Und ich will auch gleich mit der Vorstellung der ersten Uhr beginnen.
Ich beobachte die Marke Laurent Ferrier schon eine ganze Weile. Und dies nicht nur, weil der gleichnamige Gründer 37 Berufsjahre bei Patek Philippe zugebracht hat. Als großer PP Fan ist mir das zwar nicht vollkommen egal, aber am Ende müssen mir die Uhren gefallen. Und das tun sie. Insbesondere die Classic Modelle haben es mir angetan. Letztlich habe ich immer mal nach einem geeigneten Modell Ausschau gehalten. Aber es sind natürlich nicht übermäßig viele Modelle auf dem Markt. Nun hat es mit einem sehr außergewöhnlichen Modell geklappt.
Dieses Classic Modell ist aus Edelstahl gefertigt und hat ein Grand Feu Emaille Blatt, wie es so nur in New York verkauft wurde. Das macht die Uhr zu einem sehr seltenen Stück. Ich kann jeden verstehen, der dieses Blatt auf den ersten Blick eher wenig spannend, ja geradezu gewöhnlich findet. Insbesondere auf Bildern kann man diesen Eindruck gewinnen. Ein echtes Emaille Blatt versprüht live allerdings einen Charme, dem ich mich nicht entziehen konnte. Ich bin ganz begeistert von dieser außergewöhnlich gewöhnlichen Uhr
Auch meine Laurent Ferrier wurde natürlich sogleich vom Krokoarmband befreit
Es musste natürlich eine Classic mit dem atemberaubenden Microrotor Werk sein. Das Kaliber FBN 229.01 wurde von Laurent und seinem Sohn Christian in Zusammenarbeit mit Michel Navas und Enrico Barbasini von der Fabrique du Temps entwickelt. Es bietet zahlreiche innovative Lösungen und sieht dabei auch noch wunderschön aus.
Die Uhr ist aus Edelstahl, misst 40 mm im Durchmesser und ist ca. 11 mm hoch.
Das Uhrwerk FBN 229.01 schlägt mit 3 Hz (21.600 vph) und hat eine Gangreserve von 72 Stunden.
Für den Interessierten hier mal etwas Lesestoff dazu:
Original Text von GPHC (Grand Prix D'Horlogerie de Genève)
DESCRIPTION
Rendezvous between two bridges
His concern to distinguish himself by offering genuine horological innovations to devotees of fine mechanisms led Laurent Ferrier to reflect on an original watchmaking structure. A keen movement construction enthusiast, he develops in-house made movements featuring a range of atypical and visually gratifying technical attributes. The Galet Micro-rotor Entre-Ponts cultivates this distinction by featuring three exclusive characteristics:
• a micro-rotor pawl-fitted automatic winding system fixed between the main plate and the micro-rotor bridge;
• a silicon escapement with double direct impulse on the balance;
• a silent block shock protection system for the microrotor.
A global approach
The harmonious construction of this new Calibre FBN 229.01 stems from the global approach envisaged for each of the movement parts, from development through to realization. The technical specifications are extremely rigorous, since Laurent Ferrier refuses any compromises in this domain.
The automatic winding system was invented in the late 18th century and takes advantage of the watch wearer's arm movements to wind the barrel spring and thus store up the energy required to run the mechanism. The device has been constantly used and enhanced ever since.
The current trend towards reducing the thickness of cases calls for even slimmer movements, which implies finding technical solutions that are thinner but just as efficient. Hence the value of examining the architecture of a smaller-sized micro-rotor type automatic-winding system. The challenge facing Laurent Ferrier was to define a functional balance between the limited thickness of an automatic movement and a high degree of efficiency for winding the barrel. Achieving this implied finding a system ensuring perfect winding in order to compensate for the lower inertia of a small oscillating weight. In fact a micro-rotor needs as twice as many rotations (300 vs. 150) needed for one complete turn of the ratchet wheel.
Thanks to the efficiency of our escapement we can reduce by one third – to approximately 200 rotations
– the number of rotations needed. A gain for the owner of the watch.
The double direct impulse on the balance
This proved to be a fascinating issue to which Laurent Ferrier and his son Christian decided to devote their full attention. Supported by Michel Navas and Enrico Barbasini of the Fabrique du Temps, they fitted an exclusive double direct-impulse escapement in silicon directly on the balance – inspired by the father of modern horology, Abraham-Louis Breguet. Thanks to the excellent efficiency of this escapement, we are able to reduce the moment of couple (=torque) required to wind the mainspring and hence optimizes the movement winding.
What is the meaning of “double direct impulse on the balance”?
Inspired by the concept of the detent escapement our escapement has the advantage to give two impulses per oscillation (1 oscillation = 2 vibrations). This means that our movement frequency of 3Hz (21,600 vph) allows us to impulse our balance 21,600 times per hour.
To use a metaphor we can explain the double direct impulse by comparing with a swing:
• with a detent escapement you push the swing once and you wait until it bounces back to give it the next impulse;
• with the double direct impulse escapement you push the swing and another person opposite pushes it back on his side.
An efficient winding system inspired by tradition
The excessively noisy ball-bearing system has been replaced by a more traditional horological mechanism with pawls. The micro-rotor is fitted with a unidirectional-winding gold oscillating weight. The latter is fixed directly between the mainplate and its upper bridge in order to ensure maximum stability compared with a conventional micro-rotor. Furthermore the shock protection system is very innovative by using the principle of the silent bloc: the micro rotor is mounted on its axis between two O-rings.
In the same thought of optimizing the winding power the barrel is mounted on rubies.
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19.02.2024, 17:59 #1
Die Welt der INDEPENDENT Watchmaker - Bilder, Vorstellungen, Diskussionen
Hallo Freunde des Besonderen!
Ich dachte mir, dass ich mal einen Thread starte für die Marken, die mehr im Hintergrund stehen. Und zwar nicht deswegen weil sie nix taugen, sondern.....
....weil sie nur in homöopathischen Mengen in den Markt kommen,
....weil sie nicht so stark beworben werden und sie daher kaum jemand kennt,
....weil man sie nicht beim Konzi anprobieren kann und der Zugang zu den Modellen eher schwierig ist,
....weil sie sehr teuer sind,
....weil sie weniger dem Zeitgeist unterworfen sind,
....weil ......
Im High-End Bereich denke ich da an Marken wie Greubel Forsey, Roger Smith, Philippe Dufour, Kari Voutilainen, FP Journe, Laurent Ferrier u.v.m. Marken, die sich nicht nur über einen besonders hohen Grad an Handarbeit sondern auch häufig über eine hohe Fertigungstiefe auszeichnen. Die Stückzahlen der gefertigten Uhren pro Jahr liegen i.d.R. unter 1000 Stück.
Außerdem sind da noch die unabhängigen Marken, die einen höheren Bekanntheitsgrad haben und besser bzw. gut verfügbar sind. Die aber zu keinem Konzern gehören. Dazu zählen beispielsweise Nomos, Parmigiani und Moser. Auch Uhren dieser Marken gehören hier rein.
Und last but not least gibt es da noch die Micro Brands, die teils nur fertige Werke zukaufen und einschalen. Die sich also mehr über das Design, die Gehäuskonstruktion und/ oder eine außergewöhnliche Zeitanzeige definieren.
Es gibt sooo viel spannende Uhren von innovativen kleinen Marken. Ich fänd es schön wenn wir hier einige davon zu Gesicht bekämen.Herzlichst, Carsten
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19.02.2024, 18:14 #2Herzlichst, Carsten
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19.02.2024, 19:17 #3
- Registriert seit
- 11.08.2008
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- 240
Lieber Carsten,
zuerst einmal herzlichen Glückwunsch zu diesem wunderschönen Neuzugang in Deiner Sammlung. Ich freue mich immer sehr über Deine Beiträge und über Deinen Blick „über den Tellerrand hinaus“.
Hoffentlich wird sich der Thread nach und nach füllen. Tolle Idee!Beste Grüße
Jürgen
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19.02.2024, 19:44 #4
Ganz herzlichen Dank Jürgen
Ja, ich hoffe auch, dass es hier im Forum nicht nur passende Uhren gibt sondern auch Träger, die sie uns hier zeigen und erklären. Einige Uhren kenne ich auch schon. Nur hätten wir sie hier dann mal zusammen in einem Thread.Herzlichst, Carsten
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19.02.2024, 19:50 #5
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Carsten, schöne Vorstellung einer schönen Uhr, meinen Glückwunsch. Du musstest ja nicht einmal in den Zug steigen, um die Uhr abzuholen. Das ist der Vorteil der großen Stadt, bei mir in der Provinz gibt es so etwas leider nicht.
Viele Grüße
Uwe
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19.02.2024, 19:53 #6
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Hey Carsten, das ist wirklich eine gute Idee und ich hoffe auch auf viel Leben in diesem Thread. Leider kann ich hier nichts beitragen. Du hast mit Deinem Neuzugang ja gleich mal was tolles präsentiert. Herzlichen Glückwunsch dazu!
Carsten
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19.02.2024, 20:03 #7
eine wunderbare uhr carsten, gratulation! leider kann ich nichts beitragen zu diesen tollen tread.
Schönen Gruß
Reinhard
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19.02.2024, 20:14 #8
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- Beiträge
- 112
Tolle Idee. Und vor allem ganz spannende erste Vorstellung. Gefällt mir gut.
Können wir bitte bei den Neuvorstellungen auch immer etwas darüber erfahren, in welchen Preisregionen wir uns bewegen?
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19.02.2024, 20:47 #9
Lieder kann ich auch nichts beitragen an Uhren, aber die Threadidee finde ich toll - und Deinen Neuzugang auch. Das Ziffernblatt gefällt mir sehr gut. Aber ich hatte anfangs gedacht, bestimmt eine sehr flache Uhr, aber mit 11 mm ist das wohl doch nicht ganz so.
77 Grüße!
Gerhard
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19.02.2024, 21:05 #10
Servus Carsten, Gratulation zu deiner neuen Uhr und natürlich auch zu deiner Idee den „Nischenmarkt“ etwas präsenter zu machen! Eine gute Idee und hoffentlich wird dieser Thread in naher Zukunft auch „gefüttert“. Ich freue mich für dich über deine Neuerwerbung und auf viele, viele „Nachahmer“ und jede Menge Bilder, liebe Grüße Klaus
Nicht nur alte Uhren sind schön!
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19.02.2024, 21:10 #11
Vielen Dank Leute!
Gerhard, das Werk ist in der Tat mit 4,35 mm recht flach. Gehäuse und das gewölbte Glas zielen aber nicht auf eine ultraflache Uhr ab. Stand nicht im Lastenheft für die Uhr.
Herzlichst, Carsten
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19.02.2024, 21:11 #12
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19.02.2024, 21:22 #13
Danke Klaus, Gerhard, Carsten, Reinhard, Uwe und Dirk
Ja, ich hoffe auch, dass wir hier so einiges zu sehen bekommen. Ich persönlich bin vielen Modellen aufgrund ihrer Omnipräsenz überdrüssig geworden und freue mich immer über Abwechslung. Wenn ich selbst ja auch ein Frischling bei den Independents bin. Und wahrscheinlich auch aufgrund meines begrenzten Budgets bleiben werde. Aber das macht ja nix.Herzlichst, Carsten
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19.02.2024, 21:27 #14
Ich habe Laurent Ferrier bis jetzt nur ein Mal live gesehen. Der Funke ist sofort übergesprungen. Auch mir gefällt die Classic Linie am besten. Herzlichen Glückwunsch zu dieser besonderen Uhr und Danke fürs Vorstellen.
Grüße! Christoph
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19.02.2024, 22:49 #15
Ich persönlich finde diese Information nicht so relevant. Würde es jedem selbst überlassen wollen, einen Preis zu nennen oder nicht. Letztlich ist es in der Welt des www aber eh kein Geheimnis mehr
Das eine neue LF Classic in Edelstahl 55k CHF + Steuern kostet ist ja auf der Homepage ersichtlich. Was dieses off catalogue Modell mit Emaille Blatt 2022 in New York gekostet hat weiß ich nicht. Ich selbst habe einen Preis gezahlt, den mir diese Uhr wert ist und für den man heute nicht mehr allzu viel von den großen Marken der Haute Horlogerie bekommt.Herzlichst, Carsten
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19.02.2024, 22:55 #16
Das sind wirklich tolle Uhren. Die Finissierung, insbesondere die Anglierung der Kanten ist absolut Spitze. Ebenbürtig mit den Besten. Und damit meine ich nicht Patek. Die spielen diesbezüglich in einer Liga darunter. LF verkauft im Jahr ca. 350 Uhren. Der Anteil an Handarbeit ist enorm hoch. Und das sieht man auch
Herzlichst, Carsten
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20.02.2024, 12:35 #17
Was ich übrigens recht interessant finde, dass ist die Tatsache, das die Manufaktur von LF selbst über keine besonders hohe Fertigungstiefe verfügt. Alle Gehäuse- und Werkteile werden von den Zulieferern beigesteuert, die als die Besten ihres Fachs befunden wurden. Das Werk wurde nach den Spezifikationen von Laurent Ferrier entwickelt. Wie oben geschrieben in Zusammenarbeit mit den Herren von Fabrique du Temps. Es wird also gefertigt, wie es früher in der Schweiz üblich war. Alle steuern das bei, was sie am besten können und im Atelier von LF wird das Werk in reiner Handarbeit vollendet und die Uhr fertig gestellt.
Die Finissage ist so ziemlich das Beste, was ich bisher gesehen habe. Die Schwarzpolitur und die anglierten Kanten sind makellos.
Was ich interessant finde, dass ist die Tatsache, dass LF neben dem Namensschriftzug auf dem ZB auf jegliche Markensymbole verzichtet. Schlichter geht es nicht. Kann man mögen oder auch nicht. Aber es fällt schon sehr auf. Nix auf der Krone zu sehen und auch die Schließe weist nur ein schlichtes "LF" auf der Unterseite auf.
Herzlichst, Carsten
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20.02.2024, 13:46 #18
- Registriert seit
- 29.07.2007
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- 177
Bin um die Uhr auch schon ein paar Male herum geschlichen, ebenso wie um Modelle von F. P. Journe.
Was mich bisher davon abgehalten hat: Wohin wenden, wenn es Probleme gibt oder eine Revision ansteht?
Grüße
Christopher
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20.02.2024, 14:28 #19
Hier bin ich bei LF einigermaßen optimistisch, da es um diese Uhr ein kompetentes Netzwerk gibt, dass den Service sicherstellen kann. Solange die Marke lebt sehe ich kein Problem. Du schreibst einfach dem Service von LF, oder rufst dort an. Der lässt die Uhr abholen und sorgt für alles weitere.
Herzlichst, Carsten
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20.02.2024, 14:55 #20
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