Endlich meine erste Patek. Oder wie die Suche nach dem heiligen Gral ein Ende fand.
So oder so ähnlich hatte ich mir meinen ersten Beitrag im Patek Bereich vorgestellt. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.
Nach Jahren der Uhrenleidenschaft und diversen Käufen und Verkäufen, bin ich nun (hoffentlich) am Ende der Reise angelangt. Die 50 knapp überschritten war ich letztes Jahr dem Glauben erlegen, nun endlich reif und bereit für eine Patek zu sein. Die feine Uhrmacherkunst, Optik und Haptik übten schon einen großen Reiz auf mich aus und ich war mir sicher, eine Nautilus muss her! Die allgemein bekannte Marktlage sprach allerdings eine deutlich verwehrende Sprache. Da ich weder die Lust noch die erforderlichen Mittel zu einem Grau- oder Sekundärkauf hatte, musste eine andere Lösung her. Diese war relativ schnell gefunden und zu meiner großen Freude spielte der Händler meines Vertrauens sogar mit. Als durchaus adäquate Alternative hatte ich mir die 5712 G ausgesucht und durfte sogar auf Platz 1 der Bestellliste meines freundlichen Verkaufsberaters Platz nehmen. Ansehen und anprobieren durfte ich das schöne Stück auch- Beim Grauhändler gegebenüber. :rofl:
Die Lieferung wurde mir für irgendwann in diesem Jahr verlässlich zugesagt. Obwohl Warten nicht unbedingt zu meinem Kernkompetenzen gehört, war ich doch entspannt und voller Vorfreude. :jump:
Die Zeit des Wartens nutze ich dann zur Füllung der Kriegkasse und trennte mich von einigen Uhren. Im Januar dieses Jahres verbrachte ich mit meiner Frau einen Tag in der verbotenen Stadt und entdeckte bei einem der Händler auf der Kö das Objekt der Begierde. Kurzerhand nutze ich die Gelegenheit zur erneuten Anprobe im Beisein meiner Herzensdame. Was soll ich sagen......
Erste Zweifel kamen in mir auf und die Zustimmung meiner Frau wurde mir ebenfalls verweigert. „Das bist du nicht! Das ist defintiv eine Uhr für einen Anzugsträger und für dich viel zu filigran.“
Unmittelbar nach Verlassen des Ladens griff ich zum Telefon und rief meinen Verkaufsberater an. Für meine Stornierung hatte er vollstes Verständnis und war sich sicher, mit mir zusammen eine andere schöne Lösung zu finden.
Eine Stunde später standen wir in seinem Laden und verließen diesen einige Zeit später mit einem neuen IWC Top Gun Chrono.
Ok, mir war schon klar, das war definitiv nicht der gesuchte Gral. Also erneut in Ruhe den Markt sondieren und gespannt auf die Neuvorstellungen zur Baselworld warten. Zumindest diesen Teil der Geschichte kennt ihr. :rolleyes:
Ende Juni schlenderten meine Frau und ich durch eine Fußgängerzone und verweilten kurz vor dem Fenstern eines Zweitverwerters. Da lag sie! Bereits kurz nach ihrer Neuvorstellung im Jahr 2017 hatte ich ein gieriges Auge auf sie geworfen und bei einem ansässigen Konzessionär um eine unverbindliche Besichtigung nach dem Erhalt eines Exemplars gebeten. Nachdem die ersten Uhren ausgeliefert wurden konnte ich sie auch ausgiebigst in Augenschein nehmen. Schließlich und endlich eine traumhafte Uhr! Einzig der hohe Preis verursachte eine schlaflose Nacht und schlussendlich sah ich von einem Kauf ab.
Ich nahm das wunderschöne Stück nun also ein zweites Mal in die Hand und an den Arm. Ich war mir sicher, DIE und keine andere ist es!
Von der Seite kam ein kurzes: „Das ist mit Abstand die schönste Uhr, die ich je an dir gesehen habe.“ :D
Unmittelbar nach Verlassen des Ladens rief ich meinen Konzessionär an und fragte höflich nach der Machbarkeit eines Kaufs. Wiederum wurde mir eine ungefähre Wartezeit von einem Jahr in Aussicht gestellt und eine Bestellung notiert. Letzte Woche rief mich dann mein Verkaufsberater an und teilte mir mit, dass eine 5712 G eingetroffen sei und er mich nochmals fragen wollte, ob ich sie nicht doch kaufen möchte. Ich habe dann erneut dankend abgelehnt und den Wunsch nach dem adäquaten Ersatz bekräftigt.
Diesen Montag erschien dann die mir bekannte Rufnummer auf meinem Handy Display und ich vermutete dahinter den Erhalt eines KV für eine beauftragte Reparatur. Da ich zu dem Zeitpunkt das Gespräch aber nicht annehmen konnte, rief ich etwas später zurück. Scherzhaft begrüßte ich meinen Gegenüber mit den Worten: „Das ging aber schnell mit der ********.“
Ja sagte er, das hat mich auch etwas überrascht. Wann möchten Sie sie abholen? Soll ich Ihnen die Rechnung per Mail zukommen lassen? Die Mwst. Senkung reichen wir selbstverständlich weiter.
Mir entfuhr nur noch ein spontanes: „ Sie wollen mich doch veräppeln, oder?!
Nun mach ich’s kurz. Er wollte mich nicht veräppeln und das Objekt meine Begierde ist nach nur zwei Wochen des Wartens eingetroffen.
Ich bin hin und weg. Optik und Haptik üben eine große Faszination auf mich aus. Das Gewicht ist ideal und mit dem innovativen Band liegt sie perfekt auf. Das Blatt ist der Knaller und in Verbindung mit der Cerachrom Lünette ergibt sich für mich eine traumhafte Ausstrahlung. :verneig:
Trapattoni würde sagen: „Habe fertig!“
Für mich ist diese Uhr definitiv der gesuchte Gral. Sie vereint für mich Sportlichkeit, Understatement, Wertigkeit und Innovation. Zudem sieht man sie eben nicht an jedem zweiten Arm.
Abschließend möchte ich mich für euer Durchhaltevermögen beim lesen dieses Romans bedanken und wünsche nun viel Spaß beim betrachten der Bilder.
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Und zum Schluss noch ein wristshot des zweiten Siegers.
