Ich habe das alles mitgemacht, vorm Radio gesessen mit dem Kassettenrecorder und auf Aufnahme gedrückt, Nachmittage beim Kumpel LP auf C90 oder C60 überspielt, die frühen Tage von Napster miterlebt. YouTube Videos angeschaut. Viel Musik war für mich einfach nicht verfügbar. Jetzt hab ich ein Musikabo und nie war es besser. Alles was ich hören will kann ich hören so oft ich will und wann ich will. Danke Apple, Spotify und Amazon Music!
Ergebnis 1 bis 20 von 21
-
08.06.2019, 22:15 #1
- Registriert seit
- 15.01.2009
- Beiträge
- 8.006
"Der iPod? Ein digitaler Faustkeil"
"Apple hat das Ende von iTunes verkündet. Hier erklärt ein Experte, warum damit eine Ära zu Ende geht, wie wir heute unsere Musik sammeln - und warum der männliche Platten-Nerd der Vergangenheit angehört."
Ich habe diese Entwicklung von Platte zu CD und iTunes noch mitgemacht und denke, die permanente Vefügbarkeit von "Tonträgern" ohne Archiv ist der Anfang für ein generelles Umdenken bei Digital Natives, welche auch nicht mehr einen Lambo, eine HD, ein Schindelhauer oder vielleicht auch eine Rolex besitzen sondern zu gewiseen Zeiten einfach benutzen möchten.
SPON
-
08.06.2019, 22:44 #2Gruss
Christian
-
08.06.2019, 22:49 #3
- Registriert seit
- 15.01.2009
- Beiträge
- 8.006
Themenstarter
Wenn dir deine Freundin mit 17 noch eine Kompaktkassette aufgenommen und von Hand beschriftet hat, war das schon irgendwie ein Liebesbeweis
-
08.06.2019, 22:51 #4
Ja, das waren gute Zeiten
Aber ich will nie wieder ohne Spotify leben.
Na Kleiner, hast du Bock auf Schweinereien?
-
08.06.2019, 22:53 #5
Genau so denke ich auch, Christian.
Kumpels von mir sind Vinyl-Freaks, die schütteln da immer den Kopf. Ich würde deren, teils wirklich beeindruckenden, Sammlungen aber auch nicht haben wollen. Bin da reiner Konsument, wenn ich alles auf dem iPhone oder online verfügbar habe, reicht mir das.Mantel iz da.
-
08.06.2019, 22:54 #6
- Registriert seit
- 15.01.2009
- Beiträge
- 8.006
Themenstarter
Ich doch auch nicht, aber meine LP's und CD's bleiben vorerst noch hier
-
08.06.2019, 22:56 #7
Ich habe auch - sogar mehrere- Abos (iTunes wollen die Kinder, Tidal nehm ich aus Qualitätsgründen und Prime hab ich eh...).
Beim Kauf meiner letzten Anlage dachte ich auch, Streaming Abo und gut ist. Aber mit der dauerhaften Verfügbarkeit wird Musik auch beliebig. Man sitzt mit seinem iPad vor den Boxen und zappt oft genug weiter. Zumindest ich höre kaum ein Album komplett durch.
Ganz anders , wenn ich Platten auflege: das wird- gerne mit einem netten Roten- zelebriert, da höre ich genau hin und lass auch die Platte durchlaufen.
Wirklich schöne Aufnahmen habe ich daher nun auf Vinyl, der haptische Genuss ist immer dabei und klingen tun die Dinger auch - meist- besser.Geändert von docpassau (08.06.2019 um 22:57 Uhr)
Gruss, Bertram
-
08.06.2019, 22:58 #8
- Registriert seit
- 15.01.2009
- Beiträge
- 8.006
Themenstarter
Einer meiner FB Freunde hat recht treffend beschrieben, wieso er an Vinyl festhalten möchte: es ist umständlich und teuer. Passt doch fast schon wie das "Wort zum Sonntag" zu "unserer" kleinen Gemeinde
-
08.06.2019, 23:04 #9
Als bekennender Platten-Nerd, bin ich gegenüber jeder zusätzlichen Wiedergabemöglichkeit von Musik sehr aufgeschlossen.
So trage ich stets einen Großteil meiner Lieblingsmusik auf dem Phone bei mir und zapfe Amazon und Spotify zusätzlich gerne an.
Doch der Moment, wo ich mit Gänshaut am ganzen Körper, Pipi in den Augen da sitze und Musik genieße, passiert nur mit einem LP Cover in der Hand.
Ja, der Jäger und Sammler stirbt aus... da bin ich irgendwann wohl dabei.
Noch darf ich sammeln und besitzen, zumindest Musik und mechanische Uhren! Bücher habe ich schon nur noch eBooks und Filme schaue ich nur Online.
Musik und Uhren... eines Tages werde ich damit einen Teil der Altenpflege finanzieren können, also sammel ich, solange es geht
mit besten Grüßen
Andreas
-
08.06.2019, 23:08 #10
Das will Dir auch keiner nehmen, Andreas
Aber Du beschreibst ja selber, dass Du den Wandel spürst, oder?
Na Kleiner, hast du Bock auf Schweinereien?
-
08.06.2019, 23:23 #11
gaz klar, der Wandel ist unaufhaltsam und ich picke mir die Rosinen daraus.
Mein tägliches Umfeld ist digital, die Cloud zum greifen nah... verrückt, ich bin ein "analoger" Computerfreak und freue mich auf die Zukunftmit besten Grüßen
Andreas
-
08.06.2019, 23:43 #12
4 Wochen Rosen verbinden für ein Dual C 846 Tapedeck.
Cromdioxid tapes, der erste Plattenspieler. Mit dem Tapedeck auf dem Rad zum Kumpel, an seine Kenwood Anlage und von tape zu tape aufgenommen. Miniplattensammlung.
Gebrauchtes Naim zeugs gekauft.
Der erste Mac, iPod, iPhone. CDs importiert. Dann kamen die Kinder und ich höre seit dem so gut wie keine Musik mehr. Die Naim Anlage im dauerauszustand.
Erste Gedanken, alle Platten weg, Plattenspieler weg und das Geld in irgendwas streamfähiges zu reinvestieren kommen auf.
Eigene Trägheit hindert mich (noch). Was weg ist, kommt nicht wieder.
Kann den Gedanken des streamens aber immer besser nachvollziehen.
Aber Rituale der Jugend aufgeben.
Noch nicht.
Irgendwann.
Vielleicht.Ohne Signatur
-
08.06.2019, 23:51 #13
- Registriert seit
- 15.01.2009
- Beiträge
- 8.006
Themenstarter
Kann ich gut nachvollziehen
Nur, bring deine Plattensammlug mal zu einem Händler. Wenn da unter den Raritäten keine Erstpressungen drunter sind, kannst du sie, sofern etwas Platz vorhanden, auch behalten
-
09.06.2019, 07:11 #14
Ah, endlich mal wieder ein „Früher“-Thread
Interessanter ist in der Tat die These, dass die kommende Generation vom Besitz weg kommt und nur noch benutzen will. Die Abwendung vom zuviel, Reduktion aufs Wesentliche und nachhaltiger Lebensstil ist hier ja auch ganz gern mal Thema. Letztlich ist eine CD-Sammlung ja auch nix anderes als kompliziert zu entsorgender Plastikmüll.
-
09.06.2019, 07:24 #15
nun ja....itunes ist nun nicht die entdeckung des rades...lediglich ein programm,vermittels dessen der endanwender überhaupt in die lage versetzt wurde,seine apple-hardware mit inhalten musikalischer oder bildlicher natur zu füllen.ich komme damit nicht so gut zurecht.ausserhalb des apple-mikrokosmos` hängt man ganz simpel `ne sd-karte,`nen usb-stick oder einen sonstigen speicher an und flugs ist alles an den "externen massespeicher" geschickt und fertig ist der lack.für mich ist der wegfall von itunes kein verlust.
daraus nun das ende einer kulturhistorisch bedeutsamen epoche zu konstruieren,ist so gewagt wie die behauptung,die einführung des dosenpfandes sei der übergang zu einer gesellschaft der "achtsamen","nachhaltigen" baumversteher und löwenzahnstreichler geworden,die "kultursensibel" auf der schöpfung herumlatschen.sowas fällt vermutlich nur dem "spiegel" ein.
den irrsinn der erstellung von mixtapes habe ich nie mitgemacht.wenn ich schallplatten oder cd auf kassette überspielte,geschah dies lediglich aus gründen der schonung der schwarzen scheiben und der verfügbarkeit von musik im auto.als ich noch eines fuhr.zudem gab es ohnehin niemanden,für den der aufriss sich gelohnt hätte...von meinem...für andere ohnehin inkompatiblen...musikgeschmack mal ganz abgesehen.mit dreizehn hörte ich erstmals merle haggard...und von da an war ich auf country so geprägt wie die gössel auf konrad lorenz.
musikkonsum ist für mich notwendig wie atmung und herzschlag.hier läuft ab dem aufstehen eine meiner anlagen.für hintergrundbeschallung wird ein ausgedientes mobiltelefon als "netzwerkspieler" angeklinkt und nach einem druck auf die schaltfläche von "tune in" ist der drops gelutscht.
spotify ist für mich lediglich eine art musik-wikipedia.gibt es neuerscheinungen,höre ich mir sie dort an und entscheide mich entweder für kauf des kompletten albums oder suche mir die wenigen songs,die sich lohnen - und beschaffe sie mir auf andere weise.für ein abo bin ich einfach zu geizig und ausserdem habe ich ganz gerne physische tonträger im regal oder ständer.das werden auch von jahr zu jahr mehr,denn offenbar gehen viele den weg des reinen streamings oder sammeln alles auf festplatten.dann werden ganze sammlungen in der tonne verklappt...immer her damit.mittlerweile habe ich mehr gefundene cd als jemals gekaufte.das gleiche bei schallplatten...des aktuellen booms von vinyl zum trotze.zwar oftmals `ne menge schrott nach art von "dietmar thomas hecks weihnachtshitparade...drei mark für die kinderkrebshilfe" dabei...aber auch hin und wieder echte juwelen.
sicherlich benötigt man heute keine gerätetürme zur wiedergabe mehr...und dennoch sehe ich dem lautlosen schliessen der schublade des cd-spielers gerne zu.und das brimborium der präliminarien beim auflegen einer schallplatte hat schon fast kultische ausmasse.ausserdem zwingt es den ausübenden zu einer art des herunterfahrens der eigenen lebensgeschwindigkeit.
ein ständiges geklicke und skippen zum nächsten titel oder das selektive hören von einzelpassagen ist irgendwie wie fast food...füllt zwar den wanst...ist aber nicht sättigend.
und...eines vergisst der herr experte von SPON....wir alle besitzen dinge nur auf zeit...mal ist die auslaufrille des lebens erreicht und nach dem hochreissen der hufe ist ende im gelände.ob man während der eigenen lebensspanne seine musik,seinen sonstigen tand nach kurzer nutzung schon wieder ablegte und weiterreichte,ist dabei unerheblich.
mit meinen platten und cd-türmen,meinen anlagen und sonstigem besitzstand darf sich dann der wohnungsauflöser herumplagen...ich sitze dann hoffentlich in walhall,unterhalte mich mit merle haggard,waylon jennings,hank williams,zische `ne runde met mit johnny cash und da wir alle zeit haben,kommt noch jimi hendrix vorbei und ich werde ihn fragen,was er sich 1967 in monterey dachte,als er seine stratocaster anzündete....wird herrlich!Geändert von pfandflsche (09.06.2019 um 07:28 Uhr)
pfandflaschensammeln formt den charakter. get woke,go broke
country music....three chords and the truth
-
09.06.2019, 07:33 #16
Das Knacken und Knistern einer Schallplatte kann durch nichts übertroffen werden. :-)
LG
Michael O.
-
09.06.2019, 09:11 #17
Ich habe neulich das Buch "The Inevitable" von Kevin Kelly gelesen. Kelly ist der Gründer des Magazins WIRED und auch wenn die darin geäußerten Thesen etwas prophetisch scheinen, sind sie doch nicht aus der Welt. Drei der Aspekte, die er beschreibt, sind Verfügbarmachen von Informationen und Technologie für die breite Masse (Staatsfernsehen -> Youtube), Mischen und Neuzusammensetzen von Bestehendem und natürlich eine immer mächtiger werdende künstliche Intelligenz, die bereits jetzt in der Lage ist zu komponieren.
Der Wegfall von iTunes ist also nur ein kleiner Schritt von vielen und kein Aufbruch in eine neue Ära. Ich glaube, wir werden da noch einiges erleben.Beste Grüße,
Marcus
Nakatomi Plaza Christmas Party 1988
-
09.06.2019, 10:08 #18
Worauf ich auch sehr neugierig bin.
Leider hat der Autor nicht den Verlust an Qualität angesprochen. Digitale Musikformate sind in der Regel reduziert. Ich zumindest kann MP3 von CD auch nach intensivem Rotweingenuss noch unterscheiden. Es fehlt an Räumlichkeit, ich vermisse Details.
Für Unterwegs, zum Laufen oder im Auto ist MP 3 dagegen total in Ordnung - aber eben nicht für den bewussten Musikgenuss.
Am Ende wurde es geschrieben - es besteht vieles gleichzeitig. Das ist gut so !Viele Grüße,
Daniel
-
09.06.2019, 10:25 #19
-
09.06.2019, 10:57 #20
- Registriert seit
- 12.07.2012
- Beiträge
- 523
Die Leute wollen immer mehr besitzen. 15 Paar Schuhe, die Rolex mit der längsten Warteliste, das neuste IPhone usw. Ein Umdenken in einem Bereich kann mE nach nicht als Referenz für das große Ganze hergenommen werden. Klar gibt es einen Wandel und manche verzichten eben auf ein Auto - nur um sich dann das teuerste Fahrrad im Bereich eines gebrauchten KfZ zuzulegen.
Liebe Grüße,
Ähnliche Themen
-
"Alte" 16610 mit "neuem" Schriftfont vs. "neue" 116610 mit "altem" Schriftfont
Von Reinhold L im Forum Rolex - Tech-TalkAntworten: 31Letzter Beitrag: 02.07.2012, 08:04 -
iPod mini - Musik "weg"
Von dafredy im Forum Technik & AutomobilAntworten: 4Letzter Beitrag: 02.12.2011, 17:09
Lesezeichen