PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Beratung: Food Management studieren?



ehemaliges mitglied
21.11.2009, 11:59
Ich bin erst gestern -per Zufall - auf den Studiengang "Food Management" gestoßen.

Der Studiengang läuft unter einer DH ab (Berufsakademie), d. h., man studiert und hat Praktikumsphasen bei einem ausgewählten Studienpartner (Unternehmen).

Also ich bin ja ein wirklicher Fresssack und beschäftige mich auch mit allen möglichen kulinarischen Erlebnissen, von Champagner über Schokolade, hin zu Sternerestaurants, Bars, Zigarren, selber kochen, aufm Markt einkaufen usw.
Käfer, Dallmayr, KaDeWe Schlemmeretage, Tübinger Schokoladenfestival, Feinkost Böhm...alles wurde schon mal von mir durchforstet... ;)

Dieses Jahr habe ich mich eig. entschlossen, einen BWL-Studiengang auf einer BA zu machen.
Hab mich aber auch im Bereich Handel, u.a. bei einem Feinkostladen beworben, einfach weil mir das Thema so nahe liegt... ;)
Folglich wäre dieser Studiengang eigentlich die perfekte Verbindung von meinem Berufswunsch und privaten Interessen und Leidenschaften.
Es wird auch mit Slow Food zusammengearbeitet usw.

Über diesen Studiengang weiß ich noch nicht so viel. Es gibt ihn erst seit 2007!.
Partner bei denen man sich bewerben kann sind unter anderem Bos Food, Edeka, Metro, Block House usw.
Klingt alles wirklich schmackhaft, ums mal auf den Punkt zu bringen.. :ea:


Meine Bedenken liegen jedoch, darin, dass es den Studiengang erst 2 Jahre gibt. Des Weiteren kann ich die Berufsaussichten nicht wirklich herauslesen.


Mich würden einfach mal ein paar Meinungen dazu interessieren.
Was haltet ihr von so einem Studiengang? Zu riskant oder nicht überlebensfähig?

Hier mal 1,2 Links um einen Überblick zu bekommen:

http://www.rollingpin.de/artikel/food-management-und-kulinaristik-1418-1-168

http://studium.ba-mosbach.de/index.php?id=1402

Donluigi
21.11.2009, 12:04
Ist sicherlich ein wesentlicher Geschäftszweig der Zukunft. Wäre ich jünger, wärs ne echte Alternative für mich gewesen. Ich hab hin und wieder einen kleinen Einblick hinter die Kulissen und bin immer wieder erstaunt, wie unprofessionell und ineffektiv in dem Bereich oft gearbeitet wird.

Carerra
21.11.2009, 18:45
Der innovative Studiengang qualifiziert für Tätigkeitsfelder, deren Aufgabe es ist, hochwertige handwerklich erzeugte oder bearbeitete Nahrungsmittel zielgruppengerecht und verbunden mit Stil, Kultur und Lebenskunst wirtschaftlich erfolgreich zu vermarkten.

So steht es auf einer der von Dir genannten Seite, würde mich freuen für Dich, wenn es klappt, es hört für mich aber ein wenig utopisch an, so etwas zu etablieren. Kennst Du andere, die den Studiengang eventuell schon absolviert haben? Wie kommen die zurecht? Versteh mich nicht falsch, ich will Dir das nicht kaputt reden :op: aber es wäre ja nichts schlimmer, als so viel Zeit vergeudet zu haben um dann fest zu stellen, dass das nichts wahr, oder?

GenBurk
21.11.2009, 19:43
Das Studium besteht zu 70% aus BWL, das sollte dir also neben dem Lebensmittelbereich auch gefallen. Wenn dich Qualitätsmanagement bei Lebensmitteln usw. interessiert, könnte es neben der wirtschaftswissenschaftlichen Seite auch naturwissenschaftliche Studiengänge an einigen Universitäten geben (könnt ich mir vorstellen).

Unter Umständen bist du mit einem allgemeinen BWL Studium besser aufestellt, aber genau kann ich dir das nicht sagen. Die Studenten an der Uni können es aber, ich würde mir also bei so einem speziellen Studiengang das ganze mal versuchen vor Ort anzusehen und mit einigen Studenten zu sprechen, das kann sehr aufschlussreich sein.

Was ich noch klären würde vorallem im Hinblick darauf, dass du dir jetzt schon einen Betrieb aussuchen musst:
Wie lange musst du bei ihnen bleiben nach deinem Studium? Bieten sie dir einen Master oder MBA an? Wie genau stellen sich die Unternehmen deine Verwendung nach dem Studium vor? Ist ein Auslandssemester möglich?

ehemaliges mitglied
22.11.2009, 07:55
Original von GenBurk
Das Studium besteht zu 70% aus BWL, das sollte dir also neben dem Lebensmittelbereich auch gefallen.

Ich weiß, aber genau deshalb erscheint mir der Studiengang so passend für mich.
Auf der einen Seite wollte ich zuvor BWL studieren an einer BA, auf der anderen Seite hat mir immer so bisschen der Bezug zu meinen privaten Interessen gefehlt.

Man sollte wissen, dass ich mich dieses Jahr u.a. für den Studiengang BWL Handel beworben habe (Feinkostladen als Partner z.b.) , jedoch Schwierigkeiten hatte, einen Partner zu finden, da ich nach dem Abitur noch meinen Zivildienst ableisten muss und ich somit für die meisten (v. a. kleineren Betriebe) zu riskant war, da ich das Studium hätte abbrechen müssen, wenn der Zivi mich ranzieht. =(

Deshalb leiste ich nach dem Abitur erst einmal den Zivi ab und bewerbe mich dann für 2011.

Dieser Studiengang interessiert mich aber immer sehr mehr.

Das mit dem Studentenkontakt aufsuchen ist super, werde ich auch machen. Nur wie bereits gesagt, weiß ich selbst noch nicht so viel, da ich den Studiengang ja erst vor kurzem entdeckt habe. :)

Bei den Betrieben ist man jeweils solange man studiert. Die Praxis- und Lernphasen an der Uni wechseln sich alle 3 Monate ab.
Auslandssemester hängt sicher vom Unternehmen jeweils ab. Manche haben ja keine Niederlassungen im Ausland.
Nach dem Studium hat man gute Chancen bei dem Unternehmen übernommen zu werden, aber das hängt auch immer von der aktuellen Wirtschaftslage ab und natürlich auch wie man sich angestellt hat.
Man kann sich aber danach auch bei anderen Unternehmen bewerben.
Aber das ist bei jedem Studiengang an einer Berufsakademie (jetzt Duale Hochschule) so.

Abschluss ist ein Bachelor of Arts in der Betriebswirtschaft.
Deshalb sind auch 70% BWL Studium, der Rest spezifisch Food Management.

Chefcook
22.11.2009, 13:28
Hallo Markus,

nur als Tipp: Auslandsaufenthalte müssen nicht während der Praxisphasen sein! Ich habe auch mal BA gemacht (Maschinenbau) und habe einen Theorieblock an der University of California in Berkeley verbracht. Zumindest früher war das bei entsprechenden Noten kein Problem.

Das Modell Berufsakademie finde ich spitze - deshalb habe ich es auch gemacht. Studieninhalte entsprechen denen der FH, jedoch gibts keine Semesterferien, dafür spart man sich die Praxissemester. Inzwischen hat sich auch bei Unis rumgesprochen, dass die BAler keine Idioten sind und man hat i.d.R. auch keine Probleme einen Studienplatz für einen Master im Anschluss zu bekommen.

Ich kann mir vorstellen, dass mit dem von Dir angestrebten Studiengang Food Management in Zukunft wirklich etwas anzufangen ist und die Palette an möglichen Arbeitgebern groß ist.
Ich halte es jedoch für unbedingt wichtig, dass Du Dich seeehr gut über Deine Einsatzmöglichkeiten im jeweiligen Unternehmen informierst - viel wichtiger für die Zeit während dem Studium, nicht nur danach!
In meinem derzeitigen Job betreue ich auch regelmäßig BA-Studenten und versuche ihnen anspruchsvolle Aufgaben zu geben, die sie auslasten und begeistern. Von anderen Abteilungen bekomme ich jedoch immer wieder mit, dass der BA-Student mit einigermaßen sinnlosen Aufgaben ruhig gestellt wird, damit er niemandem auf die Nerven geht.

In Baden Württemberg müssen sich die Unternehmen meines Wissens verpflichten, die Studenten für mindestens ein halbes Jahr im Anschluss zu übernehmen - unabhängig der wirtschaftlichen Lage - jedoch gibt es keine Verpflichtung für den Studenten bei dem Unternehmen zu bleiben. Weiß leider nicht, wie das im Rest von Deutschland aussieht. Die Arbeitsverträge sind in der Regel genormt und von der jeweiligen BA vorgegeben.

Ich drück Dir die Daumen, dass Du einen Platz findest, der Dir Spaß macht und Dich weiterbringt. Es ist stressig und anstrengend an BAs, aber es lohnt sich. Zumindest bei mir war es so.

KEB
22.11.2009, 14:26
Original von Donluigi
... und bin immer wieder erstaunt, wie unprofessionell und ineffektiv in dem Bereich oft gearbeitet wird.


Diese Meinung kann man aber auf alle Bereiche ausdehnen und sie trifft ins Volle.