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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Stoßsicherungen und ihre Grenzen



PBW
14.12.2009, 10:29
Mich würde mal interessieren, welche Schadensbilder bei einem Schlag, Sturz oder auch nur einer starken Handbewegung (Klatschen, auf den Tisch hauen etc. ) an einem Werk auftreten können und wie sich diese äußern (Gang, Laufgeräusche etc.).
Kann man davon ausgehen, dass das Werk i.O. ist, wenn die Gangergebnisse ok sind, oder gibts versteckte Mängel (ausgeschlagene Lager etc.).
Ich habe schon Bilder von Werken gesehen, bei denen der Rotor Schleifspuren auf der Platine hinterlassen hat.
Hat irgendeiner von Euch mit sowas bereits Erfahrung gesammelt?
Trägt jemand seine Uhr bei extremen Beanspruchungen und hat beim Service ggf. spezifische Schäden diagnostiziert bekommen?
Kurzum: Wie gut funktionieren Stoßsicherungen und wo sind die Grenzen. Gibts ggf Normen bzw. Normprüfungen?

Fragen über Fragen... :D

Everest
14.12.2009, 16:44
Also ich trage meine Uhr bei praktisch allen Tätigkeiten. Sei es Traktorfahren, Militaryreiten oder Konzertbesuche. Ich bin mit meiner Uhr vor ca. 3 Monaten vom PFerd gestürzt und hatte dabei ein flottes Tempo drauf... Die Uhr hat ausser ein paar Kratzer vom Sand nix abbekommen und läuft einwandfrei. Ich bin der Meinung, dass Rolex Uhren waren Traktoren wenn nicht Panzer sind. Bin mal gespannt was die anderen dazu meinen.....

Gruss Everest

akroll
14.12.2009, 16:54
Habe meine DJ lange Jahre beim Golf getragen. Was schlimmeres gibt's eigentlich kaum =)

knoflok
14.12.2009, 18:39
Und wie sieht es aus mit Fahrradfahren? Auf der Straße... Minivibrationen inclusive.
Einer alten Seiko hatte es nach 2 Jahren täglichen Gebrauchs die Rotor-Schrauben rausvibriert...
Macht's dann an der 16610 auch?

Mein erster Beitrag :dr: Nicht mehr Nur-Leser ... :supercool:

Grüße
knofi

daeh
14.12.2009, 20:08
Meine 16800 hat einige tausend Kilometer auf dem Rennrad klaglos überstanden. Nach einem Unfall (Auto nahm mir die Vorfahrt) bei der sie einige üble Kratzer abbekommen hatte, fuhr ich danach meine Trainingsrunden ohne sie was auch angenehmer für meinen Arm war. Eine schwere Uhr auf einem harten Rennrad massiert den Arm ordentlich wenn die Straßen schlecht sind und der Verschleiß am Armband dürfte auch entsprechend sein.

Während meiner Radreisen (auch einige tausend Kilometer) habe ich sie trotzdem getragen. Die Uhr ist jetzt fast 25 Jahre alt und ich habe sie ständig, Tag und Nacht, getragen.
Nur bei richtig groben Arbeiten (z.B. Stemmarbeiten bei Altbausanierung etc.) habe ich sie abgenommen um das Gehäuse zu schonen. Nach 17 Jahren ohne Revi. soll sie jetzt wieder eine bekommen. Nach der letzten Revi. betrug der tägliche Gang etwa +1 sek. Heute liegt er bei +4 sek.

newharry
14.12.2009, 21:01
Die Diskussion tendiert ein wenig in die immer allgemeinere Richtung des Einflusses von Beanspruchung auf den Verschleiß. Höhere Beanspruchung bringt in der Regel höheren Verschleiß mit sich. Was die Uhr "aushält" ist relativ, da die durchzuführenden Arbeiten im Rahmen einer regelmäßigen Überprüfung nicht grundsätzlich auf die Frage der Art der Beanspruchung hin diagnostiziert werden.

Die konkreten Fragen des Themenstarters gehen allerdings in Richtung Stoßsicherung. Hier soll meinem technischen Verständnis nach vor allem vor Schäden geschützt werden, die unmittelbar insbesondere auf die Spirale und das damit verbundene Gangverhalten abzielen.

Konkrete Erfahrungen dazu habe ich jedoch nicht, vielleicht kann also auch jemand diese beisteuern oder einer der anwesenden Uhrmacher noch einige Sätze zum Thema verlieren =)

der_neuling
14.12.2009, 22:38
Irgenwo hab ich hier mal sinngemäß gelesen: was das Handgelenk aushält, hält auch die Uhr aus.

Ich mag meine Uhr echt gerne und es ist noch meine erste aber ich schone sie nicht. Meine DJ ging zum Tauchen und anfangs sogar zum Klettern mit und dass ich ein Spinner bin, stellte ich fest als ich im Bad nach der Dusche die Uhr vor der Unterhose anzog weil ich sie beim Duschen doch abnehme.

Schöne Grüße
Martin

daeh
14.12.2009, 23:13
ok, etwas Spezielleres findet sich auch im Internet.

Interessant ist vielleicht:

Testbedingungen der NASA (Apollo-Programm) unter
http://de.wikipedia.org/wiki/Omega_Speedmaster_Professional

oder

http://www.info-uhren.de/technik/techn/stoss.pdf

Die Seite
http://www.info-uhren.de/1/start.htm
ist für Technikinteressierte sicher ein Besuch wert.

Rambo
27.12.2009, 11:19
wer mit dem Auto schlechte Strassen fährt,

ist öfter in der Werkstatt ! ;)

konservativ
05.01.2010, 20:25
Original von konservativ
Meine SubDate lief wahnsinnig genau.

Die wirklich sehr geringen Abweichungen ließen sich durch unterschiedliche Lagerungen in der Nacht ausgleichen.

Bis ich dann mit der großen Hilti unterwegs war...
Seitdem geht sie zwei bis drei Sek/Tag vor. =( :ka:

Ich hoffe, daß sich dieser Vorlauf noch legt.

Hat da jemand Erfahrungen ?

Ich werde mir die täglichen Abweichungen notieren und die Uhr ggf regulieren lassen. =(
Langsam geht mir das auf`m S*ck ! :motz:

hoppenstedt
05.01.2010, 21:30
Was ist dein Problem bezüglich der Abweichung? Liegt doch innerhalb Chronometer-Norm...

PBW
05.01.2010, 21:34
Zwei bis drei Sekunden Vorgang sind ein sehr gutes Ergebnis und m.E. kein Grund für eine Untersuchung der Uhr...

Skip*17
05.01.2010, 21:34
Würde mich jetzt auch nicht stören... ist ja schließlich keine Quarzzwiebel...

die Erwartungen nicht zu hoch stecken :op:

Veritas
05.01.2010, 22:09
Aus der Sicht des Uhrmachers würde ich an erster Stelle den Schutz der Unruhwelle nennen.Durch die Stoßsicherung,welche sich an beiden Seiten der Unruhwelle zwischen deren Enden und den Loch und Decksteinen befindet,werden die Enden der Unruhwelle vor Stößen geschützt.Das oft nur zehntel m. starke Ende einer solchen Welle würde bei Stößen aus einem bestimmten Winkel schon bei relativ geringer Stoßeinwirkung brechen,was wiederum zum Stillstand der Uhr führen würde.Nötig wurde die Einführung der Stoßsicherung spätestens mit Aufkommen der Armbanduhr.In Taschenuhren brachen mitunter auch Unruhwellen,jene war aber in der Tasche wesentlich besser geschützt als die frühe Armbanduhr.

Ich selbst habe schon Kunden erlebt welche mit dem Aufzugsrotor gerade nach Fahrradfahrten Probleme bekamen..... .Bei der Rubinlagerung(Rolex) wäre noch eher mit solchen zu rechnen wie bei der sonst üblichen Methode den Rotor über ein Kugellager zu lagern aber.....die Erfahrung zeigt oft anderes... .
Ich trage dennoch meist Handaufzug oder Digitaltechnik auf dem Fahrrad :gut:
Beste Grüße roman

konservativ
06.01.2010, 13:05
Original von hoppenstedt
Was ist dein Problem bezüglich der Abweichung? Liegt doch innerhalb Chronometer-Norm...

Original von PBW
Zwei bis drei Sekunden Vorgang sind ein sehr gutes Ergebnis und m.E. kein Grund für eine Untersuchung der Uhr...
Natürlich liegt das noch innerhalb der Chronometernorm.

Wenn man eine absolut präzise Uhr gewohnt ist, fällt es schwer Abweichungen zu akzeptieren.

Vor dem Ereignis hab ich sie nie stellen müssen - monatelang die Krone nicht gezogen - nur mal die erste Stufe um das Datum zu aktualisieren.

Vielleicht bin ich auch nur`n Sekundenfetischist... :ka: :rolleyes:

makra
06.01.2010, 13:49
Alwin, gewöhn Dich daran. Deine Uhr ist ja noch relativ neu. Nachdem sie sich eingelaufen hat, können sich auch die Gangwerte ein bisschen verändern.
Wegen 2 Sek. würde ich mir keine Gedanken machen.

Galapagos
07.01.2010, 12:24
Mir ist meine Datejust aus ca. 1,5 m Höhe ´mal auf den Steinfußboden gefallen, Rotorwelle gebrochen und Hörnchen mit Delle. Die Uhr läuft aber nach der Rep. seit ca. 10 Jahren ohne Probleme.

Frank aus Hessen

ehemaliges mitglied
07.01.2010, 13:39
Ich glaube, daß ein Sturz aus 1,5m Höhe immer anders verläuft und daher die Uhr den Sturz machmal unbeschadet überstehen kann aber auch zum Totalschaden werden kann, sprich eine Reparatur unausweichlich ist.

Meine EXII und auch die Lady Oyster meiner Frau sind mir schon ein bis zweimal richtig auf das Parkett gedonnert und haben keinen mir bekannten Schaden erlitten. :]

tohil
07.01.2010, 13:56
hi

was meint ihr denn zum tragen einer mechanischen uhr auf einem crosstrainer?
http://files.tradoria.de/4d2274661c8c8189339723ca3c3e712c/images/1961446_830762.jpg

Die Arme/Handgelenke bewegen sich dort releativ schnell in einer flachen ovalen kreisbewegung hin und her. werden relativ aprupt gestoppt und wieder in die andere richtung bewegt.

ich hab meine subD schon einige male darauf getragen und habe nicht wirklich viel bedenken. "rock die sporty" aber mir dabei schon paar mal vorgestellt, was für bewegungen der rotor in diesem moment echt macht.

könnte sein, dass er sich wie wild dreht, oder aber durch die spezielle bewegung leicht hin und her wippt auf einer seite und gar keine umdrehungen zu stande bringt... (Corioliskraft)

http://www.manuelhohmann.de/mhohmann/Fraktale/oszi.html


merci für eure meinungen

ehemaliges mitglied
07.01.2010, 14:10
Ich glaube, Crosstrainer und Scooter http://www.sanimed.de/html/img/pool/elektromobile-scooter-invacare-orion.png sind unbedenklich... :D

tohil
07.01.2010, 14:14
Originally posted by scrumpy-jack
Ich glaube, Crosstrainer und Scooter http://www.sanimed.de/html/img/pool/elektromobile-scooter-invacare-orion.png sind unbedenklich... :D

mh, der hohe Schwerpunkt mit einem Scooter würde ich nicht unterschätzen :op: