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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : ärzteschaft: "kundenfreundlichkeit?"



chris01
30.09.2009, 08:24
mir ist schon klar, dass sich hier einige ärzte herumtreiben, ich hab aber grad soooo nen hals :motz: :motz:

mich plagt schon seit längerem im rechten oberbauch ein leichtes drücken, kein schmerz aber doch zu bemerken. nicht immer aber halt manchmal. hätte auf gallensteine getippt und habs daher auch nicht ernst genommen. da ich aber letzte woche wegen sonstwas beim hausarzt war, hat er mir kurzerhand ne überweisung geschrieben.

auf der rückseite eine lange liste von radiologen, aber auch das gesundheitszentrum der kasse. da es nur wenige meter von mir entfernt ist, hab ich mich kurzerhand dafür entschieden. DAS WAR WOHL EIN FEHLER =(

der arzt hat mich gerade mal begrüßt, aber überhaupt nicht gefragt was ich denn will. nach 3 minuten ultraschall hat er mir gesagt das alles ok ist. meine nachfrage was es denn sonst sein könnte hat er einfach mit den worten "sonographisch ist alles ok, was wollen sie?" quittiert und mit "rausgschmissen".

?!?!?!?!!

gibts den sowas?!?! :motz:
jetzt ist mir auch klar, warum der hausarzt, obwohl er auch gleich neben dem zentrum ist, auf die radiologen und nichts auf daneben liegende zentrum hingewiesen hat.

Donluigi
30.09.2009, 08:28
Mal ganz ehrlich: "Gesundheitszentrum der Kasse" - das klingt doch schon wie "Altenheim der Arbeiterwohlfahrt". Geh das nächste mal zum reinen Radiologen, die haben meistens auch schöne Uhren an.

jps77
30.09.2009, 08:44
...ich weiß es...Gallensteine hast Du also nicht...aber jetzt Bluthochdruck richtig? :grb:

Nein im Ernst ärgere Dich nicht. Der Kollege hat halt nix krankhaftes gesehen, was ja gut ist. Da heutzutage fast jeder auf sein Fachgebiet spezialisiert ist, konnte er Dir halt auch nicht mehr sagen.

Allerdings kann man das dem Patienten ja auch freundlich erklären...

Trotzdem gute Besserung...

chris01
30.09.2009, 08:49
mir war schon bewusst, dass es in solchen buden keine lederbestuhlte wartezimmermusik mit jungblonden wartezimmertanten geben wird, sondern eher 80er jahre charme der innenarchitektur. das habe ich ja in kauf genommen, dafür hab ich mich auch nicht ins auto setzen müssen, sondern bin 5min dahin spaziert.

aber das hätte ich jetzt nicht erwartet. wenn er einfach gesagt hätte, schaun sie vielleicht mal zu den ... oder zu den .... etc. wäre das ok gewesen, aber so nicht!
ich zahl wahrscheinlich mehr sozialversicherungsabgaben, als dieses würsten verdient. :intrigant:

ich zähle sowas zur dienstleistung. und daran darf es in keiner "preisklasse" mangeln.

Essentials
30.09.2009, 08:57
Solange sich Ärzte nicht im freien Wettbewerb behaupten müssen wird so etwas imo nicht aufhören.

Mawal
30.09.2009, 08:59
Ärzte betrachten Patienten nicht als Kunden und behandeln sie auch nicht so.

Mein Vater, Bruder, Schwester, Cousin, Cousine etc sind bzw. waren Ärzte, da kann ich das ganz gut beobachten.

Die einzigen Ärzte mit kundenorientiertem Ansatz sind mein Cousin und meine Schwägerin. Beide haben Privatpraxen.

Donluigi
30.09.2009, 09:00
Naja, im Surrounding deines Bruders könnte ich mir auch nicht vorstellen, wie da sowas wie Kundenfreundlichkeit aufkeimen könnte. Schreckliche Arbeitsbedingungen, da würde ich auch nur noch funktionieren.

Nikolaus B.
30.09.2009, 09:08
"sonographisch ist alles ok, was wollen sie?"

Was soll's, immerhin hat er deutsch gesprochen... ;)

superkeule
30.09.2009, 13:55
Original von Essentials
Solange sich Ärzte nicht im freien Wettbewerb behaupten müssen wird so etwas imo nicht aufhören.

Falsch Ärzte befinden sich im freien Wetbewerb. Verhält sich ein Arzt nicht vernünftig seinen Patienten gegenüber, gehen Sie halt woanders hin.
Der TS geht jetzt ja auch nicht mehr in den Laden.
Radiologen sind Spezialisten, die machen die Untersuchung und fertig. Der Befund wird in den meisten Fällen mit dem Überweiser besprochen.

Aber wie überall gibt es auch bei Ärzten freundliche und unfreundliche.

Carerra
01.10.2009, 08:36
Ärzte sind ja sowieso immer die bösen. wenn er sich lange und ausgiebig mit jedem patienten unterhält, dann hat er keine zeit für andere patienten und vergibt termine in zwei, drei monaten oder noch später, dann heißt es, er hätte es nicht nötig. behandelt er schnell und auf das wesentliche beschränkt, dann "verhält er sich nicht vernünftig". so etwas hört man sehr gerne...

OrangeHand
01.10.2009, 08:43
Original von Carerra
Ärzte sind ja sowieso immer die bösen. wenn er sich lange und ausgiebig mit jedem patienten unterhält, dann hat er keine zeit für andere patienten und vergibt termine in zwei, drei monaten oder noch später, dann heißt es, er hätte es nicht nötig. behandelt er schnell und auf das wesentliche beschränkt, dann "verhält er sich nicht vernünftig". so etwas hört man sehr gerne...
Mein Tipp: Pathologie!

Donluigi
01.10.2009, 08:44
:D

Carerra
01.10.2009, 10:11
tja, keine ahnung was...

ehemaliges mitglied 15890
01.10.2009, 10:25
Original von Mawal
Ärzte betrachten Patienten nicht als Kunden und behandeln sie auch nicht so.

Mein Vater, Bruder, Schwester, Cousin, Cousine etc sind bzw. waren Ärzte, da kann ich das ganz gut beobachten.

Die einzigen Ärzte mit kundenorientiertem Ansatz sind mein Cousin und meine Schwägerin. Beide haben Privatpraxen.

Kein Wunder...denn nur sie werden ordentlich bezahlt! :op:

paddy
01.10.2009, 10:27
Original von chris01...
ich zahl wahrscheinlich mehr sozialversicherungsabgaben, als dieses würsten verdient....
Dann solltest du privat oder freiwillig versichert sein und dir so einen Scheiß schon zweimal nicht antun müssen. Und Würstchen schreibt man mit "ch". ;)

docpassau
01.10.2009, 12:50
Original von superkeule

Original von Essentials
Solange sich Ärzte nicht im freien Wettbewerb behaupten müssen wird so etwas imo nicht aufhören.

Falsch Ärzte befinden sich im freien Wetbewerb. Verhält sich ein Arzt nicht vernünftig seinen Patienten gegenüber, gehen Sie halt woanders hin.
Der TS geht jetzt ja auch nicht mehr in den Laden.
Radiologen sind Spezialisten, die machen die Untersuchung und fertig. Der Befund wird in den meisten Fällen mit dem Überweiser besprochen.

Aber wie überall gibt es auch bei Ärzten freundliche und unfreundliche.

Also, der freie Ärztewettbewerb hat gerade erst angefangen, viele müssen sich erst darauf einstellen. Das ist keine Entschuldigung, sondern diejeneigen, die nicht lernen, dass "Kunden" "betreut" werden müssen werden über kurz oder lang Probleme haben.

Genauso wichtig ist aber, dass in Zukunft eben die Bezahlung nach Leistung erfolgen wird, erste Ansätze gibt es in schon, z.B lässt die AOK in Bayern Pat. "ihre" Ärzte bewerten. Der Schritt zur "Lenkung der PAtienten" ist dann nicht mehr weit.
Das ist neu für Ärzte und wird zum Umdenken führen.

Und tatsächlich sind Radiologen Spezialisten, aber in gut geführten Praxen wird ein Befund mit dem Patienten besprochen. Denn dieser ist ja krank und möchte auch über das Ergebnis der Untersuchung aufgeklärt sein. Auch das ist Service!

Carerra
01.10.2009, 14:09
Genauso wichtig ist aber, dass in Zukunft eben die Bezahlung nach Leistung erfolgen wird, erste Ansätze gibt es in schon, z.B lässt die AOK in Bayern Pat. "ihre" Ärzte bewerten. Der Schritt zur "Lenkung der PAtienten" ist dann nicht mehr weit.
Das ist neu für Ärzte und wird zum Umdenken führen.


Dieses Bewertungssystem ist völliger Blödsinn. Was sagt denn die Dauer des Arzt/ Patientengesprächs über die Qualität des Arztes aus? Absolut nichts. So ist die Gefahr bei diesem besonderen Bewertungssystem der AOK natürlich groß, das vollkommen unwichtige Dinge, wie zum Beispiel die Atmosphäre des Wartezimmers in die gesamte Bewertung integriert wird. Und, was sagt das über die Qualität des Arztes aus?

docpassau
01.10.2009, 14:23
Korrekt, über die Qualität des Arztes sagt das gar nichts aus. Dies wird durch Zertifizierung, Fortbildungspflicht, Nachweis von besonderen Kenntnissen etc. geprüft und auch verlangt.

Und ob Atmosphäre im Wartezimmer, Einhaltung von Terminen, Bereitstellung von Infomaterial wichtig ist, ist schwierig zu beurteilen, da sehr subjektiv geprägt (wie auch z.B bei anderen Produkttests). Du würdest dich sicher wundern, was Patienten beim Arzt wichtig finden, wenn man sie befragt.

Behandlungsqualität und Kompetenz ist vom Patienten ohnehin nicht oder nur sehr schwer beurteilbar, man schliesst immer von "Äusserlichkeiten" auf die "inneren Werte". So, wie auch der TS nicht die medizinische Qualität des Arztes bewertete, sondern eigentlich nur "Atmosphärisches". Die Arbeitsleistung des Mediziners, der nach der Sonographie "alles ok" gefunden hat, ist -wahrscheinlich- doch ok?

Und das Bewertungssystem der Kassen habe ich weder als sinnvoll oder blödsinnig bezeichnet, nur, dass zukünftig Leistung auch beim Arzt gemessen wird.

EDIT: find ich persönlich übrigens sehr gut...

Carerra
01.10.2009, 15:13
Behandlungsqualität und Kompetenz ist vom Patienten ohnehin nicht oder nur sehr schwer beurteilbar, man schliesst immer von "Äusserlichkeiten" auf die "inneren Werte".

Das sehe ich ganz genauso. Ich wollte mit meiner Aussage ja auch nur verdeutlichen, dass ein objektives Bewertungssystem schwer zu etablieren wäre. Ich bezweifle, dass das im Rahmen von Patientenevaluationen überhaupt möglich ist.
Und viele Sachen, die vielleicht als wichtig für den Patienten empfunden werden, werden durch die Rahmenbedingungen deutlich erschwert. Aber wie ich schon sagte, am Ende ist meistens der Arzt der böse.

docpassau
01.10.2009, 15:22
DAS zumindest ist leider gesellschaftlicher Konsens...

Nikolaus B.
01.10.2009, 15:36
Original von docpassau...EDIT: find ich persönlich übrigens sehr gut...

Da fällt mir übrigens gerade ein Märchen ein:
Es war einmal... die größte Kasse Deutschlands, die eine anonyme Ärztebewertung im Internet einführte, natürlich ausschließlich zum Wohle des Patienten. Woraufhin die Patienten ihre Erfahrungen offen und ehrlich niederschrieben, ohne Hintergedanken u.ä.. "Konkurrenten", die es natürlich unter Ärzten nicht gibt, äußerten sich (trotz Anonymität) gar nicht - und baten auch keine Bekannten um einen "kleinen Gefallen".
Und weil die Kasse noch mehr für ihre Patienten tun wollte, richtete sie eigene "Gesundheitszentren" ein, dessen Ärzte jetzt direkt bei ihnen angestellt waren. Und natürlich bewarben sich um diese begehrten Posten nur die besten und freundlichsten der Ärzte...
Ach ja, und wenn sie nicht gestorben sind... :muede:

Doch zurück in die Realität:
Wie die Kassen wohl reagieren würden, wenn die Patienten und Ärzte öffentlich ihre Erfahrungen mit den einzelnen Kassen (Bewilligung Heilkostenpläne, Rentenanträge und -verlängerungen, Servicefreundlichkeit) bewerten würden? :grb:

Edit: was das mit dem Anliegen des TS zu tun hat, steht zwischen den Zeilen... ;)