PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die goldenen Zeiten sind vorüber



TR-DK
03.02.2009, 18:19
3. Februar 2009, 11:39, NZZ Online

Die goldenen Zeiten sind vorüber
Uhrenindustrie blickt auf schwieriges Jahr – Verluste nicht ausgeschlossen

2008 war ein Rekordjahr für die Schweizer Uhrenindustrie. Doch die Tendenz für 2009 verheisst wenig Gutes. Der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie befürchtet für das laufende Jahr gar rote Zahlen. Die Hersteller beunruhigt das wenig. Bei IWC in Schaffhausen hofft man gar, Marktanteile dazuzugewinnen.

Die gute Nachricht zuerst: 2008 konnte die Uhrenbranche ein Rekordjahr verbuchen. Insgesamt wurden Zeitmesser im Wert von 17 Mrd. Fr. exportiert. Das waren knapp 7% mehr als im Vorjahr. Doch die Rezession macht auch vor dem Luxusgütermarkt nicht halt. Seit September sind die Exportzahlen rückläufig, wie der Verband der Schweizer Uhrenindustrie mitteilt. Der November notierte im Vergleich zur Vorjahresperiode gar mit einem Minus von über 15 Prozent.

Dezember stark rückläufig
Zwar hat der weltweit grösste Uhrenfabrikant, die Swatch-Group, vergangene Woche noch ein bescheidenes Wachstum für 2009 in Aussicht gestellt. Doch inzwischen verzeichnet praktisch die gesamte Branche rückläufige Verkaufszahlen. US-Händler mussten allein im Dezember bei gewissen Marken Einbussen von bis zu 50 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode hinnehmen.

Ein Blick in die Tabelle des in Las Vegas ansässigen Branchendienstes LGI Network zeigt, dass auch noch so renommierte Marken nicht gegen die aktuelle Wirtschaftskrise gefeit sind. Bei Breitling beispielsweise betrug das Minus im sonst verkaufsstarken Monat Dezember 48 Prozent. Aber auch IWC (-34%) und das Genfer Weltunternehmen Rolex (-31%) sind im Vergleich zur Vorjahresperiode arg gebeutelt worden. Einigermassen glimpflich kam lediglich Omega davon. Mit einem Rückgang von 16% steht die Bieler Marke besser als die anderen da.

Rabatte von bis zu 50 Prozent
Diese Entwicklung verheisst wenig Gutes. Bereits wurden Entlassungen ausgesprochen. Bei einem Hersteller wird Kurzarbeit eingeführt. Dennoch scheint die Branche wenig beunruhigt. Man bewege sich langsam aber sicher wieder hin zur Normalität, lautet es aus den Chefetagen unisono. Schliesslich widerspiegelten diese Zahlen bloss die Verkäufe bei den Konzessionären, nicht aber die Exportzahlen.

An der Verkaufsfront weht allerdings ein rauher Wind: Was hierzulande noch ein Tabu ist, gilt für die USA – immerhin ein wichtiger Absatzmarkt für die Industrie – längst nicht mehr. Hier sind Rabatte bis zu 50 Prozent auf ladenneue Luxusuhren keine Seltenheit. Ein Blick in die Verkaufsvitrinen der Bijouterie-Kette Mayor’s in Miami Beach bestätigt die Beobachtung. Der Käufer muss für eine der genannten Marken noch knapp die Hälfte des offiziellen Verkaufspreises auf den Ladentisch legen. Das sind Rabatte, wo selbst Einkäufer ihre Marge nicht mehr erreichen dürften – Hauptsache, die Ware geht raus.

Nach der eigentlichen Bestellflut folgt nun der Warenstau. Die Bijoutiers sitzen auf ihren Klunkern fest. Vor einem Warenstau hatte bereits im November Patrick Frischknecht, Patron der Zürcher Boutique «Les Ambassadeurs», gewarnt. Selbst beim Zürcher Traditionshaus «Galli» am Bellevue sieht man dieser Tage Uhren im Schaufenster, auf die rund 40 Prozent Preisnachlass gewährt werden. Bloss handelt es sich hier um Ladenhüter.

Zuversicht in Schaffhausen
Der Uhrenhersteller IWC hatte vergangenen Herbst für einen Teil der Kollektion «Vintage» die Preise den Marktverhältnissen angepasst. Allerdings malt man in Schaffhausen deswegen nicht gleich den Rezessionsteufel an die Wand. Im Gegenteil: «Unsere Preise bewegen sich grösstenteils zwischen 7000 und 20'000 Franken. Dieses Segment ist weniger krisenanfällig», sagt der IWC-Chef Georges Kern auf Anfage von NZZ Online.

Nachfrageverschiebungen in der Kollektion haben die Schaffhauser bisher noch keine feststellen können. Doch Kern ist sich bewusst, dass die goldenen Jahre der Vergangenheit angehören. «Nach dem Boom bewegen wir uns jetzt zur Normalität hin.» Kern schliesst auch nicht aus, dass die gängige Lage starken Marken einen Ausbau von Marktanteilen bescheren könnte. «Die Werte, mit denen unsere Marke in Verbindung gebracht wird, helfen, uns von der Konkurrenz abzuheben.»

Rote Zahlen nicht ausgeschlossen
Weniger optimistisch zeigt sich indessen der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie. Dauere diese Tendenz fort, so dürfte 2009 in den roten Zahlen beginnen.


http://img518.imageshack.us/img518/4826/lgi118750561233652526np5.jpg (http://imageshack.us)
http://img518.imageshack.us/img518/lgi118750561233652526np5.jpg/1/w500.png (http://g.imageshack.us/img518/lgi118750561233652526np5.jpg/1/)

http://www.nzz.ch/nachrichten/panorama/die_zahl_verkaufter_uhren_ueber_das_jahr_2008_1.18 65856.html

maut
03.02.2009, 18:45
interessant.

aber wieso beläuft sich der rückgang bei breitling auf 48% und bei omega nur auf 16%?

mal abgesehen davon dass vielleicht einige mehr plötzlich die einsicht haben dass B. einfach häßliche uhren baut. :D

Vanessa
03.02.2009, 18:49
Bei den 3 ersten auf der Liste bin ich einverstanden! :D

market-research
03.02.2009, 19:02
Original von Vanessa
Bei den 3 ersten auf der Liste bin ich einverstanden! :D

Yes, same here! :D

harlelujah
03.02.2009, 19:19
Ich sehe es eher so, dass die goldenen Zeiten für die Uhrenkäufer jetzt kommen. Die Messe in München hat´s ja bereits gezeigt.

Gruß
Peter

mephisto_4711
03.02.2009, 19:33
Originally posted by harlelujah
Ich sehe es eher so, dass die goldenen Zeiten für die Uhrenkäufer jetzt kommen. Die Messe in München hat´s ja bereits gezeigt.

Gruß
Peter

sehe ich auch so und bin jeden tag besser gelaunt :jump:

Frank

ehemaliges mitglied
03.02.2009, 20:31
Original von Vanessa
Bei den 3 ersten auf der Liste bin ich einverstanden! :D

Och nö, eine Grand Prix de Monaco von Chopard würde ich schon tragen.

volvic
03.02.2009, 21:34
Interessante Info :gut: Danke

COMEX
03.02.2009, 22:52
Hey Nachbar, vielen Dank, kannst Du mir das ausdrucken. Ich hole ab ;) just kidding

bunsen
03.02.2009, 23:19
Original von maut
aber wieso beläuft sich der rückgang bei breitling auf 48% und bei omega nur auf 16%?


Bei Omega hat sicher der neue James Bond Streifen nachgeholfen.

Gruss Dirk

TR-DK
04.02.2009, 07:14
Originally posted by COMEX
Hey Nachbar, vielen Dank, kannst Du mir das ausdrucken. Ich hole ab ;) just kidding

:rofl: :rofl: .........