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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Eine Frage an die Werks-Spezialisten



R.O. Lex
30.12.2004, 21:50
Ich kann leider den Thread nicht mehr finden, doch es wurde neulich eine ältere DayDate (1803) hier besprochen, in der offenbar ein Kal 1570 verbaut war. Es bestand Einigkeit, daß dies so nicht original war. Dies deckt sich auch mit Hannes' Kaliberliste, nach der in einer solchen Uhr ein 1555 oder ein 1556 werkeln sollte.

Andererseits, nach eben dieser Liste wurde das Kal 1570 nur in den Oyster Perpetuals, frühen Submarinern und Explorern verbaut, also allesamt Uhren, die nicht einmal über eine Datumsfunktion verfügen, schon gar nicht die Tagesanzeige haben.

Frage nun: Hat das Kal 1570 diese Funktionen immer unterstützt und wurde dies bei den besagten Modellen nur nicht realisiert, oder kann man ein Werk ohne diese Funktionen nachträglich so umbauen, daß tatsächlich die Datums- und Tagesanzeige funktioniert?

Und schließlich: Wie würdet Ihr eine solche Uhr einordnen? Ist das noch eine Marriage oder schon eine veritable Frankenwatch?

Vielen Dank für Eure Hilfe und Meinungen!

montana-max
30.12.2004, 22:00
Das Kaliber 1570 war das Basis Modell. Aus diesem wurde das Kaliber 1575 gebaut (ausgerüstet) mit Datumanzeige, und GMT anzeige aber so viel ich weiß keine Tagesanzeige

inversator
30.12.2004, 22:08
Grundsätzlich kann man aus einem 1570 immer ein 1555 oder 1556 basteln. Dazu bedarf es nur ein paar zusätzlicher Kalenderteile. Wenn jetzt aber in einer Daydate ein 1570 signiertes Werk steckt, heißt das noch lange nicht, das diese Uhr ein umgestricktes 1570 eingebaut bekommen hat.Wahrscheinlicher ist, das der obere Stein der Rotorlagerung ausgeschlagen war, und auch die Automatikbrücke so in Mitleidenschaft gezogen war, das ein neuen Rubin nicht Sicher hielt. Dann wurde eine neue Brücke montiert, die gerade am Lager war und zufällig 1570 signiert ist. Wir hatten bei einem ehemaligen Arbeitgeber immer 1530er und 1570er Brücken lagernd, weil diese häufig benötigt wurden. Ich glaube mich sogar entsinnen zu können, das wir mal eine 1555er Brücke bestellt hatten, und eine 1570er wurde geliefert. Ist ja eh die gleiche. Und darüber, das sich irgendwann mal ein Pedant darüber aufregen sollte, haben wir uns keine grauen Haare wachsen lassen.
Ein untrügliches Zeichen ist bei einigen Werken noch die Seriennummer. Zumindest bei einigen ist mir aufgefallen, das sie mit dem Zusatz D oder DD versehen waren. Ob das jetzt Grundsätzlich so ist, kann ich nicht bestätigen, da ich darauf eigentlich nie achte.
Gruß
Holger

R.O. Lex
30.12.2004, 22:36
Vielen Dank schon mal Euch beiden. Was Du im zweiten Teil Deiner Antwort ausgeführt hast, Holger, ist mir ansatzweise auch schon durch den Sinn gegangen, ich hätte es aber in meiner technischen Einfalt so nicht beschreiben können. Wenn ich Dich richtig verstehe, würdest Du ein solches Werk bzw eine solche Uhr noch als (weitgehend) original einordnen?

inversator
30.12.2004, 23:12
Original von R.O. LexWenn ich Dich richtig verstehe, würdest Du ein solches Werk bzw eine solche Uhr noch als (weitgehend) original einordnen?

Genau!
Wenn der Gesamtzustand stimmt, wäre es für mich noch nicht einmal Anlaß den Preis zu drücken.
Gruß
Holger

R.O. Lex
30.12.2004, 23:39
Klare Aussage, vielen Dank. Noch andere Meinungen?