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  1. #1
    Administrator Avatar von PCS
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    Die Eine Million Euro Uhr - das teuerste Review aller Zeiten..... --->

    Es ist sicher schon 25 Jahre her, dass ich mir das erste Mal an einem Juweliers-Schaufenster die Nase plattdrückte. Uhren. Der Virus. Wer kennt ihn nicht. Noch heute kann ich an keinem Uhrengeschäft vorbeigehen, ohne nicht zumindest einmal kurz den Blick in die Auslagen zu werfen.





    Das war auch nicht anders, als ich zur Eröffnung der Richard Mille Boutique in München eingeladen war. Vorher mal schnell schauen, was da eigentlich so alles liegt, welchen Modellen man ein eigenes Shooting gönnen könnte.





    Die Wahl fällt mir da bei Richard Mille extrem schwer. Denn ich liebe die Tonneau-förmigen Uhren und eine sieht da besser aus als die andere. Doch was war das? Im Fenster neben dem Eingang entdeckte ich eine Uhr, die ich so gar nicht mit Richard Mille in Verbindung gebracht hätte. Groß, gar riesig, bunt – und rund.





    Mein Blick schweifte aufs Preisschild. Ein langes Preisschild. Wieviel kostet die? 1003500? Ziemlich viele Nullen, ziemlich viele Stellen. Fast schon eine halbe IBAN. Nochmal, wieviel? 1.003.500,-. Tatsache. Eine Uhr für über eine Million Euro. Ohne Vollbesatz, ja noch nicht einmal aus Gold oder Platin.





    Mein Interesse war geweckt. Was ist das? Und – was kann das? Das gute Stück hört auf den Namen Richard Mille RM 039 Aviation E6-B Manual Winding Tourbillon Flyback Chronograph, was schon ein wenig die Funktionalität erklärt.





    Vorgestellt wurde die Uhr, von der es insgesamt 30 Stück gibt, bereits Anfang 2012. Sie kommt im 50-Millimeter Titan-Gehäuse, welches auf dem der Richard Mille Taucheruhren basiert, und bringt es auf eine Bauhöhe von 19,4 Millimetern.





    Ein ordentliches Teil. Passt sie unter die Manschette? Definitiv nein, was aber egal ist, denn dafür ist sie nun wirklich nicht gemacht.





    Nein, die RM039 ist eine Uhr für Flieger. Für gut betuchte Flieger fürwahr. Sie bringt es auf sechs Drücker, acht Zeiger, drei Digitalanzeigen und sieben Skalen. Das ist – durchaus beeindruckend.





    Richard Mille stattet das Modell mit einem E6-B Flight Computer aus, einem Rechenschieber also. Sowas kennt man auch von anderen Fliegeruhren, wenn auch nicht immer mit so weitreichenden Funktionen.





    Multiplizieren, dividieren, umrechnen, Spritverbrauch und Geschwindigkeit berechnen – sollten im Flugzeug einmal die Instrumente ausfallen, ist so ein manueller “Flight Computer” sicherlich unbezahlbar.





    Doch die RM 039 kann freilich noch mehr. Der Chronograph ist mit einem Flyback-Mechanismus ausgerüstet, der umständliches Zurückstellen vor einer neuen Zeitmessung überflüssig macht. Sekunden und Minuten werden über Zentralzeiger angezeigt, der Stundentotalisator sitzt bei 9 Uhr. Gestartet und gestoppt wird mittels des Drückers bei 10 Uhr, der Drücker bei 8 Uhr ist für Reset bzw. die Flyback-Funktion zuständig.





    Mittels des Drückers bei 9 Uhr wiederum lässt sich der Chronograph in einen Countdown-Timer umwandeln. Das große Sichtfenster zeigt an, ob der Timer gerade aktiviert (ON) oder deaktiviert (OFF) ist.





    Die Dauer des Countdowns wird über den Drücker bei 4 Uhr programmiert. Ein leichter Druck, und der Minutenzeiger des Chronos (der mit der roten Spitze) springt eine Minute weiter, ein fester Druck und es werden gleich 5 Minuten übersprungen. Scharf.





    Das Großdatum wird mittels Drückers auf 2 Uhr verstellt. Macht fünf Drücker. Wo versteckt sich dann Nummer 6? In der Krone. Denn dort ist der Funktionswähler untergebracht. Wo man bei herkömmlichen Uhren die Krone in ihre jeweiligen Positionen zieht, genügt hier ein Drücken um die benötigte Funktion anzuwählen.





    Derer gibt es bei der RM 039 vier, ein weiteres Sichtfenster auf dem skelettierten Zifferblatt zeigt an, welche gerade gewählt ist. Auf Position N – Neutral – passiert gar nichts. Ein Drücken der Krone und man befindet sich im Modus W – Winding. Nun kann man das Handaufzugskaliber der Uhr über die Krone aufziehen. 70 Stunden beträgt die Gangreserve, optisch visualisiert durch eine Gangreserveanzeige.





    Ein weiterer Druck und der Function Selector befindet sich im Modus H – Hands. Hier kann man die Zeit einstellen. Modus U steht für UTC und bewegt den zentralen 24-Stunden-Zeiger, der in rot-schwarz gehalten ist. Nach erneutem Drücken der Krone liegt wieder die N-Position an, in der keine Gefahr einer Verstellung besteht.





    E6-B Flight Computer, Großdatum, GMT-Funktion, Chronograph, Flyback, Countdown-Timer, Gangreserveanzeige, Funktionswähler, irgendwas vergessen? Ja! Denn ein Tourbillon bringt die RM 039 auch noch mit. Es sitzt mit der kleinen Sekunde bei 6 Uhr.





    Aus nahezu 1.000 Einzelteilen besteht das Werk der RM 039. Damit gehört sie sicher zu den aufwendigsten Uhren überhaupt. Zu den unglaublichsten sowieso. Eine Uhr, für die man sich gerne die Nase am Schaufenster plattdrückt. Auch noch mit über 40.





    Mein Fazit: ich sag’s ganz offen, Richard Mille ist für mich gleichbedeutend mit der Tonneau-Form. Insofern fällt die RM 039 allein deshalb schon nicht in mein Beuteschema. Ob das anders aussehe, wenn ich das nötige Spielgeld hätte? Vielleicht, denn diese Fliegeruhr ist einfach nur ein Kunstwerk. Eines das zeigt, was möglich ist. Eine schier unglaubliche Uhr. Und ja, irgendwie bin ich schon ziemlich stolz, sie einmal live erlebt haben zu dürfen.


    Gruß Percy



    "Ferner wird hier auch auf Ihrem Profil sehr viel Diversität benötigt."

  2. #2
    Freccione Avatar von CarloBianco
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    In einer Notsituation kann sich das doch keiner alles merken. Vom ablesen mal ganz zu schweigen. Aber interessant isses schon
    Ciao, Carlo

  3. #3
    Administrator Avatar von PCS
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    Da musst du dann selbstverständlich regelmäßig üben....
    Gruß Percy



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  4. #4
    Freccione Avatar von CarloBianco
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    Für das Geld lasse ich üben
    Ciao, Carlo

  5. #5
    Freccione Avatar von RacingTurtles
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    Schöner Bericht von einer sehr außergewöhnlichen "Uhr" Percy, was Du immer so alles ans Handgelenk bekommst
    LG
    Shorty

    Es gibt in unserer Zeit keine andere Möglichkeit mehr, als immer wieder erneut aufzustehen, loszugehen und dafür zu sorgen, dass etwas passiert" (unbekannt)

  6. #6
    Double-Red
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    Vielen Dank für den interessanten Bericht!
    Dennoch, selbst wenn ich das Geld hätte, würde ich eher eine klassische Patek vorziehen, oder eine VC oder eine AP...
    Dann doch lieber eine Minutenrepetition damit ich im letzten Moment noch einmal den Klang der Tonfedern vernehme...

  7. #7
    Geprüftes Mitglied Avatar von Maga
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    wenn ich einmal reich wär ... oder wie ging der Song nochmal

    Percy, danke für Deinen tollen Bericht
    Ich bin immer für Sie da
    Markus

    "Ein Auto ist erst dann schnell genug, wenn man morgens davor steht und Angst hat es aufzuschließen" Walter Röhrl

  8. #8
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    Für das Geld hätte ich eine hübsche Angestellte, die mir die Uhrzeit jederzeit ansagt. 😜
    Aber im Ernst, echt Wahnsinn, was es für aufwendige Uhren gibt. Danke für den Bericht.

  9. #9
    Sascha
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  10. #10
    Submariner
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    Toller Bericht für eine faszinierende Uhr. Aber mir wäre sie too much, in jeder Hinsicht.

    Für die Bedienung benötigt man bestimmt eine Pilotenausbildung....
    Liebe Grüße
    Holger

  11. #11
    Double-Red Avatar von Soeckefeld
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    you have reached the limit der Wahnsinn in Form einer Uhr
    mit besten Grüßen
    Andreas


  12. #12
    ehemaliges mitglied
    Gast
    Ein Beispiel für TEUER IST NICHT GLEICH SCHÖN.

  13. #13
    Yacht-Master Avatar von Mogli369
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  14. #14
    Comex Avatar von The Banker
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    Interessant, komplizierte aber kaum ablesbare Uhr. Danke fürs Zeigen Percy .
    Beste Grüße, Thilo

  15. #15
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    Wahnsinn!

    Mehr fällt mir grad nicht ein.

    Danke percy!
    Urlaub? Hier klicken! oder anrufen: +49 7131- 902020 liebe Grüße, Jochen

    Du hast mir gar nix zu sagen, du bist nicht meine Katze!

  16. #16
    Officially Certified Hell Driver 2017 Avatar von Flo74
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    Oha..., tolle Technik, im Detail toll gearbeitet, aber insgesamt: hässlich wie die Nacht

  17. #17
    Yacht-Master Avatar von Flopi
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    Das ist ja mal eine Mega-Uhr
    Wenn RM es nun noch hinbekommt, die extrem spannende Technik in ein tragbares Gehäuse zu integrieren, wäre das eine Traumuhr für mich
    Viele Grüße
    Ralf

  18. #18
    Sascha
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    Geändert von Sascha (31.08.2016 um 21:11 Uhr)

  19. #19
    Milgauss
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    Zitat Zitat von Sascha Beitrag anzeigen
    Das Kaliber mit gut 750 Einzelteilen kommt offenbar von APRP (Audemars Piguet Renaud & Papi), da ist beste Technik garantiert!

    Und das Gehäuse alleine hat über 200 Teile. Ich denke, eine 1 Million Euro Uhr muss so speziell sein. Sähe sie normal aus
    würde jeder fragen "…dafür eine Million...?!".

    Mich faszinieren solche Stücke. Und vor allem die Leute, die sich so etwas ausdenken.

    Beste Grüße!

    Sascha
    Besser und schöner kann man es nicht sagen

  20. #20
    PREMIUM MEMBER Avatar von Roland90
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    Unglaublich.
    Wie viel Security hatten die an der Tür als du die Uhr umlegen durftest Percy
    Es könnte ja einer von draußen reinkommen und weg mit dem Teil...
    Durch Teilen von Leidenschaft wird sie nicht kleiner sondern größer.....

    LG Roland

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