste Rolex bekam ich 1979 zum bestandenen Abitur von meinen Eltern geschenkt. Das von mir ausgewählte Modell war zu jener Zeit sehr unüblich, es war eine Explorer II Ref. 1655. Der Konzessionär bei dem sie gekauft wurde (Bucherer in St. Moritz) kannte das Modell nicht und mußte zunächst in den Katalog sehen, da er bis dahin nur mit GMT´s, Sub´s etc. zu tun hatte. Aber nachdem er sich die 1655 genauer ansah, war er der Meinung, es wäre eine hervorragende Wahl, da sie nicht eine „Jedermanns“-Rolex ist.
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/1655gro.jpg
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/1655set.jpg
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/wrist1655-1.jpg
Der Anlaß für das Geschenk ist auf der Rückseite dokumentiert worden:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/1655back.jpg
Die Day-Date 18038:
Auch mein Vater hat sich immer für Uhren begeistert, so war er an meiner Uhrenleidenschaft sicher nicht ganz unschuldig. Auf mein Anraten hin kaufte er sich 1978 seine erste Rolex, eine Datejust 16013. Bis dahin war Omega seine bevorzugte Uhrenmarke.
Aber da gab es ja noch das Rolex-Spitzenmodell: die Day-Date. Bei diversen Besuchen in Uhrengeschäften wurden Kataloge gesammelt und mein Vater immer wieder von mir auf die Day-Date hingewiesen. 1982 war er die ständigen Empfehlungen von meiner Seite wohl endgültig leid und schritt zur Tat. Nein, ich wurde nicht gemaßregelt ihn nun endlich in Ruhe zu lassen, sondern bei Bucherer in St. Moritz wurde die Day-Date mehrmals eingehend in Augenschein genommen und dabei mit dem Verkäufer gefachsimpelt. Schlußendlich hat mein Vater sich dann dort tatsächlich eine Day-Date gekauft, wobei er die Uhr über die folgenden Jahre nur zu speziellen Anlässen getragen hat, seine Alltagsuhr blieb weiterhin die Datejust 16013.
Leider ist mein Vater Anfang 2000 gestorben und 4 Wochen vor seinem Tod hat er mir seine Day-Date geschenkt, verbunden mit der Bitte gut auf sie aufzupassen. Er hat mir dann noch erzählt, er habe die Uhr damals schon mit dem Hintergedanken gekauft, daß ich sie später einmal tragen solle und dieses „später“ sei nun wohl gekommen. So wie mein Vater trage auch ich die Day-Date nur zu speziellen Anlässen und es ist auch längst beschlossene Sache, daß sie wieder auf die nächste Generation übertragen wird.
Insofern beweist meine Day-Date auch, daß der gelungene Werbespruch von Patek Philippe („Eine PP gehört einem nie ganz allein. Man erfreut sich ein Leben lang an ihr, aber eigentlich bewahrt man sie schon für die nächste Generation.“) auch für eine Rolex gelten kann.
Und hier ist sie:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/18038dial.jpg
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/18038wrist.jpg
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/18038set.jpg
Es gibt sie also, die Vintage aus Erstbesitz mit persönlicher Geschichte und bestimmt nicht nur bei mir: Norbert zeigt uns hoffentlich auch seine 1655, sowie seine 16030, ich denke auch an Anatols 1016 und möglicherweise kommt noch so manch andere Uhr zum Vorschein.…….
Viele Grüße
Matthias
PS. Mir ist durchaus bewußt, daß dieser Thread eine gewisse elitäre Arroganz beinhaltet. Wer solche Uhren besitzt ist entweder mit einem „goldenen Löffel“ groß geworden oder gehörte schon damals selbst zu den „arrivierten Kreisen“. Mir ist bekannt, daß viele damals nicht die finanziellen Möglichkeiten hatten eine Rolex zu kaufen.