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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zur Wasserdichtigkeit der Daytona mit ?offenen? Drückern



Prof. Rolex
24.01.2005, 10:47
Liebe Rolex-Freunde,
manchmal taucht die Frage auf, ob die Daytona mit ?offenen? Drückern noch wasserdicht ist. Die Bedienungsanleitung zur Daytona sagt hierzu ganz klar, daß die Wasserdichtigkeit nur mit zugeschraubten Drückern gewährleistet ist. Aber ist die Daytona mit ?offenen? Drückern tatsächlich undicht? Um dieser Frage nachzugehen, habe ich zwei Dichtigkeitstest meiner Daytona vornehmen lassen, einmal mit ?offenen? und einmal mit zugeschraubten Drückern. Das Ergebnis ist überraschend.

Testobjekt: Rolex Daytona, Ref. 116520, Seriennr. F 708xxx
Meßgerät: Witschi ALC-2000
Testergebnis:

http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/WdDaytona.jpg

Der Test wurde in beiden Fällen bestanden!

Die Unterschiede der Meßergebnisse zwischen ?offenen? und ?geschlossenen? Drückern sind sehr gering und liegen innerhalb der Meßgenauigkeit des ALC-2000. Bei einem Prüfdruck von +1,0 bar liegt die Verformungsdifferenz zwischen ?offen? und ?geschlossen? bei nur 0,3 1/1000mm, bei +3,0 bar bei nur 0,5 1/1000mm. Wahrscheinlich ist das Deformationsverhalten bei zugeschraubten Drückern auch geringfügig verändert, da die Steifigkeit des Gehäuses durch die Verspannung der zugeschraubten Drücker vermutlich minimal größer ist. Die Unterschiede in der zeitlichen Veränderung der Verformung (ein Maß für die Dichtigkeit) liegen ebenfalls innerhalb der Meßtoleranz des Meßgerätes. Hieraus ist zu schließen, daß die Daytona auch mit ?offenen? Drückern dicht ist.

Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, daß der Test leider nur mit einem maximalen Prüfdruck von 3 bar ausgeführt wurde. Dieser reicht zwar für den alltäglichen Gebrauch (Händewaschen, Duschen etc.) völlig aus, ist aber für eine Beurteilung der Dichtigkeit beim Schwimmen oder gar Tauchen zu gering. Um absolute Sicherheit zu erhalten, müßte der Test daher mit einem Prüfdruck von mindestens 10 bar durchgeführt werden. Allerdings dürfen die Drücker auf keinen Fall unter Wasser betätigt werden, da dann die Gefahr eines Wassereinbruches besteht. Wahrscheinlich liegt hier überhaupt der Grund für die Verschraubbarkeit der Drücker, da ein zugeschraubter Drücker nunmal nicht betätigt werden kann.

Wer sich für die physikalischen Hintergründe des Wasserdichtigkeitstestes interessiert, sollte auf der Homepage von Witschi (www.witschi.com) einmal die phantastische, interaktive Animation des ALC-2000 ausprobieren (unter Downloads, interaktive Gerätevorführung, ALC-2000).

Viele Grüße
Matthias

Hannes
24.01.2005, 10:49
Sehr interessant. Danke Dir, Matthias :))

Maga
24.01.2005, 10:51
Danke für die interessanten Infos. :]

GeorgB
24.01.2005, 11:19
Danke,
sehr interessant!

btw:
Gibt es irgendwo Infos über die Dichtigkeit der älteren Daytonas OHNE Schraubverschluß?!?

lightmyfire
24.01.2005, 11:36
Danke für die Info´s !
Ich denke auch das die verschraubung keinen einfluss auf die Dichtigkeit hat...
Lediglich das drücken verhindert...

watchman
24.01.2005, 11:38
meint ihr, man kann parallelen ziehen zu anderen modellen sprich zum beispiel twinlock ?

auster
24.01.2005, 12:32
Ich glaube wir hatten hier doch schon mal einen Fall wo jemand ausversehen mit aufgeschraubter GMT II schwimmen war und nichts ist passiert.
Spricht für die Verarbeitung, aber mir wäre es zu riskant...

Gruß
Jochen

siebensieben
24.01.2005, 12:44
Original von watchman
meint ihr, man kann parallelen ziehen zu anderen modellen sprich zum beispiel twinlock ?

Keine Ahnung. Aber es gibt Chronographen, die bis 20 bar dicht sind und keine verschraubten Drücker haben!

PCS
24.01.2005, 13:23
Super genialer Beitrag mal wieder!

Musti
24.01.2005, 13:43
Sehr gut zu wissen,dankeschön.......nochmal den gleichen test mit den sporties wäre interessant......wer sich traut..

Martini
24.01.2005, 14:38
sehr interessant, danke für die info!
deckt sich mit der aussage vom watchbizz-modi

watchman
24.01.2005, 15:03
Original von Musti
Sehr gut zu wissen,dankeschön.......nochmal den gleichen test mit den sporties wäre interessant......wer sich traut..

klarer fall für alexis :D

Smile
24.01.2005, 15:35
Original von GeorgB
Danke,
sehr interessant!

btw:
Gibt es irgendwo Infos über die Dichtigkeit der älteren Daytonas OHNE Schraubverschluß?!?

George, die ersten Daytonas 6239 und 6238 waren teilweise noch nichtmal 'Oyster'-Modelle, mehr als Händewaschen ist da nicht drin ... ;)

GeorgB
24.01.2005, 16:18
Hi Werner,
danke für die Info.

Ich bin zur Zeit etwas infiziert. Ein- bis zweimal keine GMT! Und da schaue ich mich mal um in Richtung Cosmograph/Daytona.

Gleichzeitig schreien meine 16550, 1665 und 5500 nach einem Explorer-Schwesterlein (1016) aus gutem Hause. Da muß ich mich noch schlau machen.

KingRolex
24.01.2005, 16:39
...ist die Verschraubung der Chrono-Drücker nicht lediglich dazu da das versehentliche Bedienen unter Wasser zu verhindern? Das könnte nämlich gefährlich werden - die Wasserdichtigkeit wird durch die Verschraubung nicht beeinflußt - ist jedenfalls bei Sinn-Uhren so...

Gruß
Hendrik

watchman
24.01.2005, 17:01
as Professor said ... 8o