Sonntag: Split.
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am 17.04.2011 um 10:30 (4951 Hits)
Wachgeküsst von der Sonne, die durch die Balkontür scheint erblicke ich Split, Kroatien. Wir liegen vor Anker, da wir zu groß sind für den Hafen. Die kleinere Splendour of the Seas, welche gestern Venedig kurz nach uns verließ, hat uns am späten Abend überholt und liegt nun schon im Hafen. Wir werden getendert.
Wie bootet man knapp zweieinhalbtausend Passagiere aus? Im Chaos? Nein. Mit Perfektion und Routine. Vier Rettungsboote für je 110 Personen verkehren unentwegt zwischen Hafen und Schiff. Man kann sich im Vorfeld ein Tenderticket holen, das kostet auch kein Geld (!!!) und wartet, bis seine Gruppe aufgerufen wird. Nach etwa anderthalb Stunden sind die Massen abgefertigt und man kann auch ohne Ticket jederzeit zur Gangway kommen. Die Überfahrt dauert ca. 5 Minuten.
Heute auf Reede: NCL's Norwegian Gem
Die Promenade
Split entpuppt sich als eine wunderschöne Stadt mit einer prächtigen Uferpromenade, traumschönen Häusern und dem Diokletianspalast mit seinen verwinkelten Gassen und Gewölben.
Am Rande des Palastes
Prachtbauten wohin man schaut
Nach einer ausgiebigen Stadtbesichtigung tendern wir zurück zum Schiff. Ab ans Pooldeck, wo die Musik so laut ist, dass sie nur mit Ohrstöpseln zu ertragen ist. Was gehört zu einem erfolgreichen Nachmittag an Bord der „Beautiful Norwegian GEM“? Klar. Ein frischer Burger und ein Beerhelmet. Wir erinnern uns? Buy five, get one for free. Na dann
Eines von vielen Postkartenmotiven in Split
Abends gibt es das Beste Filetsteak in Cagney’s Steak House. 20 Dollar Cover Charge fallen leicht angesichts des Ambientes und der Qualität des Fleischs. Ein Genuss.
Wir fassen zusammen. Wir schreiben Tag 2, mein persönlicher Counter steht bei 3 Burgern, 2 Steaks und einem Beer Helmet.
Anschließend geben wir uns wieder die Karaoke Show in der Spinnaker Lounge. Die habe ich ja schon auf unserer letzten Fahrt genossen. Anzumerken ist, dass außer Amerikanern, Kanadiern und Australiern sich niemand auf die Bühne traut.
Generell merkt man die extrem andere Publikumsstruktur. Beim „It’s BINGO Time“ Aufruf springt nicht das halbe Sonnendeck auf und hechtet davon, nein, selbst der 10.000 Dollar Jackpot interessiert keinen der überwiegend europäischen Mitreisenden. Unter den Gästen ist der englischsprachige Anteil mit gefühlten 40% wohl am stärksten, gefolgt von Deutsch (ca. 30%). Den Rest machen französische, spanische, holländische und italienische Gäste aus. Der Anteil an massiv fettleibigen Gästen ist realtiv niedrig, das Durchschnittsalter dürfte in den frühen Vierzigern liegen. Da man selbst ja langsam auch schon auf dem Weg dorthin ist, also durchaus akzeptabel.
"Aurora" in der Abenddämmerung....
Nach der Karaoke Show, dessen absolutes Highlight Melissa ist – scheinbar hat sie eine Wette verloren, anders kann ich mir diese schräge Performance nicht erklären - füllt sich die Spinnaker Lounge zunehmend. Wir wohnen noch einem Beziehungsquiz bei, in dem Paare mit unterschiedlich langen Ehezeiten (8 Monate bis 60 Jahre) gegeneinander antreten und Fragen beantworten müssen. Wo hatten sie den ungewöhnlichsten Sex, welche Form und Farbe hat ihre Unterwäsche - ganz lustig, aber langsam wird es Zeit fürs Bett. Endlich gibt’s auch wieder die putzigen Handtuchtierchen. Heute eine Schlange.