Hallo Zusammen,
ich möchte "irgendwann" ein Segelboot besitzen - oder auch nicht. Beschäftige mich damit, habe aber im Bekanntenkreis niemanden, der auch so ein Projekt plant. Dachte ich, dieses Forum könnte der richtige / neutrale Ort sein, mit Pros und Cons.
Segelschein gibt es in der Familie, die Begeisterung auch, Kinder machen Schein nächstes Jahr. Dann sollte der Kauf konkret werden.
Aber: Es ist wie bei einer Ferienwohnung ... macht es Sinn, ein eigenes Boot zu kaufen oder doch lieber mieten und immer ein gepflegtes / Up2Date Boot zu haben? Leider habe ich keinen Liegeplatz in der Nähe, muss immer so 2 Stunden fahren. Die Motivation, zur Pflege des Bootes am Wochenende die mind 2 Stunden zu fahren ist vorhanden.
Boot soll "zukunftssicher" sein, auch Schlafplätze bieten. Muss kein Luxus haben, solide sein. Ich bin also am Anfang
Vielleicht hat jmd ähnlich "klein" begonnen.
Budget? Möglichst niedrig![]()
Danke,
p.
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21.08.2018, 10:17 #1
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Segelboot kaufen - wer hat es gemacht?
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21.08.2018, 10:31 #2
Wenn sich das Ganze einigermaßen "rechnen" und kein reines Draufzahlgeschäft sein soll, musst du das Boot eigentlich in die Vercharterung geben, bspw. Pitter-Yachting etc. Wenn alles gut geht, hast du nach ca. 8 bis 10 Jahren den Kaufpreis drin. Als Grundpreis für ein kleinere Yacht wie eine Bavaria 32/33 solltest du ein Budget von ca. 90k-Euro einplanen können.
Was verstehtst du unter einem "zukunftssicheren" Boot? Wo soll das Teil liegen (Mittelmeer, Binnensee)? An Nebenkosten solltest du ca. 10% vom Anschaffungspreis pro Jahr rechnen, will heißen Antifouling, Marina/Liegeplatzgebühr etc.
Zwischen den Herstellern gibt es Riesenunterschiede - angefangen vom "Jogurth-Becher" Bavaria, bei der du nachts zum Teil die Beleuchtung durch's GFK siehst bis hin zu Hanse oder Hallberg-Rassy.
Soll es ein sportliches Boot werden oder ein Boot, auf dem du am Sonntag Nachmittag auch mal Kaffee trinken kannst? Holzboot, GFK? Fragen über Fragen ...
Ich habe das persönlich folgendermaßen gelöst: Für den reinen Fun eine Laser SB20, die ich auch mal irgendwohin trailern kann. Anspruchsvoll, schnell, kein Anfängerboot, einfach g*il. Kostenpunkt ca. 45k, gebraucht in gutem Zustand für ca. 15 - 18k erhältlich. Das Teil steht unter dem Jahr am großen Brombachsee und ist in 10 Minuten eingeslippt. Wenn ich im Mittelmeer oder sonst wo Segeln will, chartere ich eine Yacht im Bereich 46 bis 50 Fuß, die kann ich entweder alleine oder mit maximal 4 Personen fahren. Der Kauf eines solchen Bootes wäre reines Geldverbrennen, denn da bist du im Kaufpreisbereich zwischen 250k und 1 Million.Geändert von ferrismachtblau (21.08.2018 um 10:33 Uhr)
Gruß Frank
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21.08.2018, 10:42 #3
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Vielen Dank für das schnelle Feedback. Bavaria gefällt natürlich
Laser aber auch, Fun und Praxis stehen dabei im Vordergrund. Generell bestätigt es meine Meinung, dass ein "echtes" Segelboot "reine Geldverbrennung" ist. Es geht immer mehr in die Richtung, einfach die Möglichkeit zu haben, am Wochenende "spontan segeln zu können". Jedoch ist der Liegeplatz so weit entfernt, dass es immer eine Unterkunft braucht (oder einen VW Bulli).
Die weiteren "Fragen über Fragen" beantworte ich - sobald ich eine Antwort habe. Im Mittelmeer kann / soll es nicht liegen
Ach ja: Denke, es wird eher ein gebrauchtes Boot - oder besser nicht empfehlenswert?Geändert von pemi (21.08.2018 um 10:49 Uhr)
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21.08.2018, 10:49 #4
Das ist doch schon mal DER Grund schlechthin
Wenn's dann durchaus etwas sportlich mit Riesengaudi sein soll und auch dann zwingend mit Gennaker gesegelt werden soll, google mal nach Melges 24, Bavaria B One, Laser SB20, Delphia 24 etc.
Übernachten kannst du allerdings dann auf keinem der Boote ...Gruß Frank
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21.08.2018, 11:16 #5
Hatte mal gelesen, dass es im Leben eines Bootsbesitzer zwei glückliche Momente gibt;
wenn das Boot gekauft - und wenn es wieder verkauft wird.Christian
Jedem Menschen ist das Denken erlaubt, vielen bleibt es aber erspart.
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21.08.2018, 11:21 #6
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Themenstarter
Ja, kenne ich auch. Ist wie so vieles eine emotionale Entscheidung. Ein Bekannter hat eine Ferienwohnung und ist deswegen begeistert, weil er "nach Hause" kommt - obwohl er die Wohnung selten nutzt und nicht vermietet (um sie als gefühltes zu Hause zu behalten). Denke, es kann bei einem Boot ähnlich sein.
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21.08.2018, 12:24 #7
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Der Gedanke, ob sich ein solches Boot gegenüber dem denkbaren Chartern lohnt, passt auf ein "Spaßobjekt" nicht wirklich. Chartern erfordert regelmäßig deutlichen Vorlauf, da zu attraktiven Zeiträumen Boote kaum kurzfristig verfügbar sind. Das steht jeglicher Spontanität bzw. der spontanen Nutzung am Wochenende im Wege. Bei Deiner Anfahrtzeit drängt sich auch auf, dass man auf dem Boot übernachten kann. Letztendlich kommt es darauf an, ob und wie oft ihr das Boot nutzt.
Bei uns war es so, dass selbst unser sehr kleines Segelboot (keine Yacht) ab der dritten Saison kaum noch genutzt wurde. Trotz geringem finanziellen Aufwands hat es sich dann nicht mehr gelohnt. Freunde von uns haben eine größere gebrauchte Segelyacht mit Schlafplätzen für die ganze Familie erworben, mit dem sie seitdem in den Ferien und an vielen Wochenenden begeistert unterwegs sind. Aus deren Sicht hat sich das Boot auf jeden Fall gelohnt. In den vergangenen Jahren waren gebrauchte Yachten teilweise sehr günstig zu bekommen, so dass die durchaus ein Alternative sein sollten.
Viele Grüße
BerndGeändert von GMTler (21.08.2018 um 12:25 Uhr)
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21.08.2018, 12:26 #8
Seit letztem Jahr hat mich der Virus Katamaran segeln erwischt. Kurz habe ich auch überlegt einen Cat zu kaufen. Hier die endgültigen Gründe es nicht zu tun (keine Ahnung ob die sich alle auch auf ein Segelboot übertragen lassen)
1. leihen ist für mich einfacher
Um Leipzig herum sind 4 Seen mit Verleih. Wenn es für mich zum Feierabend passt rufe ich an und stehe am See vor einem aufgebauten Cat - fertig zum lossegeln. Und den eigenen Cat in den Urlaub mitzunehmen ist ungleich aufwendiger als vor Ort zu leihen.
2.Die Kosten
2 Stunden kosten mich 50 Euro. Wie soll sich da ein eigener Cat ( NP 15k) jemals rechnen? Dazu kommen ja noch div. laufende Kosten.Grüße! Christoph
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21.08.2018, 13:18 #9
Alles richtig, was du schreibst. Interessant wird die Geschichte ab dem Zeitpunkt, ab dem du etwas ambitionierter segeln möchtest und möglicher Weise auch an Regatten teilnimmst. Die Boote, die du beim Vercharterer am See leihen kannst, sind für den "Hobby"Segler - ohne, dass das jetzt abwertend klingen soll - absolut ausreichend. Wenn du alleine vor dich hinsegelst, macht das Spaß und Laune - du wirst allerdings irgendwann feststellen, dass gleichartige Boote schneller sind, ohne dass du am Trimm noch etwas verbessern kannst. Das fängt dann an bei anderem Segelsatz und hört auf beim High-End-Ruderblatt. Da sind die Intentionen nicht mehr, dass sich ein eigenes Boot rechnet - du kaufst das Teil und fängst zum optimieren an. Und 2 Boote sind bereits eine Regatta
Wir waren im Juni 1 Woche auf Regattatraining am Gardasee und konnten uns dann etwas mit einem internationalen Melges-24-Feld, das auch von Torbole aus trainiert hat, messen. Das sind einfach richtig tolle Erlebnisse.
Das Schöne beim Segeln ist: Es ist für jeden was dabei und alles macht Spaß. Wenn ich irgendwann mal viel Geld übrig habe (aber richtig übrig) und mir das völlig egal ist, ob sich das auch bei einer größeren Summe "rechnet", bin ich vielleicht auch mal mit einer 46er am Mittelmeer vertreten. Ich gehe aber davon aus, dass ich dann nicht mehr arbeiten mussGruß Frank
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21.08.2018, 14:50 #10
Frank. Wow das ist natürlich eine andere Welt.
Grüße! Christoph
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21.08.2018, 15:09 #11
[QUOTE]Es geht immer mehr in die Richtung, einfach die Möglichkeit zu haben, am Wochenende "spontan segeln zu können"./QUOTE]
Hm, ich weiß garnicht, ob da ein eigenes Boot so zielführend ist. Ich hab ne Zeit lang mit dem Gedanken gespielt, mir ein eigenes Flugzeug zu kaufen, just aus dem Grund. Hab dann aber festgestellt, daß die Eigner eigener Maschinen immer dann, wenn sie eigentlich fliegen wollten, irgendwie an dem Ding rumdoktern mußten. Spontane Flüge waren hingegen problemlos möglich auf vereinseigenen Leihmaschienen, die eigentlich immer frisch gewartet und vollgetankt bereitstehen. Ich könnte mir vorstellen, daß das bei nem Segelboot nicht anders ist - insbesondere, wen Du gebraucht kaufst.Beste Grüße, Tobias
Warum zitterst du?
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21.08.2018, 15:36 #12
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Interessanter Gedanke. a) Spontan könnte ich klappen, weil alle bei schönem Wetter leihen wollen. b) Spontan könnte nicht klappen, weil dazu noch Reperaturstau beseitigt werden muss.
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21.08.2018, 16:50 #13
Ich schaue auch grad wieder nach einem eigenen Boot. Ein gechartertes ist halt nie dein eigenes und irgendwie immer unpersönlich. Ich hab Bock auf meine eigenen Sachen und die Freiheit, damit zu machen, was ich möchte. Zudem ist die Überwindung, für ein paar Tage immer gleich vierstelliges hinzulegen dann doch zu groß, um den Sommer über jedes zweite oder dritte Wochenende raus zu fahren.
Eine kleine Fahrtenyacht um die zehn Meter an der Ostsee hätte ich gerne, wo man entspannt mit vier Leuten pennen oder auch mal einen Urlaubstörn machen kann, ohne dass die laufenden gleich Kosten explodieren. Bei 20 geht was brauchbares los, für 50 isses schon recht modern und geil. Wenn du magst, können wir uns gerne mal dazu austauschen.
Klar, umsonst ist das alles nicht und es muss auch mal was gebastelt werden. Aber das gehört dazu und macht oft auch Spaß. Besser als irgendwann den Löffel abzugeben und sich unerfüllten Träumen gegenüber zu sehen. Manchmal muss man es auch einfach machen, solange man kannCiao, Carlo
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21.08.2018, 17:17 #14
Vergiss, dass sich ein Boot "rechnen" könnte in diesen Kaufmodellen, schon nach fünf Jahren will es keiner mehr chartern, weil zu alt. Die Kosten gehen hoch, die Einnahmen runter.
Der Kauf und Betrieb darf Dir nicht wehtun. Man kann vielleicht Kosten teilen, wenn man zu zweit kauft, habe ich mit meiner Schwester so gehandhabt, ist bis heute ok.
Zuerst musst Du wissen, was Du eigentlich willst. Wenn Du auf dem Boot wohnen willst, geht's bei Minimum sieben Metern los, zehn Meter sind ideal für vier Leute, Bad, Küche usw. Oben schrieb einer, mit 13-15 Metern Bootslänge könne man auch mal "alleine" segeln. Viel Spaß. Qenn gerade Flaute ist. Bei Wind braucht's schon sehr viel Erfahrung alleine oder mit Ungeübten.
Willst Du nur Spaß haben, abends das Boot an Land stellen, es vielleicht auch auf dem Hänger nach Hause ziehen, gibt's viele geeignete Jollen.
Ideal wäre ein Besuch Ende Januar in Düsseldorf auf der Bootstausstellung, da bekommst Du einen super Überblick. Wenn sich dann der Wunsch konkretisiert, kann man auch nach Gebrauchtangeboten gucken.77 Grüße!
Gerhard
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21.08.2018, 18:34 #15
Yepp, Gerhard, das war ich
Die Erfahrung habe ich. Empfehlen für einen Ungeübten würde ich das keinesfalls, wenn das so rüber gekommen sein sollte. Ich habe im Mittelmeer, will heißen Griechenland, Kroatien etc. einige Jahre lang Boote zuerst für Ecker und dann für Pitter überführt - nebenbei noch etwas Geld bei Skippertrainings verdient. Insofern war das nur für mich PERSÖNLICH zu werten. Bei 4 Kabinen segel ich zwischenzeitlich mit maximal 4 Leuten, da ist genügend Platz.
Ansonsten stimme ich dir voll und ganz zu mit dem, was du oben geschrieben hast.Gruß Frank
"Das Leben ist viel zu schnell vorbei - wenn man nicht ab und zu stehen bleibt, könnte man es verpassen!" (Ferris Bueller)
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21.08.2018, 19:29 #16
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21.08.2018, 20:24 #17
Wenn Geld keine untergeordnete Rolle spielt, würde ich es mit dem alten McKinsey-Motto halten: No third house, no second wife, no first boat.
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21.08.2018, 21:20 #18
Schöner Spruch, aber halt auch so‘n Unternehmensberatergewäsch, wo ausschließlich in Superyachten gedacht wird
Ein Freund von mir hat sich ein englisches 29 Fuß GFK-Boot aus den 70ern für 8k gekauft, etwas Arbeit reingesteckt, bissi selbst restauriert und will damit irgendwann übern Atlantik. Das Ding kost ihn nicht mehr als andere in ihren alten Käfer stecken. Zum Glück gibts immer mehr Beispiele von jungen Leuten, die low-budget segeln, sogar um die halbe oder ganze Welt.
Es muss ja nicht immer eine Swan sein, manches geht auch anders und für eines der größten Freiheitsgefühle, die man heute noch erleben kann, steckt man vielleicht gerne woanders etwas zurückCiao, Carlo
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21.08.2018, 21:32 #19
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21.08.2018, 23:14 #20
Carlo, das ist kein Gewäsch, das ist Realität, und da geht es nicht um Superyachten. Ich habe im engeren Bekanntenkreis drei Ehepaare, einmal angestellter Top-Manager, zweimal mittelständische Unternehmer. Zwei haben Yachten (einmal Segel, einmal Motor), die dritten nicht. Ich sehe nicht, wie sich das bei den Bootsbesitzern auch nur annähernd rechnet. Sie gönnen es sich einfach, deswegen meine Vorbemerkung, welche Rolle Geld spielt.
Die dritten sagen einfach: Wenn wir eine Sause machen wollen, dann chartern wir einfach eine Yacht, inklusive Crew und Catering für ein oder zwei Tage, haben selbst auch Spaß und keine Arbeit. Und unterm Strich ist das noch günstiger als die laufenden Kosten für ein eigenes Boot.
Es ist eben doch sehr individuell.
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