Hallo David,
ich kann deinen Frust verstehen.
Versuch es mal aus der Sicht des Konzis zu sehen: Ein neuer Kunde interessiert sich für die begehrtesten Uhren die er anbietet und für nichts anderes. Warum sollten ausgerechnet diese -ich nenne sie mal- Rosinenpicker eine erhalten, während andere Kunden auch Omega, Panerai, Nomos, Schmuck usw. kaufen?
Es kommen die Tage hunderte von potentiellen Neukunden in den Laden, von denen sich der Großteil nur für Rolex interessiert und die vorher noch keinen Schritt in das Geschäft gemacht haben.
Warum sollten die ausgerechnet jetzt eine Rolex bekommen?
Ich als langjähriger Stammkunde, würde den Konzi nicht nur schief anschaun, wenn begehrte Uhren erstmal an Neukunden gingen.
Es ist wie bei den limitierten Supersportwagen: du bekommst einen wenn du langjähriger Markenkunde bist oder sogar eine Mindestanzahl an Autos dort gekauft hast.
Ich finde das eigentlich fair.
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03.09.2020, 11:44 #1
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Out of the blue - eine rein subjektive Meinung
Nachdem von gestern Nacht auf heute der leider der Faden entfernt wurde, in dem wir etwas „out of topic“ gerade über das Thema Streichung von Wartelistenplätzen etc. diskutieren, schreibe ich nun doch noch einmal gesondert meine Gedanken nieder ... und auch auf die Gefahr hin, mich bei dem einen oder anderen ggf. etwas unbeliebt zu machen.
Die vergangenen 48 Stunden haben mir als Newbie - für den ich mich auch nach wie vor halte - einmal mehr verdeutlicht, wie verkorkst dieser Rolex-Markt mir doch scheint.
Vor gerade einmal zwei Tagen wurden uns von Rolex neue Submariner Modelle vorgestellt. Da ich hier im Forum schon gelesen hatte, dass dies bei manchem Händler zur Folge hat, dass Bestellungen für das Vorgängermodell gestrichen werden und man sich nun für das neue Modell erneut auf die Warteliste setzen lassen muss, dachte ich mir, dass ich besser mal aus dem Urlaub anrufe und mich bei meinem Konzässionär erkundige. Wenngleich ich nach wie vor der Meinung bin, dass eine simple Abwicklung via Telefon eigentlich hätte genügen müssen - schließlich hatte der Händler ja bereits eine Bestellung für das Vorgängermodell von mir vorliegen - wurde ich dann darüber informiert, dass in der Tat alle vorhandenen Bestellungen zu vorherigen Referenznummern ersatzlos storniert wurden und ich für eine neue Bestellung wieder persönlich vorbeikommen müsse, ich zitiere an dieser Stelle: „Rolex wolle das so“.
Leicht zähneknirschend und noch immer am Pool liegend nahm ich diese Info entgegen und dachte mir, nun gut, versuche ich mein Glück, wenn ich wieder aus dem Urlaub zurück bin. Wie gesagt, etwas genervt, aber mit Zeit ausgestattet wollte ich nun wissen, wie es denn andere Händler in meinem Einzugsgebiet so handhaben, schließlich hatten diese mich bei meinem ersten Bestellversuch vor etwas mehr als sechs Monaten alle abblitzen lassen. Zu meiner Überraschung - was meinen Ärger über das Verhalten des zuvor erwähnten Konzis gleich noch mal größer werden ließ - wurde ich von allen übrigen Händlern wieder abgewimmelt, man würde Bestellungen schließlich nicht einfach stornieren und diese für die Kunden einfach auf die neuen Referenzen übernehmen. Keine Rede von „Rolex wolle das so“. Und für mich auch aus Perspektive des Kunden komplett nachvollziehbar.
Unter dem Strich hatte ich an diesem Tag mit insgesamt fünf Händlern Kontakt und nach über sechs Monaten des Wartens nun nicht mal mehr den einen Platz auf einer Warteliste.
Es ist irgendwie schon traurig und ebenso absurd, wenn man erst eine „Beziehung“ zu einem Händler aufbauen muss, ehe man eine Bestellung für ein „Produkt“ aufgeben kann, um dann bei diesem Geld liegen lassen zu dürfen. Und wenn man bei dem bloßen Versuch auch noch mit unter - keineswegs überall - behandelt wird, als hätte man sich einen schlimmen Fauxpas geleistet und bei einem Uhrenhändler ein Auto bestellen wollen, kann einem tatsächlich schon etwas der Spaß vergehen.
Zugegebenermaßen ist mit mir als Kunde in dem einen oder anderen Fall selten so schräg umgegangen worden, als bei hierzulande ansässigen Konzessionären. Ein himmelweiter Unterschied hierzu waren die Erfahrungen, die ich bei meinem jüngsten Trip durch den Norden Italiens machen konnte. Auch wenn bei insgesamt sechs Händlern auf meiner Reise leider kein Modell mit dabei war, das mich interessierte, wurde ich durch die Bank immer nett, freundlich und auf nennen wir es mal Augenhöhe behandelt. Es geht mir gar nicht darum, dass ich gepempert werden will, aber einen respektvollen Umgang darf man doch eigentlich von jedermann erwarten.
Ich habe mir bereits vor und gerade zu Beginn meiner Forenmitgliedschaft hier so einiges angesehen und konnte mich hierbei über viele Dinge informieren, von denen ich als Laie zuvor noch nie gehört hatte. Beim Stöbern durch die Foren sind mir auch die teils hitzigen, teils zynisch geführten Diskussionen über den LC100 und warum man die deutschen Händler unterstützen sollte, keineswegs verborgen geblieben. Und ohne hiermit jetzt auch noch einen Nebenkriegsschauplatz um den LC aufmachen zu wollen, aber die Lehre aus einem guten Dreivierteljahr, in dem ich mich nun intensiver in meiner Freizeit mit Uhren und Rolex insbesondere beschäftige, verleiten mich aktuell nicht gerade dazu einen Händler hierzulande unterstützen zu wollen. Ganz im Gegenteil würde ich mir fortan viel lieber als Erinnerung an eine schöne Reise eine Uhr von einem Trip mit nach Hause bringen. Vorausgesetzt, die Verfügbarkeit wäre dort immerhin etwas besser.
Vielleicht klingt es nun gerade auch etwas beleidigt, eingeschnappt und und und - Zeit heilt ja bekanntlich Wunden - aber meine wertvolle Zeit darauf zu verschwenden, Beziehungen zu Händlern aufzubauen und zu pflegen, damit ich ihnen eines Tages vielleicht - sollten sie mir wohlgesonnen sein - eine stolze Summe für ein Produkt bezahlen darf, das sie nicht mehr und nicht weniger einfach nur verkaufen dürfen, ist mir tatsächlich etwas zu wider.
Traurig, verrück und trotzdem wahr: normal Sterblichen, zumindest meiner Wahrnehmung nach, wird es insbesondere hierzulande quasi unmöglich gemacht, ein bestimmtes Modell zum Listenpreis zu bestellen, sogar wenn es dieses gerade einmal für etwas mehr als 48 Stunden offiziell gibt. Ich bin mir nicht sicher, wo das noch hinführen soll, aber so wie es aktuell ... und vor allem von Händlern unterschiedlich ... gelebt wird, kann es doch auch nicht im Interesse von Rolex sein.
Dieser Beitrag drückt lediglich meine rein subjektive Meinung aus ... ich möchte niemanden kränken oder sonst irgendwie zu nahe treten. Natürlich würde mich aber interessieren, wie ihr dazu steht.Viele Grüße
David
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03.09.2020, 11:59 #2liebe Grüße
Alex
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03.09.2020, 12:12 #3
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Finde ich überhaupt nicht `beleidigt `oder `eingeschnappt `
Einfach eine Zustandsbeschreibung der aktuellen, ok seit Jahren, Situation.
Und wenn man die " Fanboy Brille " mal abnimmt...müsste man exakt zu Deiner Bewertung der Situation kommen.
Und Vergleiche mit der Autoindustrie...sind mir schon so oft zurecht um die Ohren gehauen worden, das lasse ich persönlich jetzt.
Limitierter Supersportwagen?? Nicht alles was hinkt, ist ein VergleichIf you pray hard enough, you can make water run uphill! How hard? Hard enough to make water run uphill, of course!
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03.09.2020, 12:17 #4
Ich kann den Unmut von David sehr gut nachvollziehen.
Aber es hängt alles von Angebot und Nachfrage ab. Wenn Angebot und Nachfrage in einem dermaßen Missverhältnis stehen, kommen halt solche Reaktionen dabei raus.Gruß Hans
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03.09.2020, 12:19 #5
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Hallo David,
an deinen Ausführungen zum Geschäftsgebaren von Rolex ist leider viel wahres dran. Ich habe meine erste Rolex mit 19 Jahren gekauft, es folgten dann noch einige andere Roletten, aber mit 22 Jahren wurde mir schon damals die gesamte Geschäftspolitik ( Verkauf und Service ) zu unfreundlich ( ist jetzt 40 Jahre her ! ) .
Es gibt genügend Kunden die den ganzen Zirkus um Rolex gerne mitmachen, aber du musst kein Bittsteller sein.
Bei genauer Betrachtung des von Rolex gebotenen (Gehäuseverarbeitung - Uhrwerke ) gibt es genügend andere Hersteller die es besser können.
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03.09.2020, 12:35 #6
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Willkommen am Wohnungsmarkt in den Ballungsräumen!
Gruß,
Dominik
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03.09.2020, 12:37 #7
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03.09.2020, 12:38 #8
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03.09.2020, 12:41 #9
Man kann beide Seiten verstehen.
- den Erstkäufer, der lange gespart hat und dem zwischenzeitlich zwei Preiserhöhungen reingerutscht sind - er geht stolz zum Konzessionär, die Taschen voller Geld - und wird dann freundlich, aber müde angelächelt.
- den Konzessionär, der vor kurzem eine Stahldaytona einem Erstkäufer verkauft hat - einfach so, weil er Lust drauf hatte. Diese Uhr sieht er einen Tag später bei eBay Kleinanzeigen mit 10k Aufschlag - man kann sogar das Zerti und die Seriennummer erkennen.
Wie man damit umgeht, muss dann jeder selbst entscheidenEs grüßt der Stephan
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03.09.2020, 12:48 #10
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03.09.2020, 12:49 #11
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03.09.2020, 13:05 #12
Das bei vielen Konzessionären die Wartelisten für die alte Subamariner angeblich nicht übernommen werden halte ich auch für sehr fragwürdig.
Man muss auch bedenken, dass durch dieses Vorgehen Kunden, welche einfach ihre Traumuhr haben wollen und sich sogar mit langjährigen Wartezeiten abgefunden haben komplett aus dem System fallen.
Eben weil diese sich nicht jeden Tag mit Rolex beschäftigen und daher garnicht mitbekommen, dass eine neue Subamriner erschienen ist oder sich Referenzen usw. geändert haben.
Trifft hier wohl auf keinen zu, solche Leute soll es aber auch geben.
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03.09.2020, 13:12 #13
Die Politik die Rolex fährt muss man als gegeben hinnehmen. Der Erfolg scheint ihnen recht zu geben. Die künstliche Verknappung weckt Begehrlichkeiten. Bei mir hat es auch einige Zeit gedauert bis ich da durchgeblickt habe. Gefällt mir eine Uhr, dann kaufe ich sie dort wo ich sie bekomme und zwar zum Marktpreis. Die Vergangenheit hat ja gezeigt, dass bei den begehrten Objekten nicht unbedingt mit einem Verlust zu rechnen ist.
Peer
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03.09.2020, 13:13 #14
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Ich verstehe das ganze Theater nicht,es wird keiner zum Kauf gezwungen.
Wäre der Wertverlust ähnlich Breitling würden sich alle Listen und Interessenten in Luft auflösen.
Wer nur ein Geschenk vom Konzi erwartet und keinen Marktpreis zahlen will, muss sich woanders umsehen.
Michael
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03.09.2020, 13:13 #15
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...ich verstehe Deinen Ärger auch. Mir geht es da nicht anders. Ich war am Dienstag bei meinem Stammkonzi (W) und bei "meiner" Verkäuferin. Sie hat mich wie immer freundlich und nett behandelt, obgleich sie genau weiß, dass ich keine zehntausende im Laden lassen werde - ok eine Panerai habe ich bei ihr gekauft, aber das reißt es zurzeit nicht raus. Trotzdem wurden mir auch schon Uhren "zugeteilt" - bei der BLNR gab es sogar einen symbolischen Rabatt von einem Euro;-). Ich war aber auch schon in einer kleineren Filiale des großen W in einer kleiner Stadt im Osten - da hat mich der junge naßforsche GF unmöglich abgefertigt, aber was solls!!
Sie war nett und höflich und trotzdem weiß ich: Das wird nix. Weil es auch vollkommen logisch ist. Warum sollen die mir den Frosch 2 verkaufen, wenn ein anderer Kunde noch Schmuck dazu nimmt? Allerdings bin ich der Meinung, dass diese Kundenklientel den Schmuck sowieso kaufen würde. Also gibt es vielleicht doch die Chance....
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03.09.2020, 13:15 #16
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03.09.2020, 13:18 #17
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03.09.2020, 13:24 #18
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03.09.2020, 13:43 #19
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Wie mit allen Sachen, wo die Nachfrage das Angebot übersteigt, ist es Quasi eine Schenkung, wenn der Händler einen etwas verkauft. Und ja ich würde das auch auskosten.
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03.09.2020, 14:00 #20
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Auch wenn ich das als Westdeutscher nie erlebt habe: Langsam wird der Vergleich mit Autobestellungen in der DDR passend. Ausgerechnet Rolex, eines der westlichsten, kapitalistischsten Luxusprodukte hat ein Konsumentenverhalten bzw. Zuteilungsverhalten wie in der DDR ausgelöst. Jede DDR-Familie hatte ja mindestens vier Bestellungen laufen, inklusive Oma und Opa. Kenne inzwischen Familien da läuft das bei Uhren ähnlich... :-)
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