Jüngeren, gesunden Kunden empfehle ich ein Pflegetagegeld, damit bekommt man ab Feststellung einer Pflegestufe den vorher festgesetzten Tagessatz. Bis ca. Ende 50 ist das machbar.
Kosten je Monat für ambulante Pflege und Haushaltshilfe würde ich ab ca. 2000 Euro ansetzen, nach oben hin offen. Wenn man bis 90 ca. 3000 Euro im Monat zur Verfügung hat, wäre denke ich aktuell "ausreichend"
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07.04.2013, 20:07 #1love_my_EXIIGast
Wie viel Geld braucht man um einem alten, hilfsbedürftigen Menschen einen würdigen...
Wie viel Geld braucht man um einem alten, hilfsbedürftigen Menschen einen würdigen Lebensabend zu ermöglichen?
Ich schreibe und Frage das mit einem dicken Klos im Hals, nach dem ich gestern meinen Großvater im Krankenhaus besucht habe, meine Gedanken und das Geschehene erstmal sortieren musste und versucht habe mich etwas abzulenken um mit etwas Distanz darüber nach zu denken.
Mir scheint es das mit gewöhnlicher Altersvorsorge aus einem besser/gut Verdiener Haushalt das Ende der Fahnenstange schnell erreicht ist wenn eine richtige Betreuung auf Grund von Blindheit und einhergehender Altersschwäche nötig ist. Da reicht scheinbar auch eine deutlich vierstellige Miete in einem betreuten Wohnen, und selbst die noch mal um einen deutlich vierstelligen Betrag teurere "Miete" in der angeschlossenen Pflegestation nicht, das alte Menschen gut versorgt, d.H. zeitnah Betten gemacht, hochwertige Mahlzeiten serviert und Hilfe bei den ganzen Kleinigkeiten des Alltags geleistet wird. Genauso fehlt es an Möglichkeiten hochwertiger Unterhaltung wenn der Geist noch voll da ist und nur körperliche Einschränkungen vorhanden sind.
Hätte man schon früher eingreifen müssen, gegen des Willen dieses Menschen einen Umzug näher an die Familie obwohl seine Heimat, die vertraute Umgebung, Freundschaften in einer anderen Stadt liegen?
Hätte man sein eigenes Leben völlig umstellen sollen, um jede Woche vor-Ort sein zu können auch zu der Zeit schon, wo das evtl. eher seine Tagesabläufe gestört hätte? Wann ist der richtige Zeitpunkt mit so was zu beginnen?
Sind das Gedanken die man sich macht, nur weil die Zeit eines geliebten Menschen unweigerlich dem Ende zu geht, Egoismus?
Für mich kristallisiert sich heraus das, bezogen auf meine Eltern, ich schon jetzt darüber nachdenke, sollte ich mal Bauen, das Erdgeschoss so zu gestallten das man daraus eine eigenständige vollständige Wohnung machen kann um irgendwann die Pflege und alles was dazugehört selber zu übernehmen und zu koordinieren.
Denn das, was ich jetzt sehe und gesehen habe - halte ich für katastrophal, ohne einen schuldigen zu suchen. Nicht alters und vor allem Blinden gerechtes essen, keine wirklich Unterstützung in den Dingen des Alltags (Abwasch, Haushalt usw.) bzw. nur nach festgelegtem Plan, unflexibel. Schlecht bezahlte Mitarbeiter und Kleinigkeiten werden sofort in Rechnung gestellt aber nicht mit der nötigen Sorgfalt ausgeführt.
Das musste jetzt einfach mal raus, vielleicht gibt es ja hier Member mit ähnlichen, oder anderen Erfahrungen die hier etwas zu beitragen möchten?
Danke & Gruß,
Oliver
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07.04.2013, 20:22 #2
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07.04.2013, 20:37 #3ehemaliges mitgliedGast
3.000€ pro Person? Welcher Rentner hat das aktuell schon?
Meine Mutter hat meinen Vater bis zum Ende gepflegt, sie selber ist noch fit.
Was machen die Members hier mit der Familie? Würde mich auch interessieren.
Gruß
Claus
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07.04.2013, 20:41 #4
Hallo Oliver,
mein Beileid zur Situation deines Großvaters, sowas lässt einem schon über das Jetzt und Dann grübeln.
Neben dem fi****ellen Aspekt ist auch der menschliche Aspekt, bei der Betreuung älterer Mensch für mich sehr wichtig.
Früher gab es halt sehr häufig die klassische Großfamilie, in der die Großeltern sich, solange Sie konnten, sich um die Kinder kümmerten, die Eltern sich um die Großeltern, und später die Kinder um die Großeltern/Eltern.
Sozusagen der klassische Generationenvertrag.
Leider gibt es dass heute so gut wie nicht mehr, und alte Menschen werden halt, mehr oder weniger auf sich allein gestellt.
Ob durch Pflegeheime, oder betreutes Wohnen, die "Alten" werden zwar körperlich (meist) gut versorgt, aber es fehlt vielen eben der Bezug zur Familie.
Dabei kann man der Familie allerdings auch nicht wirklich einen Vorwurf machen, denn, anders als früher sind heute überwiegend beide Elternteile berufstätig, um den Lebensunterhalt bestreiten zu können. Hier fehlt dann einfach die Zeit, um sich neben den Kindern auch noch um die Großeltern, kümmern zu können.
Auch wird es für künftige Rentnergenerationen, ich spreche jetzt mal für meine Generation (30 - 40), immer schwieriger für den Lebensabend vorzusorgen, da insbesondere Meine Generation auf eine angemessene gesetzliche Rente nicht mehr spekulieren braucht.
Grund hiefür? Den kann man ganz einfach mit dem alten Gassenhauer beantworten:
"Wer soll dass bezahlen, wer hat so viel Geld ...."
Die Jungen werden immer weniger, die Alten immer mehr, wo solls also künfig herkommen?
Ich sag mal aus heutiger (Inflations-)Situation braucht man im Alter mindestens ca 2000€ umd ein angemessenes Leben bestreiten zu können. Tendenz steigend sag ich mal.
Und bei dem Betrag muss man ab ca. 30 Jahren so ca 500 bis 600€ moantlich zur Seite bringen. Was ja vor allem in den jungen Jahren nicht unbedingt einfach ist, da man ja noch voll in der Familienplanung (Kinder, Haus) steckt.
Fazit:
Es bleibt schwierig ....
Grüße
Paul
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07.04.2013, 20:49 #5
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3000€ im Monat reine Pflege-, Verpflegungs- und Unterbringungskosten plus "Taschengeld" für alles, was im täglichen Bedarf darüber hinaus geht, entsprechen meiner Erfahrung aus zwei im Heim untergebrachten Verwandten ziemlich genau dem, was man zur Zeit so braucht, wenn es etwas hochwertiger sein soll.
Sucht man ein Pflegeheim, oder eine Seniorenresidenz, wie das heute heißt, habe ich schon festgestellt, dass hochwertig sich häufig auf die Ausstattung, aber nicht auf die Betreuung bezieht.Geändert von Chefcook (07.04.2013 um 20:50 Uhr)
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07.04.2013, 20:50 #6love_my_EXIIGast
Aktuell ist meine Erfahrung das die bisher genannten Beträge eher nicht reichen, diese Pflegestation würde konkret mit 3500,- im Monat zu buche schlagen, inkl. des angemerkten schlechten Essen, 1-3 Pfleger für eine Station mit mehr als 20 Bewohnern, keine weitere Betreuung neben der unumgänglichen Hilfe; waschen, Bett machen, Essen austeilen und Medikation. Alles andere müsste selbst organisiert und separat bezahlt werden.
Gruß,
Oliver
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07.04.2013, 20:50 #7
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So schlimm und traurig das auch heute ist,aber Angehörige zu Hause pflegen geht heute meist nur noch wenn jemand auf seinen Job verzichtet oder selbst schon Rentner ist.
Von der körperlichen und den seelischen Belastungen brauchen wir gar nicht erst anfangen.Ebenso davon das das eigene Leben quasi nicht mehr stattfindet.
Selbst bei meinen Großeltern väterlicher und mütterlicherseits,meinem Onkel erlebt.
Fazit meiner Eltern und deren Brüder/Schwestern,das tun wir keinem an,suchen uns zeitig ein Pflegeheim ....
Traurig,aber die Zeiten von mehreren Generationen in einem Haus sind heute nicht mehr ....VG
Udo
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07.04.2013, 20:51 #8
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07.04.2013, 20:56 #9
+1
Leisten kann sich das Heute fast keiner mehr bei ca. 3500 plus Taschengeld
ich habe meine Eltern Zuhause gepflegt mit Hilfe der Familie und Freunden
nun werde ich was sentimelntal aber das haben meine Eltern sich verdiehnt nicht in einer solchen Industrie zu landen
Hab Dank dieses Forumś auch die eine oder andere sehr gute Information und Hilfe erhaltenGeändert von IPAQ1 (07.04.2013 um 20:58 Uhr)
Gruss Christoph
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07.04.2013, 20:57 #10
Man sollte aber auch nicht vergessen zu erwähnen, dass man für diese Beträge schon
seriöse Pflegekräfte aus dem Ausland, z.B. Polen offiziell einstellen kann, die eine fast
rundum Versorgung gewährleisten.
Habe vorige Woche in der Sauna ein Gespräch mitbekommen, der betreffende hatte
eine offiziell angemeldete polnische Pflegekraft für seine Mutter, die rund um die Uhr
Pflege machte. Er schien damit sehr zufrieden zu sein.
ManfredEin Mann mit weißen Haaren ist wie ein Haus, auf dessen Dach Schnee liegt. Das beweist aber noch lange nicht, dass im Herd kein Feuer brennt.
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07.04.2013, 21:01 #11
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07.04.2013, 21:04 #12
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07.04.2013, 21:05 #13
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07.04.2013, 21:09 #14
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07.04.2013, 21:11 #15
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07.04.2013, 21:16 #16
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"... dass man für diese Beträge schon seriöse Pflegekräfte aus dem Ausland, z.B. Polen offiziell einstellen kann, die eine fast rundum Versorgung gewährleisten."
Besser als in ein Altersheim abgeschoben zu werden. Danke ans Forum mal wieder für diesen interessanten Ansatz. So kann die Person zu Hause wohnen bleiben, das ist wichtig.Gruss aus der Hauptstadt von Hubertus.
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07.04.2013, 21:25 #17
Ich kenne viele die machen das für 700 bis 1000 Euro offiziell angemeldet,dafür bekommen sie aber auch die Anreise /Abreise bezahlt, Unterkunft und Essen
Ich finde das persönlich viel besser eine Pflege aus Polen oder auch anderen Land zu haben
Ich arbeite viel mit älteren Menschen ,und viele haben für ihren Mann (Frau) eine solche Pflege, die sind sehr lieb und tuen alles , leider bekomme ich des öfternen auch mit ,das sie viel schikaniert werden
Ein Altersheim finde ich schrecklich, unpersönlich und man ist dort eine Nummer
Ich hatte mal einen guten Job in einen sehr guten Heim bekommen, ich hatte den nur 1 Tag in Anspruch genommen, nach demTag war ich so deprimiert, das ich mir schwor , nie in sowas zu gehen
Eine polnische Hilfe ist das Beste was es gibt für ältere Menschen, die sind rund um die Uhr da, und kümmern sich wirklich sehr gut um diese Menschen ,können hervorragend kochen und sind so herzlich
Ein Altersheim oder auch Residenz ist deprimierend und man wartet glaub ich nur noch auf den Tod dort, zumindestens kommt mir das so vor
Eine Hilfe im vertrauten Heim ist tausendmal besser,und kostet weniger als ein unpersönliches Heim
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07.04.2013, 21:34 #18
Großes Thema.
Michael
"If the world isn`t made for joy, it is made in vain" Shelton P. (Chavin de Huantar)
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07.04.2013, 21:37 #19
Ich habe meinen Vater so lange daheim pflegen lassen wie es ging.
Da ich im Ausland arbeite, musste meine Frau einspringen. Sie konnte aber dennoch keine 24/7 Pflege leisten.
Er konnte fast bis zum Schluss in seinem Haus bleiben. Ohne hier ins Detail zu gehen, haben wir >5000 bezahlt, mit "offiziellen" Pflegekräften. Dennoch musste meine Frau vor Ort bleiben, um das Essen auf Rädern, Arztbesuche, Massage etc. zu koordinieren. Dazu musste sich jemand um das Haus selbst kümmern (Garten, Reparaturen).
Seine Rente als Beamter plus Kriegsversehrtenrente haben dabei viel geholfen.
Es gibt auch die Möglichkeit halb-legale Pflegekräfte beispielsweise aus Polen zu beschäftigen.
Der Vorteil eines Altersheimes ist für die Angehörigen der Komplettservice. Dagegen ist eine Betreuung in der eigenen Wohnung recht anspruchsvoll, da sich die Pflegebedürfnisse täglich ändern können und unvorhergesehene Ereignisse passieren können, wie z.B.:Vater muss für kurze Zeit in Krankenhaus.
Gruss,
Bernhard
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07.04.2013, 22:10 #20
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Für Pflegekräfte z.B. aus Polen Gibt es glaube ich relativ strenge Bestimmungen. Gehalt, Unterkunft, Verpflegung müssen bezahlt werden. 2k sind da denke ich realistisch. Selbst zu Hause pflegen ist so eine Sache. Die Angehörigen fühlen sich oft dazu verpflichtet, bei meinen Kunden, die Pflegefälle zu Hause betreuen muss ich aber leider immer feststellen, dass das für keine der beiden Seiten befriedigend ist. Die Angehörigen sind meist relativ schnell An der Grenze ihrer psychischen und physischen Möglichkeiten angelangt, was sich natürlich langfristig sehr negativ auf die Beziehung zum Pflegebedürftigen auswirkt, was dieser (wenn geistig noch fit) natürlich auch merkt, was dann letztendlich darauf hinausläuft, dass alle nur noch auf das Ende warten.
Das würde ich niemandem wünschen. Daher immer gucken, wie man sich Pflegepersonal leisen kann. Empfehlungen suchen (da gab es hier glaube ich schonmal einen Thread), kalkulieren und wenn möglich schon bevor es zu spät ist mit den Eltern/Verwandten klären, was man im Falle einer Pflegebedürftigkeit macht, evtl. ein Tagegeld, falls es gesundheitlich/alterstechnisch möglich ist und nicht genug Geld/Rente usw. vorhanden ist.
Saublödes Thema, aber je früher man darüber spricht desto besser...
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