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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hausbau! mit oder ohne Bauüberwachung?



semmi
13.11.2009, 09:58
Da wir gerade in der Planung für einen schlüsselfertigen Hausbau sind, stellt sich die Frage ob wir einen externen Bauüberwacher beauftragen sollen.
Ich denke das es den Preis wert ist um eventuellen Pfusch am Bau zu vermeiden.
wer hat Erfahrungen ?
Ist sowas nötig ?

COMEX
13.11.2009, 09:59
Das macht IMMER Sinn!

Donluigi
13.11.2009, 10:03
Sex mit Fremden! Mit oder ohne Gummi?

Mostwanted
13.11.2009, 10:09
Auf alle Fälle macht das Sinn.

time4web
13.11.2009, 10:13
... auf jeden fall macht das sinn - trotzdem solltest du immer mal wieder selber schauen, ob alles so umgesetzt ist, wie du dir das vorgestellt hast und es vereinbart wurde

semmi
13.11.2009, 10:19
Original von Donluigi
Sex mit Fremden! Mit oder ohne Gummi?


Ok, ich habs verstanden :D :D :D


Ich werde es machen, habs mir auch schon gedacht!

Vielen Dank für die schnellen Antworten. :gut:

wildpower2
13.11.2009, 10:22
Bei unseren Neubauten macht es oft der TÜF-Nord.
4 Teilabnahmen und die Endabnahme,
kostet 1.500,00 Euronen.

MACHT SINN!!!

Donluigi
13.11.2009, 10:30
Man kann jedenfalls sagen: in den RTLII-Features über fulminant gescheiterte Bauherren kommen Sätze wie "Im Vorfeld der Bautätigkeiten wurde eine externe Bauüberwachung engagiert" erstaunlich selten vor.

ehemaliges mitglied
13.11.2009, 10:37
Genau mein Thema!!!

Ich baue selber schlüsselfertige Häuser und bin bei fachfremden Bauherren immer froh, wenn ich einen kompetenten Ansprechpartner neben dem Bauherren habe.

Aber aufgepaßt: denn viele "Sachverständige" haben sich genau darauf spezialisiert, zwischen der ausführenden Baufirma und dem Bauherrn einen Keil zu treiben, Vertrauen aufzuweichen, oder gar nicht aufkommen zu lassen.

In diesem Zusammenhang muß man mal überlegen, warum jemand diesen Job macht: In der Regel sind es nicht anderweitig ausgelastete (bestenfalls) Architekten oder Bauingenieure, die ein ausschließlich wirtschaftliches Interesse bei der Betreuung haben. Warum sie selber wenige Hausbaukunden haben sei dahingestellt...

Wenn Du jemanden suchst, der die Sache unabhängig beobachtet und fair beurteilt, dann fährst du am besten mit einem "öffentlich bestellten und vereidigtem Sachverständigen".

Die findest Du bei der Ingenieur- oder Architektenkammer oder der zuständigen IHK. Der TÜV bietet auch gute (aber teure) Baubetreuung an.

Bei Baubetreuern, die einen sogenannten "Bauherren-Verein" hinter sich haben, wäre ich immer vorsichtig, denn die haben zum einen hohe Preise, du mußt z.B. Mitglied werden und meine Erfahrung zeigt, daß diese Leute nicht die wirklichen Knackpunkte beurteilen (können), sondern z.T. Banalitäten künstlich aufblasen um sich unentbehrlich zu machen.

Unterm Strich bist Du mit einem "Betreuer" gut bedient, der frei und unabhängig urteilt und schlecht mit einem, der dir alles madig macht, sodaß du die ganze Bauzeit über noch mehr gestreßt bist, als du es schon ohnehin bist.

Mein Tip:

Ö.b.u.v. Sachverständige, oder TÜV, die nehen zwar auch Geld, aber denen ist es bei Streitigkeiten egal, wer Recht hat oder nicht.

Waschi.1
13.11.2009, 10:37
:gut: :gut: Immer mit :op: :op:

ehemaliges mitglied
13.11.2009, 10:38
So ist es. Meine Frau ist Architektin, die könnte dir endlos was über Bauherren ohne Bauüberwachung durch geeignete Bauleiter erzählen....auf der anderen Seite kannst du Erlebnisse dieser Leute immer sehr anschaulich bei RTL II sehen....daher:

Niemals ohne Bauleiter oder Architekt bauen, es sei denn, du bist selbst vom Fach. Alles andere geht in die Hose !!!!!

time4web
13.11.2009, 11:30
Original von wildpower2
Bei unseren Neubauten macht es oft der TÜF-Nord.
4 Teilabnahmen und die Endabnahme,
kostet 1.500,00 Euronen.

MACHT SINN!!!

für die komplette Baubetreuung? 8o 8o
fährt der "nur" 4 Mal zur Teilabnahme vorbei, oder auch zwischendrin nach dem Rechten schauen?

paddy
13.11.2009, 11:33
Ich bin ein Freund vom Bauen mit dem Architekten.

Ist nicht wirklich viel teuerer als aus der Retorte, ich bin weit flexibler und habe jemanden der täglich auf der Baustelle ist und den Hadwerkern wenns sein muss in den Hintern tritt.

Die Sache steht und fällt allerdings mit dem Architekten.

Donluigi
13.11.2009, 11:36
Architekten? In der Planungsphase bietet man ihnen das "du" an, während des Baus will man nur noch per Anwalt mit denen reden und 1 Jahr nach dem Bau kann man dann mal wieder ein Bier miteinander trinken, eventuell :D

wildpower2
13.11.2009, 11:38
Original von time4web

Original von wildpower2
Bei unseren Neubauten macht es oft der TÜF-Nord.
4 Teilabnahmen und die Endabnahme,
kostet 1.500,00 Euronen.

MACHT SINN!!!

für die komplette Baubetreuung? 8o 8o
fährt der "nur" 4 Mal zur Teilabnahme vorbei, oder auch zwischendrin nach dem Rechten schauen?


Für den Preis erfolgt keine Baubetreuung sondern lediglich 4 Teilabnahmen und die Endabnahme. ;)

weyli
13.11.2009, 11:40
Ich habe jetzt bereits 2 Baustellen miterlebt, wo trotz Aufsicht genug schiefgegangen ist!

Fazit: Auf jedenfall mit, wenn möglich weitgehenst zusätzlich selbt noch so oft wie möglich am Bau nachsehen,

Nicht dass entweder die Fussbodenheizung vergessen wurde, die Steckdosen am falschen Platz sind, eine Mauer steht wo sie gar nicht hingehört, die Enlüftung aus dem Bad, sowie die Legung der Warmwasserleitung auch vergessen wurde ! :op: Wie selbt erlebt !

Zum Glück waren wir damals 2 x täglich auf der Baustelle und konnten vieles rechtzeitig verhindern.


Beim nächstem Bauvorhaben bin ich ca. 200 km weg, darf gar nicht daran denken !

paddy
13.11.2009, 11:42
Ich habe bisher auch nur einen Architekten kennen gelernt der das schafft, was bei den meisten Architekten leider nicht unter einen Hut zu bringen ist:

Planen, gestalten UND auf der Baustelle mit den Handwerkern umgehen. Dazu kommt noch, dass er ein hervorragender Designer ist.

Ich kenne allerdings auch genug Pflaumen bei denen ich mich frage, was die eigentlich außer Nasebohren während ihres Studiums gemacht haben...

semmi
13.11.2009, 11:47
Geanau das ist die nächste Frage !
wie komme ich an einen vernünftigen Baubetreuer ?
Nur aus dem Branchenbuch ist ein wenig blauäugig.

Mal im Bekanntenkreis rumfragen, oder gibts irgendwo Infos dazu???

1234marc
13.11.2009, 11:49
Kann man nicht so pauschal beantworten.
Aus eigener Erfahrung:
Unser Haus, mit befreundeten Architekten/Bauleiter, ohne zusätzliche Bauaufsicht, ohne Probleme gebaut.
Einige Jahre später, einen Anbau für die Kinder(ca.5oqm) mit den selben Architekten/Bauleiter, die reinste Katastrophe.

Nach kürzester Zeit haben wir eine zusätzliche Bauleitung beauftragt was allerdings, wie oben auch schon erwähnt, zu einer schlechten Stimmung auf der Baustelle geführt hat.
Die Herren Bauleiter haben sich mächtig "in die Haare " bekommen.

Aber ohne die zusätzliche Bauleitung wäre das wohl in einem Fiasko geendet.

Ich würde eher dazu raten eine zusätzliche Bauleitung zu installieren.
Auf jeden Fall würde ich die beiden "Parteien", vor Baubeginn, zusammen bringen.

karlhesselbach
13.11.2009, 11:49
Ich baue nie mehr, Nie mehr.

Denn danach baut der Ticktack, soviel wird er dann verdienen ;)

Beim vorvorletzten Bauvorhaben hab ich eine Schubkarre durch den Bau geworfen, und allen Anwesenden Prügel angedroht.

Der eine Hanswursthandwerker hat auf die Terasse geschissen, der andere hat den Estrich einfach auf Endmaß aufgefüllt. Und der vom Architekt eingesetzte Dipl.Ing. zur Bauüberwachung war eine Wurst.

Tja, irgendwann bin ich dann geplatzt.

Einer hat dann gemeint: hier kommt er nicht mehr her.

Da hab ich Ihn angebrüllt:
Du ********* kommst auch nicht mehr heim, ich reiß Dir gleich Dein Herz raus.

Glaubt es mir, es dauert lange bis so ein Ausbruch stattfindet, aber dann knallt es auch ohne jegliche Vorwarnung.

Und mit den Baufehlern lebe ich heute noch. :motz: Und zahl noch 15 Jahre den Baukredit ab.

Ich baue nie nie nie mehr. :op:

Beim vorletzten Bauvorhaben hat der Arschitekt einfach Dachlichtkuppeln eingebaut, obwohl die keiner wollte.
Seitdem ist das Eternitdach undicht.

Neumachen kann man das Dach auch nicht, da die Entsorgung des Eternits wegen schwachsinniger Auflagen einfach nicht zu bezahlen ist.

time4web
13.11.2009, 11:54
Original von karlhesselbach
Glaubt es mir, es dauert lange bis so ein Ausbruch stattfindet ...

ja ne, is klar :D :D

tela
13.11.2009, 13:15
Original von karlhesselbach
Ich baue nie mehr, Nie mehr.


Bauen hört sich so nach nervlich lebensverkürzenden Maßnahmen an.

hase
13.11.2009, 13:54
Original von Donluigi
Architekten? In der Planungsphase bietet man ihnen das "du" an, während des Baus will man nur noch per Anwalt mit denen reden und 1 Jahr nach dem Bau kann man dann mal wieder ein Bier miteinander trinken, eventuell :D

nicht immer, zu baubeginn war wir per sie, in der bauphase kam das du und in den letzten jahren nach dem einzug haben wir einige bier zusammen getrunken :gut:

Mawal
13.11.2009, 13:54
bei Architekten ist das eben so eine Sache, typischweise sind die, die gute Entwürfe machen, miese Bauleiter und umgekehrt....

OrangeHand
13.11.2009, 13:59
Original von semmi
Geanau das ist die nächste Frage !
wie komme ich an einen vernünftigen Baubetreuer ?

Helmut, bei Interesse kann ich Dir einen technischen Immobilienberater/Bausachverständiger/Bauabnehmer/Gutachter nennen. Er Arbeitet vorwiegend im Grossraum München, teilweise auch in anderen Regionen Bayerns.

siebensieben
13.11.2009, 14:15
Original von wildpower2
Bei unseren Neubauten macht es oft der TÜF-Nord.
4 Teilabnahmen und die Endabnahme,
kostet 1.500,00 Euronen.

Wieviel haften die denn für den Betrag? Was arbeiten die dafür? Bekommt man Schriftliches? Nicht, dass es so wie bei den Autos (und anderen TÜV-geprüften Dingen) schon mal passiert: Gerne hat man kassiert, schlau geguckt, aber wenn sich nachher ein Mangel herausstellt, der abzusehen war, hat der TÜV ja nur beraten - so gaonz ohne rechtliche Relevanz. :rolleyes:

Passion
13.11.2009, 14:19
Schwieriges Thema.

Pauschal zu sagen, irgend ein Bauleiter, Bauingenieur, Kontrolleur fehlt dem Bau ist so nicht korrekt.

Der falsche hier und die Bezeihung, welches es zu den Firmen braucht ist aufgerieben.

Der richtige Architekt kann allerdings 99% der Bauthemen an dir vorbeileiten.

Ich arbeite/arbeitete mit einem zusammen, bzw. unsere Firma seit Jahrzehnten. Dieser Herr liebt seine Sache, kontrolliert die Handwerker OHNE jemals kontraproduktiv zu sein und führt den Bau zum Endergebniss.

Der Bauleiter/Architekt sollte mit den beauftragten Firmen schon können. Denn zwischen Baubeschreibung, Leistungsverzeichniss und tatsächlicher chaotischer Bauführung sind genug Spielräume, welche die Firma im Falle des nicht-miteinander-könnens schon ausnutzen kann.

Entweder ein Architekt, welcher die Firmen auswählt oder von anfang an dabei war, oder wie geschrieben ein völlig unabhängiger Sachverständiger, welcher lediglich die definierte Leistung mit der erbrachten abgleicht.

Ein guter Architekt/Bauleiter ist 100% Mittelsmann zwischen Firma und Bauherr.

wildpower2
13.11.2009, 14:58
Original von siebensieben

Original von wildpower2
Bei unseren Neubauten macht es oft der TÜF-Nord.
4 Teilabnahmen und die Endabnahme,
kostet 1.500,00 Euronen.

Wieviel haften die denn für den Betrag? Was arbeiten die dafür? Bekommt man Schriftliches? Nicht, dass es so wie bei den Autos (und anderen TÜV-geprüften Dingen) schon mal passiert: Gerne hat man kassiert, schlau geguckt, aber wenn sich nachher ein Mangel herausstellt, der abzusehen war, hat der TÜV ja nur beraten - so gaonz ohne rechtliche Relevanz. :rolleyes:


Ich stell hier jetzt einfach mal den Link zum TÜV rein.

Klar bekommt man etwas schriftliches bei jeder Bautenstandsabnahme.
In wieweit die Haftung geht bin ich gerade überfragt.

Nennt sich baubegleitendes Qualitätsmanagment. =)

Kostet für den "Endabnehmer für ein Haus ohne Keller 2,2k und mit Keller 2,8k jeweils zzgl. Mächensteuer.

http://www.tuev-nord.de/de/leistungen/18005_Baubegleitendes_Qualitaetscontrolling_7773_D EU_PRODUCTIVE.htm

carlo333
13.11.2009, 16:57
Die Guten sind oft ausgelastet, die Anderen drehen Däumchen,
lass dir Referenzen (Bauherren) nennen, und kontaktiere die unbedingt.
Frag nach seinen letzten Projekten und kontaktieren die auch frei raus.

Nicht das du nur "abgesprochene" Referenzen bekommst.

Rechnungsprüfung ist auch ein wichtiges Thema.

Mach die wichtigen Sachen schriftlich.



Bauen macht Spaß

Carlo

paddy
13.11.2009, 17:00
Original von Passion
Schwieriges Thema.

Pauschal zu sagen, irgend ein Bauleiter, Bauingenieur, Kontrolleur fehlt dem Bau ist so nicht korrekt.

Der falsche hier und die Bezeihung, welches es zu den Firmen braucht ist aufgerieben.

Der richtige Architekt kann allerdings 99% der Bauthemen an dir vorbeileiten.

Ich arbeite/arbeitete mit einem zusammen, bzw. unsere Firma seit Jahrzehnten. Dieser Herr liebt seine Sache, kontrolliert die Handwerker OHNE jemals kontraproduktiv zu sein und führt den Bau zum Endergebniss.

Der Bauleiter/Architekt sollte mit den beauftragten Firmen schon können. Denn zwischen Baubeschreibung, Leistungsverzeichniss und tatsächlicher chaotischer Bauführung sind genug Spielräume, welche die Firma im Falle des nicht-miteinander-könnens schon ausnutzen kann.

Entweder ein Architekt, welcher die Firmen auswählt oder von anfang an dabei war, oder wie geschrieben ein völlig unabhängiger Sachverständiger, welcher lediglich die definierte Leistung mit der erbrachten abgleicht.

Ein guter Architekt/Bauleiter ist 100% Mittelsmann zwischen Firma und Bauherr.
:gut:

Mr.16200
13.11.2009, 20:25
Das Architektenhandwerk ist von Natur aus zwiegespalten:
- ein Architekt muss (möchte) sich von der Masse abheben um sich einen Namen zu machen.
- der Architekt verdient anteilig an möglichen Baukostensteigerungen und Nachträgen (außer bei Planungsfehlern, die zweifelsfrei beweisbar sind)

Wirtschaftliches Bauen mit einem Architekten im Sinne des Bauherrn ist also nicht ganz so einfach wie man glauben möchte...

Es kommt auf einen guten Vertrag mit Honorarobergrenze, oder ggf. Erfolgshonorar an.

Rossignol
13.11.2009, 22:12
Originally posted by Mr.16200
Das Architektenhandwerk ist von Natur aus zwiegespalten:
- ein Architekt muss (möchte) sich von der Masse abheben um sich einen Namen zu machen.
- der Architekt verdient anteilig an möglichen Baukostensteigerungen und Nachträgen (außer bei Planungsfehlern, die zweifelsfrei beweisbar sind)

Wirtschaftliches Bauen mit einem Architekten im Sinne des Bauherrn ist also nicht ganz so einfach wie man glauben möchte...

Es kommt auf einen guten Vertrag mit Honorarobergrenze, oder ggf. Erfolgshonorar an.

Erfolgshonorar :rofl:
Echt interesant was so manche Leute von sich geben...

Wer heute noch nen Architekten nach HOAI bezahlt ist leider def. nicht fuer den Hausbau gemacht.
Kauf doch einfach ne Wohnung...kann man sich vorher anschauen und man muss sich nicht mit Architekten rumaergern die versuchen sich einen Namen zu machen...

Ich hoffe man versteht den Humor und die Ironie in dieser Aussage

kurvenfeger
13.11.2009, 23:01
Mein Kollege ist ein abschreckendes Beispiel für Hausbau ohne Bauleiter:

der Architekt versteht sich als freischaffender Künstler und kann nicht mal einen Zollstock gerade halten, er selbst lebt nervlich am Rande des Abgrunds und hat jeden Zweiten Handwerker schon verklagt oder Schadensersatzansprüche gestellt.

Außerdem baut er seit etwa 1 3/4 Jahren an seiner doofen Hütte rum.

Von den Kosten ganz zu schweigen. :weg:


Ich bin mit unserem Haus vom Bauträger recht zufrieden: die Nerven sind noch weitestgehend erhalten, auf das letzte Quäntchen Individualität kann ich verzichten und ich habe EINEN Ansprechpartner bei Baumängeln - die es IMMER gibt.

carlo333
14.11.2009, 09:25
Erfolgshonorar
(§ 7 Abs. 7 HOAI, Bonus-Malus-Regelung) verlangt die vertragliche Festlegung eines Leistungsstandards im Architektenvertrag.

@ Rossignol, ist das nicht Charles-Edouard Jeanneret ( le Corbusier ) in deinem Avator?

mfg

Carlo

FloMUC
14.11.2009, 09:48
Wir bauen auch gerade.
Und obwohl ich mit dem Architekten, was seine planerischen Leistungen angebelangt, zufrieden bin haben wir trotzdem einen Bauüberwacher zusätzlich angestellt.
Unser Architekt ist mehr "Künstler" und kann den Handwerkern nicht so gut Druck machen. Zum rumschreien haben wir daher den Bauüberwacher, der auch gleichzeitig das Kostencontrolling macht.
Wenn das Bauobjekt mehr als das klassische "kleine Häusen von der Stange" ist, würd ich immer einen Bauüberwacher hinzuziehen.

Grüsse

Flo

ehemaliges mitglied
14.11.2009, 11:22
Eine Sache noch vorweg:

Ich lese hier viel über Rumgeschreie und Beleidigungen - wenn es soweit gekommen ist, dann ist garantiert auf beiden Seiten etwas schiefgelaufen. So etwas habe ich bislang in den seltensten Fällen erlebt.

Man muß, auch wenn man es nicht glaubt, mit den Jungs (und Mädels) auf dem Bau erst einmal korrekt umgehen. Dabei ist Umdenken erforderlich. Gepflogenheit, die im Büroalltag normal sind, sind auf dem Bau absolut nicht gefragt.
Ich selber habe Jahre (bin seit 25 Jahren auf dem Bau tätig und seit 15 Jahren Bauingenieur) gebraucht um heute zu 90% (die restlichen 10% sind für mich immer wieder Lehrstunde...) den richtigen Ton zu treffen, Sodas ich hinterher das optimalste Ergebnis herausbekomme; Und das ist ein zufriedener Bauherr, von dem weitere Empfehlungen kommen!!!

Mr.16200
14.11.2009, 11:45
@ Michael:
Du bist Bauing. und kein Architekt, da liegt der entscheidende Unterschied ;)
Aber natürlich gibt es auch gute Architekten.

Speziell im Bauleitungsbereich / örtl. Bauüberwachung würde ich immer einen Bauing. einsetzen! Der ist einfach näher an der Praxis und im "echten Leben"

Rossignol
14.11.2009, 13:01
Originally posted by carlo333
Erfolgshonorar
(§ 7 Abs. 7 HOAI, Bonus-Malus-Regelung) verlangt die vertragliche Festlegung eines Leistungsstandards im Architektenvertrag.

@ Rossignol, ist das nicht Charles-Edouard Jeanneret ( le Corbusier ) in deinem Avator?

mfg

Carlo

Da hast du recht Carlo - es ist der von dir zitierte Herr.
Leider hat ein Auszug und der Verweis auf eine HOAI nichts mit dem wirklichen Leben im Jahr 2009 zu tun. Wenn du in der internationalen Baubranche oder Planungsleistung tatetig bist, wuerde ich mich freuen von Dir zu erfahren wie man es schafft mit seinen Kunden ein Bauwerk nach HOAI abzurechnen.

Geiz ist geil-und das leider auch auf dem Planungs- und Architektur Markt. Wurde aber ja auch schon alles gesagt.
Evtl. sollte ich evtl. wieder in Deutschland Einfamilienhaueser bauen...

time4web
14.11.2009, 13:36
Original von Rossignol
Leider hat ein Auszug und der Verweis auf eine HOAI nichts mit dem wirklichen Leben im Jahr 2009 zu tun.

...wuerde ich mich freuen von Dir zu erfahren wie man es schafft mit seinen Kunden ein Bauwerk nach HOAI abzurechnen.

hätte ich das mal im letzten jahr gewusst :rolleyes:
da bin ich wohl einer der wenigen vollottos, die mehr als genug für den kram zahlen =(

Passion
14.11.2009, 14:21
Naja, entspann Dich.

Ist wie beim Arzt, kannst auch darum feilschen wie hoch der Zuschlagsfaktor sein darf. Er sollte soviel erhalten, dass er motiviert ist hohe Leistung zu erbringen und kein CAD Papier vom Restehof kaufen muss. Ich hab mal mit einem Arzt über den Zuschlag verhandelt... dann ist er davon gelaufen... ;) auch der Planer, Bauüberwacher sollte seine Kosten decken können.

paddy
14.11.2009, 18:36
Obacht beim Bau ohne Architekt (http://www.r-l-x.de/wbb2/thread.php?threadid=13956&threadview=0&hilight=&hilightuser=0&page=199). ;)

joo
15.11.2009, 00:15
Mann-mann-mann,

hier ist's wie mit so manchen Architekten - es lebe das Halbwissen.

Jetzt mal was Grundsätzliches:

1. Ihr müsst zwischen Entwurfs- und Werkplanarchitekten unterscheiden, letztere sind besser geeignet die "Bau- oder Objektüberwachung" erfolgreich durchzuführen.

2. Ebenfalls sehr gute Bauleiter sind Bauingenieure, die erfahrungsgemäß eher pragmatisch die Sache angehen und die Ziele eher "machbar" umsetzen.

3. Für die Statik, Bauphysik wie auch für die Technik gibt's so genannte Fachplaner (ich bin Letzterer).

4. Die Bauleitung für die Technik (Heizung-Kälte-Lüftung-Sanitär-Sprinkler-MSR-Elektro usw.) kann ein Architekt nie fachlich korrekt durchführen, hierfür fehlen dem Fachfremden naturgemäß die Kenntnisse.
Für derlei Tätigkeiten gibt's Ingenieurbüros. ;)

5. Es ist zwischen einer richtigen "Bauleitung" und einer "Qualitätskontrolle" a'la "TÜV" zu differenzieren. Ein Sachverständiger (z. B. der TÜV) ist mit Vorsicht zu geniessen, weil dieser nur nach Mängeln sucht, mitunter gerne mal aus einer Mücke einen Elefant macht, und die Projektbeteiligten meist nicht wirklich gut auf den SV zu sprechen sind.

Für den privaten Hausbau würde ich nach 19 Jahren im "Thema" empfehlen:
- Bauüberwachung Objektplanung (Architektur) - volle Beauftragung
- Bauüberwachung Technische Ausrüstung (HLSE) - 50 %-Beauftragung

Beides zusammen wird mittlerweile von Bürogemeinschaften / -kooperationen angeboten - da stimmt dann schon mal die Chemie und es steht den Firmen ein kompetentes Team gegenüber.


Auf jeden Fall sollte der AG seinen Vertretern im Vorhinein mitteilen, was ihm besonders am Herzen liegt. Dann können sich die Beteiligten darauf einstellen und ein besonderes Augenmerk in Planung und Ausführung darauf legen.

Und immer an das magische Dreieck denken: Termine-Kosten-Qualität ;)

wildpower2
15.11.2009, 10:08
Original von joo
Mann-mann-mann,

hier ist's wie mit so manchen Architekten - es lebe das Halbwissen.

Jetzt mal was Grundsätzliches:

1. Ihr müsst zwischen Entwurfs- und Werkplanarchitekten unterscheiden, letztere sind besser geeignet die "Bau- oder Objektüberwachung" erfolgreich durchzuführen.

2. Ebenfalls sehr gute Bauleiter sind Bauingenieure, die erfahrungsgemäß eher pragmatisch die Sache angehen und die Ziele eher "machbar" umsetzen.

3. Für die Statik, Bauphysik wie auch für die Technik gibt's so genannte Fachplaner (ich bin Letzterer).

4. Die Bauleitung für die Technik (Heizung-Kälte-Lüftung-Sanitär-Sprinkler-MSR-Elektro usw.) kann ein Architekt nie fachlich korrekt durchführen, hierfür fehlen dem Fachfremden naturgemäß die Kenntnisse.
Für derlei Tätigkeiten gibt's Ingenieurbüros. ;)

5. Es ist zwischen einer richtigen "Bauleitung" und einer "Qualitätskontrolle" a'la "TÜV" zu differenzieren. Ein Sachverständiger (z. B. der TÜV) ist mit Vorsicht zu geniessen, weil dieser nur nach Mängeln sucht, mitunter gerne mal aus einer Mücke einen Elefant macht, und die Projektbeteiligten meist nicht wirklich gut auf den SV zu sprechen sind.

Für den privaten Hausbau würde ich nach 19 Jahren im "Thema" empfehlen:
- Bauüberwachung Objektplanung (Architektur) - volle Beauftragung
- Bauüberwachung Technische Ausrüstung (HLSE) - 50 %-Beauftragung

Beides zusammen wird mittlerweile von Bürogemeinschaften / -kooperationen angeboten - da stimmt dann schon mal die Chemie und es steht den Firmen ein kompetentes Team gegenüber.


Auf jeden Fall sollte der AG seinen Vertretern im Vorhinein mitteilen, was ihm besonders am Herzen liegt. Dann können sich die Beteiligten darauf einstellen und ein besonderes Augenmerk in Planung und Ausführung darauf legen.

Und immer an das magische Dreieck denken: Termine-Kosten-Qualität ;)


:ka:
Da haben wir nach ca. 20 Jahren Neubautätigkeit als ausführende Firma ganz andere Erfahrungen mit dem TÜV gemacht. Wir erstellen Häuser bis zur schlüsselfertigen Übergabe als Holzrahmenhäuser überwiegend im Bereich KFW-40 oder Passivhaus.

Wir schlagen von unserer Seite aus dem zukünftigen Bauherrn vor, die des TÜV´s-Nord zu bedienen. Die hälftigen Kosten übernehmen wir. Die Planung der Häuser erfolgt meist durch unsere interne Planungsabteilung, die Bauleitung erfogt durch unseren internen Bauleiter. Die Abnahnen der einzelnen Gewerke bzw. Bauabschnitte mach der TÜV. Und da habe ich es noch nicht erlebt, daß "aus einer Mücke ein Elefant gemacht wird".

Etwaige Mängel werden durch uns nachgearbeitet, der Bauherr zahlt daraufhin das abgenomme Gewerk und alle Beteiligten sind zufrieden. Die Qoute von Bauherrn, mit denen es zum Rechtsstreit kommt, ist bei uns weit unter dem Brachnendurchschnitt in unserem Raum und ansich nicht nennenswert. Zudem veröffentlichen wir eine unfangreiche Referenzliste und arbeiten neben unserer Zimmerei auch nur mit befreundeten und örtlichen Handwerksbetrieben zusammen. Und den "Stammtisch gibt es bei uns auch noch, nicht mehr 1 x wöchentlich, aber regelmäßig jeden ersten Donnerstag im Monat.

Alfafahrer
15.11.2009, 12:39
Original von joo


5. Ein Sachverständiger (z. B. der TÜV) ist mit Vorsicht zu geniessen, weil dieser nur nach Mängeln sucht, mitunter gerne mal aus einer Mücke einen Elefant macht, und die Projektbeteiligten meist nicht wirklich gut auf den SV zu sprechen sind.



Auch hier spricht offensichtlich das Halbwissen.

Ich bin als Sachverständiger für Bauschäden für den TÜV-Rheinland tätig.
Und aus Mücken machen wir eigentlich selten Elefanten, wir versuchen eigentlich vilemehr, zwischen den Parteien vernünftige Lösungen zu vereinbaren.

wildpower2
15.11.2009, 16:44
Original von Alfafahrer

Original von joo


5. Ein Sachverständiger (z. B. der TÜV) ist mit Vorsicht zu geniessen, weil dieser nur nach Mängeln sucht, mitunter gerne mal aus einer Mücke einen Elefant macht, und die Projektbeteiligten meist nicht wirklich gut auf den SV zu sprechen sind.



Auch hier spricht offensichtlich das Halbwissen.

Ich bin als Sachverständiger für Bauschäden für den TÜV-Rheinland tätig.
Und aus Mücken machen wir eigentlich selten Elefanten, wir versuchen eigentlich vilemehr, zwischen den Parteien vernünftige Lösungen zu vereinbaren.


genau meine Erfahrung!!! :gut: :gut: :gut:

joo
17.11.2009, 00:48
Es freut mich, wenn ihr durchwegs positive Erfahrungen habt.

In den letzten Jahren habe ich aber auch andere Erfahrungen mit Sachverständigen machen dürfen, und das ist leider kein Halbwissen, sondern Vollwissen.

Zugegebener Maßen sind meine Erfahrungen mit den TÜV-lern (TÜV-Süd und TÜV Rheinland) und Dekra sehr gut, dahingegen haben so manche freie SV's echt am Rad gedreht. :ka:
Ich finde es nicht angebracht und auch nicht zum Tagesgeschäft gehörend, dass wir als Fachplaner Gutachten "zerlegen" müssen, um dem Bauherrn aufzuzeigen, was für ein Schmarrn der SV zu Papier gebracht hat. Da erwarte ich inhaltlich schon etwas mehr von einem SV..., zudem bekommt er ja noch ein Geld dafür.

Alfafahrer
17.11.2009, 12:14
Original von joo
dahingegen haben so manche freie SV's echt am Rad gedreht.

SV's vom VPB ?

René
18.11.2009, 18:32
Also will hier ja nicht Öl ins Feuer giessen,

aber als Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht kann ich aus meiner 11-jährigen Erfahrung nur sagen, dass es als erstes wichtig ist, einen vernünftigen Vertrag mit entsprechender Leistungs- und Fristenfestlegung (Termine, Sicherheiten, Gewährleistung etc.) zu schließen. Und obwohl fast alle Architekten glauben, dass könnten sie locker nebenbei beraten und einen Vertrag "aus der Schublade" ziehen sind meine Erfahrungen da etwas andere. Denn nicht umsonst braucht man als Anwalt 2 Staatsexamen und für den Fachanwalt noch einmal entsprechende besondere Qualifikationsnachweise. Das ergibt sich nicht mal so eben neben dem Architekturstudium...

Also:
Erst die Vertragspartner suchen
Dann einen Fachanwalt die Verträge stricken oder prüfen/ ändern lassen,
Dann Bauen mit fachkundiger technischer Begleitung

VG

joo
20.11.2009, 00:58
Original von Alfafahrer

Original von joo
dahingegen haben so manche freie SV's echt am Rad gedreht.

SV's vom VPB ?

Nee, das waren: Einzelkämpfer-SV's, SV's aus SV-Büros und sogar ein honoriger SV-Dr. (Mann war der weltfremd...)