Gefügeänderungen im Metall kannst du nur durch Verformung oder Erhitzung erreichen. Was ist eine Gefügeändereung? Da stellen wir uns mal ganz dumm, betrachten eine Legierung unterm Mikroskop und fragen uns: was ist ein Gefüge?
Metalle haben eine körnige Struktur. Diese Struktur entsteht beim Übergang vom flüssigen Aggregatszustand in den festen. Molekular gesehen entstehen beim Erhärten Gitterstrukturen, die sich durch eine perfekte Symmetrie auszeichnen. Allerdings beginnt das Metall an unzähligen Stellen zu erhärten, an jeder dieser Stellen bildet sich ein Korn. Ein "Korn" im Metall ist also in sich perfekt strukturiert, stößt aber unregelmäßig an das nächste Korn, welches ebenfalls in sich perfekt strukturiert ist. Diese Körner wachsen völlig unregelmäßig in- und umeinander, diese Anordnung nennt man Gefüge. Ich hoffe, das war verständlich.
Das Gefüge ändert sich nun, indem man das Metall kaltverformt (z.B. schmiedet), dann werden die einzelnen Körner "plattgedrückt" und das Gefüge ändert sich. Die Verzahnungen werden immer stärker belastet, das Metall wird immer härter und spröder. Durch Erhitzung kann man diesen Vorgang wieder rückgängig machen. Hohe Temperatur löst die Moleküle aus der Verbindung, sie fließen und sammeln sich wieder zu neuen Netzwerken. Neue Körner entstehen Das Metall wird wieder weich und kann weiter verformt werden.
Das Ultraschall will ich sehen, welches diese Kräfte freisetzt. Das trifft höchstens für riesige Industrieultraschallbäder (von deren Existenz ich nicht weiß) zu, oder aber auf hochfeine Metallkonstruktionen wie z.B. Blattgold. Schon ein dünner Draht besteht aus so vielen Millionen Molekülen, die doch sehr massiv ineinander verzahnt und verbunden sind. Selbst so ein feiner Draht müßte wohl Monate im Ultraschall zubringen, um so zu ermüden, daß er versprödet.
Und das mit den Kupfer-Komplex Ionen klingt mir nach irgendeiner wichtigen Worthülse. Wir benutzen die Saucen in unseren Ultraschallbädern immer ca. einen Monat, danach sollte man sie schon wechseln. Aber daß das was angreift, wäre mir neu. Klar, Reinigungsmittel sind aggressiv, aber dafür gibt es ja klares Wasser.
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25.09.2005, 21:41 #1
Ultraschallreiniger - Werkstoffexperte gesucht
So, jetzt eine Frage an die Werkstoffexperten!
In einem anderen Forum wurde folgende Aussage getroffen:
"Generell sollten Ultraschallbäder mit einiger Vorsicht angewendet werden, da die Schwingungen zu Gefügeänderungen im Metall führen können und viele Reinigungsflüssigkeiten mit aggressiven Kupfer-Komplex-Ionen (bei gealterten Ammoniak-Lösungen) verseucht sind."
Stimmt das? Kann ich mir fast nicht vorstellen. Wo sind die Fachleute?
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25.09.2005, 21:53 #2Beste Grüße, Tobias
Hast Du die Peps noch genommen?
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25.09.2005, 22:07 #3
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ThemenstarterTobias:
Danke!
Ein wenig Werkstoffkunde habe ich in meinem Studium auch genossen und von daher war mir diese Aussage auch sehr suspekt. Ich hatte schon gedacht ich hab damals nicht richtig aufgepasst.
Danke für Deine ausführliche Antwort! Echt spitze wie komplexe Sachverhalte hier schnell gelöst werden! Das große Spektrum der Leute hier machts möglich.
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25.09.2005, 22:17 #4
was hast du denn studiert, elmar?
Ciao, Kiki
Over-Magic kills Planning!
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25.09.2005, 22:58 #5
das große Rolexium, Kiki
Elmar,
man kann zwar mit Wasser auch Stahl schneiden, es sind dann aber
doch deutlich andere Kräfte die da wirken.
Solange das Wasser, welches Du in einem Ultraschallbad verwendest
nicht zu sehr Cl-haltig ist, wird es den so genannten Edelstahl, und hier
denke ich handelt es sich bei den Bändern um einen Cr-Ni-Mo-Stahl,
nicht angreifen..
Gruß joo
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26.09.2005, 12:16 #6
hab nicht alles gelesen, doch kurz und knapp zur ausgangsfrage:
UNSINN ! ich hätte sonst massive probleme in meinem job mit meinem ultraschallgerät wenn sich auch nur im nano bereich etwas an der gefügestruktur verändern würde.
gruß.
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