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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Versuch einer „Erklärung“ der Rolex-Neuheiten 2009



Prof. Rolex
26.03.2009, 14:14
Liebe Rolex-Fans,
wie jedes Jahr wurde viel und kontrovers über die neuen Rolex-Modelle diskutiert. Bisher hat aber wohl niemand den Versuch unternommen, die neuen Rolex-Modelle einmal aus der Sicht des Unternehmens Rolex SA zu sehen. Ich wage daher nachfolgend einmal einen Erklärungsversuch:

Zur Zeit verfügen die Rolex SA und ihre Konzessionäre weltweit über einen extrem hohen Bestand an Lageruhren. Vor diesem Hintergrund durften möglichst nur Neuheiten präsentiert werden, die die bisherigen Uhren nicht kannibalisieren und den Verkauf der Lageruhren somit nicht behindern. Die Neuheiten sollten daher auch neue Zielgruppen ansprechen, damit die Uhren möglichst direkt abverkauft werden können, ohne aber den Verkauf der Bestandsuhren zu behindern.

Die Datejust II erschließt neue Käuferschichten, denn nun werden bei Rolex auch diejenigen fündig, die eine größere und elegantere Rolex im mittleren Preissegment suchen. Vielen war die Day-Date II zu hochpreisig, die Professional-Modelle zu sportlich und die Datejust mit 36 mm zu klein. Diese Käuferschicht wurde bisher an die Konkurrenz verloren, wird nun aber auch bei Rolex fündig.

Zusätzlich wird in diesem Jahr eine immens wichtige Rolex-Zielgruppe hofiert: Die Damen! Nachdem in den letzten Jahren viele Neuheiten im Herrenbereich vorgestellt wurden, erinnert sich Rolex in diesem Jahr verstärkt der Damen, die Rolex seit Jahrzehnten konstant und allen bisherigen Krisen trotzend die Treue gehalten haben. Als beispielsweise in den 70er und 80er Jahren die Herren massenweise zu den Quartzuhren anderer Hersteller übergelaufen sind, haben die Damen konstant weiter Rolex gekauft und so in Genf Schlimmeres verhindert. Schließlich ist die meistverkaufte Rolex der letzten 40 Jahre nicht etwa die Submariner oder eine andere Herrenuhr, sondern die Lady-Datejust in gelbem Rolesor.

Da die Damen in den letzten Jahren aber eher adipöse Uhren bevorzugen, ist es ein kluger Schachzug diese treue Klientel entsprechend zu bedienen und nicht an die Konkurrenz zu verlieren. Die Lancierung der Datejust mit 36 mm in Rolesor mit Diamantlünette und femininen Zifferblättern, die weißen Daytonas, als auch die Royal Pink kommen diesem Trend nun gezielt nach. Verständlich, daß dabei eine Durchmischung mit den klassischen Herrengrößen stattfindet, aber bedingt durch die andere Zielgruppe wird der Verkauf der klassischen Datejust bzw. Daytona für Herren wohl kaum beeinflußt.

Mit Ausnahme der Rolesor-Submariner wurden keine Neuheiten im „Professional“-Bereich für Herren lanciert, keine neue Explorer II, keine neuen Lünetten für die GMT-Master II. Der Verkauf der bisherigen Modelle kann vor dem Hintergrund der hohen Lagerbestände also fast „ungestört“ weitergehen.

Mein Fazit daher: Respekt, Herr Meier!

Noch eine frustrierende Nachbemerkung:
Die hier im Forum oftmals vertretenen Meinungen sind für die Rolex-Modellpolitik leider von eher untergeordneter Bedeutung.

Selbst wenn jedes der ca. 13.000 Mitglieder eine neue Rolex pro Jahr kaufen würde, wäre der Marktanteil nur ca. 2% (der Umsatzanteil wäre noch viel geringer, da hier zu ca. 80 % Stahluhren gekauft werden) und es müssten jährlich immer noch ca. 680.000 Uhren anderweitig verkauft werden. Noch schlimmer sieht es für die Vintageliebhaber aus, denn ihr jährlicher Modell- und Umsatzanteil bei der Rolex SA ist ganz oder nahe „Null“. Und auch die Damen als wichtige Rolex-Zielgruppe sind hier leider völlig unterrepräsentiert.

Ihr seht, wir bei R-L-X sind leider nicht der Maßstab………

Viele Grüße
Matthias


PS. Beinahe hätte ich es vergessen! Vielen Dank an die rasenden Reporter Percy und Alex, die uns gestern eine Live-Show der besonderen Art geboten haben.

Muigaulwurf
26.03.2009, 14:28
Danke für die Erklärung Matthias :gut: Das leuchtet ein.

MartinDE
26.03.2009, 14:30
Ja, so sehe ich das auch. :gut:

steboe
26.03.2009, 14:32
Danke, seh ich sehr ähnlich ;)

16710
26.03.2009, 14:38
Nachgedacht statt drauflosgepostet!! :gut:

retsyo
26.03.2009, 14:40
Matthias, ein Spitzenposting! :gut:

ehemaliges mitglied
26.03.2009, 14:43
Qualitativ erneut ein klasse Beitrag. Treffend und auf den Punkt analysiert und passend kommentiert. Besten Dank, Matthias! :gut:

Gerd1263
26.03.2009, 14:44
Einleuchtende Analyse :gut:

Baumschubser
26.03.2009, 14:45
:gut: :gut: :gut:

Smartass
26.03.2009, 14:48
Wir sind nicht der Maßstab für Rolex? 8o

Danke für die Einschätzung. Ich fühle mich jetzt ähnlich behaglich,
als besäße ich Lehman-Papiere und mein Bankberater würde mir
finanzmarkttechnisch erklären, dass sie nichts mehr wert sind. =( ;)

LARGO
26.03.2009, 14:52
eine wirklich einleuchtende theorie.

gefällt mir. :gut:

chronos7
26.03.2009, 14:55
Klasse Beitrag Matthias :dr:

Wie gewohnt hoch professionell und der Inhalt logisch nachvollziehbar.

Grüsse

Uwe

bullibeer
26.03.2009, 14:59
Recht hast!




:gut: :gut: :gut:







Abgesehen mal davon dass ich von der letzten Neuvorstellung noch nicht erhohlt bin und das extra Jahr Rest and Peace in Rolex World gut gebrauchen kann...



:D :D

Vanessa
26.03.2009, 15:02
Original von Prof. Rolex
...
Zur Zeit verfügen die Rolex SA und ihre Konzessionäre weltweit über einen extrem hohen Bestand an Lageruhren. Vor diesem Hintergrund durften möglichst nur Neuheiten präsentiert werden, die die bisherigen Uhren nicht kannibalisieren und den Verkauf der Lageruhren somit nicht behindern. Die Neuheiten sollten daher auch neue Zielgruppen ansprechen, damit die Uhren möglichst direkt abverkauft werden können, ohne aber den Verkauf der Bestandsuhren zu behindern.

Lieber Matthias, hier möchte ich widersprechen: Die Entwicklungszyklen in einer Firma wie Rolex sind sicherlich deutlich länger als 12-15 Monate und die Neuheiten wären somit keine Reaktion auf den Lagerbestand/ Krise...

Ganz im Gegenteil: In einer solchen Krise präsentiert man hervorragende Neuheiten, um sich auf Kosten der lieben Mitbewerber seinen Anteil am Markt zu sichern...

Mein Fazit daher: Respekt, Herr Meier!

Ich denke nicht, daß dies die Früchte sind, die Herr Meier gesät hat- er muß jetzt mit der Ernte zurechtkommen...
...

SoccaRoo13
26.03.2009, 15:06
hallo matthias,
ein guter beitrag, mit einer völlig anderen betrachtungsweise. ich bin überzeugt, daß in deinen ausführungen sicherlich echte parallelen zur geschäftspolitik von rolex bestehen. :gut:

andererseits bleibe ich bei meiner meinung, daß mir die neuvorstellungen überhaupt nicht gefallen (natürlich geschmackssache), und daß ich nach wie vor enttäuscht bin von dem gezeigten. =(

aber keine sorge, ich werde es überleben und es kommt mir auch gar nicht so unrecht, da ich so ausreichend zeit habe für mein nächstes krönchen zu sparen ;)

trotzdem danke für deinen konstruktiven beitrag :gut:

PeterK
26.03.2009, 15:08
Sehr interessant und inhaltlich nachvollziehbar. Danke! :gut:

Oute ich mich über Gebühr, wenn ich frage, was "adipöse" Uhren sind? :grb:

Gruß,
Peter

Cave
26.03.2009, 15:09
Schöner Beitrag, sehr aufschlussreich und in meinen Augen logisch :gut:

Das mit der Lady-DJ in gelbem Rolesor war mir aber in der Tat völlig neu 8o


@ PeterK: "Verfettete" Uhr, die immer dicker werden ;)

ehemaliges mitglied
26.03.2009, 15:37
sehr gut beleuchtet.

m.E. ist die Modellpolitik nicht zwingend eine ad hoc Reaktion auf die Wirtschaftskrise (u.a. auch durch Entwicklungszyklen min. >1 Jahr), sondern eher eine strategische Entscheidung, welcher längerfristige Marktbeobachtungen vorausgingen.

Der Absatz der kleinen Frauenuhren ist über die Jahre sukzessive eingebrochen und 36mm und 40mm Uhren wurden bei den Damen immer beliebter - zusätzlicher, willkommener Umsatz.

Ein Überangebot an Gehäusegrößen führt so ggf. zu Minderabsätzen, von daher streicht man untere Größen, deklariert mittlere Größen als Damenuhren und vergrößert die Herrenmodelle - Maxdials, YM und Daytonagehäuse sind bereits länger im Markt und haben sich als praktikabel erwiesen.

Produktionsstrassen werden effizienter durch einheitlichere, weniger variantenreiche Gehäuseformen - gewünschte Variabilität ergibt sich nun durch Zifferblattvielfalt und Blink Blink Effekte als Ergänzung zum Basiskorpus.

Waren in der Vergangenheit eher vereinzelt hochpreisige Modelle "Versuchskaninchen", erprobt in absteigender Wertigkeit - Platin, Bicolor, Stahl (sicherlich aufgrund der Tatsache, daß Fehldesigns durch Mengeneingrenzung wirtschaftlich besser kompensierbar sind), so erhofft man sich diesmal vom "Volkswecker DJ" Absatzsteigerungen des betuchten Klientels.

Altuhren abzuverkaufen ist ein Folgeprozess und eher unproblematisch, da der Preispunkt geringer ist, als bei den Neuheiten.

Interessant wird sein, womit man zukünftig die größte Marge und den größten Umsatz generiert - hochpreisige Blink Blink's, Mischkalku über die gesamte Modellpalette, oder Stahluhren mit Premiumappeal.

Eine Nachbesserung an Haptik und Materialien war notwendig, wenn man in höheren Preisgefilden angesiedelt sein will.

Die Umstellung der GMT und der Sub auf die neuen Versionen ist ein Meilenstein und birgt aus Unternehmenssicht sicherlich das größte Risiko - well done - ob's gefällt oder nicht, um dieses Epizentrum siedeln sich alle anderen Modelle an und die neue DJ ist Beweis, einer dann doch stringenten Modellpolitik.

neunelfer
26.03.2009, 15:45
Ich habe anderswo gelesen das inzwischen eine Frau der Rolex Design Abteilung vorsteht.

Ich weiß nicht ob das stimmt, aber vielleicht erklärt das ja, das sich Rolex mal verstärkt den Damenmodellen widmet...? ;)

Zudem denke ich nicht das die Stahl Sportmodelle große Lagerbestände darstellen, wenn da vll. eher die DJ etc, und da gibts ja jetzt neue, also wäre das dann doch eher kontraproduktiv da neue Modelle zu lancieren...denke jedoch auch nicht das in irgend einer Weise so versucht wird Lagerbestände zu reduzieren...

WUM
26.03.2009, 15:47
vielleicht werden einfach zu viel Uhren produziert


Gruss


Wum

hadi
26.03.2009, 16:01
Sehr schön geschildert Matthias, und aus unternehmerischer Sicht durchaus nachvollziehbar.

Völlig überraschend für mich, dass die Lady DJ Rolesor (also 26mm?) das absatzstärkste Modell der letzten Jahrzente ist.

Dr.Nick
26.03.2009, 16:04
:gut: sehr interessant

Hotte
26.03.2009, 16:15
Ich schwanke sehr zwischen Deinen Thesen und den Einwänden von Michi...in jedem Fall ein hervorragender Beitrag !! :verneig:

ulfale
26.03.2009, 16:16
Wie gewoht: sehr informativ :gut:

Prof. Rolex
26.03.2009, 16:29
Original von Vanessa

Original von Prof. Rolex
...
Zur Zeit verfügen die Rolex SA und ihre Konzessionäre weltweit über einen extrem hohen Bestand an Lageruhren. Vor diesem Hintergrund durften möglichst nur Neuheiten präsentiert werden, die die bisherigen Uhren nicht kannibalisieren und den Verkauf der Lageruhren somit nicht behindern. Die Neuheiten sollten daher auch neue Zielgruppen ansprechen, damit die Uhren möglichst direkt abverkauft werden können, ohne aber den Verkauf der Bestandsuhren zu behindern.

Lieber Matthias, hier möchte ich widersprechen: Die Entwicklungszyklen in einer Firma wie Rolex sind sicherlich deutlich länger als 12-15 Monate und die Neuheiten wären somit keine Reaktion auf den Lagerbestand/ Krise...

Ganz im Gegenteil: In einer solchen Krise präsentiert man hervorragende Neuheiten, um sich auf Kosten der lieben Mitbewerber seinen Anteil am Markt zu sichern...

Mein Fazit daher: Respekt, Herr Meier!

Ich denke nicht, daß dies die Früchte sind, die Herr Meier gesät hat- er muß jetzt mit der Ernte zurechtkommen...
...
Hi Michi,
gute Einwände, danke.

Ich halte es aber auch für durchaus denkbar, daß Meier im „letzten Moment“ eine bereits fertige Neuentwicklung (z.B. 116750 und/oder 116710BLRO) zurückgezogen hat. Insofern könnte insbesondere das „Nichtzeigen“ einer fertigen Neuentwicklung eine Reaktion auf den hohen Lagerbestand sein, um eine Kannibalisierung zu vermeiden.

Gruß
Matthias

mactuch
26.03.2009, 16:29
Original von hadi
Völlig überraschend für mich, dass die Lady DJ Rolesor (also 26mm?) das absatzstärkste Modell der letzten Jahrzente ist.

das hat mich zugegebener maßen auch etwas verblüfft. gibts dafür eine quelle? :grb: wenn ich mein persönliches oder temporäres umfeld betrachte - je nachdem, in welchem rahmen ich mich wo bewege - sehe ich ehrlich gesagt sehr viele männer mit einem rolex-modell am arm. bei frauen entdecke ich sehr, sehr selten eine krone, denn für die damenwelt haben andere hersteller auch reizvolle angebote, mit der sie diese zielgruppe erobern.

zudem habe ich den eindruck, dass im marketing der uhrenindurstrie die frauen erst seit einigen jahren als bonitätsstarke zielgruppe für hochpreisige mechanische uhren beworben werden, was ja eigentlich nicht so forciert werden müsste, wenn sie es ohnehin sind, die die "fahre über jahrzehnte hoch gehalten haben". frauen haben bei schmuck viel mehr möglichkeiten, sich "auszutoben", während es sich bei männern i.d.r. auf die uhr, den ehering und vielleicht noch einen siegelring beschänkt. deshalb hatte ich bisher immer den eindruck, dass frauen nicht gar so viel wert auf die technische präzision ausgefeilter mechanik legen würden, getreu dem motto: hauptsache, sie zeigt die zeit an. so ähnlich wie beim klischee des austos: sie: "ich habe ein schönes auto gesehen." er: "was war es denn für eins?", sie: "ein rotes"... (auf dass sich jetzt keine dame unter den lesern herabgewürdigt fühlt...).

dass rolex mit dem zurückhalten neuer modelle den abverkauf von lagerbeständen forciert, will mir ebenfalls nicht ganz einleuchten. wem eine schwarze gmt zu langweilig ist und er deshalb auf eine vieleicht irgendwann erscheinende blau/rote wartet, wird nicht mit einem mal doch die schwarze kaufen (dann vielleicht eher auf dem zweitmarkt eine gebrauchte blau/rote suchen). wer keine bicolor-uhren mag, wird sich nicht auf die neue sub stürzen, sondern lieber noch ein jahr warten, oder sehe ich das falsch?

neue zielgruppen mit neuen modellen zu erschließen, fördert meines erachtens den umsatz (und weniger den abbau von lagerbestand), denn so werden auch kunden von mitbewerbern weggelockt, die bisher bei rolex nicht fündig geworden sind. wer zum beispiel auch chronografen steht und ein vorhandenes datum als voraussetzung definiert, wird sich einfach keine daytona kaufen, käme aber vielleicht ins überlegen, wenn auch rolex diese anforderungen mit einem modell erfüllen könnte.

mactuch
26.03.2009, 16:32
Original von Prof. Rolex

Original von Vanessa

Original von Prof. Rolex
....
Ganz im Gegenteil: In einer solchen Krise präsentiert man hervorragende Neuheiten, um sich auf Kosten der lieben Mitbewerber seinen Anteil am Markt zu sichern...



du warst schneller! und kürzer... :]

justintime
26.03.2009, 16:39
wer Professor ist, darf auch mal was Intelligentes sagen! :gut:

Als stolzer Besitzer einer einzigen Rolex (SD) und nicht so in die Materie eingearbeitet wie die "Professionals" hier, bitte ich um Nachsicht, aber wo kann man bitteschön die Neuheiten en bloc betrachten ohne tausend Seiten umzublättern?!?
Zweite Frage an Matthias: wieso eine neue Lünette für die GMT Master II? Ich dachte, die wäre gerade neu in Keramik herausgekommen!

Naja wie dem auch sei, eine DJII, wenn sie denn so aussieht wie die DDII, fände ich weniger interessant, da bei der kleinen 36mm DJ die Proportionen in Anbetracht der Werksgröße schon optimal sind und besser als optimal geht nicht.

Moehf
26.03.2009, 16:44
Klasse Beitrag Matthias.

Meiner Meinung nach hat sich Rolex auf jeden Fall einen neuen Markt erschlossen...den mit den Leuten mit schlechtem Geschmack :D

PRSD
26.03.2009, 17:02
bei porsche hat's ja auch geklappt mit neuen modellen (Boxter;Cayenne)
den umsatz deutlich zu steigern und (edit) neue zielgruppen anzusprechen.
warum sollte rolex nicht mit der gleichen philosophie ( Modellvielfalt )
den umsatz steigern ?

und was die modellpolitik angeht: bei den hardcorfans einer marke gibts laute aufschreie der entrüstung wenn neuheiten am start sind.

das war schon immer so und wird wohl immer so bleiben.
und nur weil mir bspw. die dj 2 nicht gefällt, (bleibe bei meiner damenuhr :tongue:) heißt das ja nicht das sie nicht erfolgreich am markt wird.


gruß aus aalen
ralf

xv12pbc
26.03.2009, 17:31
Original von PeterK
Oute ich mich über Gebühr, wenn ich frage, was "adipöse" Uhren sind? :grb:


Naja. Sagen wir's mal so:
Eine Frau, der Adipositas hat, hat meist nicht die Maße 90/60/90 sondern 150/150/150 :D

Jetzt alles klar?! ;)

retsyo
26.03.2009, 17:33
@ Justintime

guckst Du (http://www.r-l-x.de/wbb2/thread.php?threadid=88239&sid=) :dr:

Smartass
26.03.2009, 17:39
Original von Moehf
Klasse Beitrag Matthias.

Meiner Meinung nach hat sich Rolex auf jeden Fall einen neuen Markt erschlossen...den mit den Leuten mit schlechtem Geschmack :D

:gut:

retsyo
26.03.2009, 17:40
Aber Geschmack.... ist eben Geschmachssache..... ;)

andreaslange
26.03.2009, 17:40
Ganz im Gegenteil: In einer solchen Krise präsentiert man hervorragende Neuheiten, um sich auf Kosten der lieben Mitbewerber seinen Anteil am Markt zu sichern...

So sehe ich das eigentlich auch.
Mit den neuen Modellen treibt man ja geradezu potenzielle Käufer
in die Arme der anderen Marken.

Gerade in schlechten Zeiten muss ein richtiger "Kracher" her,
den jeder unbedingt haben will. Somit das der Kunde erst gar
nicht in Versuchung gerät, bei einem anderen Hersteller eine
Uhr zu kaufen.

Gruß
Andreas

Vanessa
26.03.2009, 17:47
Hmmm, Matthias, eine nicht gezeigte 116750 oder Pepsi verhindert nur Umsatz- alle Entwicklungskosten/ Produktkosten sind bereits bezahlt, falls das Produkt fertig ist...Rolex weiß, daß dieses Produkt gefragt wäre und einen Kaufanreiz darstellen würde. Und wie Du schon sagst: Die Stahl-Sporties machen wenig Stückzahlen im Vergleich zu den anderen- also liegen auch naturgemäß wenig(er) Stahl-Sporties auf Halde....

Bei Tudor werden ganze Gruppen überarbeitet oder neu rausgebracht- entweder wieder als Design-Tester, weil es bei der Schwester-Marke vielleicht ned so weh tut, wenn da was einbricht oder aus Gründen der Notwendigkeit- was weiß ich? Auf jeden Fall gibt es hier sensationelle Uhren....Rolex ist in meinen Augen abgek*ckt, Tudor der einwandfreie Gewinner. Aber über Geschmack läßt sich trefflich streiten- zurück zum Thema:

Wenn ich ein fertiges Produkt habe, das kein altes kannibalisiert wie eine Pepsi GMT- da gibt es nix vergleichbares und zur Not holt man ein paar tausend alte GMT zurück und verpaßt Ihnen ne Pepsi-Lünette und ich bringe es ned- dann überlasse ich das Feld anderen Herstellern....

Ich für meinen Teil habe bei uns die life-cycles deutlich runtergefahren- von ca. 15-18 Monaten auf 10-12- dann ist das neue Produkt draußen im Handel. Bisher habe ich Recht.... :ka:

PeterK
26.03.2009, 17:54
Original von xv12pbc

Original von PeterK
Oute ich mich über Gebühr, wenn ich frage, was "adipöse" Uhren sind? :grb:


Naja. Sagen wir's mal so:
Eine Frau, der Adipositas hat, hat meist nicht die Maße 90/60/90 sondern 150/150/150 :D

Jetzt alles klar?! ;)
Ja. Jetzt kann ich mir etwas darunter vorstellen. Mehr als mir lieb ist ... :D

ehemaliges mitglied
26.03.2009, 18:11
Früher hat man den Begriff Schönsaufen gebraucht,
mehr ist das auch nicht!
Natürlich ist Rolex nicht angewiesen auf auf irgendwelche
Foren. Dennoch sind das potthässliche Möhren die da vorgestellt werden!
Dennoch glaube ich das Foren schon den Querschnitt bilden was Geschmack anbelangt und Rolex würde einen
absoluten Kracher landen wenn sie das Submariner in Rot drucken würden. Heimatland, warum machen sie es nicht einfach?

Gmt mit Pepsi Keramiklünette.........

Sorry an alle Markenfetischisten hier, eine einzige Enttäuschung was Rolex hier zeigt!

GeorgB
26.03.2009, 20:21
Hi Matthias,
wie gehts?

Ich sehe das genauso, wie du. Nur Rolex selbst hat Einblick in die eigenen Auftragsbücher und weiss natürlich selbst am besten, welche Produktmerkmale stark nachgefragt sind.

Die Vintage-Fraktion hier (inkl myself) schaut definitionsgemäß in die Vergangenheit und erfreut sich an Triitium, roten Schriften und Patina.

Rolex blickt in die Zukunft und muß marktgerechte Produkte liefern.

Die hier praktisch geächteten Metall-Kombis (ss-gg) oder die Schmuck-Uhr Referenzen sind die Umsatz- und Gewinnbringer im Unternehmen.


btw: Ich warten noch weiter auf die blau-rote GMT ...

http://img241.imageshack.us/img241/9960/116710rgqy2.jpg

... mit roter Schrift ! :cool:



.

blacky-greece
26.03.2009, 20:57
Bin Deiner Meinung!

Gruß Blacky!

picasso
26.03.2009, 20:58
Also eine blau-rote GMT würde bestimmt mehr Umsatz bringen als die schwarze. Ich persönlich denke auch, dass Rolex über Masse durchaus viel Umsatz bei Stahl macht. Insofern sträflich, diesen Bereich auch so zu vernachlässigen. Stahl ist die Einstiegsdroge.

hpl
26.03.2009, 21:03
:gut:


gut analysiert

hpl, der mit den Neuen trotzdem nicht glücklich wird =(

Tyrann
26.03.2009, 21:14
ein wirklich gut überlegtes Statement :gut:

schön, deine qualitativ hochwärtigen Berichte zu lesen :dr:

geimer
26.03.2009, 21:15
Original von GeorgB

btw: Ich warten noch weiter auf die blau-rote GMT ...

http://img241.imageshack.us/img241/9960/116710rgqy2.jpg

... mit roter Schrift ! :cool:



.

Laut einem heutigen Basel-Talk von James Dowling/TZ mit Rolex bestehen noch technische Probleme mit dem keramischen Rot, so dass angeblich nicht zu bald mit der auch von mir erwarteten Version gerechnet werden kann X(

Grüsse, Jan

Unique
26.03.2009, 21:27
:gut:

AndreasL
26.03.2009, 21:40
Vielen Dank Matthias für die Erklärung, die inhaltlich einleuchtend ist.

Mich bewegt aber die Frage, wie schnell ein Unternehmen reagieren kann.

Habe hier nur folgendes gefunden:

"Im letzten Uhrenmagazin 1/2 2008, Seite 60, konnte man lesen, dass innerhalb von drei Jahren über 35'000 Entwicklungsstunden in die Entwicklung der YM II eingeflossen seien."

Ist sicherlich eine komplette Neuentwicklung und daher auch nicht repräsentativ.

Skip*17
26.03.2009, 23:09
das klingt überzeugend... danke für die Erklärung das tat gut :gut: :gut:

klobi
26.03.2009, 23:24
R-L-X ist nicht der Maßstab 8o 8o 8o ?

Naja, das erklärt einiges :D

Sub5
26.03.2009, 23:35
Vieleicht haben sie noch keine zufriedenstellende Lösung für die Keramik Pepsi. Kann ja sein, dass sie noch dran arbeiten. Rolex muß das Forum nicht glücklich machen. Fetischisten und Sammler haben einen ganz anderen Anspruch an die Marke als der Otto normal Kunde der sich mal einen Wecker kauft. und der ist nunmal in der Mehrheit und will neues Zeug und keine Rasselbänder.

grüsse

Thomas

Mawal
26.03.2009, 23:51
da gibt es nicht viel zu erklären....das das Zusammenspiel von Marketing und Controlling


Marketing: wir brauchen neue Modelle
Controlling: es darf nix kosten
Marketing: also keine neuen Werke
Controlling: genau
Marketing: wir könnten die GMT und die Sub ins gleiche Gehäuse packen
Controlling: now we are talking
Marketing: und die neuen DD Gehäuse lassen sich auch für die DJ verwenden
Controlling: geht doch
Marketing: und so paar neue Zifferblätter machen echt was her - und kosten fast nix
Controlling: wir verstehen uns
Marketing: wir müssen die blaurote Lünette bei der GMT bringen, auch wenn es in der Entwicklung kostet, die Fans erwarten das...
Controlling: wollt ihr sterben...Todessensucht?
Marketing: Wir können ja noch ein paar Modelle mit Brillies machen, die Chinesen lieben es, und markenmäßig supportet es die diversity!
Controlling: und die Marge passt auch


etc..

Stefan76
27.03.2009, 00:03
@ "Don Vito" Ulrich:

Genau das Gefühl hab' ich gestern auch gehabt beim Betrachten der Neuheiten hier im Forum... Du hast's auf den Punkt gebracht.

Global gesehen und betriebswirtschaftlich durchgerechnet ist die Modellpolitik, die sich bei Rolex für die Zukunft abzeichnet, wohl richtig... (Seufz)...

siebensieben
27.03.2009, 09:38
Eben. Genau wie bei IWC und anderen. Rolex zieht nach.

subby
27.03.2009, 09:57
word ... schöner beitrag, vielen Dank !