Schön zu lesen, dass die Begeisterung so groß ist. Kann man spüren und: ich kann es absolut nachvollziehen!!
1. Bis zur Platzreife würde ich mit den Keulen spielen, die du hast, anschließend statisch gefittete Eisen aus der Vorsaison kaufen. M.E. Volles Set - klar kann man auch mit weniger schlägern gut spielen, ist aber schwieriger.
2. Pro/Trainer: regelmäßig! Training ohne regelmäßige kundige Überprüfung führt häufig zu toll antrainierten Fehlern, die dir das Leben später schwierig machen. Such dir einen guten Trainer aus und dann bleib erstmal dabei.
3. Ganz klar für mich: Mitgliedschaft, Ja! Undzwar möglichst nahe! Nichts bringt dich schneller weiter als regelmäßiges Training/Spiel. Möglichst mit netten Leuten aus deinem Club. Erfahrungsgemäß wirst du dich sicher schwer tun, teure Greenfees zu bezahlen.
4. ruhig einfach ins kalte Wasser springen, was die Turniere angeht - manchmal gibt es Tiger Rabbit Turniere, die wären vielleicht ein schöner Start. Trotzdem würde ich vorher zumindest mal 2-3 Runden über den Platz gegangen sein.
5. Golfschuhe sind schon gut, solange das Wetter aber so schön trocken ist, geht es auch ohne. (Im nassen Grass finde ich es hingegen sehr unangenehm mit rutschigen Sohlen zu spielen).
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13.05.2022, 16:48 #1
Golf Sport: Anfänger (auch ehemalige) hier? DER Beratungsthread
Es hat mich erwischt.
Die ersten 4 Trainerstunden haben wir (Ms. tat2art und ich) hinter uns, und vor allem bei mir sieht es nach der großen Liebe aus.
Ich habe so richtig Bock auf Golf, bin aber ziemlich ahnungslos der überbordenden Beratungsflut von wohl meinenden Pros, anderen Zeitgenossen und YouTube Videos ausgeliefert.
Ich könnte mir vorstellen, dass ich hier nicht der/die Einzige bin, und vor mir schon unzählige Foris das ewige Wechselbad von Erfolgserlebnis und niederschmetternder Realität im Golfsport durchgemacht haben.
Deswegen frage ich hier um Rat...
Die Situation:
In Berlin gibt es eine Menge Clubs; wir haben uns für ein nettes und relativ günstiges Etablissement im Südosten entschieden. Bisher ein Volltreffer.
Es sieht aus, als wäre ich nicht talentfrei. Auf der Range und Übungsgrüns läuft es schon ganz ok; die ersten Platzerfahrungen kommen in den nächsten Wochen.
Es macht richtig richtig Spass!
Der Plan:
Platzreife im Juni.
Das erste Turnier und Handicap bis zum Sommer.
Zum Jahresende steht in Florida ein Turnier mit den Kollegen in der Firma an (das war eigentlich der Auslöser, da bei uns im Laden im Management ca. 90% Golf spielen, USA halt).
Da will ich mich nicht zu blöd anstellen.
Nun; was ratet Ihr mir:
Wann welches eigene Equipment kaufen?
Ein Bekannter von uns (ProCaddie) meint: Gescheites 7er Eisen, Pitching Wedge, Rescue Club und Putter. Mehr bräuchte man nicht.
Auf den Driver zu kloppen, hat mir bisher schon ziemlich viel Spass gemacht, aber unser Instructor meint, dass ich damit auf dem Platz wahrscheinlich zu weit in die falsche Richtung dresche. Bin schon im Schnuppertraining auf 160m+ gekommen...
Lieber was Neues aus dem Pro Shop? Oder gebraucht von Ebay? Bin Linkshänder; da ist das Angebot überschaubarer...
Braucht man Golfschuhe?
Ms. tat2art ist ziemlich klein und sehr zierlich. Was ratet Ihr da? Sie hat Probleme mit den langen Schlägen. Macht da das Material viel aus?
Wie oft Trainer Stunden nehmen? Wie oft dazwischen alleine üben?
Tipps für das erste Turnier? Gleich rein ins kalte Wasser?
Oder lieber erstmal ein paar Privatrunden spielen?
Club Mitgliedschaft? Ja oder Nein? Lieber Fernmitglied irgendwo erstmal?
Irgendwie habe ich den Verdacht, dass mich dieses Hobby teurer als die Uhrenleidenschaft kommen könnte...Geändert von tat2art (13.05.2022 um 16:50 Uhr)
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Mic
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13.05.2022, 17:07 #2
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13.05.2022, 17:34 #3
- Registriert seit
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Kauf Dir irgendein günstiges Set, evtl. gebraucht oder frag mal im Network. Bis zum einstelligen Handicap reicht sowas. Wie Michl sagen würde: Am Material liegt’s (meistens) nicht.
Golfschuhe machen Sinn.
In den Clubs kann man Probemitgliedschaften abschließen, nimm den, der am nächsten ist.
Turnier einfach abmelden und spielen.
Ganz viel Spaß und Erfolg, mir war das leider zu zeitaufwändig. Wenn Du Erfolg haben möchtest, solltest Du mindestens zwei bis drei Runden die Woche spielen.
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13.05.2022, 21:25 #4Björn.
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13.05.2022, 22:28 #5
Freut mich zu hören, dass Du dieses wunderschöne Hobby für Dich entdeckt hast. Deine Begeisterung kann man wirklich lesen. Ich spiele zwar nur noch ab und an, allerdings denke ich mal, dass sie die üblichen Tips von damals auch heute noch anwenden lassen.
Meine Tipps:
- Kauf gute (EDIT: GEBRAUCHTE) Mittelklasse-Eisen aus dem Vorjahr oder sogar noch ein wenig zuvor. Achte darauf ob sie massiv Offset haben. Auch wenn es Anfängern helfen soll, lässt es einen technisch schlampig werden und die Fehler wirst Du nur noch schwer los. Ich bin hier nicht mehr up to date, aber PING hatte mal ein Farbensystem mit dem man statisch gefittet wurde, die Schläger kannst Du dann blind kaufen, wenn Du weißt welche Farbe Du brauchst.
- Kauf das ganze Set SW-3 bzw. 9-3 und dazu brauchbare Wedges. Selbst wenn Dich die Lust verlässt, die kriegst Du wieder los und gebrauchte Schläger kosten nicht die Welt
- Der Putter ist der wichtigste Schläger in deinem Bag (gerade am Anfang), kauf hier direkt was gescheites. Wenn Du keine Lust mehr hast, dann kannst Du Dir damit im Office die Zeit vertreiben. Ich finde es muss Liebe auf den ersten Blick sein. Meinen Scotty Cameron Studio Design 2.5 geb ich niemals wieder her.
- Der Shaft ist genauso wichtig (bei den Hölzern zum Teil wichtiger) als der Schlägerkopf, also kauf nicht einfach was da ist, sondern schau welche Härte Du benötigst. Die meisten Anfängerschläger sind wahre Peitschen und wenn Du einigermaßen Talent hast, wirst Du damit schnell frustiert werden.
- Golfschuhe sind ein Muss
- Trainiere am Anfang regelmäßig auf der Range und spiele Privatrunden
- Wenn Du möglichst schnell auf ein passables HCP kommen willst (irgendwas um die 28), dann übe mehr kurzes Spiel und Putten. Was bringt Dir der 300m Drive, wenn Du danach noch 5 Schläge für ein Par4 brauchst.
- Nimm Dir Privatstunden bei einem Pro, bei dem die Chemie zwischen euch stimmt. Du musst dabei Spaß haben
- Lerne die Technik von Anfang an sauber - jeden Schwungfehler im ersten Jahr wirst Du später teuer beim Pro bezahlen
- Nimm Dir Oropax mit für all die Tipps die Dir vermeintliche Meister dieses Sportes unwillkürlich und ungefragt geben werden
- Lass dir keine Schwunghilfen andrehen. Alles was man meines Erachtens braucht ist ein Spiegel oder Handy
- Mach um alles in der Welt Ausgleichsübungen. Ich habe es nicht gemacht und bezahlt heute die Zeche
- Der Club ist immens wichtig. Du musst Dich dort vor allem bei den Leuten wohlfühlen, denn Du wirst wohl kaum alleine Spielen.
Mensch, jetzt kriege ich mal wieder Lust die Keulen rauszuholen um mal zu schauen was geht.Geändert von TheExplorer (13.05.2022 um 22:34 Uhr)
Viele Grüße!
Steffen
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14.05.2022, 08:03 #6
Mic, freut mich, dass du so begeistert vom Golfsport bist.
Golfschuhe definitiv. Mach dich schlau, ob Spikes im Club deiner Wahl erlaubt sind.
Lass dich am Anfang von einem Pro unterstützen. Den richtigen Schwung können dir alle auf ihre Art und Weise zeigenlernen, aber die Chemie muss da definitiv passen.
Am Anfang solltest du dich, wie schon erwähnt, nicht auf die langen Drives konzentrieren - die kommen sowieso mit der Zeit (und der Klang von einem weiten Abschlag mit dem Driver klingt einfach geil) - sondern konzentriere dich auf's Putten und auf das Chippen und Pitchen.
Das neueste und tollste Set brauchst du am Anfang auf jeden Fall nicht. Schaue mal, ob die Liebe zum Sport wirklich so lange anhält und lasse dich dann in einem guten Golfshop beraten. Vielleicht hat der Pro, mit dem du dann trainierst ja auch Zeit dafür und du bist dem Händler nicht "ausgeliefert".
Wenn ich das lese, wie enthusiastisch du über das Hobby schreibst, geht mir gleich wieder das Herz auf. Ich komme leider kaum mehr zum Spielen, aber alle paar Wochen schaffe ich es noch zumindest auf die Driving Range. Das hat schon fast etwas Meditatives.
Viel Freude auf deiner "Reise".Gruß,
Martin
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14.05.2022, 08:28 #7
Sorg dafür, dass es deiner Frau Spaß macht. Sonst stehst du bald vor der Wahl, jedes Wochenende zu entscheiden - Golf oder Frau.
Servus
Claus
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14.05.2022, 09:30 #8
Wohl wahr, soll ja nicht in "my handicap is my wife" enden.
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14.05.2022, 12:03 #9
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15.05.2022, 08:16 #10
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- 517
Und sorg am besten dafür, dass es ja hr Spaß macht, ihr aber trotzdem nicht zusammen spielen müsst.
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15.05.2022, 17:13 #11
Ich kann mich allen Vorrednern nur anschließen - nur sich anfangs auf das kurze Spiel (Pitchen, Chippen & Putten) zu konzentrieren ist gerade für einen völligen Anfänger nicht so hilfreich. Zugrunde liegt da der Spruch: "Drive is for the show, putting for the dough". Ist grundsätzlich auch richtig, was nützt es mir, wenn ich mit zwei Schlägen auf dem Grün liege und dann vier Putts brauche? Aber: als Anfänger ist man mit dem Zielen auf dem Kurs schnell überfordert (man stelle sich vor, man müsste mit dem Gewehr quer vor sich eine Scheibe treffen). Und nicht alles, was auf der Range g*il fliegt, landet auf dem Fairway genauso gut (vom Course Management gar nicht so reden).
Meine Empfehlung ist, sich erst einmal auf die Eisen 4 - 8 und ggf. ein Rescue zu fokussieren und zu versuchen, einen stabilen Schwung zu entwickeln, der zumindest ungefähr da landet, wo man ihn haben will. Das kurze Spiel natürlich auch mit in das Training einbeziehen - aber was nützt es mir, wenn ich jeden Ball mit 2-3 Putts loche, aber auf dem Par3 den ersten Abschlag ins Aus verziehe, mit dem zweiten im Rough und dann mit dem inzwischen vierten Schlag im Bunker vor dem Grün lande? "Green in regulation" ist schon auch was feines...
Auf alle Fälle viel Spaß, Golf ist super, v.a., weil man das mit der Partnerin (oder jedem anderen) wirklich gemeinsam spielen kann, ohne dass einer benachteiligt ist.Geändert von Reverend_O (15.05.2022 um 17:14 Uhr)
Cheers, Oliver
"Unfortunately, no one can be told, what the Matrix is; you have to see it for yourself."
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15.05.2022, 20:00 #12
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Man muss hier vllt einmal klarstellen, was „langes“ Spiel bedeutet: Driver, Hölzer, Eisen 2-4.
Einem Anfänger bringt es nichts, mit dem Driver zu trainieren. Die Streuung ist zu groß, die Geschwindigkeit des Kopfes meistens zu gering.
Es gilt daher das Prinzip, sich auf alle Eisen ab 5 zu konzentrieren (oder eben entsprechende Hybride). Pitch, Chip, Bunker und Putt sollten zu Beginn mindestens 70% der Trainingszeit in Anspruch nehmen. Die restlichen 30% können für die mittleren Eisen verwendet werden. Wenn diese Schläge sitzen und der Schwung stabil ist, kann man auf Eisen 3-4 bzw Holz 3 wechseln. Aber auch dann sollte das kurze Spiel mindestens 50% der Trainingszeit in Anspruch nehmen.
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15.05.2022, 22:13 #13
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15.05.2022, 22:23 #14
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19.05.2022, 19:28 #15
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20.05.2022, 10:45 #16
Herzlichen Dank für all die coolen Tipps hier!
Mittlerweile waren wir das erste Mal auf dem Übungsplatz, und mir scheint, der Rat von Oliver ist am Anfang besonders wichtig:
"aber was nützt es mir, wenn ich jeden Ball mit 2-3 Putts loche, aber auf dem Par3 den ersten Abschlag ins Aus verziehe, mit dem zweiten im Rough und dann mit dem inzwischen vierten Schlag im Bunker vor dem Grün lande?"
Das war eine EXAKTE Beschreibung meines ersten Loches auf der Übungsrunde! War dann eine 7, und damit war ich noch gut bedient.
Dafür war das Nächste ein Par 5, das ich mit 6 Schlägen hinbekommen habe.
Golf ist wie emotionale Achterbahn zu fahren...
Wenn ich meine Schläge übe, sitzen sie nach einer Weile ganz gut.
ABER: Auf dem Platz sind die Bedingungen ganz anders...
Mein Eindruck im Moment ist:
Ich sollte erstmal schauen, dass ich mit den Eisen 7 und 9 ein gutes Stück in die vorgesehene Richtung komme.
Dann mit dem Sand oder Pitching Wedge die vergurkten Schläge irgendwie retten und wieder auf die Bahn bringen.
Aufs Grün Chippen geht dann wieder ohne größere Probleme.
Und dann muss der Putt (oder meist 2.3 davon...) wieder sitzen.
Abschläge mit dem Driver gehen ganz gut. Das übt man halt auch oft.
Ich denke, so werden wir unser Trainingsprogramm erst einmal ausrichten; und so sieht es auch unser Training Pro.Mehr als Weisheit aller Weisen
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Mic
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20.05.2022, 13:52 #17
Ich denke, der größte Fehler eines Anfängers ist, am Anfang so spielen zu wollen wie ein Single Handicapper. Also möglichst das Green "in regulation" treffen zu wollen. Wenn ich die Eisen 7-9 einigermaßen gut beherrsche, liege ich z.B. bei fast jedem Par3 mit zwei Schlägen in der Nähe oder auf dem Grün. Eine Annäherung, zwei Putts und ich spiele das Par3 mit 5 Schlägen - das ist bei Hcp 54 ein Birdie, bei Hcp 36 ein Par. Ist für den Kopf (bzw. das Ego) aber kaum aushaltbar.
Ansonsten noch ein letzter Tipp, den ich mir immer wieder ins Gedächtnis rufe: "Lass den Schläger die Arbeit machen".
Weiterhin viel Spaß, das kurze Video, das ich gesehen habe, sah sehr vielversprechend aus!Cheers, Oliver
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20.05.2022, 19:24 #18
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Ich bin auch der Meinung, wenn du die Eisen bis 7 gut beherrscht bist du für den Beginn sehr gut gerüstet.
Als Anfänger hast du bei jedem Loch 3 Schläge vor, wenn du fleißig trainierst, solltest du mit dem Eisen 7 auch
bald um die 130m weit schlagen können...
3x 130m = 390 m, damit kannst du die meisten PAR 4 Bahnen auf den Plätzen locker mit 3 Schlägen erreichen,
dass dann konstant und du bist bei Bogey-Golf (wenn dein putten dazu passt).
Und wie oben beschrieben das Chippen/Pitchen fleißig üben, das bringt die guten Scores!
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20.05.2022, 20:47 #19
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21.05.2022, 08:20 #20
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Das schönste HCP ist für mich eh die 18. Da macht ein Double Bogey nicht gleich die Runde kaputt, ein Par ist immer möglich und ein Birdie bringt einen weit nach vorne. Alles Einstellige ist doch nur noch anstrengend
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