Depeche Mode - Memento Mori Tour
Am Freitag war ich mit meiner lieben Gattin ein mal mehr auf einem Depeche Mode Konzert. Aus terminlichen Gründen fiel dieses Jahr unsere Wahl auf Leipzig. Als ich die Karten buchte, dachte ich noch, dass Konzert würde in der Arena stattfinden. Später stellten wir dann fest, dass man uns gemeinsam mit 75.000 weiteren Fans auf die Festwiese vor der Arena verfrachten wird. Nun gut, dann soll es so sein - immerhin mal einen Abwechslung zu den Stadien und Hallen, in denen wir die Band zuletzt sahen.
Die Anreise mit dem Auto von Hamburg nach Leipzig war am Pfingstfreitag natürlich recht anstrengend, aber da mussten wir durch. Hinter dem Elbtunnel rollten wir zumindest und Ende ging es irgendwie. Gegen 17:00 haben wir kurz im Hotel (zwischen Halle und Leipzig liegend) eingecheckt und dann ging es weiter mit dem Auto in die Innenstadt. Ich hatte uns das Parkhaus am Hauptbahnhof ausgesucht. Dort standen wir ca. 20 Minuten an, aber dann hatten wir unseren strategisch gut gelegen und für den gesamten Abend nur 7,-€ teuren Parkplatz.
Weiter ging es zu Fuß (die Straßenbahnen sahen fürchterlich voll aus) zur Festwiese. Gute entspannte Stimmung in der Stadt. Vor der Festwiese gab es dann die Konzertwurst und ein Bier - alles fein. Danach offenbarten sich aber erstmals die Schwächen der Location. Es schien nur zwei Einlässe zu geben und wir standen wahnsinnig lange an, bis wir rein kamen. Das klappt in Stadien besser. An dieser Stelle greife ich dem Ende des Konzertes vor: Der Auslass von der Festwiese war eine Vollkatastrophe! Die Notausgänge blieben geschlossen und 75.000 mussten sich durch zwei Nadelöhre quetschen - im Dunkeln und auf groben Schotteruntergrund. Wenn da ein paar Leute Panik bekommen hätten, hätte das böse enden können.
Tja, und nun standen wir auf der „Festwiese“, die eher eine Schotterpiste war. Wir standen tendenziell hinten links. Die Bühne war gefühlt einen Kilometer entfernt, aber immerhin gab es zwei Leinwände auf halber Strecke. Der Sound war technisch okay, aber es fehlte ein bisschen der Druck.
Als das Konzert begann, offenbarten sich leider die Schwachpunkte der Location. Es fehlte die Bindung zur Band und zur guten Stimmung im Front-of-Stage-Bereich. Das „Festivalgelände“ hatte offenbar ein entsprechendes Publikum angelockt. Ich habe bei einem Depeche-Konzert noch nie so viel besoffene Assis (die ständig durch die Massen drängten, um entweder Bier zu holen, oder wegzubringen) gesehen. Und wer nicht zu besoffen war um ein Handy zu halten, hielt eben dieses ständig in die Höhe um seine Anwesenheit bei dem Event zu dokumentieren. So kommt keine Stimmung auf!
(und ja, ich habe auch Fotos gemacht - in Summe hatte ich mein Handy aber weniger als eine Minute in der Hand). Darüberhinaus waren die um uns herum stehenden zumindest bei den Balladen einfach laut quatschend mit sich selbst beschäftigt. Schade!
Jetzt zum angenehmen Teil des Konzertes: Depeche Mode
Die Band war in bestechender Form und lieferte mal wieder zu 100% ab. Alt sind die Jungs inzwischen und bei Daves obligatorischen Pirouetten hatte ich kurz Angst um sein Gleichgewicht. Dennoch wurde ordentlich Gas gegeben. Die Erinnerungen an Fletch (es war sein erster Todestag) schienen auch bei Dave und Martin präsent zu sein und auch ich hatte einen Kloß im Hals, als Dave an ihn während der Zugabe nach „Waiting for the night“ gedachte.
Die Setlist (siehe unten) war für meine Begriffe etwas star und angelehnt an die Global Spirit Tour. Für mich waren dieses Mal „Wagging Tongue“ und „John the Revelator“ die Schwachpunkte. Stimmung kam wie immer nach dem ersten alten Hit „Walking in my shoes“ auf und bei „Everything counts“ waren die Massen dann zu 100% da. Hier fiel mir auch auf, dass einige Stücke etwas neu interpretiert wurden (z.B. auch Martins funky Gitarre bei „Enjoy the silence“) - eine kleine Entschädigung zur bekannten Setlist.
Die alten Hits sind natürlich die, die ich auch am liebsten höre. Da war schon ordentlich was dabei. Der Klassiker „Enjoy the silence“ wie zuletzt immer als letztes Stück vor der Zugabe. Bei der Zugabe hätte ich mir jedoch „Never let me down again“ als letztes Stück gewünscht und nicht „Personal jesus“.
Meine Highlights waren dieses Mal „Everything counts“ und „Wrong“. Beides Stücke, die ich in der Studioversion nur halb gerne mag.
Hier ein Link zur Setlist:
https://www.depechemode.de/tour/konz...lmJq7I7vstKCYk
Ich weiß zumindest von meinen Forumsfreunden Jan und Kai, dass sie Karten für Frankfurt bzw. Kopenhagen haben. Hier im Forum wird es sicherlich noch viel mehr Depeche Mode Fans geben und ich würde mich freuen, in diesem Faden von Euren Eindrücken lesen zu können.
Carsten
Hier noch ein paar Fotos:
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