Hannes
26.01.2005, 08:03
Rennwagen statt Smoking
GEBURTSTAG: Oscar-Preisträger Paul Newman zum 80.
Von unserem Mitarbeiter Peter Mohr
"Ich weiß nicht, was passiert ist, aber mir geht es gut." So lapidar kommentierte Paul Newman kürzlich einen schweren Unfall. Der leidenschaftliche Autorennfahrer verunglückte beim Training in Florida. Die Leidenschaft für schnelle Autos ist nur eine der Facetten des Oscar-Preisträgers, die sich nicht ins gängige Hollywood-Klischee fügen. Newman besitzt eine eigene Lebensmittelkette, mit der er Sozial-Projekte finanziert, unter anderem gründete er nach dem Drogentod seines Sohnes die "Scott Newman Foundation", die sich rauschgiftsüchtiger Jugendlicher annimmt.
Obwohl Newman bereits als Kind in seiner Heimatstadt Cleveland in einem Amateurtheater spielte, verlief seine Karriere nicht geradlinig. Er meldete sich zur Navy und sammelte nach Kriegsende zunächst Erfahrungen als Unternehmer. 1949 schrieb er sich an einer Schauspielschule ein und wurde wenig später in Lee Strasbergs legendärem Actors Studio zugelassen. Sein Debüt in "Der silberne Kelch" (1954) war ein Flop. Zwei Jahre später erregte er Aufmerksamkeit, als er in "Die Hölle ist in mir" den Boxer Rocky Graciano verkörperte. Sein durchtrainierter Körper und seine strahlend blauen Augen brachten das weibliche Publikum in Wallung - ein neuer Star war geboren, der den Vergleich mit Marlon Brando nicht scheuen musste.
Zehnmal stand Newman mit Joanne Woodward, seiner zweiten Frau, vor der Kamera - zuletzt 1990 in James Ivorys Ehefilm "Mr. And Mrs. Bridge". Die erste von sieben Oscar-Nominierungen erhielt er für "Die Katze auf dem heißen Blechdach" (1958), wo er an der Seite von Liz Taylor spielte. Es dauerte bis 1985, ehe er für sein Lebenswerk mit dem Ehren-Oscar ausgezeichnet wurde, dem ein Jahr später der Preis als bester Darsteller in Martin Scorseses "Die Farbe des Geldes" folgte. Zuletzte spielte er den Mafiaboss John Rooney in "Road to Perdition" (2002). "Everybodys Darling", der Liebling aller, ist Newman nie gewesen. Als Teilnehmer der Bürgerrechtsbewegung und Gegner des Vietnam-Krieges rangierte er auf Platz 19 von US-Präsident Nixons berüchtigter Feindesliste. Am 75. Geburtstag soll Paul Newman seinen Smoking verbrannt haben, "weil man in diesem Alter die Formalitäten hinter sich hat". Heute wird er 80 Jahre alt.
© Mannheimer Morgen - 26.01.2005
http://www.video-online.net/images/200506/200506_147712_1_012.jpg
Sein Leben, seine Filme:
http://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Newman
GEBURTSTAG: Oscar-Preisträger Paul Newman zum 80.
Von unserem Mitarbeiter Peter Mohr
"Ich weiß nicht, was passiert ist, aber mir geht es gut." So lapidar kommentierte Paul Newman kürzlich einen schweren Unfall. Der leidenschaftliche Autorennfahrer verunglückte beim Training in Florida. Die Leidenschaft für schnelle Autos ist nur eine der Facetten des Oscar-Preisträgers, die sich nicht ins gängige Hollywood-Klischee fügen. Newman besitzt eine eigene Lebensmittelkette, mit der er Sozial-Projekte finanziert, unter anderem gründete er nach dem Drogentod seines Sohnes die "Scott Newman Foundation", die sich rauschgiftsüchtiger Jugendlicher annimmt.
Obwohl Newman bereits als Kind in seiner Heimatstadt Cleveland in einem Amateurtheater spielte, verlief seine Karriere nicht geradlinig. Er meldete sich zur Navy und sammelte nach Kriegsende zunächst Erfahrungen als Unternehmer. 1949 schrieb er sich an einer Schauspielschule ein und wurde wenig später in Lee Strasbergs legendärem Actors Studio zugelassen. Sein Debüt in "Der silberne Kelch" (1954) war ein Flop. Zwei Jahre später erregte er Aufmerksamkeit, als er in "Die Hölle ist in mir" den Boxer Rocky Graciano verkörperte. Sein durchtrainierter Körper und seine strahlend blauen Augen brachten das weibliche Publikum in Wallung - ein neuer Star war geboren, der den Vergleich mit Marlon Brando nicht scheuen musste.
Zehnmal stand Newman mit Joanne Woodward, seiner zweiten Frau, vor der Kamera - zuletzt 1990 in James Ivorys Ehefilm "Mr. And Mrs. Bridge". Die erste von sieben Oscar-Nominierungen erhielt er für "Die Katze auf dem heißen Blechdach" (1958), wo er an der Seite von Liz Taylor spielte. Es dauerte bis 1985, ehe er für sein Lebenswerk mit dem Ehren-Oscar ausgezeichnet wurde, dem ein Jahr später der Preis als bester Darsteller in Martin Scorseses "Die Farbe des Geldes" folgte. Zuletzte spielte er den Mafiaboss John Rooney in "Road to Perdition" (2002). "Everybodys Darling", der Liebling aller, ist Newman nie gewesen. Als Teilnehmer der Bürgerrechtsbewegung und Gegner des Vietnam-Krieges rangierte er auf Platz 19 von US-Präsident Nixons berüchtigter Feindesliste. Am 75. Geburtstag soll Paul Newman seinen Smoking verbrannt haben, "weil man in diesem Alter die Formalitäten hinter sich hat". Heute wird er 80 Jahre alt.
© Mannheimer Morgen - 26.01.2005
http://www.video-online.net/images/200506/200506_147712_1_012.jpg
Sein Leben, seine Filme:
http://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Newman