Ohne dein Gebäude bzw Bauart zu kennen,ohne deine WP Anlage zu kennen,ohne den Hersteller zu kennen,den genauen Wärmebedarf des Gebäudes zu kennen ….. ist das rätseln in Verbindung mit Glaskugel lesen.
Schau was der Werkskundendienst sagt.Lass dir vorher die genauen Berechnungen des HB geben ….
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Thema: Frage Luftwärmepumpe
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18.01.2025, 15:30 #1
Frage Luftwärmepumpe
Hallo zusammen,
wir bauen aktuell unser Einfamilienhaus neu.
Durch Insolvenz der Baufirma hat sich das Ganze extrem verzögert; gottseidank sind wir aber gut aus den Verträgen gekommen und bauen nun selbst mit größtenteils den ursprünglichen Gewerken weiter.
Ein Gutachter begleitet die wichtigen Schritte.
Ein unfassbar aufreibendes Projekt, was nun Stück für Stück wächst und trotz Rückschlägen Form annimmt.
Konkret sind wir etwa zu 80% fertig.
Die LWP sorgt für eine gute Wärme im Haus, da die Anlage aber noch nicht vollständig fertig gestellt ist (Aussentemperaturfühler angeschlossen, Vorlauftemperatur regt sich wohl anhand der Aussendaten automatisch, keine Raumthermostate aktiv, sprich Ventile offen und lediglich eine gewünschte Zieltemperatur an der Anlage eingestellt die nur im Technikraum misst und basierend darauf regelt, ) sind die erzielten Ergebnisse ohne Feintuning noch nicht repräsentativ. Noch sind wir ja nicht eingezogen. Insgesamt ist es aber kuschelig, läuft.
Soweit so gut. Eigentlich.
Nun ist mir in den letzten Tagen/Wochen aufgefallen, dass das Außengerät ab etwa 50% Kompressorleistung teilweise tierisch laut ist. Man hört es außen deutlich, innen ebenfalls. Die Anlage steht auf einem massiven, nicht mit dem Haus ansich verbundenen eigenen Fundament, Schwingungsdämpfer sind verbaut.
Was mich stutzig macht ist eben dieses teilweise lastabhängig starke Brummen. Laut HP des Anbieters sollte es eins der leisesten Geräte am Markt sein, ab 3m Entfernung Zitat „Ticken einer Armbanduhr“.
Naja, eher nicht.
Des Weiteren gibt es zwei Fehlermeldungen „Regeleinheit LWP Gebäudekreis“. Alles, was ich bisher gefunden habe (Eco Modus auf Normal umstellen) und was der Heizungsbauer beim Elektriker bemängelt hat (bin kein Experte, ich erspare Euch Schilderungen) wurde geändert, es bleiben die Fehler.
Aufgefallen ist mir dabei, dass im Vergleich zu anderen LWPs unsere permanent auf hoher Last fährt (und das, obwohl es keine Warmeasseraufbereitung aktuell gibt da wir da noch nicht wohnen), der Lüfter bläst, dass ich mein Resthaar fönen kann und eben immer wieder diese lauten Phasen hat (scheint der Kompressor zu sein).
Aufmerksam geworden habe ich mal weiter gesucht und mir dann die Heizlastberechnung aus den Unterlagen gezogen.
Nun ist mir kurzzeitig heiß und kalt geworden denn wenn ich es richtig interpretiere dann ist die LWP viel zu klein dimensioniert, unser Heizungsbauer sagte damals auf Nachfrage, ob das alles passt (LWP hat der inzischen ja insolvente Bauunternehmer geplant) „das reicht locker, wir haben bisher jedes Haus warm bekommen“.
Ja, schön, aber unter welchen Bedingungen und welchen Voraussetzungen…
Es gibt nun einen Termin bzgl der Laustärke und allen Fehlermeldungen mit unserem HB und dem Kundendienst des Herstellers der LWP.
Hierzu wäre ich gern vorbereitet und würde gern wissen, ob ich die Sachlage richtig sehe:
Laut Wärmelastberechnung:
Fußbodenaufenthaltszonen: knapp 230qm
EG ca 150qm, OG knapp 90qm
Wärmeabgabe FBH gesamt: 12443W
Tante google sagt, dass die WP ca 70-80% der Wärmeabgabe an Leistung braucht, ergo iwas zwischen 8,7 und 10 KW also.
Plus Warmwasseraufbereitung 3 Personenhaushalt nochmal ein knappes KW.
Unsere LWP leistet 7KW.
Wenn ich nicht völlig dämlich bin und etwas vollkommen falsch interpretiere dann ist die doch zu klein dimensioniert oder nicht?
Läuft sie deswegen so oft auf hohen Touren? Ich habe sie, ausser beim automatischen Abtauprog auch noch nie nicht laufen sehen.
Die anderen im Wohngebiet dümpeln teilweise auch bei diesen Temperaturen unter Null vor sich hin. Was macht unsere denn bei —10 Grad und kälter wenn ich dann ein Vollbad nehmen will?
Der Heizungsbauer hat die Wärmelastberechnung beauftragt, das hätte ihm doch auffallen und er das geplamte Gerät anpassen müssen oder nicht?
Hilfe…"Wir können hier nicht anhalten!! Das ist Fledermausland!!"
Gruß, Ben
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18.01.2025, 16:21 #2
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Udo
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18.01.2025, 18:44 #3
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Dass die WP lange läuft Glückwunsch genau so soll es sein, WPs die ständig “rumdümpeln“ sind überdimensioniert und verbrauchen Aufgrund des häufigen an und aus massiv mehr Strom als gut geplante die durchlaufen.
Lautstärke, ist die WP richtig rum aufgestellt? Wie sind die Abstandsmaße zu den Wänden - der Hersteller gibt das sehr genau vor.
WP sind nicht leise, erster Anhaltspunkt großer Lüfter leiser als kleine Lüfter, modulierende WPs leiser als statische WPs.
Gibt mal hier deine Daten ein im Planungstool Gebäudelast https://lambda-wp.at/downloads-2/
Heizungsbauer sind leider zu einem sehr großen Teil völlig überfordert mit den WPs, der Auslegung dieser, dem Anpassen an den Nutzer.
Schreib bitte die Daten dann mal hier rein und welchen Energieeffizienzklasse du gebaut hast.
Sind Heizstäbe verbaut? Wie groß sind die der Pufferspeicher? Hast du ein Heizungsschema?
Von welchem Hersteller ist die WP?
Mit den Angaben kann man wenigstens etwas in die Glaskugel schauenGruß Tino
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18.01.2025, 22:52 #4
Danke für die Antworten! War mir klar, dass das maximal Glaskugel ist. Abstand zur Wand passt, richtig herum aufgestellt auch. Nach vorn hin keine Hindernisse. Der Lüfter ansich läuft sehr leise, es ist ein Brummen vom Kompressor, welches mit steigender Leistung immer lauter wird.
Und das ist definitiv nicht normal. Wenn man an verschiedenen Stellen gegen das Gehäuse drückt, ändert sich der Ton leicht; sind also Vibrationen plus das laute „Eigengeräusch“.
Heizstab ist verbaut, lief auch laut Display vorhin bei -2,5 Grad AT und fast Volllast Kompressor. Ist ja ein Hinweis, dass die erforderliche Temperatur durch die WP alleine nicht gestemmt wird. Zumindest in der aktuellen Einstellung.
Kann aber auch alles an der noch nicht kompletten und final eingestellten Anlage und/oder den Fehlern in den Anzeigendisplays liegen.
Gerät ist eine Vailant AroTherm Plus VWL 75/6.
Die anderen Daten habe ich gerade nicht im Kopf.
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Gestern, 14:34 #5
Ohne zu sehr ins Detail zu gehen: Deine Wärmepumpe ist definitiv nicht zu klein. Ich gehe davon aus, dass der Neubau mindestens ein KfW 40 Standard hat. Falls dem so ist, hätte wahrscheinlich auch eine 5er Pumpe gereicht. Den Heizstab würde ich an deiner Stelle auskonfigurieren. Den brauchst du definitiv nicht.
Als Beispiel mein Haus: Altbau 1970, 214qm Wohnfläche, kernsaniert, Fußbodenheizung, KfW 85 Standard, Heizlastberechnung um 12 kw, verbaut: 8kw Wärmepumpe - reicht locker ohne Heizstab inkl. Warmwasser
Klär mal, ob das Wärmedämm-Set verbaut ist:
Vaillant Artikelnummer: 0020278361
Das Dämmkit besteht aus ein paar (2?) Stücken selbstklebender Thermodämmung für Kälteanlagen. Damit wird der Kältemittelsammelbehälter nachträglich gedämmt.
Die Dämmung verhindert die Eisbildung am Sammelbehälter. Durch eine anwachsende Eisschicht am Behälter werden irgendwann Schwingungen vom Kältekreislauf auf das Gehäuse übertragen.
Deswegen kann man auch durch Drücken gegen das Gehäuse das Geräusch beeinflussen und nach dem Abtauen ist es auch schlagartig weg.
Ansonsten ist mir nicht ganz klar, warum man im Neubau einen Monoblock verbaut. Ich würde da immer ein Split-Gerät bevorzugen und dann auch die asiatischen Hersteller (Daikin, Panasonic, Mitsubishi) bevorzugen.
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Gestern, 16:05 #6
Das Wärmedämmset ist meine ich nicht verbaut, hatte ich schon auf dem Zettel.
Monoblock oder Split, keine Ahnung. Hätte ich vorher evtl mehr recherchieren sollen, hätte, hätte, Fahrradkette.
Das war alles ein sehr rundes Paket von einem seriösen Anbieter mit ueber 4 Jahrzehnten bestehendem Unternehmen. Dass ausgerechnet wir dann in die Insolvenzsituation rutschen konnte keiner ahnen. Da war in der Planung einiges mehr im Argen, konnten wir gottseidank alles rechtzeitig identifizieren und gegensteuern bevor es nur noch aufwändig gerichtet werden kann.
In unserem Baugebiet hat geschätzt mehr als jedes zweite Haus unsere LWP, mal kleiner mal größer.
Beim nächsten Haus bin ich bei dem ein oder anderen Gewerk deutlichst erfahrener und schlauer…
Danke für Eure Infos, ich berichte gerne wenn der Termin war…
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Gestern, 18:30 #7
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Also ein Heizstab ist definitiv nicht unwichtig bei einer WP.
Eine moderne Heizungsanlage mit Wärmepumpe sollte so ausgelegt werden dass der Bivalenzpunkt je nach Region in Deutschland zwischen -5 bis -9 Grad liegt.
Ansonsten ist die WP nicht effektiv. Es gibt natürlich immer Ausnahmefälle.
Wie gesagt unter einer gewissen Temperatur soll die WP das auch gar nicht mehr schaffen.
Wir haben in Deutschland starke Temperaturschwankungen Winter Sommer, im Sommer hast du hohe Außentemperaturen und "nur" Warmwasserbereitung, im Winter beides somit müsstest du einen sehr hohen Bereich mit der WP abdecken welche diese dann im anderen Bereich unwirtschaftlich werden lässt.
Wichtig für dich ist um so niederer du mit der Fußbodenheizung fahren kannst um so mehr sparst du, hier macht sich wirklich jedes Grad bemerkbar.
Bei einem EHF und guter Planung machst du mittags Warmwasser, wenn du die höchsten Außentemperaturen hast, somit am günstigsten.
wir können bei KFW40+ Standard mit 29 Grad im Speicher des MHF fahren (wird über Heizkurve an die Außentemp. angepasst, hier ist die Warmwasserbereitung was am meisten Energie verbraucht. Vorschriften besagen, dass dauerhaft 60 Grad in allen Leitungen erreichen werden muss. Bei 600qm Wohnfläche im Haus wurde eine 12KW WP verbaut bei Bivalenzpunkt von -8 Grad.
Der Werkskundendienst soll die WP jetzt mal in Betrieb nehmen und dann schaust du dir das mal an, wird schon werden.Gruß Tino
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Gestern, 19:13 #8
Irgendwo ist da definitiv ein grösserer Fehler im System, die Pumpe tourt trotz steigender Temperaturen und längst erreichtem Zielwert weiter auf nahezu voller Last und das Haus wird immer wärmer innen…HB ist informiert und schaut, dass er es sich morgen anschaut und den Werkskundendienst schneller an Land bekommt.
Es muss doch möglich sein, zB das Teil
so manuell laufen zu lassen, dass sie bestimmte Werte und Lasten nicht überschreitet bis das eigentliche Problem identifiziert ist.
Ganz wohl ist mir dabei nicht muss ich ehrlich zugeben wenn sich die Technik gefühlt selbständig macht, liegt aber sicher auch ein Stück weit daran, dass ich von dieser Materie nun wirklich keine Ahnung habe…Geändert von benico (Gestern um 19:16 Uhr)
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Gestern, 20:05 #9
Eine Wärmepumpe sollte im Idealfall so groß dimensioniert werden, dass sie die Bude in 99,9% aller Fälle ohne Heizstab warmhält und so klein dimensioniert werden, dass sie dabei nicht taktet. Das funktioniert, da moderne Geräte ihre Leistung sehr weit herunter modellieren können. Nichtsdestotrotz ist zu klein ausgelegt in Verbindung mit einem selten aushelfenden Heizstab besser als zu groß ausgelegt in Verbindung mit häufigem Takten.
Noch wichtiger ist ein Umdenken in zwei Punkten:
1. Einzelraumregelung: Das ist der Effizienzkiller für jede Wärmepumpe.
2. Temperaturabsenkung einzelner Räume oder gar Nachtabsenkung: Im Grunde macht man einen thermischen Abgleich nach dem hydraulischen Abgleich. Das muss der Nutzer im ersten Winter selbst machen. Man wählt einen Leitraum, meist das Wohnzimmer, schaltet die Einzelraumregelung ab und dreht alle Heizkreise voll auf. Nun pegelt man über Heizkurve und Raumsolltemperatur direkt an der Wärmepumpe die Wunschtemperatur im Leitraum so ein, dass sie über die gesamte Heizperiode konstant bleibt. In der Bauphase hat das Bad hoffentlich durch engere Verlegung die doppelte Leitungslänge an Fußbodenheizung abbekommen, sodass hier automatisch eine etwas höhere Temperatur herrscht. Zu guter Letzt dreht man die Heizkreise einzelner, weniger Räume, die man gerne kälter hat, etwas zu. Die Einzelraumregelung nutzt man dann nie wieder.
Beispiel bei uns: Leitraum Wohnzimmer - eingepegelt auf 21,5 Grad. Im Bad hat es 23 Grad und im Schlafzimmer 19 Grad. Die restlichen Räume schwanken grob zwischen 21 und 22 Grad. Die Wärmepumpe läuft im Winter bei niedriger Leistung, hohem Volumenstrom und geringer Vor- und Rücklaufspreizung durch wie ein Traktor. Das ist effizient und schont die Technik.
3. Kein Pufferspeicher: Ein Pufferspeicher killt die Effizienz, der beste und größte Pufferspeicher ist der Estrich. Die Dinger werden (genauso wie zu große Wärmepumpen) nur eingebaut, weil der Heizungsbauer keine Ahnung hat und auf Nummer sicher, im Sinne von Hauptsache die Bude wird warm, gehen will.
Zuletzt: Die Vorschrift, dass Warmwasser im privat genutzten Einfamilienhaus mit 60 Grad vorgehalten werden muss (Legionellenschutz) gibt es nicht. Macht auch überhaupt keinen Sinn, da ein normal bewohntes, normal großes EFH kein Legionellenproblem hat. Die Leitungslängen sind zu kurz und es gibt keine großen Mengen stehendes Wasser. Eine Temperatur von 48-50 Grad reicht völlig aus.Beste Grüße
Fabian
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Gestern, 20:38 #10
Danke für die Infos, das ruft nach einigen to dos.
Die Steuerung der Temperatur regelt sich doch bei Einzelraumsteuerung über das Öffnen oder Schliessen der Ventile, dann eben automatisch. Wo ist da der Unterschied, ob man es manuell oder eben via Steuerung macht (wenn man den eingestellten Wert hält und nicht permanent hin und her schaltet)?
Davon ab ist es herausfordernd, wenn unterschiedliche Temperaturempfindungen vorliegen. Meine Frau schläft gern (viel zu) warm, ich hab am liebsten 18 Grad und ein offenes Fenster.
Im WoZi wird der Kamin seinen Teil beitragen, deswegen kann man aber nicht dauerhaft zu niedrig fahren was die FBH angeht.
Ich denke, das muss sich finden und das macht ja auch Spaß wenn man sich da einfuchst.
Nun muss die Anlage aber erstmal vollständig installiert sein und vernünftig laufen.
Aber nochmal danke für die Hinweise, nehme ich gerne aufGeändert von benico (Gestern um 20:41 Uhr)
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