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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ärzte hier? Stammzellen aus Nabelschnurblut



kurvenfeger
25.02.2010, 21:24
Guten Abend werte Gemeinde!

Bedingt durch ein in absehbarer Zeit anstehendes freudiges Ereignis habe ich eine Frage an unsere Mediziner oder entsprechende Fachleute unter uns.

Es gibt bei der Geburt die Möglichkeit das Nabelschnurblut zu spenden oder privat für das eigene Kind einfrieren zu lassen.

Bietet die private Einlagerung zum Gegenwert einer Krone tatsächlich echte Vorteile im Falle einer Krankheit des Nachwuchses? Oder sind die eigenen Stammzellen dann genau so genetisch verseucht und eine potentielle Heilung eher durch fremde Stammzellen möglich?

Die Ärzte heute in der Klinik haben die privaten Anbieter böse als Beutelabschneider beschimpft - allerdings weiß ich auch nicht, wieviel Provision sie von der Spendenbank bekommen :rolleyes:

Gibt es hier Fachleute?

DANKE!!! :gut:

sausapia
25.02.2010, 21:32
Hallo Can,

zunächst CONGRATULATIONS :dr:

Falls Du hier wider Erwarten keine Antwort erhältst, poste das Thema mal hier: http://www.med1.de/Forum/

tobstar
25.02.2010, 21:32
Mein Vater ist ein sehr renommierter Arzt, mit Glück spreche ich Ihn am Wochenende, kann es gerne mal erfragen.

Gruß
Tobias

kurvenfeger
25.02.2010, 21:37
@ Frank: super, vielen Dank für den Link! Ich dachte ich probiere es erst mal "zu Hause" =)

@ Tobias: das wäre natürlich super :gut:

gmt
25.02.2010, 21:51
der unterschied ist im einen der preis...zum anderen hast du beim privaten den vorteil das du im falle des falls mit euren zellen behandeln könnt...

bei den öffentlichen wird dir auch geholfen, nur halt nicht garantiert mit eurer probe...

obs überhaupt was bringt...who knows...wir haben uns für das kostengünstige entschieden....

gratuliert wird aber erst wenn der sprössling da ist... :gut:

Carerra
25.02.2010, 23:04
Ich muss das morgen mal nachchecken, aber prinzipiell halte ich nicht viel davon.

Schreibe Dir morgen nochmal per pn was genaueres dazu....

Aber erstmal herzlichen Glückwunsch :gut:

kurvenfeger
26.02.2010, 06:30
Super, vielen Dank!

Die Glückwünsche nehme ich in ca 10 Wochen entgegen, wenn die Kleine heil an die frische Luft gesetzt wurde... ;)

orange
26.02.2010, 06:43
so weit ich weiß, sind diese proben nicht ewig haltbar. vielleicht 5 oder 10 jahre. falls also etwas in späteren jahren passiert (leukämie z.b), bringen dir die stammzellen nichts..... wir haben es nicht gemacht....

Wegener22
26.02.2010, 06:58
Alles Gute!

Ich hätte eine ähnliche Meinung wie die Kollegen der Klinik...

Das ist so schwierig zu begründen ohne das ehrliche Gefühl der
Sorgfaltspflicht zu verletzen. Wofür und für wen spendet man und wann
tritt dann der worst case auf? Gibts familiäre Gründe-zum Beispiel Krankheitshäufungen?
Fälle, in denen man erfolgreich auf (eigene) Stammzellen zurückgreift sind wohl statistisch
sehr selten.
Und das Zeug verfällt oder die Firma schlampt oder pleitiert und viele Defekte sind auch
schon in den Stammzellen enthalten...ich bin aber weit entfernt davon, ein Experte zu sein.

giftmischer
26.02.2010, 07:32
Original von Carerra
Ich muss das morgen mal nachchecken, aber prinzipiell halte ich nicht viel davon.

Schreibe Dir morgen nochmal per pn was genaueres dazu....

Aber erstmal herzlichen Glückwunsch :gut:

Bitte nicht per PN, sondern hier im Thread.
Uns beschäftigt das Thema auch gerade (aufgrund eines Ende Juni anstehenden, freudigen Ereignisses ;)).

Dubking
26.02.2010, 07:42
Moin,

habe neulich im Ärzteblatt einen Artikel darüber gelesen.

Der Ternor war, dass diese Sache reine Geldmacherei ist.

Gruß Uli

klazomane
26.02.2010, 07:59
Bei der Langzeitlagerung sehe ich ein Hauptproblem in der geringen aber permanenten terrestrischen und kosmischen radioaktiven Strahlung. Ein lebender Organismus hat die Möglichkeit, beschädigte Zellen(bzw. DNA-Stränge) ständig zu reparieren bzw. abzubauen. Dies ist bei gefrohrenen Zellen nicht der Fall. Je länger also Proben gelagert werden desto "unbauchbarer" werden sie. Über die Art und Weise der Lagerung/Abschirmung muss man sich also sehr genau erkundigen.

kurvenfeger
26.02.2010, 08:04
Original von Dubking
Moin,

habe neulich im Ärzteblatt einen Artikel darüber gelesen.

Der Ternor war, dass diese Sache reine Geldmacherei ist.

Gruß Uli

Der Artikel würde mich natürlich brennend interessieren.
Weißt Du noch welche Ausgabe das war oder hast sie gar noch irgendwo rumfliegen?

Nikolaus B.
26.02.2010, 08:09
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?src=suche&p=nabelschnurblut&id=67053

Gern geschehen ;)

kurvenfeger
26.02.2010, 08:16
Original von Nikolaus B.
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?src=suche&p=nabelschnurblut&id=67053

Gern geschehen ;)

Oops, ich wusste nicht, dass es das für jedermann online gibt...

Besten Dank!

Nikolaus B.
26.02.2010, 08:31
Original von kurvenfeger
Oops, ich wusste nicht, dass es das für jedermann online gibt...
Besten Dank!

Yep, Tante Gugel findet halt alles ... :D

Den langen Artikel dazu findet man auch dort:

http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?src=suche&p=stammzellen&id=67054

Mehr Wissen dürften selbst "renommierte Dorfärzte" nicht haben... ;)

ferryporsche356
26.02.2010, 09:18
Wir haben zwei Ärzte im Bekanntenkreis und den behandelnden Frauenarzt gefragt und es dann nicht machen lassen.

Sascha B
26.02.2010, 09:31
Mein Nachwuchs kommt in 4 Wochen. Wir werden es machen lassen. Die Einlagerung ist sehr lang (25 Jahre plus). Die Forschung geht heutzutage sehr schnell. Wer weiß was in 25 Jahren man damit alles machen kann.

Eins ist sicher wenn ich mich heute dagegen entscheide und 2035 sagt ein Artzt zu mir
"wenn sie damals das Blut eingelagert hätten würden wir heuten ihren Sohn helfen können..."
Dann beiß ich mir aber dermaßen in mein Ar--h.

Wir geben soviel Geld aus für unser Hobby aber für vielleicht "Helfer in der Not" zögern wir. :ka:

docpassau
26.02.2010, 10:19
Original von Nikolaus B.

Original von kurvenfeger
Oops, ich wusste nicht, dass es das für jedermann online gibt...
Besten Dank!

Yep, Tante Gugel findet halt alles ... :D

Den langen Artikel dazu findet man auch dort:

http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?src=suche&p=stammzellen&id=67054

Mehr Wissen dürften selbst "renommierte Dorfärzte" nicht haben... ;)

Korrekt, das ist der aktuelle Wissensstand hinsichtlich des Nabelschnurblutes.
Leider ist es wie oft in der Medizin, dass mit dem schlechten Gewissen der Betroffenen ein erhebliches Gewinnpotential gehoben wird. Faktisch ist es sicher sinnvoller, Nabelschnurblut "öffentlich" zu spenden, da hier eben kein Versprechen auf die Zukunft besteht, dass äusserst fraglich eingehalten werden kann. Auch wird mit der Spende eine sozialpolitische Aufgabe erfüllt , nämlich eben "sein "Material auch für andere zugänglich zu machen, die es akut gebrauchen. Eben so, wie z.B bei den Organspenden.

Macht euch nichts vor: mit der Argumentation, dass "man etwas für die Gesundheit des Kindes "unternimmt, wird erheblich Geld abgeschöpft.

Mawal
26.02.2010, 10:26
Original von Sascha B
....

Wir geben soviel Geld aus für unser Hobby aber für vielleicht "Helfer in der Not" zögern wir. :ka:


das ist der falschen Ansatz, denke ich. Die Frage ist, wie kann ich Geld für das Wohle meiner Kinder investieren und den maximalen benefit erzielen.


Wir haben es nicht machen lassen. Ich habe mehr Ärzte in meiner Familie als ein normales Kreiskrankenhaus.

Meine Kinder sind jedoch privatversichert...das halte ich für wesentlich wichtiger. Und als mein Großer zwei Wochen nach der Geburt auf die Intensivstation musste, waren wir extrem dankbar, dafür dass 15 Minuten später der Chefarzt auftauchte, um uns ausführlich zu informieren und um die Behandlung unseres Sohnes zu übernehmen.