Danke Percy.
Irgendwie gibt es doch noch mehr.
1 Original wie damals: Bin der Erstbesitzer; ob es mir ein Käufer glaubt ist wieder etwas anderes)
2 Mindestens zeitgenössische Teile: Werk sollte das originale sein; keiner kann es widerlegen. Hätte also kein Problem damit. Die meistens Vintageuhren dürften in diese Kategorie fallen. Keine Belege (warum auch), dass die Teile genau damals ausgeliefert wurden.
3 Aktualisiert: Also z.B. ein Tritium Weißgold-Blatt verbaut.
4 Komplett modernisiert: Also so etwas wie eine EMLWMS oder der SL-Bomber (evtl. sogar mit Tauschgehäuse).
Bei Autos gibt es einen schönen Vergleich, der sich aber leider auf 3 und 4 bezieht. Für mich wäre dabei drei interessanter. http://www.autobild.de/klassik/artik...n-3728212.html Edit: Besonders die Bilder mit Erklärungen im Vergleich.
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13.04.2018, 17:02 #1
Authentizität bei Rolex Vintage Uhren - oder - die Geschichte von Hans und Franz --->
Neulich durften wir ja schon Martin, Herrn Schmidt und den freundlichen Gerd kennenlernen. Wer auf eine Fortsetzung dieser Geschichte wartet, der muss sich noch ein wenig gedulden. Die Uhren in der Schweiz, sie gehen manchmal langsam.
Heute aber, da nehme ich Euch mit in den Sommer 1963. Nicht, dass ich da schon geboren war, aber - naja - man hört da halt so Sachen. Von einer echten, wahren Männerfreundschaft zum Beispiel. Einer wie der von Hans und Franz.
Was die beiden erlebt haben, damals am Strand von Rimini, warum eine neue Liebe gut fünf Jahrzehnte später fast ihre Freundschaft gekostet hat und was dieses Forum damit zu tun hat, das alles lest Ihr heute hier:
https://www.luxify.de/zu-schoen-um-w...vintage-uhren/
Natürlich hat das Ganze auch einen ernsten Hintergrund. Und den würde ich sehr gerne mit Euch hier im Forum diskutieren. Denn auch wenn die Geschichte selbstverständlich frei erfunden ist - so ganz unwahrscheinlich ist sie ja dennoch nicht. Oder doch? Ich bin gespannt auf Eure Meinungen...
Gruß Percy
"Ferner wird hier auch auf Ihrem Profil sehr viel Diversität benötigt."
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13.04.2018, 17:25 #2
Geändert von AndreasL (13.04.2018 um 17:31 Uhr)
Suche ein schwarzes Blatt für die 1019 und die 6238.
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13.04.2018, 17:49 #3
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- 1.677
Schöne Geschichte, Percy, wenn auch leicht melancholisch.
Tja, was ist Authentizität? Es wird wirklich kaum vorkommen, dass eine Uhr 50 Jahre lang ohne Ersatzteile auskommt – auch wenn das viele Händler gern behaupten, um den Preis für das jeweilige Modell zu rechtfertigen.
Ich finde es auch gar nicht so schlimm, wenn beim Tragen der Uhr im Laufe der Jahre das ein oder andere Teil ersetzt wurde. Das Herzstück, das Werk, sollte noch ursprünglich sein (von ersetzten Federn, Ölen usw. mal abgesehen) und auch das Gehäuse sollte noch "von damals" stammen.
Gut, man kann natürlich versuchen, alle größeren Teile, die ersetzt wurden, durch "zeitgenössische" Teile zu beschaffen. Machen Oldtimer-Spezies ja auch so. Das kann dann ganz schön teuer werden und vor allem sehr lange dauern. Aber wem das Spaß macht, kann diesen Aufwand gerne betreiben. Zum Tragen gibt es dann ja sicher noch andere schöne Uhren.Viele Grüße,
Matthias
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13.04.2018, 17:49 #4
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13.04.2018, 17:54 #5
Hatte ich doch jetzt ein paar interessante Bilder von Frau Klum erwartet, natürlich mit Rolex...
Zur Diskussion anregende Geschichte: Ein Rückbau mit zeitgen. Originalteilen ist imho kein Problem, Zeigerangleichen, naja..., Erstbesitzer ist korrekt, Safequeen (oder gar das beliebte NOS) wäre ja wohl Käufertäuschung...Gruß, Jochen
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13.04.2018, 18:01 #6
Ich muss erst meine Medikamente nehmen, sonst eckt hier im Akademikerforum meine Ausdrucksweise wieder an.
Sie wurden soeben beleidigt von Ihne Ihrm Direggdär Hesselbach
Fangt mir nicht an mit dem Universitätsblabla Du Six Sigma Spinner. Ich habe keinen Duden dabei und will es auch nicht hören
Übrigens, nur die inneren Werte zählen. Thomas, 52, Organhändler
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13.04.2018, 18:34 #7
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13.04.2018, 18:54 #8
Bei der Authentizität einer alten Rolex gibt es ganz klare Richtlinien. Wenn eine Uhr diese Richtlinien erfüllt, dann hat man ein sogenanntes Schätzchen.
Laut Duden heißt authentisch u.a.:
echt, beglaubigt, unverfälscht
Und das ist bei der genannten 5513 definitiv nicht der Fall.
Wenn seitens der Händler oder Uhren-Besitzer jeder Popanz in der History einer Uhr als authentisch (=wertsteigernd) hochgelobt wird, dann ist das grenzwertig.
"Erstbesitz" ist IMMER ein ideeller Wert - es sei denn, der Erstbesitzer hat die Uhr gut gepflegt, nicht verbastelt und kann den Erstbesitz dokumentieren (Rechnung oder Fotos), dann gibt's Geld dafür. Ab und zu sind dann noch Box & Papers dabei, dann ist das auch preisrelevant.
Wenn jemand einen ideellen Wert (Uhr war in Vietnam, in Woodstock, im U-Boot, 50 Jahr in Familienbesitz etc) finanziell honoriert, ist das natürlich seine Sache. Am beliebtesten ist es so etwas, wenn ein berühmter Vorbesitzer dokumentiert ist. Aber solche individuelle Einschätzungen werden oft vom Markt nicht reflektiert.
Nochmal zur Rimini-Uhr:
Daran ist nichts authentisch, weder in der ursprünglichen Variante, noch in der zurück gebauten Variante.
Beide Uhren sind natürlich gut zu verkaufen - aber eben nicht authentisch.
Und zu den oft zitierten NOS Safe-Queens: das ist nur eine seltene Variante einer authentischen Uhr. Ich kenne da vieeel mehr ...
Btw: sehr schöner Artikel, PercyServus
Georg
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13.04.2018, 20:50 #9
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13.04.2018, 21:51 #10
Authentizität ist eine Illusion, ein leerer Begriff, der weder für den Diskurs noch zur Lebensmaxime taugt, weil er sich an allen Ecken auflöst, wenn man ihn ein bisschen beansprucht. Was genau soll Authentizität sein? Ein anderes Wort für Echtheit? Und was ist eigentlich echt? Ist die 5513 unecht? War sie beim Kauf echter als nach den Revisionen?
Authentizität, das ist ein Gütesiegel für Produkte, die man uns verkaufen will. Authentizität, das ist heute eine Währung. Mit ihr lässt sich im kapitalistischen Warenmarkt der Wert einer Sache bestimmen. Je authentischer, desto besser. Siehe den Vintage Markt heute. Je authentischer, desto teurer. Je mehr Beweise für den Auslieferungszustand desto begehrter.
Das Perfide am Hin und Her mit der Authentizität ist ja, dass uns der Kapitalismus erst vom Objekt der Begierde entfremdet, damit die Sehnsucht danach weckt und es uns dann wieder verkaufen will. Er gibt uns Problem und Lösung. Krankheit und Heilmittel in einem. Oder in anderen Worten: Mit der Authentizität und dem Kapitalismus ist es ein bisschen so wie mit der Erbsünde und der katholischen Kirche. Erst erschafft man die Schuld, dann verspricht man den Exklusiv-Deal für die Erlösung - ein genialer Unterdrückungsmechanismus. Dieser funktioniert hervorragend im Vintage Uhren Markt. Interessanterweise ist dies nicht der Fall bei dem Thema Oldtimer.
Daher ist Authentizität ist ein sehr vager Begriff, der keiner Diskussion oder Analyse standhält. Und der aufgrund seiner Schwammigkeit und Ambivalenz für viele eigentlich widersprüchliche Zwecke instrumentalisiert werden kann. Authentizität sollte deshalb auch keine Maxime sein, von der eine Gesellschaft sich bei Produkten leiten lässt. Tun wir aber trotzdem. Deshalb ist die 5513 nach all den Erneuerungen auch nicht so begehrenswert. Genauso wenig wie die 5513 die in den vermeintlichen "Originalzustand" versetzt wurde.
Ergo: Willst Du mit gnadenloser Sicherheit eine authentische Rolex? Dann ab zum Konzessionär!cheers, Behrad
Je mehr Vergnügen du an deiner Arbeit hast, desto besser wird sie bezahlt.
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13.04.2018, 22:00 #11
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- 1.677
[QUOTE=Perseus;5793743]
… Interessanterweise ist dies nicht der Fall bei dem Thema Oldtimer.
/QUOTE]
Wahre Worte, wie ich finde. Nur eines stimmt meiner Meinung nach nicht: Auch bei Oldtimern geht es um Authentizität, z. B. ist es noch der Originallack, das Originalverdeck, das Radio, das verbaut wurde usw.Viele Grüße,
Matthias
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13.04.2018, 22:23 #12
Wobei ich den Eindruck habe, dass es dort nicht so wild ist, wenn ein Kotflügel aus dem gleichen Baujahr ausgetauscht wird. Die Weißwandreifen sind nicht die alten, die Rückleuchte ist eine baugleiche aus dem gleichen Jahr, aber das Auto wurde damit nicht geboren, etc., oder?
cheers, Behrad
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13.04.2018, 22:24 #13
Schön geschrieben Behrad.
Gruss
Christian
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13.04.2018, 22:45 #14
Schöne Story, Percy. Damit triffst du tatsächlich einen schwierigen Punkt. Das gilt m.E. auch für zugekauftes Zubehör.
Ich erinnere mich noch an den Vorstellunsgthread meiner 14060M. Da war das Bild mit dem ganzen Kischtle und unterm Zubehör war neben Zerti, Booklet und Anker noch ein Chronometersiegel. Eine der ersten Anmerkungen war dann dass da kein Chronometersiegel dabei sein darf.
Tja, es war aber dabei. Hat der Erstbesitzer das dazugelegt? Hats der Erstbesitzer vielleicht vom Konzi fälschlicherweise bekommen? Was ist jetzt falscher?Gruß, Joe
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Kow How Joe
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13.04.2018, 23:01 #15
Behrad - genau das ist der Grund, weswegen mir eine fabrikneue Krone lieber ist als die, die man mir um ein vielfaches teurer als alte und veranzte Möhre verkaufen will. Aber wie sagt der Franzose: Chaqun à son gout ....
LG Helmut
Datejust 41 GG/ST mit Jubilee, Full set - Garantie bis 11/25 im SC
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13.04.2018, 23:09 #16
Christian
Helmut das kann ich absolut nachvollziehen. Daher kann ich mich auch nicht ausschließlich als Vintage Sammler bezeichnen. Aber wie Du die Franzosen schon zitiert hast, jeder nach seinem Geschmack.cheers, Behrad
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13.04.2018, 23:20 #17
Sehr interressanter Thread, fast schon philosophisch! Werde Orchi einmal dazu befragen...
GRÜSSE TOM
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14.04.2018, 00:41 #18
Übrigens: Hans und Franz heissen die Brüste von Heidi Klum.
Beste Grüße,
Charly
WWWWDWWWWWWWWWWWWWWDWDWWWWWDWWWWWWDWWWWWWWWDD
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14.04.2018, 07:07 #19
Die haben Männernamen
cheers, Behrad
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14.04.2018, 07:10 #20
Vielleicht weiß ja Percy mehr als er verraten will, wenn es um die Authentizität geht.
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