Seite 1 von 6 123 ... LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 20 von 114
  1. #1
    Gesperrter User
    Registriert seit
    18.10.2004
    Beiträge
    2.439

    Pate von St. Paili erhängt sich in der Ritze ...

    http://www.ride-free.de/include.php?...contentid=1726

    Hamburg – Dort, wo er einmal der Größte war, nahm er sich das Leben. Dort, wo das Herz des dunklen und schillernden Hamburger Kiezes schlägt, hörte seines auf zu schlagen.

    Stefan Hentschel (58, „Ich bin ein göttlicher Zuhälter“), einst großer Pate von St. Pauli, erhängte sich im Keller der berühmten Kiez-Kneipe „Ritze“ an der Reeperbahn!

    Er hing an einem Deckenhaken direkt neben dem schwarzen Boxsack, auf den er jeden Nachmittag einprügelte. Gestern um 14 Uhr fand die Putzfrau seine Leiche, daneben einen umgestürzten Barhocker.

    Die 80er-Jahre waren die große Zeit des Stefan Hentschel. An die 30 Frauen arbeiteten für ihn in seinem Bordell. Das Geld floss. Bis zu 1200 Mark lieferte jede Frau pro Tag bei ihm ab. Er fuhr Porsche, verjubelte das Geld.

    Er überlebte Messer-Attacken. Zweimal wurde er angeschossen.

    Sein Nobel-Puff „Base“ wurde von der Konkurrenz mit einer Bombe in die Luft gejagt. Er stand auf der Killer-Liste der Konkurrenz. Damals herrschte Krieg auf dem Kiez.

    Ein Buch wurde über ihn geschrieben: „Im Rotlicht. Das explosive Leben des Stefan Hentschel.“ Mitte der 90er-Jahre stieg Hentschel aus, betrieb eine Gebäudereinigungsfirma. Die Firma ging pleite, Hentschel verarmte, verlor sogar seine Wohnung.

    Zuletzt träumt er nur noch von früher. In einer WDR-Dokumentation geht der 100-Kilo-Mann großspurig über den Kiez, schwadroniert über seine Rotlicht-Vergangenheit – da schwankt ein Angetrunkener ins Kamerabild. Hentschel fährt den Mann an: „Hast du’n Problem?“ Und schlägt ihn schließlich völlig ungerührt mit einer wuchtigen Ohrfeige um.

    Alles Show. Stefan Hentschel verschwindet in der Versenkung. Depressiv, von fast allen Freunden verlassen. Nur in der „Ritze“, da ist er noch wer. Er hat einen eigenen Schlüssel für den Keller, in dem er jeden Nachmittag boxt.

    Am 3. Adventssonntag, als alle schon gegangen sind, steigt er auf einen Barhocker, knotet einen Strick um den Haken in der Decke und legt sich die Schlinge um den Hals. Dann lässt der 1,82-Meter-Mann seine knapp 100 Kilo fallen...

    BILD Zeitung


    Kiez-Legende erhängt sich in der "Ritze"

    Der 58-jährige ehemalige Zuhälter Stefan Hentschel hat sich wegen privater Probleme auf der Reeperbahn im Boxkeller der legendären Kneipe das Leben genommen.

    Stefan Hentschel war Boxer, Kiezgastronom und Bordellbesitzer, für den bis zu 27 Frauen das "älteste Gewerbe der Welt" ausübten. Jetzt ist er tot. Der 58-Jährige, der 1994 aus dem Zuhältermilieu ausstieg, nahm sich auf der Reeperbahn im Boxkeller der legendären Kiez-Kneipe "Ritze" das Leben.

    Hentschel gehörte zu den Großen im Milieu, als Zuhälterorganisationen wie die GMBH oder NUTELLA, die nach den Anfangsbuchstaben der Namen ihrer Mitglieder benannt waren, auf St. Pauli den Ton angaben. Hentschel, der sich gern "der göttliche Zuhälter nannte", überlebte den Kiez-Krieg Mitte der 80er, als Auftragsmörder "Mucki-Pinzner" eine blutige Spur durch das Milieu zog, um Konkurrenz seine Auftraggebers "Wiener Peter" aus dem Weg zu räumen. Ohne Blessuren kam er nicht davon. Vier Mal wurde Hentschel durch Messerstiche verletzt und zwei Mal angeschossen. Auf dem rechten Auge war er blind. 1994 stieg Hentschel aus dem "Geschäft" aus, nachdem ein ehemaliger Freund in seinem Nobel-Club "Base" eine Bombe zündete. Vergangenes Jahr sorgte Hentschel für Aufsehen, als er vor laufender Kamera einem aufdringlichen Passanten eine saftige Backpfeife verpasste. Der Schlag wurde zum Erfolg. Hentschel wurde für die Kreation eines Model-Labels verpflichtet, dass Shirts mit Sprüchen wie "Hast Du´n Problem - Geh weida!" bedruckte und eine zeitlang erfolgreich verkaufte. Auf dem Kiez blieb er bis zuletzt eine "große Nummer", die von stiernackigen Jung-Luden ehrfürchtig mit Handschlag begrüßt wurde. Ansonsten lief es nicht gut. Eine Reinigungsfirma betrieb er mit wenig Erfolg. Kürzlich verlor er seine Wohnung, aus der er von Amtswegen abgemeldet wurde.

    Am Montag um 14 Uhr entdeckte eine Putzfrau die Leiche Hentschels. Polizisten riegelten die Kiez-Kneipe ab. Hentschel hatte in einem hinteren Raum des Boxkellers einen Boxsack abgenommen, einen Strick am Haken befestigt und sich erhängt. Die Todesermittler der Kripo fanden neben der Leiche einen Abschiedsbrief.

    Die Welt


    Kiez-Größe - Tod im Boxkeller
    Szene-Kenner wissen, dass der frühere Bordellbetreiber große Geldsorgen hatte. "Ritze"-Wirt Hanne Kleine entdeckte den Toten gestern Mittag.

    "Das hier ist der Boulevard der gebrochenen Träume", hat Stefan Hentschel in eine Fernsehkamera gesagt, als er einem Filmteam die Große Freiheit zeigte - seine Heimat. Danach verpasste der Ex-Zuhälter und Boxer einem völlig arglosen Passanten eine schallende Ohrfeige. Die Filmsequenz wurde zum Kult im Internet, für Hentschel wurden die Zeiten immer schlechter. In der Nacht zu Montag erhängte sich der 58-Jährige, den der "Playboy" mal den "Ex-König von St. Pauli" nannte, im Boxkeller der Kneipen-Legende Zur Ritze, wo er nach wie vor jeden Tag trainierte. Hentschel soll zuletzt Geldprobleme gehabt haben.



    Ritze-Wirt Hanne Kleine, eine Kiez-Legende wie Hentschel selbst, fand den Toten gestern Mittag. Hentschel hatte zuvor den Boxkeller, in dem seit Jahrzehnten Rotlichtgrößen neben Top-Boxern trainieren, von innen abgeschlossen. Er hängte einen Boxsack von der Decke ab, legte sich einen Strick um den Hals, kletterte an einer Sprossenwand hoch und sprang dann ab. Hanne Kleine: "Seine Freundin hat ihn wohl rausgeschmissen. Da ist er offenbar durchgedreht."

    Kiez-Kenner berichten, dass der ehemalige Bordellbetreiber zuletzt Geldsorgen gehabt habe. Von der Zuhälterei hatte Hentschel sich schon vor Jahren losgesagt. In einem Buch, das er mit der Ex-Spiegel-Autorin Ariane Barth veröffentlichte, gab er sich geläutert. In der Ritze leitete er zeitweise ein Sportprojekt für arbeitslose Jugendliche. Nach wie vor war er fast täglich auf der Reeperbahn und der Großen Freiheit unterwegs, sonnte sich im Ruhm, den er bei den jüngeren Luden offenbar noch immer besaß. Geld bezog er zeitweise vom Amt.

    Die Kiez-Karriere des gelernten Autoelektrikers begann Anfang der 70er-Jahre mit einem Besuch im Edel-Bordell Café Cherie. Ein Kunde des Fitness-Studios, das der Boxer an der Ost-West-Straße betrieb, nahm ihn mit ins Cherie. Hentschel verliebte sich in die Prostituierte Reni. Als ihr Zuhälter, genannt "Luden-Schorsch", für die Auslösung der Prostituierten 60 000 D-Mark verlangte, bedrohte er den Mann, Reni zog zu ihm. "Ich fand jeden Morgen 1500 D-Mark unter der Kaffeetasse. Da gab es überhaupt nichts zu bereden", erzählte Hentschel später. Die Mechanismen der Prostitution erklärte er so: "Du machst den Zampano, legst eine Werbewoche auf Gran Canaria ein, zeigst der Dame die große Welt. Das wird schon seit 1000 Jahren so gemacht." Hentschel expandierte. In der Hochphase seiner Zuhältertätigkeit mussten 27 Frauen für ihn anschaffen. Doch in den 80er-Jahren wurde es eng für den 100-Kilo-Hünen. Auftragskiller Werner "Mucki" Pinzner sollte auch Hentschel töten. Im Gegensatz zu mehreren seiner Freunde überlebt er.

    Viermal sei er abgestochen worden, zweimal angeschossen, berichtete Hentschel später fast stolz, zeigte bereitwillig sein Glasauge. Ein Kontrahent hatte ihm einst mit einem Weizenbierglas ein Auge ausgeschlagen. 1994 ließ ein ehemaliger Freund eine Bombe in Hentschels Nobel-Klub "Base" hochgehen. Der Boxer machte Schluss und wurde Chef einer Reinigungskolonne. Und er musste in den Knast, den er allerdings als reicher Mann verließ: Er schmierte einen Reinigungsmittel-Lieferanten, ließ ihn Wodka statt Putzmittel in die Kanister füllen und verkaufte den Fusel an Mithäftlinge.

    In den zurückliegenden Jahren habe die Kiez-Legende seine Miete nicht mehr zahlen können, berichten Eingeweihte. Auch wenn er Schulden immer zurückbezahlte, sei allen klar gewesen, dass der frühere Chef-Lude nicht mehr habe mithalten können. Versuche, sich als Schauspieler zu etablieren scheiterten.

    Kriminaltechniker der Kripo untersuchten gestern den Fundort der Leiche. "Fremdverschulden", also einen Mord, schließen sie nach allen bisherigen Erkenntnissen, aus.
    Hamburger Abendblatt


    Kiez-Legende Hentschel erhängte sich
    Ex-Zuhälter (58) war pleite und depressiv
    SASCHA BALASKO, RÜDIGER GAERTNER

    Sie haben Killer auf ihn angesetzt, auf ihn geschossen und ihn mit Messern traktiert. Stefan Hentschels Oberkörper - mit Narben übersät, das rechte Auge blind. Der Ex-Zuhälter und Ur-Kiezianer hat alle Anschläge überlebt. Doch am Ende siegte doch nicht das Leben. Der 58-Jährige nahm sich gestern das Leben. Er erhängte sich im Boxkeller der "Ritze" an der Reeperbahn.

    Nahezu drei Jahrzehnte war er die große Nummer auf dem Kiez. Zu seinen besten Zeiten gingen 27 ***** für ihn anschaffen. In den 80ern besaß er eine Etage im legendären "Eros Center". Die Leute hatten Respekt vor ihm. Hentschel: 1,82 Meter Körpergröße, fast 100 Kilogramm Kampfgewicht und durchtrainiert - ein Mann wie ein Bär.

    Respekt, genau das war es, was ihm in seinen letzten Jahren fehlte. Auf dem Kiez regieren nun andere. Unter den jungen Luden, wenn sie ihn denn kannten, konnte er keine Angst mehr verbreiten. Er war abgeschrieben. Sein Geld verdiente er nicht mehr mit Mädels, sondern mit Putzkolonnen. Doch auch das Geschäft ging in die Hose. 2004 ließ er er seine Memoiren schreiben, stand Pate für ein Hamburger Modelabel. Zuletzt kam nichts mehr in die Kasse.

    Hentschels Aufstieg begann Ende der 70er Jahre. Ein Kumpel aus seinem Sportstudio an der Ost-West-Straße nahm ihn mit ins "Café Chérie". Das angesagteste Bordell damals. Mit dem Mädchen Reni (den wahren Namen verriet er nie) ging er in den "Turm". Die beiden verliebten sich. Er, der unverbrauchte 24-Jährige, machte ein bisschen mehr her als "Luden-Schorsch", Renis 40-jähriger Zuhälter.

    Danach ging es ganz schnell mit den Frauen. "Du machst den Zampano, legst eine Werbewoche auf Gran Canaria ein, zeigst der Dame die große Welt", erzählte er. Das große Geld, die dicken Autos, Uhren - alles, was glänzt.

    Jahre später gestand er, ein schlechtes Gewissen gehabt zu haben, weil er auf Kosten der Mädchen lebte. "Natürlich hast du dir Gedanken gemacht. Hast dich doch selber verkorkst."

    In den 80er Jahren wurde es ungemütlich auf dem Kiez. Der "Wiener-Peter" setzte Killer Mucki Pinzner auf seinen Konkurrenten an. Zwei Freunde von Hentschel starben. Und als ihm 1994 ein ehemaliger Freund seinen Nobel-Club "Base" mit einer Bombe in die Luft jagte, war Schluss.

    Am Ende war Hentschel abgewrackt, hoch verschuldet, verlor seine Wohnung. "Er war depressiv, konnte nicht verwinden, dass er keine Rolle mehr auf dem Kiez spielte", sagt ein ehemaliger Weggefährte. Halt gab ihm nur die "Ritze", wo er fast jeden Tag sein Boxtraining absolvierte.

    Dort schloss er sich am Sonntagabend im Boxkeller ein, sagte, er wolle trainieren. Einen der Sandsäcke neben dem Boxring holte er von der Decke. Hier wollte er sterben. Eine Putzfrau entdeckte seine Leiche.

    Seinen Freunden deutete Hentschel schon vor Wochen seinen "Rückzug" an. Für voll hat ihn keiner genommen. Noch am Sonntag sagte er zu einem Kumpel in der "Ritze": "Morgen kämpfe ich den härtesten Kampf meines Lebens."

  2. #2
    Double-Red Avatar von Der Hanseat
    Registriert seit
    24.11.2004
    Ort
    Hamburg / Wien
    Beiträge
    8.012
    Gruß

    Thorben

    "Stuff is difficult....."

    "Rule 34"

  3. #3
    Gesperrter User
    Registriert seit
    24.08.2006
    Beiträge
    11.439

    RE: Pate von St. Paili erhängt sich in der Ritze ...

    :muede: Und? Hatte er ne Rolex an, oder warum ist das von Interesse in einem Uhrenforum?

  4. #4
    Mil-Sub Avatar von Insoman
    Registriert seit
    09.04.2004
    Beiträge
    12.748

    RE: Pate von St. Paili erhängt sich in der Ritze ...

    Original von Mostwanted
    :muede: Und? Hatte er ne Rolex an, oder warum ist das von Interesse in einem Uhrenforum?

    Er hatte ein Rolex Sea Dweller
    Gruß
    Stefan


    Im Knast bringt es nichts, mit dem Rücken zur Wand zu liegen, wenn man mit offenem Mund schläft

  5. #5
    schwarzbaer
    Gast

    RE: Pate von St. Paili erhängt sich in der Ritze ...

    Original von wildpower2
    http://www.ride-free.de/include.php?...contentid=1726

    Hamburg – Dort, wo er einmal der Größte war, nahm er sich das Leben. Dort, wo das Herz des dunklen und schillernden Hamburger Kiezes schlägt, hörte seines auf zu schlagen.

    Stefan Hentschel (58, „Ich bin ein göttlicher Zuhälter“), einst großer Pate von St. Pauli, erhängte sich im Keller der berühmten Kiez-Kneipe „Ritze“ an der Reeperbahn!

    Er hing an einem Deckenhaken direkt neben dem schwarzen Boxsack, auf den er jeden Nachmittag einprügelte. Gestern um 14 Uhr fand die Putzfrau seine Leiche, daneben einen umgestürzten Barhocker.

    Die 80er-Jahre waren die große Zeit des Stefan Hentschel. An die 30 Frauen arbeiteten für ihn in seinem Bordell. Das Geld floss. Bis zu 1200 Mark lieferte jede Frau pro Tag bei ihm ab. Er fuhr Porsche, verjubelte das Geld.

    Er überlebte Messer-Attacken. Zweimal wurde er angeschossen.

    Sein Nobel-Puff „Base“ wurde von der Konkurrenz mit einer Bombe in die Luft gejagt. Er stand auf der Killer-Liste der Konkurrenz. Damals herrschte Krieg auf dem Kiez.

    Ein Buch wurde über ihn geschrieben: „Im Rotlicht. Das explosive Leben des Stefan Hentschel.“ Mitte der 90er-Jahre stieg Hentschel aus, betrieb eine Gebäudereinigungsfirma. Die Firma ging pleite, Hentschel verarmte, verlor sogar seine Wohnung.

    Zuletzt träumt er nur noch von früher. In einer WDR-Dokumentation geht der 100-Kilo-Mann großspurig über den Kiez, schwadroniert über seine Rotlicht-Vergangenheit – da schwankt ein Angetrunkener ins Kamerabild. Hentschel fährt den Mann an: „Hast du’n Problem?“ Und schlägt ihn schließlich völlig ungerührt mit einer wuchtigen Ohrfeige um.

    Alles Show. Stefan Hentschel verschwindet in der Versenkung. Depressiv, von fast allen Freunden verlassen. Nur in der „Ritze“, da ist er noch wer. Er hat einen eigenen Schlüssel für den Keller, in dem er jeden Nachmittag boxt.

    Am 3. Adventssonntag, als alle schon gegangen sind, steigt er auf einen Barhocker, knotet einen Strick um den Haken in der Decke und legt sich die Schlinge um den Hals. Dann lässt der 1,82-Meter-Mann seine knapp 100 Kilo fallen...

    BILD Zeitung


    Kiez-Legende erhängt sich in der "Ritze"

    Der 58-jährige ehemalige Zuhälter Stefan Hentschel hat sich wegen privater Probleme auf der Reeperbahn im Boxkeller der legendären Kneipe das Leben genommen.

    Stefan Hentschel war Boxer, Kiezgastronom und Bordellbesitzer, für den bis zu 27 Frauen das "älteste Gewerbe der Welt" ausübten. Jetzt ist er tot. Der 58-Jährige, der 1994 aus dem Zuhältermilieu ausstieg, nahm sich auf der Reeperbahn im Boxkeller der legendären Kiez-Kneipe "Ritze" das Leben.

    Hentschel gehörte zu den Großen im Milieu, als Zuhälterorganisationen wie die GMBH oder NUTELLA, die nach den Anfangsbuchstaben der Namen ihrer Mitglieder benannt waren, auf St. Pauli den Ton angaben. Hentschel, der sich gern "der göttliche Zuhälter nannte", überlebte den Kiez-Krieg Mitte der 80er, als Auftragsmörder "Mucki-Pinzner" eine blutige Spur durch das Milieu zog, um Konkurrenz seine Auftraggebers "Wiener Peter" aus dem Weg zu räumen. Ohne Blessuren kam er nicht davon. Vier Mal wurde Hentschel durch Messerstiche verletzt und zwei Mal angeschossen. Auf dem rechten Auge war er blind. 1994 stieg Hentschel aus dem "Geschäft" aus, nachdem ein ehemaliger Freund in seinem Nobel-Club "Base" eine Bombe zündete. Vergangenes Jahr sorgte Hentschel für Aufsehen, als er vor laufender Kamera einem aufdringlichen Passanten eine saftige Backpfeife verpasste. Der Schlag wurde zum Erfolg. Hentschel wurde für die Kreation eines Model-Labels verpflichtet, dass Shirts mit Sprüchen wie "Hast Du´n Problem - Geh weida!" bedruckte und eine zeitlang erfolgreich verkaufte. Auf dem Kiez blieb er bis zuletzt eine "große Nummer", die von stiernackigen Jung-Luden ehrfürchtig mit Handschlag begrüßt wurde. Ansonsten lief es nicht gut. Eine Reinigungsfirma betrieb er mit wenig Erfolg. Kürzlich verlor er seine Wohnung, aus der er von Amtswegen abgemeldet wurde.

    Am Montag um 14 Uhr entdeckte eine Putzfrau die Leiche Hentschels. Polizisten riegelten die Kiez-Kneipe ab. Hentschel hatte in einem hinteren Raum des Boxkellers einen Boxsack abgenommen, einen Strick am Haken befestigt und sich erhängt. Die Todesermittler der Kripo fanden neben der Leiche einen Abschiedsbrief.

    Die Welt


    Kiez-Größe - Tod im Boxkeller
    Szene-Kenner wissen, dass der frühere Bordellbetreiber große Geldsorgen hatte. "Ritze"-Wirt Hanne Kleine entdeckte den Toten gestern Mittag.

    "Das hier ist der Boulevard der gebrochenen Träume", hat Stefan Hentschel in eine Fernsehkamera gesagt, als er einem Filmteam die Große Freiheit zeigte - seine Heimat. Danach verpasste der Ex-Zuhälter und Boxer einem völlig arglosen Passanten eine schallende Ohrfeige. Die Filmsequenz wurde zum Kult im Internet, für Hentschel wurden die Zeiten immer schlechter. In der Nacht zu Montag erhängte sich der 58-Jährige, den der "Playboy" mal den "Ex-König von St. Pauli" nannte, im Boxkeller der Kneipen-Legende Zur Ritze, wo er nach wie vor jeden Tag trainierte. Hentschel soll zuletzt Geldprobleme gehabt haben.



    Ritze-Wirt Hanne Kleine, eine Kiez-Legende wie Hentschel selbst, fand den Toten gestern Mittag. Hentschel hatte zuvor den Boxkeller, in dem seit Jahrzehnten Rotlichtgrößen neben Top-Boxern trainieren, von innen abgeschlossen. Er hängte einen Boxsack von der Decke ab, legte sich einen Strick um den Hals, kletterte an einer Sprossenwand hoch und sprang dann ab. Hanne Kleine: "Seine Freundin hat ihn wohl rausgeschmissen. Da ist er offenbar durchgedreht."

    Kiez-Kenner berichten, dass der ehemalige Bordellbetreiber zuletzt Geldsorgen gehabt habe. Von der Zuhälterei hatte Hentschel sich schon vor Jahren losgesagt. In einem Buch, das er mit der Ex-Spiegel-Autorin Ariane Barth veröffentlichte, gab er sich geläutert. In der Ritze leitete er zeitweise ein Sportprojekt für arbeitslose Jugendliche. Nach wie vor war er fast täglich auf der Reeperbahn und der Großen Freiheit unterwegs, sonnte sich im Ruhm, den er bei den jüngeren Luden offenbar noch immer besaß. Geld bezog er zeitweise vom Amt.

    Die Kiez-Karriere des gelernten Autoelektrikers begann Anfang der 70er-Jahre mit einem Besuch im Edel-Bordell Café Cherie. Ein Kunde des Fitness-Studios, das der Boxer an der Ost-West-Straße betrieb, nahm ihn mit ins Cherie. Hentschel verliebte sich in die Prostituierte Reni. Als ihr Zuhälter, genannt "Luden-Schorsch", für die Auslösung der Prostituierten 60 000 D-Mark verlangte, bedrohte er den Mann, Reni zog zu ihm. "Ich fand jeden Morgen 1500 D-Mark unter der Kaffeetasse. Da gab es überhaupt nichts zu bereden", erzählte Hentschel später. Die Mechanismen der Prostitution erklärte er so: "Du machst den Zampano, legst eine Werbewoche auf Gran Canaria ein, zeigst der Dame die große Welt. Das wird schon seit 1000 Jahren so gemacht." Hentschel expandierte. In der Hochphase seiner Zuhältertätigkeit mussten 27 Frauen für ihn anschaffen. Doch in den 80er-Jahren wurde es eng für den 100-Kilo-Hünen. Auftragskiller Werner "Mucki" Pinzner sollte auch Hentschel töten. Im Gegensatz zu mehreren seiner Freunde überlebt er.

    Viermal sei er abgestochen worden, zweimal angeschossen, berichtete Hentschel später fast stolz, zeigte bereitwillig sein Glasauge. Ein Kontrahent hatte ihm einst mit einem Weizenbierglas ein Auge ausgeschlagen. 1994 ließ ein ehemaliger Freund eine Bombe in Hentschels Nobel-Klub "Base" hochgehen. Der Boxer machte Schluss und wurde Chef einer Reinigungskolonne. Und er musste in den Knast, den er allerdings als reicher Mann verließ: Er schmierte einen Reinigungsmittel-Lieferanten, ließ ihn Wodka statt Putzmittel in die Kanister füllen und verkaufte den Fusel an Mithäftlinge.

    In den zurückliegenden Jahren habe die Kiez-Legende seine Miete nicht mehr zahlen können, berichten Eingeweihte. Auch wenn er Schulden immer zurückbezahlte, sei allen klar gewesen, dass der frühere Chef-Lude nicht mehr habe mithalten können. Versuche, sich als Schauspieler zu etablieren scheiterten.

    Kriminaltechniker der Kripo untersuchten gestern den Fundort der Leiche. "Fremdverschulden", also einen Mord, schließen sie nach allen bisherigen Erkenntnissen, aus.
    Hamburger Abendblatt


    Kiez-Legende Hentschel erhängte sich
    Ex-Zuhälter (58) war pleite und depressiv
    SASCHA BALASKO, RÜDIGER GAERTNER

    Sie haben Killer auf ihn angesetzt, auf ihn geschossen und ihn mit Messern traktiert. Stefan Hentschels Oberkörper - mit Narben übersät, das rechte Auge blind. Der Ex-Zuhälter und Ur-Kiezianer hat alle Anschläge überlebt. Doch am Ende siegte doch nicht das Leben. Der 58-Jährige nahm sich gestern das Leben. Er erhängte sich im Boxkeller der "Ritze" an der Reeperbahn.

    Nahezu drei Jahrzehnte war er die große Nummer auf dem Kiez. Zu seinen besten Zeiten gingen 27 ****n für ihn anschaffen. In den 80ern besaß er eine Etage im legendären "Eros Center". Die Leute hatten Respekt vor ihm. Hentschel: 1,82 Meter Körpergröße, fast 100 Kilogramm Kampfgewicht und durchtrainiert - ein Mann wie ein Bär.

    Respekt, genau das war es, was ihm in seinen letzten Jahren fehlte. Auf dem Kiez regieren nun andere. Unter den jungen Luden, wenn sie ihn denn kannten, konnte er keine Angst mehr verbreiten. Er war abgeschrieben. Sein Geld verdiente er nicht mehr mit Mädels, sondern mit Putzkolonnen. Doch auch das Geschäft ging in die Hose. 2004 ließ er er seine Memoiren schreiben, stand Pate für ein Hamburger Modelabel. Zuletzt kam nichts mehr in die Kasse.

    Hentschels Aufstieg begann Ende der 70er Jahre. Ein Kumpel aus seinem Sportstudio an der Ost-West-Straße nahm ihn mit ins "Café Chérie". Das angesagteste Bordell damals. Mit dem Mädchen Reni (den wahren Namen verriet er nie) ging er in den "Turm". Die beiden verliebten sich. Er, der unverbrauchte 24-Jährige, machte ein bisschen mehr her als "Luden-Schorsch", Renis 40-jähriger Zuhälter.

    Danach ging es ganz schnell mit den Frauen. "Du machst den Zampano, legst eine Werbewoche auf Gran Canaria ein, zeigst der Dame die große Welt", erzählte er. Das große Geld, die dicken Autos, Uhren - alles, was glänzt.

    Jahre später gestand er, ein schlechtes Gewissen gehabt zu haben, weil er auf Kosten der Mädchen lebte. "Natürlich hast du dir Gedanken gemacht. Hast dich doch selber verkorkst."

    In den 80er Jahren wurde es ungemütlich auf dem Kiez. Der "Wiener-Peter" setzte Killer Mucki Pinzner auf seinen Konkurrenten an. Zwei Freunde von Hentschel starben. Und als ihm 1994 ein ehemaliger Freund seinen Nobel-Club "Base" mit einer Bombe in die Luft jagte, war Schluss.

    Am Ende war Hentschel abgewrackt, hoch verschuldet, verlor seine Wohnung. "Er war depressiv, konnte nicht verwinden, dass er keine Rolle mehr auf dem Kiez spielte", sagt ein ehemaliger Weggefährte. Halt gab ihm nur die "Ritze", wo er fast jeden Tag sein Boxtraining absolvierte.

    Dort schloss er sich am Sonntagabend im Boxkeller ein, sagte, er wolle trainieren. Einen der Sandsäcke neben dem Boxring holte er von der Decke. Hier wollte er sterben. Eine Putzfrau entdeckte seine Leiche.

    Seinen Freunden deutete Hentschel schon vor Wochen seinen "Rückzug" an. Für voll hat ihn keiner genommen. Noch am Sonntag sagte er zu einem Kumpel in der "Ritze": "Morgen kämpfe ich den härtesten Kampf meines Lebens."
    .....so viel Text zum Lesen?..... .....

  6. #6
    ehemaliges mitglied
    Gast
    Das ist doch der der bei einem Interviel nem Südländer in die ****** geschlagen hat.

    War mir immer unsympathisch der Kerl.

  7. #7
    Prinzessin Avatar von botti800
    Registriert seit
    30.06.2004
    Ort
    Naschmarkt
    Beiträge
    7.761

    RE: Pate von St. Paili erhängt sich in der Ritze ...

    Original von Mostwanted
    :muede: Und? Hatte er ne Rolex an, oder warum ist das von Interesse in einem Uhrenforum?
    1. es steht in den wurschtsemmeln

    2. sind kiezgrössen unsere goldigen freunde
    Zucht & Ordnung! 180

  8. #8
    Mil-Sub Avatar von miboroco
    Registriert seit
    09.03.2005
    Beiträge
    14.856
    Danke für die info
    Gruß: Michael (Er kennt nur Beute keine Feinde)
    „Ich habe es schon oft versucht, aber erst einmal eine Fliege mit einem Dart erwischt. Die hatte aber auch Pech.
    Die saß auf meiner Dartscheibe im Wohnzimmer. Genau in der Triple-20.“
    Phil Taylor "The Power"

  9. #9
    Freccione Avatar von time4web
    Registriert seit
    24.11.2005
    Beiträge
    6.046

    RE: Pate von St. Paili erhängt sich in der Ritze ...

    Original von schwarzbaer
    .....so viel Text zum Lesen?..... .....
    ... wird durch das komplette zitieren auch nicht besser, oder weniger

    selbstmord ist immer ein besch**** ausweg.
    dann doch lieber in den sack hauen und ab nach brasilien (oder ähnliches) - kompletten neuanfang probieren.
    Vielen Dank
    Jörg

    Teenager in depressive Stimmung zu versetzen, ist wie Fische aus einem Faß zu angeln - (c) Bart Simpson

  10. #10
    Deepsea
    Registriert seit
    30.11.2006
    Beiträge
    1.186
    so kurz vor Weihnachten
    hat wohl einen richtigen depri gehabt...
    schliesse mich an: Selbst**** ist kein Ausweg und immer eine
    Tragödie, auch für die Umgebung...
    THE WEEK SHOULD HAVE

  11. #11
    PREMIUM MEMBER Avatar von Signore Rossi
    Registriert seit
    11.07.2006
    Beiträge
    21.202
    Blog-Einträge
    5
    In dem Zusammenhang fällt mir der Film Hotte im Paradies ein (lief am 01.12.06 in der ARD). Hat den jemand von Euch gesehen?

    Total abgedreht...
    Martin

    "Whatever you do, don't congratulate yourself too much."

  12. #12
    PREMIUM MEMBER Avatar von Edmundo
    Registriert seit
    19.02.2004
    Ort
    Schönste Stadt der Welt
    Beiträge
    38.757

    RE: Pate von St. Paili erhängt sich in der Ritze ...

    Original von botti800
    Original von Mostwanted
    :muede: Und? Hatte er ne Rolex an, oder warum ist das von Interesse in einem Uhrenforum?
    1. es steht in den wurschtsemmeln

    2. sind kiezgrössen unsere goldigen freunde

  13. #13
    ehemaliges mitglied
    Gast
    schlimme sache.

    in gewisser weise sind solche personen faszinierend.

  14. #14
    Gesperrter User
    Registriert seit
    05.07.2006
    Beiträge
    1.067
    in gewisser Weise...

  15. #15
    Prinzessin Avatar von botti800
    Registriert seit
    30.06.2004
    Ort
    Naschmarkt
    Beiträge
    7.761
    Original von Jouissance
    in gewisser Weise...

    solche personen gehören zur kultur...
    in wien sinds halt der "rote baron" oder der "stern peppi"....
    Zucht & Ordnung! 180

  16. #16
    ehemaliges mitglied
    Gast
    [quote]Original von RufusMücke
    schlimme sache.

    in gewisser weise sind solche personen faszinierend.[/quote]

    Find ich auch irgendwie.

  17. #17
    Explorer
    Registriert seit
    21.09.2006
    Beiträge
    198
    ich frage mich: in was für einer Welt wir eigentlich leben, wenn nicht einmal mehr hartgesottene Kiezgrößen mit den Problemen des Alltags zurechtkommen???
    Grüße,
    Jimmy

  18. #18
    GMT-Master
    Registriert seit
    16.01.2005
    Beiträge
    631
    Original von Noob
    ich frage mich: in was für einer Welt wir eigentlich leben, wenn nicht einmal mehr hartgesottene Kiezgrößen mit den Problemen des Alltags zurechtkommen???
    Gerade die kommen damit nicht zurecht, denn wenn sie das könnten wären sie wohl keine Kiezgrößen geworden.

    Wie erbärmlich ist es für einen Mann Frauen auf den Strich zu schicken. Da wird die Kiezgröße nämlich innerlich zum kleinen Hanswurst.

  19. #19
    ehemaliges mitglied
    Gast
    solange es kunden dafür gibt....

  20. #20
    Andreas
    Gast
    Original von RufusMücke
    schlimme sache.

    in gewisser weise sind solche personen faszinierend.

    Ja, die wenigsten schaffen es, sich für ein Leben nach dem Kiez abzusichern...und die Fazination um die Vergangenheit ihrer Person noch zu genießen....schade....

    Gruß Andreas

Ähnliche Themen

  1. Das z i i i e e e h h h t t t sich!
    Von Badold im Forum Jaeger-LeCoultre
    Antworten: 20
    Letzter Beitrag: 29.04.2008, 10:55
  2. Uhrenkauf -Pate Ref. 5513
    Von paia99 im Forum Rolex - Haupt-Forum
    Antworten: 4
    Letzter Beitrag: 28.07.2007, 16:01
  3. Pack schlägt sich, pack verträgt sich>>>
    Von Kiki Lamour im Forum Off Topic
    Antworten: 3
    Letzter Beitrag: 01.06.2007, 21:08
  4. Der Pate IV..........
    Von Musti im Forum Off Topic
    Antworten: 8
    Letzter Beitrag: 11.02.2005, 08:08

Lesezeichen

Lesezeichen

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •