Laser
von
am 06.11.2011 um 10:50 (4436 Hits)
Hier, das mit dem Rennrad ist echt ein heißer Scheiß. Heute das allerallererste mal in meinem Leben auf so nem Hocker gefahren, nachdem Reitzbar & Rüpelhaft Radsport mir freundlicherweise einen zur Verfügung gestellt hat.
Am Anfang war ich ja skeptisch. Diese ver*******te Haltung, keine Federung, dürres Sättelchen, schmales Lenkerchen. Ich fahre seit über 20 Jahren MTB, schätze die breite Lenkerhaltung, die direkte Reaktion auf Lenkbewegungen und die bullige Appearance des Gefährts. Außerdem mag ich, daß ich mich auf quasi jedem Untergrund bewegen kann. Die niedrigere Endgeschwindigkeit war mir eher wurscht, weil ich eh meistens im Wald fahre und die Straße meide. Unter anderem auch, weil ich lieber für mich selbst fahre und weiß, wie ich mich mitunter selbst über radelnde Speckbuletten amüsiere. Die im Wald sieht man ja nicht
Jetzt also Rennrad. Und was ein schönes. Taubenblau, gefühlte 3 Kilo leicht und extrem grazil. Was soll ich auf so nem Ding? Das muß doch scheiße aussehen. Da gehören so bleistiftdürre Spacken drauf. Aber nun, was will man machen. Triathlons wollen veranstaltet, Foris wollen geowned werden, da muß Geschwindigkeit her.
Also rasch mit der Schaltung vertraut gemacht und mal rauf auf das Ding. Und siehe da: das klappt völlig problemlos. Neuleininger Berg runter und der Straße unter dem messerscharfen blauschwarzen Reifchen beim vorbeijetten zuschauen. Sitzposition gefällt auf Anhieb, das Ding ist extrem führig und die Schaltung geht so weich wie mitm Löffel durch Mascarpone. Clickclickclick, mal rein in den höchsten Gang. Hui, das geht ja ab!
Sitzposition ist angenehm, angenehmer als ich dachte, lediglich an den Lenker muß ich mich gewöhnen. Hier kenn ich einfach die breiten MTB-Lenker, beim schmalen Rennlenker muß man mehr gegenhalten, wenn man mal in die Pedale steigt. Hat man aber schnell drauf. Auf Straße ist das Ding extrem präzise und gut zu führen und im Ortsverkehr kann man echt erstaunlich gut mit dem fließenden Verkehr mithalten. Auf der Landstraße gehts dann richtig schön. Ganz andere Welt, hier hab ich aufm MTB gern mal ge****t, wenns dann einfach nicht weiter ging mangels Übersetzung. Auf dem Rennrad hat man das entscheidende Pfund mehr in der Übersetzung und es geht ordentlich voran.
Am "Berg" dann das übliche Drama, aber auch hier spürt man das deutlich geringere Gewicht des Rades und den geringeren Abrollwiderstand. Gefällt mir. Lediglich Bodenwellen und Kopfsteinpflaster sind ziemlich mörderisch.
QDDS kann kommen, Rad läuft. Noch bissi am Laufen feilen. Und im Winter schwimmen. Und im Frühling dann die vierte Disziplin: der Wechsel zwiachen den Disziplinen.
Hier, wie soll das eigentlich mit den Teams funktionieren?