Ich hab bissi Erfahrung mit Jaguar und Engländern. Generell steht und fällt alles mit dem Auto an sich. Ich bin kein Freund vom forumstypischen Engländerbashing, auch Engländer kann man mit Freude bewegen - sofern die Substanz stimmt, man einen fähigen Schrauber in der Umgebung hat und zur Not bissi Spielgeld und ein 2. KFZ besitzt. Jaguare werden schwierig bei Wartungsstau und wenn man sie malträtiert. Der 6er - ich bin lang den 4,2 gefahren - ist ein schöner, gut klingender Motor, der - wenn immer vernünftig warmgefahren - echt Spaß macht. An den 12er hab ich mich nie rangetraut und frag mich heute, warum. Man kann wohl sagen: Autos, die heute noch fahren, wurden von vorherigen Besitzern im Laufe der Jahre wohl für viel Geld von ihren Kinderkrankheiten und Konstruktionsmängeln befreit. Aber ich seh das Auto nicht als Anfängermodell.
Und wie immer gilt: Die 1. Serie ist was für Puristen, in ihr findet sich die Essenz des Designers, alle anderen Serien enthalten immer Konzessionen an Zeitgeist und irgendwelche Sicherheitsbedenken. Für gute Exemplare nimmt man mittlerweile richtig Geld in die Hand. Und am besten einen Experten mit.
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Thema: Jaguar E-Type
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27.05.2017, 18:37 #1
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Jaguar E-Type
Fährt wer von euch E-Type? Welche Serie würdet ihr empfehlen? Welches Modell ist motorisch unkompliziert?
Reizen würde mich rein motorisch der 12-Zylinder... Fährt sich der sehr "kopflastig"?
Ist ein E-Type generell für einen Oldtimer-Neuling geeignet, oder einfach nur eine Sparkasse mit extrem hohen Kosten?
Vielleicht kann mir der eine oder andere Jaguar-Enthusiast weiterhelfen
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27.05.2017, 21:31 #2Beste Grüße, Tobias
Warum zitterst du?
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27.05.2017, 22:14 #3
Meiner Meinung nach ist der E-Type nichts für Oldtimer-Neulinge. Der Wagen hat einfach zu viel Leistung und die Sicherheitsausstattung ist auf dem Stand von vor 60 Jahren.
Seinerzeit wohl eines der schnellsten Fahrzeuge und daher im Unterhalt auch (heute) nicht gerade billig. Wenn man einiges selbst machen kann ok, aber wenn man zwei linke Hände hat oder sich an manchen Sachen nicht ran traut, würde ich es lassen.
Meine Faustformel ist immer: Wenn man bei Oldtimern das Topmodell seiner Generation nimmt, hat man auch immer das Modell, bei dem die Kosten am höchsten sind, wenn mal was an dem Wagen ist.
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27.05.2017, 22:43 #4
Vorhin wurde einer für 500 k (wenn ich es recht erinnere) versteigert. Kann es morgen mal raussuchen
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27.05.2017, 23:25 #5
Ich bin mit diversen XKs und E-Types groß geworden, das sind tolle Autos. Die Serie 1 bleibt in meinen Augen das schönste und auch sportlichste Auto, der 3.8 ist der drehfreudigste der XK-Motoren, aber vielleicht auch der anfälligste. Die Serie 3, sprich der V12, hat immer den langen Radstand und meist Automatik, also eher ein Criuser und auch in ästhetischer Hinsicht ein ganz anderes Auto. Einen guten Kompromiss stellt der 4.2 dar, im Idealfall ein früher oder eben eine Serie 2 - wobei hier das lange Coupe der vielleicht am wenigsten attraktive E-Type, aber auch der günstigste Einstieg ist.
Wie hier schon gesagt ein top Auto kostet mittlerweile gutes Geld. Und ein schlechtes Auto auch. Eine komplett neu gemachte XK-Machine steht mit locker 30k auf der Uhr. Also falls du erstmal schnuppern willst, ob es etwas für dich ist, gibt es sicher einfacherer und günstigere Alternativen. Wenn's egal ist, go for it, hammer AutosCiao, Carlo
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28.05.2017, 10:34 #6
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Hmm, alles sehr sehr interessante Beiträge. Hätte an einen V12 Handschalter gedacht, oder eben 4.2Liter. Spielgeld wäre geringfügig vorhanden, würde meinen 997.turbo mit pdk für das Gerät opfern, dh. Leistung, wenn auch mit elektronischen Helferlein bin ich gewöhnt
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28.05.2017, 11:11 #7
Verwechsle nur den schweren langhubigen Jaguar V12 nicht mit den Alu-Drehorgeln wie man Zwölfzylinder aus Italien kennt. Wie gesagt, das ist eher ein Cruiser, als Handschalter recht selten und dann meist auch nur mit vier Gänge versehen. Der Reihensechszylinder mit kurzem Radstand passt meiner Meinung nach besser, will man es etwas sportlich.
Aber auch mit der ebenfalls langhubigen XK-Maschine ist ein original gehaltener E-Type keine kick-in-your-ass Karre, sondern eher sophisticated. Geht es dir nicht nur um die Form, sondern auch ein wenig um den Hooligan-Appeal von englischen Sportwagen, wäre vielleicht so mancher TVR, ein Sunbeam Tiger oder auch ein eingespritzter TR5 als Alternative eine Überlegung wert.Ciao, Carlo
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28.05.2017, 14:32 #8
Generell sollte man so viele verschiedene krasse Autos im Leben gefahren sein und besessen haben, wie irgend möglich. "Hatte ich, war ne Katastrophe" ist immer besser als "hätte ich immer gern mal gehabt". Ein Engländer, der einen bis aufs Hemd fertig macht und dennoch immer wieder für Kribbeln in der Lendengegend sorgt, wenn man die Silhouette mit den Augen streichelt, gehört einfach zu einer Autofahrerbiographie dazu.
Beste Grüße, Tobias
Warum zitterst du?
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28.05.2017, 15:56 #9
Man muss auch bequem sitzen können: Der E-Type ist relativ schwierig für grossgewachsene Fahrer.
Geändert von RBLU (28.05.2017 um 15:59 Uhr)
Gruss,
Bernhard
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28.05.2017, 16:04 #10
http://www.rmsothebys.com/ve17/villa...adster/1702953
Habe irgendwie gestern 500 k dafür in Erinnerung.
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28.05.2017, 17:04 #11
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28.05.2017, 18:22 #12
Ich hab den 4.2 in Goodwood stehen. Ist ein Groschengrab.
Ich hatte auch mal einen 3.8. Wie Bernhard schreibt sitzt man in dem nicht richtig entspannt,
sonder versucht seinen Beine irgendwie an die Pedale zu bekommen.
Meistens im Schneidersitz.
Edit: Zu den Kosten. Unter 100K brauchst du nicht anzufangen.Geändert von Morgan911 (28.05.2017 um 18:23 Uhr)
Gruß Klaus
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28.05.2017, 20:11 #13
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28.05.2017, 21:17 #14
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28.05.2017, 21:41 #15
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28.05.2017, 21:44 #16
Das mag für die allerersten flat floor E-Types gelten, aber in allem von einer normalen Serie 1 aufwärts sitzt man nicht schlecht. Zumindest hab ich mich mit meinen 1.90 darin nie unwohl gefühlt. In den Autos mit langem Radstand isses noch etwas komfortabler.
Und was die viel zitierten Probleme mit alten englischen oder auch italienischen Autos angeht, kommt es halt auch darauf an, dass man gut einkauft. Wenn da schon mal was auf Vordermann gebracht wurde, wie Elektrik und Kühlung, dann können das nach meiner Erfahrung sehr zuverlässige Autos sein. Und man darf auch nicht vergessen, dass da teilweise komplexe Technik drin steckt. Die zwei obenliegenden Nockenwellen eines Jaguar oder Alfa dieser Zeit beispielsweise finden sich in den meisten deutschen Serienautos erst gut 30 Jahre später. Guter Geschmack und besonderer Spaß bedürfen eben etwas mehr Aufmerksamkeit. Is ja überall das gleiche.Ciao, Carlo
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29.05.2017, 10:42 #17
Einen E-Type hatte ich nie, durfte aber mal einen fahren, was mich nicht sehr beeindruckt hat. Dafür hatte ich mal einen XJ-SC, der mich nachhaltig von alten Engländern entfernt hat. Ein Beispiel: Der defekte Scheibenwischermotor, der ja normalerweise nichts dolles ist, aber da Jaguar damals mehrfach in der laufenden Serie den Lieferanten gewechselt und das Auto entsprechend in diesem Bereich angepasst hat, war nun eben dieser seltene Scheibenwischermotor kaum zu kriegen, was ihn schlußendlich fast 2.500 € teuer machte. Und der Scheibenwischermotor war natürlich nicht das einzige, was Probleme machte. Wenn alles im Leben viel zu rund läuft, dann ist ein alter Jaguar ein wunderbares Mittel, um dagegen an zu gehen.
Grüße aus Hamburg
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29.05.2017, 11:17 #18
Die genannte 100k-Marke kann man aber deutlich unterbieten, wen man bereit ist, auch die weniger geliebten E-Types, etwa den bissi gurkigen, aber irgendwie charmanten 2+2, mit ins Kalkül zu beziehen.
Beste Grüße, Tobias
Warum zitterst du?
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30.05.2017, 08:37 #19
... und wenn man diesen mit Automatik-Gearbox zum Cruisen hernimmt, wird der Einstieg noch günstiger. Ein Fahrzeug für den Gentleman.
Save the underdogs!Gruß Lou
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30.05.2017, 20:17 #20
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2+2 fände ich nicht so übel, dann könnt ich ev auch mal die Kurzen mitnehmen
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