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  1. #21
    Freccione Avatar von blarch
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    Zitat Zitat von ph1l Beitrag anzeigen
    Aber klar doch: Eine Canon EOS 60D von 2012. Als Objektive kommen fast ausschließlich das Tamron 17-50VC und das 10-24er zum Einsatz.
    Danke. Sind die Innenbilder bearbeitet?
    Gruss Wolfgang
    _______________________________________________

  2. #22
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    Zitat Zitat von blarch Beitrag anzeigen
    Danke. Sind die Innenbilder bearbeitet?
    Ja, sind sie. Die Fotos knipse ich immer in RAW, um sie dann mit Adobe Lightroom zu bearbeiten, zu entstürzen und nach JPG zu konvertieren.
    Viele Grüße, Phil

  3. #23
    Freccione Avatar von blarch
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    OK ... dachte schon ich mache was mit meine Nikon DSLR falsch. Denn wenn die out of the cam gewesen wären, wäre ich glatt umgestiegen

    Ändert aber nichts an deinen tollen Bilder
    Gruss Wolfgang
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  4. #24
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    Wie gross ist denn ein RAW-Bild bei der 60D ? Ich hatte mal eine Nikon D800, da war jedes Bild 75 MB gross...da habe ich nur selektiv RAW- Aufnahmen gemacht

  5. #25
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    Canon, Nikon, Sony, Pentax, ... aus meiner Sicht qualitativ alle fast ebenbürtig. Das Wichtigste ist immer der Fotograf

    Magic: So ca. 30-40MB pro Foto. Da ich aber nebenbei auch viel filme, habe ich eine 64GB Speicherkarte drin. Platz ist da fast nie ein Problem.
    Geändert von ph1l (30.06.2016 um 21:41 Uhr)
    Viele Grüße, Phil

  6. #26
    Day-Date Avatar von Explorer MUC
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    Mega Fotos!
    Horst Schlämmer zu Gisela: Ich bin beim ADAC..wegen Abschleppen und so verstehste...

    Coastguard please help us we are sinking!!! The German Coastguard answers: What are you thinking about?

    Grüsse
    Daniel

  7. #27
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    Hast Du mal einen anderen RAW-Konverter probiert ? Ich benutze DxO Pro und finde den umfangreicher als LR, was ich auch benutze, aber das ist sicher auch eine Geschmacksfrage.

  8. #28
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    Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich bisher sogar noch mit einer alten LR3 Version arbeite und nie etwas anderes ausprobiert habe. Die verschiedenen Programme sind wahrscheinlich aber wirklich reine Geschmackssache und auch eine große Portion Gewohnheit/Routine.
    Viele Grüße, Phil

  9. #29
    Tolle Bilder, vielen Dank!!
    77 Grüße!
    Gerhard

  10. #30
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    Tag 4: Korčula

    Heute möchte ich euch besondere Fotos von der MS Europa 2 zeigen, die gar nicht so einfach zu knipsen waren wie man vielleicht denkt. Denn ausgerechnet vom Wasser aus wollten Conny und ich das wunderschöne Kreuzfahrtschiff ablichten. In einer gewissen Weise erinnert mich dies an eine Anekdote meines letzten Besuches in New York, bei dem ich mich gegen eine Besteigung des Empire State Building entschloss. Der Grund: Wenn man auf dem Empire State Building steht, kann man das Empire State Building nicht fotografieren.
    Das Gleiche galt auch für die Europa 2: Wie fotografiert man ein Schiff, auf dem selber zu Gast ist?
    Ein Glück hat's funktioniert.



    Selbstverständlich gäbe es die simple Möglichkeit, das Schiff in einem Hafen "von der anderen Seite" zu fotografieren. Gerade in Ravenna hatten wir dazu bereits die Möglichkeit, aber ich hatte mir unbedingt ein Foto vom Schiff in seiner natürlichen Umgebung eingebildet. Des Rätsels Lösung kennt ihr bereits aus dem letzten Post: Die Tender. Grundsätzlich erschien die Idee vor meinem geistigen Auge völlig logisch: Wer mit einem kleinen Schiff um ein großes Schiff herum fährt, würde eine erstklassige Perspektive erhalten.



    In einem leichten Anflug von "Man-kann-ja-mal-fragen" bat ich den Skipper eines Tenders um den Gefallen, mich einfach eine Runde rund um die Europa 2 zu fahren. Dieser reagierte zwar zuerst verdutzt, fand aber dann sehr schnell Gefallen an dieser willkommenen Abwechslung zum normalen Transfer-Betrieb und versprach mein Anliegen zu prüfen. Tatsächlich bekamen wir von der Brücke nach einer kritischen Rückfrage grünes Licht, so dass Conny und ich schnell unser Equipment packten und eine private Rundfahrt bekamen.



    Es entstanden unglaubliche Fotos von einem wunderschönen Schiff. Erst vom Wasser lässt sich gut erkennen, wie sehr die Designer auf eine sanft abfallende Hecklinie achteten. Normale Kreuzfahrtschiffe sind achtern eher eckig gebaut, um ein Maximum an Kabinen im hinteren Bereich unterzubringen. Bei der MS Europa 2 verzichtete man zu Gunsten der Ästhetik auf eine solche Maximierung.



    Noch einmal Danke an dieser Stelle an die Crew unserer Tendertour, die sogar extra darauf achtete, dass meine Videoaufnahmen nicht durch Wellen verwackelt wurde.
    Nun aber in altbewährter Tradition zurück zum Landausflug, denn schließlich wollten wir den Tender der Europa 2 auch in seiner ursprünglich angedachten Aufgabe benutzen. Die Destination des heutigen Tages war Korčula .





    Wer an dieser Stelle leicht ratsuchend und unsicher nach links und rechts schaut, muss sich nicht schämen: Auch ich musste zuerst meinen GPS Empfänger anschalten um mir noch einmal die genaue Lage von Korčula vor Augen zu führen. Unser Schiff musste von seinem letzten Halt in Split jedenfalls keinen allzu großen Weg zurück legen: Nur 95 Seemeilen von Split entfernt, befindet sich die kroatische Insel Korčula vor der Küste Süddalmatiens. Der Name ist übrigens leicht doppeldeutig: Denn die Stadt Korčula selbst ist die größte Ortschaft auf der Insel Korčula.
    Ich hoffe, dass nun bei euch alle Unklarheiten beseitigt wurden.





    Mit gerade einmal 5.000 Einwohnern ist Korčula natürlich das absolute Kontrastprogramm zum gestrigen Besuch in der Stadt Split, die immerhin Heimat von fast 180.000 Menschen ist. Dafür gilt Korčula aber als eine der besterhaltenen mittelalterlichen Städte im gesamten Mittelmeerraum und verdient das Prädikat "idyllisch" auf jeden Fall. Ein wirklich malerischer Stop unserer Kreuzfahrt.





    Natürlich wäre ich nicht in meinem Element, wenn ich nicht auch hier auf die Jagd nach Sehenswürdigkeiten gehen würde. In der Literatur liest man vereinzelt, dass in Korčula das Geburtshaus von Marco Polo zu finden sei. Allerdings widerlegt dies Polo selbst in seinen eigenen Büchern, so dass dieser Fakt eher als Wunschdenken der Einhemischen gelten kann. Marco Polo stammt zwar tatsächlich aus einer Familie, die ursprünglich aus Dalmatien kam. Seine Geburtsort ist aber mit großer Wahrscheinlichkeit Venedig.
    Ich halte mich auf jeden Fall lieber an die Fakten und zeige euch stattdessen das herrliche historische Tor zur Stadt.





    Conny und ich nutzten die Zeit vor Ort, um uns ausgiebig im Yachthafen umzusehen. Nicht, dass wir unser Segelschiff allzu bald ersetzen wollen. Aber Lust auf mehr Wassersport und vielleicht sogar ein motorisiertes Boot macht eine Kreuzfahrt auf jeden Fall. Genau in solchen Momenten fragt man sich heimlich, wieso es in München kein Meer sondern nur stark reglementierte Seen gibt.





    Gerade als Bootsbesitzer wird man sowieso irgendwann von der magischen Anziehungskraft des Wassers in Kroatien erfasst. So klar wie hier habe ich das Mittelmeer noch an keiner Stelle gesehen. Leider gelang uns zwar kein Foto mit der oft zitierten Ansicht, die ein Boot fast schwebend über dem Grund zeigt. Dennoch ist die unglaubliche Transparenz und die fast schon türkise Farbe des Wassers einmalig. Ich werde mir bei Gelegenheit noch einmal mein Reisevideo über Sardinien anschauen, nur um heraus zu finden, ob die Costa Smeralda wirklich türkiser ist oder ob sie den Namen nicht lieber an die kroatischen Kollegen abgeben muss.





    Nach einigen sehr schönen Stunden in Korčula nahmen wir uns dann wieder einen Tender zurück zur MS Europa 2, um den Abend noch schön ausklingen zu lassen. Schließlich wartete nicht nur der Pool am Abend auf uns, sondern auch unsere eigene Veranda auf der man wunderbar den Sonnenuntergang genießen kann. Im nächsten Bericht werden wir uns dann einem Land widmen, das ich persönlich noch nie zuvor betreten habe: Montenegro.

    Geändert von NicoH (01.07.2016 um 10:49 Uhr)
    Viele Grüße, Phil

  11. #31
    Double-Red Avatar von OrangeHand
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    Herrliche Foto-Reportage

    Bessere Werbung für so eine Kreuzfahrt kann auch eine Werbeagentur nicht machen.
    Superlative Grüße, Frank

    "Cool sh*t ain't cheap, and cheap sh*t ain't cool."

  12. #32
    Double-Red Avatar von Soeckefeld
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    großes Kino
    mit besten Grüßen
    Andreas


  13. #33
    PREMIUM MEMBER Avatar von Jubilado
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    Danke für die Mühe.

  14. #34
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    Tag 5: Kotor

    Auch in diesem Beitrag möchte ich euch gerne einen besonderen Bereich der MS Europa 2 zeigen: Der Wellness-Bereich Ocean SPA, der sich im hinteren Bereich des Kreuzfahrtschiffes auf Deck 4 befindet.





    Positiv anzumerken ist in diesem Bereich der direkte Zugang zu einem eigenen offenen Decksbereich. Wer nach einer Massage noch ein wenig entspannen möchte, muss den SPA-Bereich nicht in Richtung des großen Pools auf dem Oberdeck verlassen oder extra zum Sonnendeck laufen. Direkt hinter dem großen Whirlpool wird man bereits fündig und kann für einige Zeit in aller Ruhe in der Sonne relaxen.





    Natürlich ließen auch Conny und ich es uns nicht entgehen, das Entspannungs-Angebot an Bord selbst zu testen und buchten eine 60-minütige Ganzkörpermassage. Besonders nach dem Erkunden der Altstädte von Split und Korcula war diese Behandlung eine echte Wohltat. Statt Bilder von mir beim Durchkneten, gibt's aber lieber noch ein paar Design-Fotos vom Ambiente im Ocean Spa.



    Nun aber zurück zum Ausflugs-Programm des 5. Tages, der uns daran erinnerte, dass schon mehr als die Hälfte unserer Kreuzfahrt vergangen war. Aber noch war nicht die Zeit gekommen, um sentimental zu werden und sich bereits das Ende der Reise vor dem geistigen Auge auszumalen. Dafür standen noch einige schöne Punkte auf dem Programm. Wie eben zum Beispiel der Stopp dieses Tages: Kotor im Montenegro.



    Für mich war dieser Halt eindeutig das heimliche Highlight der Tour. Mit ein Grund, weswegen ich mich ausgerechnet für diese Kreuzfahrtroute mit der MS Europa 2 entschied, war die Anfahrt der Bucht von Kotor in Montenegro. Bisher war dieses Land noch ein absolut weißer Fleck auf meiner persönlichen Landkarte gewesen. Ein interessanter Fakt aus meiner Statistik: Montenegro ist offiziell das erste Land in meinem Logbuch, welches ich zuerst auf dem Seeweg erreicht habe.
    (Anm.: Auch 2009 erreichte ich Macau zum ersten Mal mit einem Schiff aus Hongkong. Allerdings handelt es sich dabei streng genommen um kein Land, sondern um Sonderverwaltungszone der Volksrepublik China.)



    Den meisten dürfte der Name Montenegro wahrscheinlich aus dem vor-vorletzten James Bond Film bekannt sein, in dem Daniel Craig in der Rolle des britischen Geheimagenten den Börsenspekulant Le Chiffre beim Pokerturnier im Casino Royal in Montenegro besiegte. Obwohl die Drehorte von Bond Filmen naturgemäß über den kompletten Globus verteilt sind, wurde ausgerechnet hier seitens der Macher getrickst: Die Aufnahmen stammen alle nicht aus Montenegro sondern aus Prag. Kurzerhand verlegte der Regisseur Martin Campbell das tschechische Grandhotel Pupp von Karlsbad virtuell auf den Balkan.
    Dabei hat Kotor auch einiges an schöner Architektur zu bieten.



    Die Stadt Kotor selber liegt am Ende der Bucht von Kotor, deren Form als Naturhafen wie geschaffen für den Handel am Mittelmeer war. So dürfte es auch niemanden verwundern, dass die Stadt irgendwann in ihrer Geschichte - wie so viele Orte in der Gegend - von Venedig als Bedrohung wahrgenommen wurde, was 1369 in einer Eroberung und Zerstörung der Stadt durch die Venezianer endete. Zwar duldeten die neuen Herrscher einen Wiederaufbau, die Stadt geriet aber immer mehr in die Abhängigkeit und wurde 1564 von einem Erdbeben komplett zerstört.





    Weiteren Bekanntheitsgrad dürfte Montenegro wahrscheinlich bei vielen als Teil der ehemaligen Republik Jugoslawien genießen, zu der es ab 1918 gehörte. Bis zu seiner Unabhängigkeitserklärung im Jahr 2006 waren Montenegro und Serbien - nach dem Austritt von Slowenien, Kroatien, Bosnien & Herzegowina und Mazedonien - die einzigen Teile, die noch von Jugoslawien übrig geblieben waren. 2006 wagte auch Montenegro diesen Schritt und ist heute eine parlamentarische Demokratie mit etwa 625.000 Einwohnern. Zum Vergleich: In der Stadt Kotor leben selbst etwa 25.000 Menschen, in der Hauptstadt Podgorica etwa 180.000 Menschen.



    Natürlich gibt es auch ein paar Sehenswürdigkeiten der Stadt, die ich euch auf keinen Fall vorenthalten möchte. So zum Beispiel die serbisch-orthodoxe Kirche Heiliger Nikola.



    Ein weiteres must-see war für Conny und mich definitiv die Burg oberhalb von Kotor. Im nächsten Bild ist der Weg relativ gut zu erkennen. Von der Altstadt schlängelt er sich von der linken Ecke bis hin zur oberen rechten Ecke, wo man die Burg und ihre massiven Mauerüberreste gut erkennen kann.



    Als Zeitrahmen bis zur wehenden Flagge auf der Festung gab unser Reiseführer etwa 90 Minuten pro einfache Wegstrecke an. Diese Zeitangabe halte ich persönlich für etwas übertrieben, allerdings ist der Aufstieg nichts für schwache Nerven: Der Pfad kann nur mit Augenzwinkern als solcher bezeichnet werden, besitzt an vielen Stellen große Löcher, ist nicht gerade besonders breit und kann sich bei schlechtem Wetter auch schnell in eine Rutschbahn verwandeln.



    Allerdings sollte das niemanden der eine halbwegs vorhandene Fitness aufweist, von einem Besteigungsversuch abhalten. Als Ausgleich für die Mühe gibt's herrliche Ausblicke über Kotor und die Kirche Gospa od Zdravlja, die sich etwa auf halber Höhe befindet.
    Übrigens: Gerade bei heißem Wetter sollte man nicht auf genügend Wasservorrat verzichten.





    Bereits ab der Mitte des Weges ist sehr gut die dreieckige Form der Altstadt von Kotor mit den umliegenden Stadtteilen zu erkennen. Ebenfalls erspäht ihr auf dem unteren Foto die MS Europa 2 direkt im Hafen von Kotor und ein weiteres Kreuzfahrtschiff der MSC Crociere S.A., das in der Bucht ankert und seine Passagiere ähnlich wie unser Schiff in den letzten zwei Tagen mit den eigenen Tendern an Land bringt.



    Nach ca. 50 Minuten hatten auch wir den Aufstieg vollbracht und konnten uns in der mittlerweile verlassenen Burg ein wenig umsehen. Für den Aufstieg verlangen die Einheimischen im Übrigen 3€ pro Person, die in bar am unteren Ende des Aufstieges bezahlt werden müssen.
    Vielleicht ist es nicht gerade die feine englische Art, für den Eintritt auf einen Berg Geld zu verlangen. Aber ich möchte an dieser Stelle mal nicht zu negativ sein und diese Art und Weise verteufeln. Schließlich ist es das gute Recht eines Landes seine Sehenswürdigkeiten zu vermarkten.
    Für das Geld fanden wir am Ende des Pfades wenigstens keinen Souvenir-Shop, keinen Info-Kiosk und auch keinen Glasbodenlift sondern eine authentische, verlassene Verteidigungsanlage im Originalzustand.





    Ein bisschen Zoologie durfte übrigens auch nicht fehlen, denn beim Abstieg hörte ich direkt neben mir ein seltsames Rascheln im Gebüsch. Statt mit wahrscheinlich angebrachter Vorsicht zu reagieren, richtete ich sofort meine Kamera auf die Quelle des Geräusches und drückte auf den Auslöser. Die etwa 1m lange Schlange, die sich gerade unbemerkt an mir vorbei schlängeln wollte, war wohl so perplex, dass sie selbst nicht genau wusste, wie sie reagieren sollte und lieferte mir so ein perfektes Fotomotiv.







    Für uns hieß es nach dieser doch recht anstrengenden Wanderung schon Tschüss Montenegro! Auch wenn ich von diesem Land bisher nur eine einzige - und dazu noch recht touristische - Stadt kenne, machte dieser Besuch durchaus Lust auf mehr. Gerne würde ich noch einmal nach Montenegro zurückkommen und mir für dieses sehr interessante Land ein paar mehr Tage Zeit lassen

    Geändert von NicoH (03.07.2016 um 22:24 Uhr)
    Viele Grüße, Phil

  15. #35
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    Freunde, wir hatten hier technische Probleme mit Phils Bildern, die jedoch jetzt behoben sind. Der Thread ist wieder vollständig und in seiner ganzen Pracht verfügbar
    Na Kleiner, hast du Bock auf Schweinereien?

  16. #36
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    Vielen Dank noch einmal an Nico für die großartige Hilfe! Jetzt dürfte wieder alles passen.
    Viele Grüße, Phil

  17. #37
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    Tag 6: Otranto

    Und wieder einmal beginne ich den Reisebericht über die MS Europa 2 mit einem besonderen Detail unserer Kreuzfahrt. Denn wer meint, dass man auf diesem Schiff zur Faulheit gezwungen wird, der irrt sich gewaltig. In der voll ausgestatteten Kochschule des Kreuzfahrtschiffes lernten Conny und ich die harte Arbeit am Herd kennen. Das Gericht des Tages: Hummer.



    Bevor jemand zu schnell den mahnenden Zeigefinger hebt: Die Tiere waren bereits tot und werden an Bord nicht - wie in vielen Restaurants üblich - über Wochen hinweg mit verbundenen Scheren in viel zu engen Aquarien ohne Nahrung gehalten. Stattdessen wurden unsere Kollegen direkt nach dem Fang per Druckluft getötet. Die Methode mit kochendem Wasser wird somit obsolet.





    Ich gebe es gerne zu: Niemals hätte ich gedacht, dass ich einmal in der Lage wäre einen Hummer zuzubereiten. Tief in mir galt diese Kunst als Königsdisziplin der Sterneköche, die über hochspezialisierte Werkzeuge wie Hummerzangen verfügen. Doch im Prinzip ist es mehr als einfach, wenn man nur die richtigen Stellen des harten Panzers kennt. Dann klappt die Zubereitung mit einfachem Messer.



    Auch Conny fand sehr schnell ihren Spaß an der Zubereitung des äußerst interessanten Zwei-Gänge-Menüs. nach einer Vorspeise mit einem leichten Hummer-Mango-Salat folgte das Hauptgericht mit Hummer in Sauce Hollandaise.



    Da ich mich mittlerweile auf die fachmännische Fotografie von Städten, Bauwerken und sonstigen Sehenswürdigkeiten spezialisiert habe, überließ ich Conny die Ablichtung unserer Gerichte. Dank einer guten Weinempfehlung hatten wir so unweigerlich unser Abendessen auf den frühen Nachmittag verlegt.





    In Italien begann unsere Kreuzfahrt mit der MS Europa 2 und fast hätte sie auch in Italien geendet. Zumindest stellte der Stopp in Otranto im italienischen Apulien den letzten rein touristischen Halt dar. Danach würden wir zwar noch in den Genuss eines Seetages und der Anladung im Hafen von Malta kommen. Auf jeden Fall war dies auch gleichzeitig das letzte Mal, dass wir mit der MS Europa 2 auf Reede vor einem Hafen lagen. Auf dem unteren Foto könnt ihr sehen, wie weit die Europa 2 vom Ufer entfernt vor Anker lag.





    Otranto liegt direkt am Fuße des 100 Kilometer langen Stiefelabsatzes von Italien, der im Fachjargon auch den Namen Halbinsel Salento trägt. Vor allem bekannt ist diese Region wegen der Straße von Otranto, einer Meerenge, die zwischen dem italienischen Otranto und der albanischen Stadt Vlora nur etwa 70 Kilometer breit ist. Ebenfalls stellt diese Meerenge die Grenze zwischen der Adria im Norden und dem Ionischen Meer im Süden dar.



    Gerade in den 1990er Jahren zur Zeit der Balkankonflikte erlangte die Straße von Otranto eher traurige Berühmtheit, da viele Flüchtlinge versuchten über die Meerenge mit Schlauchbooten oder windigen Seelenverkäufern die Europäische Union zu erreichen. Nicht wenige ertranken oder erfroren bei diesen Versuchen.



    Auch wenn die Stadt somit eher wieder durch ihre strategische Lage besticht, lässt sich doch so einiges in ihr entdecken. So wäre zum Beispiel die Festung von Otranto zu nennen, die mit ihren wahnsinnig massiven Mauern die Geschichte von vielen Eroberungsversuchen erzählt. Ein kleiner Knick in der Geschichte der Stadt ist, dass im Jahr 1480 osmanische Türken in Otranto zum ersten Mal italienischen Boden erobern konnten.





    Auch die Kathedrale von Otranto macht von außen eine sehr gute Figur. Im Inneren befindet sich ein Bodenmosaik mit einer Fläche von 1600 m² aus fast 10 Millionen Mosaiksteinen. Da nur die reine Größe des Mosaiks rekordverdächtig ist, allerdings die Qualität der Abbildung eher durchschnittliches Niveau ist, gibt's an dieser Stelle lieber ein Bild von außen. Wer auf der Suche nach fantastischen Mosaiken ist, dem empfehle ich noch einmal meinem Post über Ravenna.



    Natürlich erkennt man spätestes am Strand, dass man gerade in einer italienischen Stadt am Meer angekommen ist: Die Küstenstraße trägt den Namen Lungomare, während die Sonnenschirmchen brav aufgereiht gegen eine kleine Gebühr gemietet werden können.





    Natürlich meine ich eine solche Beobachtung keinesfalls negativ. Vielmehr würde ich mich freuen, wenn ich eine solche Strandpromenade einfach mit in den Flieger nehmen könnte und bei mir in heimischen Gefilden auspacken könnte. Es wäre herrlich, einen solchen Ausblick vor der Haustür zu haben.





    Zum Schluss lieferte uns im Hafen noch ein Bootsbesitzer ein unfreiwillige Comedy-Einlage. Während Conny und ich mal wieder die hier festgemachten Boote bewunderten, versagte der Kapitän eines kleinen Festrumpfschlauchboots gnadenlos beim Einparken. Immer mehr Einheimische und Schaulustige versammelten sich oberhalb der Hafenmauer und drückten dem glücklosen Bootsführer lautstark die Daumen, dass sein hundertster Anlegeversuch wenigstens klappen würde. Allerdings verschätzte er sich immer wieder beim Gasgeben und konnte sein Boot partout nicht in die Lücke bekommen.



    Sowieso fanden wir es erstaunlich wie wenig Segler mit gesetzten Segeln unterwegs waren. Während wir in heimischen bajuwarischen Gewässern selbst bei einer geringen Windstärke 2 noch alles aus Großsegel und Fock an Geschwindigkeit heraus pressen, entschieden sich die Skipper häufig bei traumhaften Windverhältnissen solange wie möglich mit Außenborder zu fahren. Von hoher Segelkunst war sowohl in Kroatien als auch in Italien in der Nähe der Küste eher wenig zu spüren.





    Damit endete dann auch schon unser letzter offizieller Landausflug. Mit dem Tender ging's zurück zur MS Europa 2, auf der wir aber einem schönen und entspannten Tag auf See entgegen sehen können.

    Viele Grüße, Phil

  18. #38
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    Tag 7: Seetag

    Es gibt eine Frage, die ich mir gerade auf der Kreuzfahrt mit der MS Europa 2 immer wieder gestellt habe: Was genau macht eine Kreuzfahrt eigentlich zu einer Luxus-Kreuzfahrt?

    Natürlich hatte ich in einem früheren Blogpost bereits das Verhältnis von Schiffsgröße zur Anzahl von Passagieren angesprochen. Wichtig ist aber definitiv auch das Angebot der Restaurants an Bord und natürlich der Platz und die Grundausstattung der Suiten. Bereits am ersten Tag meines Reiseberichts hatte ich euch meine Veranda Suite vorgestellt. Nun präsentiere ich euch noch zwei weitere Kategorien. Fangen wir doch mit der Penthouse Suite Suite an, die mit 42m² und einer 10m² großen Veranda ein wenig mehr Platz bietet als Connys und meine Unterkunft während der Reise.





    Das Fotografieren in den Suiten war übrigens einfacher als gedacht. Bereits am zweiten Abend wurde meine Nachfrage an der Reception freundlich bejaht: Selbstverständlich könnte ich auch andere - momentan nicht belegte - Suiten gerne fotografieren. Dies ist sogar auf fast allen Kreuzfahrten gängige Praxis an Bord: Auf den meisten Routen wird ein Tag der offenen Kabinen veranstaltet. Schließlich kann man sich so als Passagier ein gutes Bild über das Angebot des Schiffes machen und sich vielleicht beim nächsten Mal ein kleines Upgrade gönnen.



    Ihr kennt mich und meinen Perfektionismus: Einen Extra-Wunsch hatte ich dann doch.
    Damit ich auch garantiert niemanden während meiner doch etwas längeren Foto-Session störte, bat ich an der Rezeption um eine einstündige Reservierung der Suiten für mich alleine. Prompte Antwort: Kein Problem! Extra für mich wurde ein kleines Zeitfenster reserviert, so dass ich mich mit meiner Kamera nach Belieben austoben konnte. Denn ganz ehrlich: Wenn man ein Hotelzimmer von seiner Schokoladenseite ablichten möchte, dann klappt es meistens nicht, nur von jeder Ecke des Raumes einen Schnappschuss zu machen. Bis man den richtigen Bildwinkel hat muss man einfach mehrere Positionen ausprobieren und diese auf sich wirken lassen. Denn wenn man es gut machen will, dann dauert dies eben seine Zeit.



    Auf den folgenden Bildern seht ihr nun die Grand Ocean Suite, bei der vor allem ein großes Augenmerk auf eine Aufhübschung des Badezimmers gelegt wurde. Bei der Gesamtgröße der Suite von ebenfalls 42m² fällt hier im Gegensatz zur Penthouse Suite durch eine Glasscheibe Tageslicht ins Badezimmer, das übrigens mit zwei separaten Waschbecken ausgerüstet ist. Ebenfalls wurde der Badewanne hier eine Whirlpool-Funktion und eine Regendusche spendiert.



    Sehr gut kann man - beim Vergleich der beiden Suiten - die unterschiedlichen Farbkonzepte an Bord der MS Europa 2 erkennen. Neben den reinen "Komfort-Klassen" der Suiten kann man sich auch als Gast für eine eher hellere oder dunklere Farbvariante von zum Beispiel Fußboden und Sofalandschaft entscheiden. Dies gilt übrigens auch für die kleineren Veranda-Suiten, in der wir wohnten. Die fast baugleiche Ocean Suite bietet ebenfalls "nur" 28m² Platz, ist allerdings auch in einem dunkleren Ton gehalten. Ebenfalls besitzen diese auch ein Bad mit Tageslicht.





    Eines haben aber alle Suiten gemeinsam: Das mobile Zeitalter ist definitiv an Bord angekommen. Zu Beginn des Baus der MS Europa 2 hatten die Erbauer noch geplant, jedem Passagier einen Computer oder einen Laptop zu spendieren. Mittlerweile ist der Stand der Technik aber weiter fortgeschritten, so dass nun ein Tablet-PC der Marke Samsung jedem Kreuzfahrer auf seiner Suite zum Surfen zur Verfügung steht. Für die Dauer der Fahrt bekommt man übrigens kostenlos eine eigene E-Mail Adresse, die man kostenlos abrufen kann. Wer auf Mails nicht verzichten will, der richtet sich am besten vor der Reise eine Weiterleitung ein.



    Das Thema Internet ist natürlich ein Muss für den modernen Kreuzfahrer.
    Wer auch im Urlaub datentechnisch mit der Welt drahtlos verbunden sein will, muss sich keine Sorgen machen. Während tagsüber in der Nähe des Festlandes immer ein ausländisches Netz das Handy an Bord versorgt, wählt sich das eigene Telefon weit draußen auf Ozean in den eigenen Mobilfunkmasten des Schiffes ein. Diese Verbindung funktioniert zuverlässig über Satellit und lässt selbst weit außerhalb der Kontinente die Daten sprudeln. In meinem Fall erkannte mein IPad Air mit Vodafone-Simkarte das Bordnetz als amerikanischen Anbieter. Die Roaming-Gebühren lagen somit gerade für Datenpakete leicht oberhalb der EU-Preise. Allerdings bewegten sich die Kosten noch deutlich im erträglichen Rahmen.
    Wem das alles zu kompliziert ist, der kann auch über den WLAN-Hotspot auf der Suite für 0,19€ pro Minute kabellos mit jedem Gerät ins Netz gehen. Eine genaue Einleitung zum Thema Internet an Bord der MS Europa 2 findet man dazu in der Broschüre Media4Cruises, die in jeder Suite ausliegt.



    Ansonsten kam für mich der Seetag gerade im richtigen Moment: Nach vielen schönen Häfen und interessanten Städten bedeutete der Tag auf See vor allem eine gewisse Entschleunigung im Urlaubsablauf. Keine Stadt wartete dieses Mal darauf, entdeckt zu werden. Kein Zeitplan musste im Hinterkopf abgespeichert werden. Keine letzte Rückfahrmöglichkeit mit dem Tender musste auswendig gelernt werden.
    Ich bin mir nicht sicher, ob ich es jemals übers Herz bringen würde, eine Stadt auf einer Kreuzfahrt auszulassen und stattdessen auf dem Schiff zu bleiben. Fakt ist aber: Der Seetag zwischen Otranto und der Ankunft in Malta entband mich von dieser schweren Entscheidung.







    Zum Schluss bleibt noch immer die Frage vom Anfang dieses Postes offen: Was macht eine Kreuzfahrt zur Luxuskreuzfahrt?
    Ich glaube ich kann es jetzt sagen: Während unseres Tages auf hoher See meldete sich der Kapitän mit einer besonderen Durchsage: Im Katalog war das Erreichen des Hafens von Malta mit 05:00 Uhr am nächsten Tag angegeben. Zugegebenermaßen keine besonders glückliche Uhrzeit, um in den wunderschönen Hafen von Valetta einzulaufen. Dies sah der Kapitän genau so, und hatte deswegen noch einmal mit dem maltesischen Hafenmeister erfolgreich verhandelt.
    Die Einfahrt in den Hafen von Malta wurde vorverlegt, so dass wir außerplanmäßig bereits kurz vor Sonnenuntergang den Heimathafen der MS Europa 2 erreichen würden. Genau eine solche Flexibilität ist für mich der wahre Luxus.





    Und so wurde uns auch die seltene Ehre zu Teil, dass wir an Bord eines Schiffes im Hafen einer Stadt in prominenter Lage übernachteten. Mehr über Malta gibt's dann im nächsten Beitrag.
    Viele Grüße, Phil

  19. #39
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    7
    Vielen Dank Phil für den großartigen Bericht.

  20. #40
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    Wolfgang: Vielen, vielen Dank dir. Dann wollen wir doch mal zur "letzten Etappe" aufbrechen.

    ---

    Tag 8: Farewell Lounge & Malta

    Aus meiner Sicht ist es immer schön, wenn man auf Reisen eine Destination zum zweiten Mal besucht. So ging es uns auch am letzten Tag unserer Kreuzfahrt, die uns wie damals im Dezember 2012 nach Valletta auf Malta brachte.
    Als besonderes Highlight empfand ich das Übernachten auf dem Schiff. Nicht ganz alltäglich: Schließlich werden die Nächte von den Schiffen gerne genutzt um die Etappe zum nächsten Hafen zurückzulegen. Anders bei uns in Malta: Nachdem wir abends noch einen gemütlichen Spaziergang durch das Viertel neben dem Kreuzfahrt-Terminal unternommen hatten, schlenderten wir für unsere letzte Nacht an Bord in unsere Koje und schliefen neben der Skyline von Malta ein.





    Naturgemäß dürfte der letzte Tag an Bord einer Kreuzfahrt der unruhigste sein: Noch vor Mitternacht stellten wir unsere Koffer vor die Kabine, damit diese von Bord gebracht wurden. Am nächsten Tag wurden die einzelnen Flüge über die Bordlautsprecher ausgerufen. Die einzelnen Grüppchen wurden dann, nachdem sie ihr Gepäck identifiziert hatten, mit Bussen zum Flughafen gebracht.



    Wir konnten es in dieser Phase noch ruhig angehen lassen: Unsere Flugverbindung hatte ich auf eigene Faust gebucht, da mein Wagen noch immer gut behütet am Flughafen in Venedig stand. Noch am Vorabend war mir aufgefallen, dass ich es tatsächlich versäumt hatte, mich für die „Farewell Lounge“ anzumelden. Dies holte ich noch schnell nach, damit Conny und ich zumindest bis zum unserem Abflug das Gepäck in einem Hotel in Malta deponieren konnte.





    Nachdem wir uns dann am späten Vormittag von der MS Europa 2 verabschiedet hatten, bestiegen auch wir unseren Reisebus und ließen uns zum Grand Hotel Excelsior direkt vor den Toren der „Halbinsel“ von Valetta fahren.





    Das Hotel ist sicher keine schlechte Adresse in Malta und machte auf den ersten Blick einen sehr gehobenen Eindruck. Die Bauweise von außen sollte man allerdings noch einmal überdenken. Die einwandfreie Lage kann in diesem Fall nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Architekt – allen Anscheins ein Freund des angewandten Brutalismus – das Hotel mit brachialer Gewalt in die maltesische Hanglage hinein betoniert hat.



    Auf uns beide wartete im Prinzip noch ein anstrengender Tag: Obwohl unser Flug erst am Abend in Venedig ankommen sollte, hatten wir uns aus Zeitgründen gegen eine weitere Übernachtung in Italien entschieden und wollten stattdessen den Heimweg über den Brenner direkt nach der Landung in Angriff nehmen. Trotz dieses Pensums konnten wir einen kleinen Stadtrundgang in Malta nicht ausschlagen und machten uns auf die Socken. Aus meiner Sicht sollte man gerade als Malta-Erst-Täter unbedingt auf der Republic Street mit dem Sightseeing anfangen.





    Die St. John's Co-Cathedral durfte auch dieses Mal nicht fehlen. Allerdings verzichteten wir auf die Tour in der Kirche. Diese hatten wir beim letzten Mal schon erledigt.



    Auf der Jagd nach den besten Fotopfützen erfüllten die ebenerdigen Wasserfontänen vor dem Main Guard Building am St. Georg Platz meine Wünsche. Genau an solchen Stellen macht Fotografieren doch besonders Spaß.



    Aber auch sonst ist ganz Valletta ein wandelndes Freilichtmuseum. Allein bei der Architektur der Hausfassaden könnte man wahrscheinlich stundenlang auf Entdeckungsreise gehen.





    Natürlich schauten wir auch beim Victoria Gate vorbei. Immerhin hätte die Sonne nicht besser stehen können.





    Fast schon ironisch war unser Besuch bei den Upper Barrakka Gardens: Hier hatten wir bei der letzten Reise nach Malta zum ersten Mal die Ausfahrt eines MSC-Kreuzfahrtschiffes beobachtet und uns noch gefragt, ob wir denn irgendwann auch einmal an Bord eines solchen Boots sein würden. Keine zwei Jahre später standen wir an der gleichen Stelle – und waren mit dem Kreuzfahrtschiff gekommen.



    In Malta wird im Moment gerade im Bereich um den Wall der Stadt kräftig gebaut. Neben dem Neubau des Eingangstors im Süden von Valletta war man auch am Hafen fleißig und baute einen Aufzug, der den Graben mit den sehr weit oben gelegenen Gärten verbindet. Eine interessante Konstruktion mit noch interessanteren Nutzungsbedingungen: Wer nach oben will, muss zahlen. Nach unten geht es im Moment noch kostenlos, obwohl schon die Drehkreuze für zukünftige Preisstrukturen montiert sind.





    Um alte Erinnerungen aufzufrischen, wollten es Conny und ich uns nicht entgehen lassen, noch einmal zurück nach Sliema zu unserem letzten Hotel zu laufen. Nach einer kleinen Stärkung in der Farewell-Lounge machten wir uns auf den Weg, den wir nach kurzer Zeit doch ein wenig bereuten: Die Temperaturen in Malta waren mittlerweile weit über die 30°C geklettert und irgendwie schien unsere Kondition dadurch etwas limitiert. Allerdings war es die Mühe definitiv wert: Am Hafen konnten wir nicht nur auf die Suche nach einem passenden Modell für unser nächstes Boot gehen, sondern fanden auch noch einen kleinen Strand zum gemütlichen Chillen.



    Auch eine Sehenswürdigkeit lag mir noch ganz besonders am Herzen. Beim letzten Besuch war ich derart auf Valletta fixiert gewesen, dass ich die Pfarrkirche St. Joseph in Msida (Msida Parish Church) ganz vergessen hatte. Die Stadt Msida selber ist mit knapp 8000 Einwohnern eigentlich nicht wirklich der Rede wert, allerdings ist sie gerade wegen ihrer Universität eine der wichtigsten Städte in Malta. Dank guter Lichtplanung konnte ich auch dieses Bauwerk endlich in meine persönliche Sightseeing-Sammlung aufnehmen: Ein herrliches Bauwerk.



    Auch wenn wir als alte Reise-Hasen normalerweise vor keinem Fußmarsch zurück schrecken, hatten wir nun endgültig genug vom Laufen und nutzten unser Wissen aus unserem letzten Malta-Urlaub. Wir schlängelten uns vorbei an den typisch britisch-freundlichen Anbietern für Hafen-Rundfahrten und suchten zielsicher die Transferschalter für die Überfahrten nach Valletta. Hatten wir bei unserer letzten Reise im Dezember 2012 noch knappe 5€ für eine Überfahrt in einem kleinen Speedboot gezahlt, fanden wir dieses Mal noch ein besseres Angebot.





    Für gerade einmal 1,50€ brachte uns dieser Seelenverkäufer knatternd und dampfend zurück nach Valletta. Ob das Schiff auch noch in schwerem Seegang eine gute Figur machen würde, oder ob die rostige Außenhaut (die primär nur noch durch den tiefblauen Werbe-Anstrich zusammen gehalten wurde) halten würde, wage ich an dieser Stelle zu bezweifeln. Allerdings darf auch der Verdacht gehegt werden, dass wir durch die letzten sieben Tage mit einem Schiff der etwas anderen Klasse möglicherweise verwöhnt wurden.





    Die Zeit rann uns durch die Finger, so dass wir uns final auf den Weg zum Flughafen von Malta aufmachten. Unser Puffer war mittlerweile doch relativ zusammen geschrumpft, so dass wir kurz nach dem Erreichen des Flughafens in den Flieger stiegen und wieder zurück nach Venedig flogen.



    Gerade als wir nach dem Abheben aus dem Fenster schauten, während die Sonne ganz langsam über dem Mittelmeer unterging, konnten wir einen Gedanken nicht ganz verdrängen: Tatsächlich flogen wir gerade in weniger als zwei Stunden die komplette Strecke zurück, für die unsere Kreuzfahrt fast eine ganze Woche gebraucht hatte. Allerdings handelte es sich dabei um zwei komplett unterschiedliche Arten des Reisens: In diesem Moment legten wir einfach nur eine Strecke von A nach B zurück. Mit dem Schiff hingegen war der Weg das Ziel.



    Ich könnte mir fast vorstellen, dass sich jeder von euch mein persönliches Fazit zu dieser Kreuzfahrt denken kann: Ich war überwältigt und fast überrascht, dass ich so lange gewartet habe, bis ich mich zum ersten Mal auf ein solches Schiff gewagt habe. In der Tat liegt der Reiz einer Kreuzfahrt für mich im sogenannten „Langsamen Reisen“. Es geht nicht darum, innerhalb von kürzester Zeit interkontinental möglichst viele Kilometer zu schaffen. Eher erwischt man sich dabei, vom Balkon aus das vorbei ziehende Meer zu beobachten und sich einfach im wahrsten Sinne des Wortes treiben zu lassen.
    Natürlich könnte man an dieser Stelle meinen, dass ich aufgrund meiner Einladung auf dieses Schiff dazu verleitet war, nur positive Aspekte dieser Reise zu erwähnen und eventuell aufgetretene negative Aspekte komplett unter den Tisch zu kehren. Wo es aber nichts zu meckern gibt, kann ich auch keine Beanstandungen erfinden. Die MS Europa 2 toppt aus meiner Sicht jedes 5-Sterne Hotel, in dem ich bisher die Ehre hatte.

    Und so fiel mir am Ende der Reise der Spruch „Erst am Ende der Reise wird man Heimweh bekommen“ ein. Und tatsächlich: Ein bisschen erwischte ich mich selber schon dabei, wie ich mir diverse Routen durch die Meere im Nachgang zur Kreuzfahrt angeschaut habe.
    Ich bin gespannt, wann es für mich wieder auf's Wasser geht.
    Viele Grüße, Phil

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